horror's Reise durch die große Welt der Filme

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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Hells Angels vs. Bandidos - Der rockerkrieg
(Hell's Angels against Bandidos - The Merciless Law of the Bikers)
mit Dokumentation
Regie:Xavier Deleu
Kamera: Xavier Deleu / Mikael Lefrancois
Musik: Pascal Cardeilhac
FSK 16
Frankreich / 2011

Französische Dokumentarfilmer und begeisterte Hobby-Biker nähern sich dem Phänomen der sogenannten Outlaw-Biker. Beim berühmten Motorradtreffen in Sturgis, South Dakota, bestaunt man die Szene aus gebührendem Abstand und ringt einigen in der Sache kundigen Ermittlern bemerkenswerte Statements ab. Später in Europa besucht man einen Mordprozess in Duisburg, reist nach Skandinavien, wo ein Rockerkrieg um den Drogenmarkt tobt, und gewinnt schließlich das Vertrauen einiger Bandidos, die das Filmteam zu ihren Treffen einladen.


Wenn man sich einmal einige Kritiken zu dieser Dokumentation durchliest, stößt man doch hauptsächlich auf enttäuschte Zuschauer, die sich hier anscheinend etwas vollkommen anderes erwartet hatten. Und zugegebenermaßen hält die Doku auch nicht ganz was man sich eventuell von ihr verspricht, was aber viel weniger an den Machern der Doku als vielmehr an den beteiligten Biker-Gangs liegt. Man sollte dabei nicht vergessen das es schon keine Selbstverständlichkeit darstellt, das überhaupt ein Einblick in die jeweiligen Gangs gestattet wird, werden die jeweiligen Machenschaften doch eher im Dunkeln gehalten. Bei all den kriminellen Aktivitäten der beiden wohl bekanntesten Gangs ist es daher schon ein kleines Wunder, das Mitglieder der Bandidos hier ein französisches Team zu einem Treffen eingeladen haben, die das Ganze dann auch filmen durften. Das man keine vollkommen erschöpfenden Einblicke in die wahren Machenschaften erhält, dürfte sich jedem Menschen mit ein wenig Verstand ganz von selbst erschließen und so gestaltet sich das Szenario dann auch so, das hier zwar nur an der Oberfläche gekratzt wird, der Zuschauer jedoch trotzdem eine Menge interessanter Informationen erhält.

Dabei dreht sich zu Beginn eigentlich alles um das jährlich stattfindende Biker-Treffen in Sturgis (USA), das für die Biker das absolute Non plus Ultra darstellt. Die Hells Angels wie auch die Bandidos werden zu Beginn eher nur beiläufig erwähnt und erst im Laufe der Zeit wird das Hauptaugenmerk dann auf diese beiden Gruppierungen gelenkt. Man erfährt viel über die Entstehungsgeschichte der Gruppierungen und Spezialisten für banden-Kriminalität erzählen interessante Informationen über die Struktur der jeweiligen Gangs. Wenn man einmal bedenkt wie verschwiegen und loyal die Biker sind, dann muss man die hier erwähnten Infos schon als kleines Wunder ansehen, denn auch wenn sich fast alles nur an der Oberfläche bewegt, ist der gewährte Einblick meiner Meinung nach absolut sehenswert. Man erfährt beispielsweise viel über die feste Hirarchie und wie schwer es für Neulinge ist, überhaupt ein vollwertiges Mitglied in den offiziellen Vereinen zu werden. Der Ausdruck Verein erscheint dabei schon extrem sarkastisch, weiß doch eigentlich jeder, welche Geschäfte von den Gangs betrieben werden, die allerdings nur allzu schwer nachzuweisen sind.

