Deliria-Italiano

(107)

Django - Sein Gesangbuch war der Colt Sehr guter Western von Lucio Fulci. Kam bei mir zwar etwas schwer in die Gänge, überrascht dann aber doch was die Story angeht und dreht zum Showdown hin dann nochmal mächtig am Regler. Man hat zwar das Gefühl, dass sich nur schwer entschieden werden konnte zwischen Spaß und Ernst, zwischen abstrusen Szenen und unglaublicher Familienstory innerhalb eines üblichen Westernplots. Und dies liegt bestimmt nicht nur an der deutschen Synchro, die ab und an ganz schön hinlangt. Das war mir persönlich aber wirklich egal. Fulci wohl auch und so sehen wir dann zusätzlich auch jetzt schon (1966) ein paar Gewaltspitzen des Meisters. Zu erwähnen wäre noch George Hilton, der Franco Nero oft die Schau stiehlt.

(108)

Rocker rocken Japan.
Terror - Die Rocker von Japan Der japanische Rockerfilm. Unentdecktes Land. Neulich schon den schönen ANGEL LOSERS gesehen, der voll auf den Frontallappen abzielte. Heute Abend dann CRAZY THUNDER ROAD. Das nennt man wohl vorbereitet sein.
Dieser Beitrag ist von 1969. Der Titel sagt es schon. Die Rocker rocken nicht nur, sondern terrorisieren auch. Und das nicht zu knapp.
Die junge Satoko wird von ihnen verfolgt und vergewaltigt. Sie begeht Selbstmord. Ihr Bruder, ein Großwildjäger (!!), schwört Rache.
Sein Motto zwischendurch: "Ich kann nicht tanzen. Ich trinke lieber!" Aber das nur so nebenbei. Untermalt ist dieses Schauspiel nicht mit Rockermusik, sondern mit fortwährendem Dudel-Swing. Beschwingt geht es dann Richtung Rache, die auch hier nicht sonderlich warm dargereicht wird. Beschwingt gehe dann auch ich heute Abend ins Kino, wenn es auf der verückte Donner-Straße geht.

(109)

Keine Rocker, sondern Biker
Crazy Thunder Road Japan 1980
Cinema Bremen
Weird Xperience.
Wilde Mischung aus Biker-, Coming-of-age-, Endzeit- und Experimentalfilm. Mit ganz viel Punkattitüde, Faschismus-Allegorie und einem fantastischen Soundtrack.

(110)

Collateral Ewig nicht gesehen. Ist aber nicht nur gut gealtert, finde ihn sogar noch besser als vor 19 (!) Jahren. Es gibt zwar einige Ungereimtheiten (wann hatte Max Vincent von der Lady mit der Visitenkarte erzählt? Oder hab ich das verpasst?) und so gut Tom Cruise auch agiert, er wirkt immer wie ein Alien in der Rolle. Aber wenn er dann fast schon terminatormäßig durch die Gegend walzt, passt das auch schon wieder. Eigenwillig fehlbesetzt wie ich finde, aber wirklich gut. Bei mir kein Widerspruch. Auch mehr Hintergrund für die Ermittlerseite hätte ich gut gefunden. Egal. Man kann nicht alles haben. Denn die wirklichen Stärken von Michael Mann werden voll ausgeschöpft. Das Urbane. Die Großstadt bei Nacht. Das ist unfassbar grandios in Szene gesetzt.
Ein Meisterstück.
Ach so. Und ist es Zufall, dass Cruise hier Vincent heißt? Genau wie in Farbe des Geldes....

(111)

Killer stellen sich nicht vor Thriller mit Delon als Michel, einem Profi-Zocker aus Paris, der irgendwie ins Visier von Waffenhändlern Gerät.
Eigentlich gut gemacht und gespielt und auch mit gewissen Härten gespickt.
Aber das alles hat wenig Tempo und weniger Atmosphäre als ich dachte. Da hätte ich doch irgendwie mehr erwartet. Und das Ende? Nun ja.

(112)

Die Viper Heiliger Strohsack! Was war das denn?
Rom offene Stadt. Also für das Verbrechen. Man dreht sich nur mal kurz um und Zack läuft schon wieder ein fieses Verbrechen ab. Es wird gemordet, vergewaltigt und gebrandschatzt was das Zeugs so hergibt.
Kommissar Ferro (toller Name; Maurizio Merli), der eisenharte (!) Cop kommt schon gar nicht mehr hinterher. Sein Chef auch nicht, wenn es darum geht, ihm zu sagen, dass er doch bitte nicht ständig das Gesetz in die eigene Hand nehmen soll, während er mit der anderen (un-) angemessen rumballert wie nichts Gutes. Diese Diskussionen führt er dann auch mit seiner Freundin, einer liberalen Staatsanwältin.
Dazu geißelt irgendwann auch noch ein Krimineller namens "Der Bucklige" (Tomas Milian) die römische Gesellschaft. Zeuge: "Wie er ausgesehen hat? Na, er hatte einen Buckel!"
Lenzis Reißer ist fast schon ständig unangenehm. Die gezeigte Gewalt ist heftigst inszeniert und nicht so "drüber" wie im anderen Merli-Reisser, den ich neulich sah, STADT IN PANIK. Trotz alledem geht der Film in der letzten halben Stunde noch ein höheres Tempo als zuvor und dieses unangenehme Gefühl weicht etwas auf und die Diskussionen über Vigilantentum und Gewalt und Gegengewalt werden natürlich auch nicht wirklich tiefergehend geführt.
DIE VIPER ist wirklicher ein Straßenfeger im wahrsten Wortsinn. Unfassbar!

