fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

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fritzcarraldo
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The Childe - Chase of Madness
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eh0qql0e51.jpg (399.15 KiB) 185 mal betrachtet
Korea 2023.
Marco Han lebt in Manila in ärmlichen Verhältnissen. Er verdient sein Geld als Boxer. Plötzlich meldet sich der Anwalt seines Vaters. Marco reist nach Seoul und gerät in ein Komplott und wird gnadenlos gejagt.
Wieder einmal ein unfassbar guter Action-Thriller aus Korea. Wirklich spannend und fast atemlos. Unbedingte Empfehlung.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

(Interstellar)

"J&B straight and a Corona!"
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fritzcarraldo
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

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Rock 'n Roll Provo
Ex Drummer
ex_drummer.jpg
ex_drummer.jpg (126.49 KiB) 176 mal betrachtet
Cinema Bremen. Weird Xperience.
Wild, rauh und provokant.
Schriftsteller Dries wird von drei Typen gebeten, in deren Punkband Schlagzeug zu spielen. Dabei erfährt er immer mehr, wie völlig abgefuckt die drei drauf sind und leben. Er selbst wird aber auch immer manipulativer und löst zum Schluss hin eine Katastrophe aus.
Fast alle möglichen Tabus werden gebrochen. In unfassbaren und unfassbar verstörenden Bildern geht es dabei Schlag auf Schlag was eben diese Tabubrüche angeht. Dass man dies als Zuschauer*in erträgt / evtl. ertragen kann, liegt einfach daran, dass es eben Schlag auf Schlag geht und immer grotesker wird. Man stumpft vielleicht ab, aber kann alles nicht wirklich mehr so ganz ernst nehmen. Sex, Gewalt, Homophobie, Misogynie, Drogen, Kindesvernachlässigung, derbe Sprache, Alkohol uvm. sind dabei hier an der Tagesordnung.
Schriftsteller Dries lebt allerdings in einem sauberen Loft und scheint auch sonst eher auf alle anderen Protagonisten herabzublicken und sie zu verachten. Der Film ist völlig finster und macht es einem nicht leicht. Wobei er schon ab und an von einem gewissen derben Humor durchzogen ist.
Das wirkt dann manchmal wie die heftige Version der New Kids aus den Niederlanden. So als ob diese auf Speed wären.
Vielleicht will der Schriftsteller Dries / Brusselmans sich damit auch von "seinen" Figuren lösen. Er hat sie erschaffen und manipuliert sie natürlich auch. Daher endet alles in der besagten Katastrophe, die auch immer surrealer wird. Dies ist aber nur ein Erklärungsversuch, der auch schnell versanden und als eigener Schutzmechanismus enden könnte. Denn vordergründig sieht man erstmal nur die radikale Gewalt.
Ein Film, der es einem nicht leicht macht.
Zwiespältig und unfassbar.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

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Rebel Moon - Kind des Feuers
0580690.jpg
0580690.jpg (361.54 KiB) 165 mal betrachtet
Zack Snyders ganz eigenes Star Wars. Also irgendwie. Aber das stimmt nicht ganz.
Da wurde dann doch noch mehr stibitzt.
Dune, Soldier, Die glorreichen Sieben und Riddick wären da noch zu nennen.
Dabei ist alles düster und schwer. Die Dialoge suggerieren großes Drama. Snyder will offensichtlich Pathos und die ganz große Oper mit ganz klarer schwarz / weiß Malerei. Space-Nazis vs. Rebellen. Bei der ganzen Düsternis fragt man sich, warum dabei nur ein Film mit PG 13 Rating heraus gekommen ist? Das wäre Netflix wahrscheinlich zuviel gewesen.
Bei all den schlechten Kritiken, die momentan im Umlauf sind, kann ich nur sagen, so schlimm war es nicht. Die Action ist z.B. absolut okay. Nur der schon bei ARMY OF THE DEAD auftretende Unschärfe Look nervt. Vielleicht sollte Snyder die Kamera doch nicht selbst bedienen. Was die Schauspieler:innen angeht, hat mich eigentlich nur Sofia Boutella (Climax) so richtig überzeugt. Aber die anderen nerven zumindest nicht. Teil 2 werde ich wohl checken.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

