fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik
Moderator: jogiwan
- fritzcarraldo
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik
(56)
Dylan goes electric
A complete unknown Cinemaxx
OV. 140 Minuten.
Ein etwas schwieriger Kinobesuch für mich.
Denn meine Begleitung gestern Abend ist nicht nur Dylanologin, sondern auch große Verehrerin von Timothée Chalamet.
Ich persönlich mag Dylan schon, bin jetzt aber nicht der große Super-Fan.
Was ich aber mag sind die meisten Filme von James Mangold. Und natürlich ist da WALK THE LINE, das Johnny Cash Biopic.
Und genau da fällt ja schon 2005 ganz kurz der Satz: "Dylan goes Electric!" Das dazu gehörige Buch erschien dann 2015.
Und wenn man so will kam der Film dazu jetzt 2025. Dylan spielt jetzt auch elektrisch. Und ist daher in den Augen vieler kein Folksänger mehr.
Genau dies thematisiert A COMPLETE UNKNOWN. Denn eine wirkliche Handlung hat der Film nicht unbedingt. Und was dem Film fast völlig fehlt, ist die Tiefe in Bezug auf die Figur Bob Dylan. Er bleibt mysteriös. Die Frage ist natürlich, ob dies überhaupt möglich ist. Gewollt ist es nicht. Im Film wird dies irgendwann verbal aber auch symbolisch begraben, als alte Unterlagen von Robert Zimmerman aka Bob Dylan einfach weggelegt werden. Timothée Chalamet als Bob Dylan wird im Film immer besser. Zunächst fremdelte ich ein wenig mit seiner Darstellung, wobei meine Kino-Dylan-Freundin bestätigte, dass auch schon anfangs alles da ist in Bezug auf Bewegung und Duktus. Später geht die Darstellung dann eher ins Ikonische, was viele aber auch abschrecken könnte, denn es könnte auch als zu aufgesetzt durchgehen. Mir hat das aber sehr gefallen. In der ersten Hälfte ist dann auch Monica Barbaro als Joan Baez fast präsenter. Wenn die ersten Songs von ihr zu hören sind, wollte ich fast schon instinktiv Applaus spenden. Edward Norton als Pete Seeger ist ebenfalls toll, besonders weil er dies alles unfassbar zurückgenommen spielt. Irgendwann läuft alles auf das Newport Folk Festival 1965 hinaus, als Dylan trotz Warnungen dann doch seine neuen "elektrischen" Songs spielt. Also endet dieser Film mit einem Konzert, bei dem Dylan fast die ganze Zeit ausgebuht wurde und sie ihn am liebsten von der Bühne gejagt hätten. Das ist natürlich ungewöhnlich.
Insgesamt ist A COMPLETE UNKNOWN ein gutes, aber auch schablonenhaftes Music-Biopic mit guten bis tollen Darstellern und Darstellerinnen, welches mit schönem Look und super Ausstattung aufwartet. Ob der Film auch was für Leute ist, die nichts mit Dylan anfangen können? Ehrlich. Keine Ahnung. Wer aber was mit Zeitkolorit sehen will, ist hier sicher genau richtig. Wobei auch z.B. im Abspann immer noch die Chalamet-Versionen laufen, der ja alles selbst singt. Da stellt sich schon die Frage, wie Leute, die Dylan gar nicht kennen, die Original-Aufnahmen bewerten würden.
Meine Kinobegleitung war jedenfalls zufrieden. Und sie meinte, ich hatte nicht groß gestört. Das ist ja auch schon mal was.
Dylan goes electric
A complete unknown Cinemaxx
OV. 140 Minuten.
Ein etwas schwieriger Kinobesuch für mich.
Denn meine Begleitung gestern Abend ist nicht nur Dylanologin, sondern auch große Verehrerin von Timothée Chalamet.
Ich persönlich mag Dylan schon, bin jetzt aber nicht der große Super-Fan.
Was ich aber mag sind die meisten Filme von James Mangold. Und natürlich ist da WALK THE LINE, das Johnny Cash Biopic.
Und genau da fällt ja schon 2005 ganz kurz der Satz: "Dylan goes Electric!" Das dazu gehörige Buch erschien dann 2015.
Und wenn man so will kam der Film dazu jetzt 2025. Dylan spielt jetzt auch elektrisch. Und ist daher in den Augen vieler kein Folksänger mehr.
Genau dies thematisiert A COMPLETE UNKNOWN. Denn eine wirkliche Handlung hat der Film nicht unbedingt. Und was dem Film fast völlig fehlt, ist die Tiefe in Bezug auf die Figur Bob Dylan. Er bleibt mysteriös. Die Frage ist natürlich, ob dies überhaupt möglich ist. Gewollt ist es nicht. Im Film wird dies irgendwann verbal aber auch symbolisch begraben, als alte Unterlagen von Robert Zimmerman aka Bob Dylan einfach weggelegt werden. Timothée Chalamet als Bob Dylan wird im Film immer besser. Zunächst fremdelte ich ein wenig mit seiner Darstellung, wobei meine Kino-Dylan-Freundin bestätigte, dass auch schon anfangs alles da ist in Bezug auf Bewegung und Duktus. Später geht die Darstellung dann eher ins Ikonische, was viele aber auch abschrecken könnte, denn es könnte auch als zu aufgesetzt durchgehen. Mir hat das aber sehr gefallen. In der ersten Hälfte ist dann auch Monica Barbaro als Joan Baez fast präsenter. Wenn die ersten Songs von ihr zu hören sind, wollte ich fast schon instinktiv Applaus spenden. Edward Norton als Pete Seeger ist ebenfalls toll, besonders weil er dies alles unfassbar zurückgenommen spielt. Irgendwann läuft alles auf das Newport Folk Festival 1965 hinaus, als Dylan trotz Warnungen dann doch seine neuen "elektrischen" Songs spielt. Also endet dieser Film mit einem Konzert, bei dem Dylan fast die ganze Zeit ausgebuht wurde und sie ihn am liebsten von der Bühne gejagt hätten. Das ist natürlich ungewöhnlich.