(113)

Der Teufel führt Regie Schnell, hart, ohne großen Schnörkel und völlig ernsthaft präsentiert. Mit dem tollen Score von Luis Enrique Bacalov. Und mit Action-Szenen, die einem zwischendurch die Socken beim Laufen von den Füßen reißen.
Profi-Killer Lanzetta (grandios: Henry Silva) inmitten von 'Ndrangheta - Machenschaften und Machtkämpfen. Eiskalt, zynisch und berechnend, so ist das Geschäft. Niemand ist auch nur einen Pfifferling wert.
Ich habe kaum verstanden, wer was warum und wieso macht. Gangster-Gebaren auf höchstem Niveau.
Sowas kannte ich bisher nur aus dem neueren HK- oder japanischen Kino. (Outrage/ Kitano oder Election/To)

(114)

Impro-Theater
Chase Und der nächste Film aus dem Gerard-Butler-Universum. Ein Mann räumt auf. Und doch war das alles irgendwie anders.
Ein Mann, eine Frau. Auf dem Weg zu ihren Eltern. Streit. Halt an einer Tankstelle. Die Frau verschwindet spurlos. Hat man so schon alles mal gesehen. Der Clou des Films soll sein, dass nicht nur alles chronologisch gedreht , sondern dass auch improvisiert wurde. Dies sollte einen gewissen Realismus suggerieren. Das Problem ist nur, dass die Reaktion des Hauptcharakters (Butler) nicht wirklich mit dem anfänglichen Aufbau der Story zusammen passt. Dazu kommt noch, dass auch die Ermittlungen der Polizei relativ eigenartig anmuten. Und selbst als zum Schluss hin so etwas wie Spannung aufkommt, steht sich der Film mit diesem Twist vom Anfang selbst im Weg. Und auch die Szenen und Dialoge der anderen Personen wirken irgendwie seltsam. Realismus? Irgendwie kam bei mir der gegenteilige Gedanke auf.
Das Ende bringt dann doch noch etwas "Spurlos" und "Prisoners" mit sich.
Aber nur ein bisschen.
Ein eigenartiger Film.

(115)

"Man kann nicht jeden Tag Glück haben."
"Man kann auch nicht jeden Tag clever sein."

16 Blocks Bruce Willis und Mos Def werden gnadenlos durch New York City gejagt.
So einfach wie auch genial kann ein Actionfilm strukturiert sein. Bruce Willis als alternder, desillusionierter, alkhoholkranker und total fertiger Cop, der nochmal sein Gewissen und seine Fähigkeiten entdeckt, ist dabei völlig brillant.
Ein Film, der oft überall durchrutscht. Bei mir ein All-Time-Fav.

(116)
(117)

Tief im Westen und geheimnisvoll.

Des Wahnsinns fette Meute
Die Dobermann Bande
Ein Heist Movie mit Dobermännern.
Unfucking believable.
Ein Bankräuber bemerkt, dass seine Kumpanen im Bankräuber-Gewerbe die allergrößten Fltzpiepen sind. Da ersinnt er einen total abwegigen Plan, für den nächsten Coup Dobermänner abzurichten. Die beiden Blitzbirnen-Kollegen machen
trotzdem mit. Dazu ein Hundetrainer und eine Kellnerin, mit der der Superbrainbankräuber seit ein paar Tagen zusammen ist. Am Schluss entscheidet dann doch irgendwie der menschliche Faktor, nicht der tierische.
Es war wie eine blutige Disney Variante.
DER GROSSE COUP oder GETAWAY mit Hunden.
Unfassbar.
Disney hätte das vielleicht mit Pudeln gedreht.


Monterkloppen galore
Invasion aus dem Innern der Erde
Monster aus der Unterwelt im Banne der bösen Domina Dämonia greifen die Menschheit an.
Nur der coole Infra Superman kann alle retten.
Ich gebe zu, dass mich oft die relativ langen Martial Arts Sequenzen ermüden. Aber hier gibt es dazu noch immer wieder schönsten Ideenreichtum an Gadgets und Waffen, dass es eine Freude ist. Schön ausgestatteter Monster-Kram.