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Über weite Strecken.
Superkinoeventsamstag.
Geheime Filme im Pott und Peter Shaw von den Drei ??? präsentiert Hitchcock im City 46 Bremen.
Marnie_How_to_Hitchcock_Web_Start.png
Marnie_How_to_Hitchcock_Web_Start.png (1.93 MiB) 151 mal betrachtet
Besonderes Kennzeichen: Bellissimo
Bellissimo.jpg
Bellissimo.jpg (29.46 KiB) 151 mal betrachtet
Italien 1983
Regie: Castellano & Pipolo
Mit: Adriano Celentano, Federica Moro.
Schriftsteller Mattia (Adriano Celentano) hat es echt schwer. Er ist einfach der geilste und coolste und so stehen wirklich ALLE Frauen auf ihn.
Sie ziehen sich auch sofort aus und werfen sich ihm an den Hals und auch noch woanders hin. Taxifahrerinnen, Journalistinnen, einfach alle!
Sie wollen nur das eine. Zuerst Sex und ihn dann heiraten. Das geht natürlich gar nicht. Also das mit dem Heiraten.
Dann schickt er seine Tochter vor, die die Damen vergrault.
Der Haken ist nur, sie ist gar nicht seine Tochter, sondern seine 18jährige Nachbarin Michaela (Federica Moro), die ihrerseits in Mattia verliebt ist. Nur er will nicht, da sie zu jung ist, wie er immer wieder betont. Werden sie trotz aller Widerstände zueinander finden?
Celentano in seiner Paraderolle in einer Abfolge von Absurditäten. Gags von der Stange, die dann aber mitunter doch lustig werden, aber auch grenzwertig sind und lange Dialoge aus dem Hause Brandt, die wie immer ihresgleichen suchen.
Die Story ist dünn, aber durchaus ungewöhnlich. Hat man das am Schluss akzeptiert, wird Mattia/ Celentano noch mal richtig "weird" und führt das Gesehene fast ad absurdum. Aber geschenkt. Haken wir das alles unter "harmlose Komödie " ab. In Erinnerung bleibt noch eine gecrashte Hochzeit mit einer fast Version von Mrs. Robinson auf italienisch. Passt irgendwie gar nicht, aber dann doch.

Das grüne Blut der Dämonen
grueneblut.jpg
grueneblut.jpg (64.89 KiB) 151 mal betrachtet
Horror SciFi aus dem Hause Hammer.
In London werden Schädel, Skelette und ein vermeintliches Raumschiff gefunden.
Ein weiterer Quatermass Film, der viel zu bieten hat.
Viele lang ausgewalzte Theorien und einiges an Atmosphäre. Bis zum Schluss hin spielt sich dabei viel bei den Zusehenden im Kopf ab. Und bei den Protagonistinnen ebenso, denn mit diversen Gerätschaften werden entsprechende Visionen abgerufen. Zum Schluss hin wird dann nochmal richtig aufgefahren, wenn die Katastrophe London heimsucht. Tolle Kulissen werden mit schönen Effekten dem Erdboden gleich gemacht.
Hatte ich gestern noch mit Arkadin besprochen. DAS GRÜNE BLUT DER DÄMONEN im Double Feature mit LIFEFORCE. Das wäre was.