Insgesamt ist A COMPLETE UNKNOWN ein gutes, aber auch schablonenhaftes Music-Biopic mit guten bis tollen Darstellern und Darstellerinnen, welches mit schönem Look und super Ausstattung aufwartet. Ob der Film auch was für Leute ist, die nichts mit Dylan anfangen können? Ehrlich. Keine Ahnung. Wer aber was mit Zeitkolorit sehen will, ist hier sicher genau richtig. Wobei auch z.B. im Abspann immer noch die Chalamet-Versionen laufen, der ja alles selbst singt. Da stellt sich schon die Frage, wie Leute, die Dylan gar nicht kennen, die Original-Aufnahmen bewerten würden.
Meine Kinobegleitung war jedenfalls zufrieden. Und sie meinte, ich hatte nicht groß gestört. Das ist ja auch schon mal was.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik
(57)
Los Wochos de la Possession.
When Evil lurks Argentinien 2023
Cinema Ostertor.
Weird Xperience.
OmU.
Argentinien. Irgendwann.
Von Dämonen besessen zu sein, war anscheinend mal so etwas wie eine Epidemie in gewissen Gegenden. Und da dies alles nichts mit Religion zu tun hat, hat die Kirche mit ihren Exozismen das Leid der Menschen nur verlängert. Dies alles scheint vorbei zu sein, bis eine weitere bessesene Person auftaucht, die zwei Brüder dazu zwingt, ihre Familie zu retten. Dabei gibt es auch hier gewisse Regeln im Kampf mit dem Besessenen. U.a. sollte man sie besser nicht direkt töten, ansonsten verschlimmert sich das Ganze noch. Zum Unheil aller scheint auch noch das Böse sich in neuer kindlicher Gestalt selbst auf die Welt zu bringen.
WHEN EVIL LURKS bringt tatsächlich (ähnlich wie CUCKOO neulich) etwas neues im Horrorfilm unter.
Es gab aber trotzdem Vergleiche mit EVIL DEAD und sogar THE ROAD. Letzteren sehe ich gar nicht. EVIL DEAD nur in Teilen. Und dieser Vergleich führt meines Erachtens auch in eine völlig falsche Richtung.
Wenn dann würde ich, obwohl diese Filme eine ganz andere Grundlage bieten, eher 28 DAYS LATER und vor allem den tollen STAKE LAND von Jim Mickle nennen.
Was die Storyline an sich angeht, verzettelt sich der Film etwas. Das ist aber ob der fiesen Grundstimmung nicht weiter schlimm.
WHEN EVIL LURKS ist ein grimmiger Horrorfilm mit teilweise drastischen Szenen.
Und 1x habe ich mich auch heftigst erschreckt. Was will man mehr? Genau. Erstmal nix.
Los Wochos de la Possession.
When Evil lurks Argentinien 2023
Cinema Ostertor.
Weird Xperience.
OmU.
Argentinien. Irgendwann.
Von Dämonen besessen zu sein, war anscheinend mal so etwas wie eine Epidemie in gewissen Gegenden. Und da dies alles nichts mit Religion zu tun hat, hat die Kirche mit ihren Exozismen das Leid der Menschen nur verlängert. Dies alles scheint vorbei zu sein, bis eine weitere bessesene Person auftaucht, die zwei Brüder dazu zwingt, ihre Familie zu retten. Dabei gibt es auch hier gewisse Regeln im Kampf mit dem Besessenen. U.a. sollte man sie besser nicht direkt töten, ansonsten verschlimmert sich das Ganze noch. Zum Unheil aller scheint auch noch das Böse sich in neuer kindlicher Gestalt selbst auf die Welt zu bringen.
WHEN EVIL LURKS bringt tatsächlich (ähnlich wie CUCKOO neulich) etwas neues im Horrorfilm unter.
Es gab aber trotzdem Vergleiche mit EVIL DEAD und sogar THE ROAD. Letzteren sehe ich gar nicht. EVIL DEAD nur in Teilen. Und dieser Vergleich führt meines Erachtens auch in eine völlig falsche Richtung.
Wenn dann würde ich, obwohl diese Filme eine ganz andere Grundlage bieten, eher 28 DAYS LATER und vor allem den tollen STAKE LAND von Jim Mickle nennen.
Was die Storyline an sich angeht, verzettelt sich der Film etwas. Das ist aber ob der fiesen Grundstimmung nicht weiter schlimm.
WHEN EVIL LURKS ist ein grimmiger Horrorfilm mit teilweise drastischen Szenen.
Und 1x habe ich mich auch heftigst erschreckt. Was will man mehr? Genau. Erstmal nix.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
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