fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

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fritzcarraldo
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Rollins Horror Picture Show
Le Frisson des Vampires
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(Cinema Bremen, Weird Xperience)
Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich mich doch vor dieser Veranstaltung (Weird Xperience präsentiert ) etwas verkalkuliert habe. Dass sich gestern 16 Personen diesen Film ansehen wollten, damit hatte ich ehrlicherweise nicht gerechnet. Und wenn man bedenkt, dass aus dem Film davor (ich weiß gar nicht was da lief) nur 5 Leute heraus kamen, dann sind die genannten 16 schon wirklich viel. Und das auch, da man erwähnte, das vor der Vorstellung davor ein Heiratsantrag gemacht wurde. Ja. Hätte dann wohl doch besser zu Frisson des Vampires gepasst, wenn man bedenkt, dass hier ein junges Pärchen auf ihrer Hochzeitsreise so einiges erlebt. Ich könnte jetzt noch mehr zur Handlung sagen, lasse es aber lieber. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass der Film dann doch irgendwie ein surrealer Vorläufer zur Rocky Horror Picture Show sein könnte. Auch wirkte das Ganze wie ein fiebriger Drogentraum einiger Mitglieder der Vampir-WG aus WHAT WE DO IN THE SHADOWS (Film wie Serie) auf mich. Wer weiß.
Ich jedenfalls bin zugegebenermaßen nicht so Rollin bewandert. Kenne sonst nur Les Raisins de la mort, den ich aber ganz fantastisch finde. Dieser ist schon ähnlich gestrickt, aber da hatte Rollin augenscheinlich ein größeres Budget zur Verfügung und schaffte eine wunderschöne surreale Endzeitwelt, in der Brigitte Lahaie einfach mal so nackt mit zwei Dobermännern am Wegesrand herumsteht, was ja absolut nicht verkehrt sein kann.
Hier treten Vampire schon mal einfach so aus einer viel zu engen Wanduhr, was wie viele andere Szenen auch nicht einer gewissen Komik entbehrt. Aber das darf natürlich sein, weil alles einer übersinnlichen, nicht logischen Gothic-Träumerei entspringt. Und diesem Nicht-Sinn sollte man auch mit Humor bgegnen können. Dies beinhaltet besagte Wanduhr-Szene, aber auch die doch sehr längere Erklärung der Vampir-Cousins, das verzweifelte Ringen des Bräutigams um so etwas wie Realität und noch vieles mehr. Die Ausstattung schwankt zwischen Traumwandlerei und Naturalismus. Der Score von Acanthus ist fast schon über alles erhaben und eigentlich ein must have. Ich habe auch noch gelernt, dass Vampire, wenn sie über den Friedhof schweben, erstmal die Kreuze abdecken. Macht Arbeit, aber Sinn. Und ich hätte gerne die lila Sternenjacke des einen Cousins.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

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fritzcarraldo
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Hallo Spencer!
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Spencer
(Schauburg Bremen; Sneak Preview)
(GB/Deutschland 2021)
Regie: Pablo Larraín
Mit Kristen Stewart, Sally Hawkins, Sean Harris, Timothy Spall.
1991. Die Windsors feiern im Sandringham House in Norfolk zusammen Weihnachten. Prinzessin Diana gerät während dieser drei Tage Weihnachtsferien endgültig in eine tiefe Lebenskrise. Schließlich wird sie den Entschluss fassen, ihren Mann Prinz Charles zu verlassen.
Ich gehe ja auch in "meine" mittlerweile sehr geliebte Sneak Preview, um Filme zu schauen, die ich normalerweise nicht ansehen würde. SPENCER gehört sicherlich in diese Kategorie. Klar kennt man die Geschichte um Princess Di, aber die Royals interessieren mich nicht unbedingt. Auch so etwas wie die hochgelobte TV-Serie THE CROWN habe ich bisher noch nicht gesehen. Ansonsten habe ich nur noch mitbekommen, dass ein DIANA-Musical am Broadway abgesetzt wurde. So etwas hätte ich mir ggf. noch angeschaut. :wink:
Kommen wir aber nun zu SPENCER. Kristen Stewart scheint sich immer mehr für große Frauen-Rollen zu interessieren, denn nach Jean Seberg gibt sie sich nun ganz der Darstellung der Diana Spencer hin. Sie zweifelt, sie schreit, sie übergibt sich, sie sinniert, sie liebt, sie hasst, sie begibt sich teilweise an den Rand des Wahnsinns. Ob die Abläufe im Film dann nun auch der Wahrheit entsprechen, ist irgendwann auch egal, denn Stewart reißt den Film komplett an sich. Dies wird nur durch Zwiegespräche mit dem königlichen Stabschef (wie immer gut: Timothy Spall), ihrer Schneiderin (toll: Sally Hawkins) und dem Chefkoch (grandios: Sean Harris) unterbrochen. Die königliche Familie, außer den Söhnen Harry und William, werden immer nur kurz gezeigt und sind eigentlich abwesend. Auch die Dialoge untereinander führen seltsam ins Nichts. Dianas / Kristen Stewarts Tour de Force ist dann auch für mich als Zusehenden mitunter sehr anstrengend gewesen. Und gewisse Holzhammer-Vergleiche mit Anne Boleyn waren mir dann doch zuviel. Als Diana dann noch die königliche Jagd unterbricht, um ihre Söhne zu holen bzw. zu retten, musste ich sogar etwas schmunzeln. Das ganze wird dann noch vom Score von Jonny Greenwood (Radiohead/ Score u.a. THERE WILL BE BLOOD) schwermütigst untermalt. Ich habe Greenwood gerade bei der Sichtung von THE POWER OF THE DOG für mich entdeckt und muss zugeben, dass ich eben diesen Score dann doch etwas besser fand. Aber dies nur am Rande.
Hier wird die "Flucht" Dianas und ihrer Söhne dann mit ALL I NEED IS A MIRACLE von Mike and the Mechanics beendet.
" I said go if you want to go !"
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