"Ja. Ich bin anständig. Eine Diebin und Betrügerin. Aber anständig."
Marnie
marnie.jpg
marnie.jpg (103.97 KiB) 151 mal betrachtet
USA 1964
Regie: Alfred Hitchcock
Mit Tippi Herren und Sean Connery.
Zunächst gab es eine kurze Lesung. Jens Wawrczeck las aus seinem Buch HOW TO HITCHCOCK.
Danach gab es MARNIE in der Originalfassung mit UTs.
"Marnie Edgar (Tippi Hedren) ist Kleptomanin und wird bei einem ihrer Diebstähle von ihrem Vorgesetzten Mark Rutland (Sean Connery) auf frischer Tat ertappt. Anstatt sie der Polizei zu übergeben, will Rutland herausfinden, warum sie an der Krankheit leidet und nutzt sein Wissen, um sie zu einer Heirat zu erpressen. Marnie versucht sich mit einem Selbstmord aus dem Zwang ihrer Ehe zu befreien. In ihrer Vergangenheit liegt ein dunkles Geheimnis verborgen, dass sich um Marnie und ihre Mutter (Louise Latham) dreht."...
Quelle: https://www.filmstarts.de/kritiken/1404.html
MARNIE ist sicherlich eins der Meisterwerk Hitchcocks. Natürlich auch zwiespältig.
Denn vordergründig wird die Geschichte einer Diebin und Trickbetrügerin gezeigt. Dann tritt Sean Connery als reicher Geschäftsmann Mark Rutland auf den Plan, der sie erpresst, missbraucht und manipuliert. Aber er will ja nur ihr bestes und so wirkt dann auch das Ende erst einmal wie typische Küchenpsychologie. Dabei meine ich nicht ihr Trauma, sondern die Bewältigung, die Rutland forciert. Scheinbar geheilt geht es Richtung Happy End. Wirklich? Bei dem was man gerade alles gesehen hat, so wie mit Marnie umgegangen wurde, kann man das kaum glauben.
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Reality
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5474805.jpg-c_310_420_x-f_jpg-q_x-xxyxx.jpg (21.16 KiB) 133 mal betrachtet
Sneak Preview. Schauburg Bremen.
Film über die Whistleblowerin Reality Winner (Sydney Sweeney), die 2017 als Geheimdienstspezialistin geheime Dokumente über die russische Beeinflussung der damaligen Präsidentschaftswahl an ein Online Portal weitergab. Der Film zeichnet ihre Verhaftung durch das FBI nach und zwar so getreu wie möglich, da dies nicht nur auf den Protokollen von damals beruht, sondern alle Tonaufzeichnungen exakt für die Dialoge genutzt wurden. Dies ist tatsächlich sehr spannend umgesetzt, auch wenn sich das alles zum Schluss hin etwas zieht. Guter und ungewöhnlicher Film.
Eins noch zur Sneak Preview. Es ist schon beeindruckend wie viele Leute mittlerweile kommen. Heute war es fast ausverkauft und somit waren wohl ca. 200 Zuschauer:innen da.
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Columbo: Ruhe sanft, Mrs. Columbo
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unnamed.jpg (6.84 KiB) 116 mal betrachtet
(USA 1990)
(Rest in Peace Mrs. Columbo)
92 Minuten
Regie: Vincent McEveety
Mit: Peter Falk, Helen Shaver.
Inhalt:
"Eine Immobilienmaklerin sinnt auf Rache, nachdem ihr Mann während der Haft an einem Herzinfarkt gestorben ist. Alles deutet darauf hin, daß sie versuchen wird, Columbos Frau zu ermorden, da sie den Inspektor für schuldig am Tode ihres Mannes hält.'
Quelle: https://www.filmdienst.de/film/details/ ... rs-columbo
Mal einen "neueren" Columbo gesehen.
Jahrgang 1990.
Obwohl mit 92 Minuten etwas zu lang, doch ein Highlight der Serie. Aber wahrscheinlich sollten die guten Ideen hier einfach entsprechend ausgekostet werden. Und so kann man darüber dann doch hinwegsehen.
Natürlich steht hier an erster Stelle, dass sogar Columbos Frau selbst der Garaus gemacht werden soll. Oder wird? Verrate ich natürlich nicht. Interessant dabei auch, dass man daher als Fan natürlich auf mehr persönliches in Bezug auf den berühmten Inspektor hofft. Auch dazu gebe ich mal nichts preis. Was ich aber sagen kann, ist dass das gekonnte übliche Katz und Maus Spiel Mörder:in vs. Inspektor hier nochmal auf die Spitze getrieben wird, denn Columbo weiß nicht nicht nur schnell Bescheid, sondern es gibt auch früh Transparenz in Bezug auf seine Tricks, die er so in petto hat. Und die Folge spielt dann gekonnt damit, zeigt dann eben doch nicht alles und man ist zum Schluss hin doch wieder erstaunt. Tolle Folge!
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(21)

Even Hell has its Heroes
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IMG_20240127_195327.jpg (3.76 MiB) 108 mal betrachtet
Gehört hatte ich von EARTH. Irgendwie. Damals. Aber wenn ich ehrlich bin ist EARTH doch an mir vorbeigegangen. Was ersteinmal schade ist, denn eigentlich ist die Musik genau auch meins. Ausgangspunkt für mich in dieser fabelhaften Dokumentation ist eine Erklärung von Gitarrist und Gründer Dylan Carlsen, der etwas über brillante Gitarren-Riffs berichtet, die sich bei anderen Bands plötzlich wieder und wieder mit anderen Riffs abwechseln. Und er dabei nur dachte: Warum? Lasst es laufen! Genau. Das ist auch meine Musik.
1989 gegründet waren Carlsen und seine damaligen Mitstreiter Mitbegründer des Grunge. Auch schon Jahre vorher ging es in Seattle schon in die Richtung. Carlsen probte nicht nur mit Kurt Cobain, sondern war eng mit ihm befreundet. Er redet eigentlich nicht viel über den Tod Cobains und seine Rolle dabei. Hier gibt er aber kurze und tiefe Einblicke dahingehend. Weiter geht es um die Wandlung von EARTH auf der zweiten Platte EARTH 2 zur Musik, die man mit der vergleichen kann, die sie heute noch machen. Metal, langsam, auch das Schlagzeug, ohne Vocals, auch mit E-Piano und Posaune. Dabei ist das alles nicht wirklich einzuordnen. ProgRock, Metal, Grunge, Jazz, Kunstprojekt mit Morricone Einflüssen? Es ist alles möglich. Waren EARTH Ende der 90er weg vom Fenster, gab es Anfang der 2000er ein Neuformierung.
Im Film kommen zahlreiche Weggefährt*innen und Teilzeitmitglieder zu Wort.
Zu Wort nach dem Film kamen dann in einem Skype Meeting mit dem Bremer Publikum Regisseur Clyde Petersen, Schlagzeugerin Adrienne Davies und Dylan Carlsen himself, die wortreich alle Fragen beantworteten.
Tolle Veranstaltung!
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Poor Things
3200611.jpg
3200611.jpg (115.02 KiB) 98 mal betrachtet
(USA 2023)
Regie: Yórgos Lánthimos
Mit Emma Stone, Willem Dafoe, Mark Ruffalo
Schauburg großes Haus. OmU. 20.00 Uhr.
"Inhaltsangabe
FSK ab 16 freigegeben
Eine junge Frau namens Bella Baxter (Emma Stone) wird von dem unkonventionellen Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter (Willem Dafoe) zurück ins Leben gebracht. Unter Führung des brillanten Wissenschaftlers begibt sich Bella auf eine Reise zu sich selbst, immer auf der Suche nach der Lebenserfahrung, die ihr bisher fehlt. Sie trifft dabei unter anderem auf Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo), einen Anwalt, der ihr die Welt jenseits der Wissenschaft zeigt und mit ihr ein wildes Abenteuer über mehrere Kontinente hinweg erlebt. Aber auch Baxters Student Max McCandless (Ramy Youssef) Leben ändern sich plötzlich, als er auf Bella trifft und von ihr regelrecht mit- und aus seinem behüteten Leben herausgerissen wird. Bella entdeckt Stück für Stück ihre Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit und Befreiung und kann sich so auch ihrer eigenen Zwänge entledigen, Vorurteile hinter sich lassen und sich immer und immer mehr ausleben."

Quelle: https://www.filmstarts.de/kritiken/290065.html
Poor Things ist wirklich prall gefüllt mit tollen Ideen, brillanten schauspielerischen Leistungen, einer phänomenalen Ausstattung und auch vielen weiteren schönen Gadgets den Steampunk Look betreffend. Schwarz/weiß trifft auf Farbe. Zwischendurch gibt es auch Fischaugenoptik, was mich aber immer wieder irritierte, da dadurch auch viel verloren ging, gerade auch in Bezug auf die tolle Steampunk Ausstattung.
Die Story ist dabei übersichtlich und die Dialoge wahrlich unterhaltsam. Die Laufzeit von ca. zweieinhalb Stunden geht dann auch schnell vorüber. Eine Coming of Age Story trifft dabei auf eine Frankenstein Story. Dr. Godwin Baxter ist ebenfalls eine interessante Figur, denn sein "Dr. Frankenstein" ist auch eine im wahrsten Wortsinn gequälte Figur. Voller Narben und teilweise an eigenartige Gerätschaften angeschlossen war er ebenfalls jemand, an dem Experimente (durch seinen Vater) vorgenommen wurden. Dies wird aber (leider) nicht weiter verfolgt. Bella Baxters Figur beginnt dann ihre Coming of Age Reise und entdeckt das Leben. Diese scheint dann eigentlich fast nur aus Sex zu bestehen. Bella entdeckt zwar auch andere Dinge wie Armut, Gesellschaft, Feminismus und Literatur, landet dann aber in einem Bordell in Paris. Hier geht es dann, wen wundert es, wieder um Sex. Dieses Mal dann um alle weiteren noch nicht genannten Praktiken. Interessant hierbei ist, dass die Ausbeutung an sich schon auch in Gesprächen mit der Bordellbetreiberin Thema ist.
Das alles ist nicht störend, aber ich hätte mir doch mehr "Frankenstein-Story" gewünscht. Zum Schluss hin wurde es dann nochmal etwas düsterer, aber nur kurz. Inkl. schönem Ende. Dies ist dann auch eine kleine Ode an die Familie.
Hier wurde es dann auch etwas ruhiger im Kino. Vorher gab das vollbesetzte Kino alles. Jede auch nur halbwegs schräge Szene, jeder ungewöhnliche Dialog, alles wurde beklatscht, belacht, ja fast gröhlend kommentiert. Und ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht warum. Meine Begleitung und ich haben dies hinterher fast mehr diskutiert als den Film selbst. Das Ergebnis ist noch offen.
Lánthimos scheint im Mainstream angekommen. Wenn man das so sagen kann. Der Film ist schon sehenswert, hat aber auch eben seine Tücken. Wie heißt es so schön. Es hat mich nicht alles abgeholt. Oder nicht erreicht. Emma Stone und Willem Dafoe sind aber auf jeden Fall völlig fabelhaft und daher schon den Kinobesuch wert. Und wir haben nach eben diesem entschieden, demnächst wieder in die Nachmittagsvorstellung zu gehen.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