So. Der letzte Film des Jahres.
Invasion of the Beer Snatchers.
The End is near!
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MV5BNzA1MTk1MzY0OV5BMl5BanBnXkFtZTgwNjkzNTUwMDE@._V1_.jpg (923.59 KiB) 318 mal betrachtet
The World's End
Irgendwann stelle ich die goldene Meile nach. Irgendwann.
12 Kneipen.
12 Bier.
Genau hier. Irgendwo.
Prosit und guten Rutsch!
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Eigentlich wollte ich hier nur noch Kinobesuche verewigen, habe aber gestern festgestellt, dass ich zwischendurch doch gerne wissen möchte, was ich generell alles so gesehen habe und es eben übersichtlicher ist, alles hier zu sammeln. Aus Zeitgründen, kann ich aber nicht jedesmal eine größere Review verzapfen. Schaun ´mer mal was 2022 so kommen wird.

Los geht es mit einem echten Kracher. Passend zu Neujahr habe ich mir den Giallo Der Schwarze Tag des Widders gegeben, der ja bekanntlichermaßen jetzt gerade von Filmart herausgebracht wurde.

[1]

Der Schwarze Tag des Widders
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(Italien 1971)
Regie: Luigi Bazzoni
Mit Franco Nero,
Silvia Monti
Wolfgang Preiss
Ira von Fürstenberg
Edmund Purdom
Rossella Falk.
Dieser Giallo ist definitiv ein Fest für die Augen und trotz der tollen Umsetzung von Filmart, dachte ich die ganze Zeit, verdammt, den würde ich gerne mal im Kino sehen. Hier stimmt einfach alles. Atmosphäre, Ausstattung, Bauten etc. Dies alles sieht einfach nur wunderschön aus. Und ich möchte diese blaue Lampe haben. :mrgreen:
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Da kann ggf. nur noch DEATH WALKS AT MIDNIGHT mithalten. Und es kommt noch besser. Alles ist auch noch von Kamera-Meister Vittorio Storaro (Apokalypse Now, A Rainy Day in New York, Geheimnis der schwarzen Handschuhe, Der letzte Kaiser usw.) in wunderbar Szene gesetzt und von Maestro Ennio Morricone mit einem tollen Score untermalt.
Auf jeden Fall ein Film mit dem man mal das neue Jahr beginnen kann.
Prosit.
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Zuletzt geändert von fritzcarraldo am So 2. Jan 2022, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

"Es gibt nur drei Männer in Texas, die so schnell sind wie er. Der eine ist tot, der andere bin ich und der dritte ist Cole Thornton."

[2]

El Dorado
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084215.jpg (389.07 KiB) 300 mal betrachtet
Howard Hawks Remake-Update zum eigenen RIO BRAVO.
Wirkt auf mich immer wieder ein Ticken unterhaltsamer als der Vorgänger. Und der ist schon grandios.

So ride, boldly ride, to the end of the rainbow.
Ride, boldly ride, till you find El Dorado.
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Zuletzt geändert von fritzcarraldo am So 2. Jan 2022, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von fritzcarraldo »

[3]

Von Star Trek Discovery genervt, unterbreche ich mal mit diesem Fest für die Augen.
Planet der Vampire
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Zum Zwanzigsten und nach den ganzen euphorischen Sichtungen hier, habe ich mich nach ewigen Zeiten auch mal wieder daran ausprobiert.