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Sneak Preview
Schauburg Bremen.

Das Zimmer der Wunder
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MV5BMTljNWIzMTYtYTc4NC00YWQwLTk4MTctMzExYWMxYzQ4YmJkXkEyXkFqcGdeQXVyMTYzMTY3OTE3.jpg (559.69 KiB) 80 mal betrachtet
Die Vorankündigung "Drama ab 12" ist immer eigentlich schon abschreckend für uns. Wir waren dann trotzdem drin, weil wir ein bisschen ALL OF US STRANGERS mit Paul Mescal erwarteten. Und dann kam ZIMMER DER WUNDER. Dieser entpuppte sich als genauso schlimm wie der letztes Jahr gezeigt ÜBER DEN BERG. Ich werde an dieser Stelle nicht weiter auf das Gesehene bzw. die Story eingehen, dazu fehlt mir gerade die Motivation. Ein Zuschauer sagte nur hinterher: "Warum dreht man solche Filme?" Das trifft es schon ganz gut. Drama oder nicht. Es gab viel Gelächter ob der unfreiwilligen Komik.
Und das in einem Film, in dem es auch um einen 12jährigen geht, der im Koma liegt. Ich warte jetzt noch geduldig auf die Sneak Bewertung und reiche sie dann mal nach. Mal sehen wie viel Luft nach unten ist. In Bremen gibt es im Partnerkino der Schauburg übrigens auch noch eine extra Sneak Preview für franz. Filme. Irgendwann wenn mir mal so richtig der Kragen platzt, dann frage ich mal nach, warum wir eigentlich in der Montags-Sneak ständig mit diesen unerträglichen französischen Filmen gequält werden.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

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Mondo Bizzar Weekender / 35mm
Die Rache des Dr. Kung
2005010946259_artikel.jpg
2005010946259_artikel.jpg (62.91 KiB) 77 mal betrachtet
aka Der Sarg bleibt heute zu.
Wieder einmal ein typischer Eurospy Beitrag.
Dies gleich mit zwei Agenten, die irgendwie für den französischen Geheimdienst tätig sind und gegen den Superschurken Dr. Kung antreten, der aber seinerseits super ungefährlich wirkt. Zumindest scheint er tausende Mitarbeiter zu haben, die immer mal wieder auftauchen, nur um von den beiden "Helden" gleich wieder fertig gemacht zu werden, die dann auch noch alles mit einigen rassistischen Bemerkungen versehen. Dabei wirken sie auch noch selbst strunzdumm, wobei ihr Chef bei den üblichen Briefings noch dümmer wirkt. Zwischendurch sieht man dann beide noch bei ihren üblichen Begegnungen mit dem weiblichen Geschlecht, die immer gleich ablaufen. Erst wird die Frau ungefragt geküsst, dann blöde angelabert und dann zum Abendessen eingeladen. Wobei man dann das Gefühl nicht los wird, dass die beiden eigentlich gar nicht wissen, was sie nach dem Abendessen so machen wollen. Beide wirken dabei in manchen Szenen schon sehr eklig. Das alles ist so drüber, dass man mit einigem Abstand schon viel Spaß mit dem Film haben kann. Es entwickeln sich immer wieder einige völlig absurde Szenen. Und "absurd" ist dann doch das Wort, welches ich die ganze Zeit gesucht habe.
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