[4]

Der Herr der Ringe - Die Gefährten
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Und was soll ich sagen? Dreieinhalb Stunden vergingen wie im Flug.
Peter Jacksons Epos funktioniert bei mir immer noch.
Jetzt muss ich natürlich weiterschauen. Mal sehen, wann ich das zeitlich einschieben kann.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

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(5)

The Hateful Eight
Zweimal im Kino gesehen, davon einmal auf 70mm.
Die Kritik, dass der Film zu lang geraten sei, verstehe ich mittlerweile nicht mehr. Eigentlich stimmt hier jedes Detail.
Und bei weiteren Sichtungen achtet man natürlich auf eben solche Details, gerade im Hinblick auf gewisse Vorgänge im Verlauf des Films.
Die Kaffee-Szene finde ich nach wie vor unfassbar. Jennifer Jason Leigh ist phänomenal und dass zusätzlich zu Morricone noch die White Stripes und David Hess auf der Tonspur erscheinen, macht die Sache noch runder.
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Beitrag von fritzcarraldo »

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe

(6)

(Pidax Blu-ray)
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Nach DER SCHWARZE TAG DES WIDDERS nicht nur mein zweiter Giallo dieses Jahr, sondern auch ein weiterer, bei dem Vittorio Storaro (Apokalypse Now, Der letzte Kaiser uvm.) die Kamera führte. Dies führte natürlich unweigerlich dazu, dass ich anfangs dann doch Vergleiche zwischen beiden Filmen suchte. Auffällig ist, dass beim WIDDER (1971) alles eher der wunderbaren Architektur im Film gewidmet schien und wunderschön statisch wirkte. Dies war natürlich dem Umstand geschuldet, dass Regisseur Bazzoni eben auch Architekt war. Ein Jahr vor dem WIDDER arbeitete er also schon mit Dario Argento an seinem Erstlingswerk. Und hier wird dann auch jedes wunderschöne Ausstattungsstück wunderbar in Szene gesetzt. Auffällig dabei ist aber, dass alles beweglicher wirkt, was die Hatz nach dem behandschuhten Serienkiller sehr schön unterstreicht. Eine weitere Parallele zwischen beiden Filmen ist natürlich, dass eine Person in das Geschehen hineingezogen und an der Suche beteiligt wird. War es im WIDDER ein Journalist (Franco Nero), ist es hier ein Schriftsteller (Tony Mutante). DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE ist ein wunderschöner Giallo, top besetzt und ausgestattet und Das Ende hat mich dann tatsächlich sogar überrascht. Es ist auch ein Film, in dem suchenderweise unglaublich oft nach Personen gefragt wird und die Antwort lautet IMMER "ja, habe ich gesehen". Es führt nur zu nichts. Was noch? Ach ja. Der Auftritt Mario Adorfs als verrückter Maler ist natürlich auch schon eine reine Augenweide. Und in Musantes Wohnung kreist schon sehr oft die J&B Pulle. Wohlsein.
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Beitrag von fritzcarraldo »

Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123

(7)
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Ich hatte neulich das Thema mit einem Bekannten, dass es im Prinzip nur 100 Filme gibt. 100 Filme, die für einen persönlich wichtig sind. 100 Filme für die einsame Insel sozusagen. Diese Theorie mit all seinen Facetten will ich hier nicht weiter erörtern, stimme ihm aber durchaus zu. Worauf ich hinaus will ist, dass es daher immer wieder Filme gibt, die man sich immer wieder ansieht, in welcher Form auch immer.
Bei mir gehört die TODESFAHRT DER U-BAHN 123 definitiv dazu. Ein Film, der zwar rattenspannend daher kommt, aber auch immer wieder mit Humor durchzogen ist, was der Stimmung aber keinen Abbruch tut. Der Film wuchert natürlich in erster Linie mit der phänomenalen Besetzung. Dabei werden Matthau, Shaw und Balsam aber auch vom weiteren Cast 100%ig unterstützt. Allen voran Hector Elizondo, der seinen Mr. Grey schon sehr psychopathisch abgibt. Apropos Mr. Grey. Es gibt noch Mr. Blue, Mr. Green und Mr. Brown. Tarantino-Fans wissen jetzt natürlich Bescheid. Dazu gesellen sich noch Jerry Stiller und Earl Hindman, den man als Wilson aus "Hör mal wer da hämmert" kennt. Hier darf er als 4. Gangster zwar ab und zu sein noch junges Gesicht zeigen, da diese aber lange Zeit Masken tragen, ist dieses Vergnügen wieder nur kurz. Die Hauptrolle übernimmt aber eigentlich New York selbst.
THE TAKING OF PELHAM 123 ist sicher einer der besten New York Filme überhaupt. Immer wenn es an die Oberfläche geht, sehen wir das New York der 70er in seiner vollsten Pracht. Es gibt noch ein Remake (2009) von Tony Scott mit John Travolta und Denzel Washington, welches im Prinzip völlig okay ist. Dieses hat aber eben nicht diesen tollen 70er Charme des Originals und ist daher zu vernachlässigen. Zum Abschluss muss natürlich noch der tolle Score von David Shire erwähnt werden, der alles genial abrundet.
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