Es ist auch sehr spannend zu hören, wie die Mitglieder selbst sich darstellen und was sie in der Gang sehen, hier wird immer wieder der Begriff Familie verwendet und man nimmt es den Leuten auch ab, das sie so von ihrer Organisation denken. Zusammenhalt ist alles und die Mitglieder fügen ihren Schilderungen auch eine Menge Stolz hinzu, der in den Interviews ganz eindeutig zum Ausdruck kommt. Natürlich erhält man keinerlei Hintergrund-Informationen über kriminelle Machenschaften, für diese Dinge sind dann die Aussagen diverser Ermittler sehr hilfreich, aus denen man doch eine Menge erfährt. Wenn man die Zusammenkünfte der Biker so beobachtet, dann würde man eigentlich nicht auf die Idee kommen, das es sich bei diversen Gruppierungen um hoch kriminelle Subjekte handelt, die auch vor einem Mord nicht zurückschrecken. Vielmehr entsteht der Eindruck, das unzählige Gleichgesinnte ganz einfach einer Lebenseinstellung nachgehen, die fast wie eine Art Religion dargestellt wird.

Es ist ganz einfach eine vollkommen andere Welt in die der Zuschauer entführt wird und wenn es nicht diverse extrem gewaltbereite Biker-Gangs geben würde, dann könnte man wirklich ausschließlich das Gefühl von Freiheit und Abenteuer verspüren. Etliche Archivaufnahmen vermitteln allerdings einen vollkommen anderen Eindruck und zeigen ein erschreckendes Bild von Gewalt und Kriminalität. Auf jeden Fall aber sollte man sich keinesfalls von diversen negativen Kritiken über diese Dokumentation abschrecken lassen, denn selbst wenn die Bilder nur an der Oberfläche kratzen können, handelt es sich um eine Doku die man gesehen haben sollte.


Fazit:


Manchmal frage ich mich wirklich, mit welch vollkommen falschen Erwartungen man an eine Sache herangehen kann, denn wer hat den ernsthaft die Hoffnung gehegt, das 2 der berüchtigsten Biker-Gangs hier Einblick in ihre wahren Machenschaften gewähren? "Hells Angels vs. Bandidos" ist vielleicht ein etwas irreführender Titel für eine Doku, denn viele werden sicherlich gedacht haben, hier jede Menge Gewalt präsentiert zu bekommen. Aus persönlicher Enttäuschung wird dann eine gute Reportage einfach mal niedergemacht und jeglicher Sinn für Objektivität zur Seite geschoben. Ich fand diese DVD jedenfalls richtig interessant und kann sie nur wärmstens weiterempfehlen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 58 Minuten
Extras: Doku, Originaltrailer, Trailershow
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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All Beauty Must Die
(All Good Things)
mit Ryan Gosling, Kirsten Dunst, Frank Langella, Lily Rabe, Philip Baker Hall, Michael Esper, Diane Venora, Nick Offerman, Kristen Wiig, Stephen Kunken, John Cullum, Maggie Kiley, Liz Stauber, Marion McCorry, Mia Dillon
Regie: Andrew Jarecki
Drehbuch: Marcus Hinchey / Marc Smerling
Kamera: Michael Seresin
Musik: Rob Simonsen
FSK 16
USA / 2010

David (Ryan Gosling) stammt aus gutem Hause. Sein Vater (Frank Langella) ist ein anerkannter, prominenter Immobilienmogul in New York City. Doch David hat keine allzu grosse Lust in die Fussstapfen seines Vaters zu treten und sich ins Familienbusiness einzufügen. Er verliebt sich in Katie (Kirsten Dunst), beide glauben an die grosse Liebe und heiraten gegen den Willen seiner privilegierten Familie. Nach einiger Zeit verhält sich David immer eigenartiger gegenüber seiner Frau, bis diese plötzlich spurlos verschwindet. Eine Serie von auffälligen Todesfällen beginnt und die Schlinge um den flüchtigen Ehemann zieht sich immer enger zu ...


Die hier erzählte Geschichte orientiert sich an wahren Ereignissen und basiert auf dem Leben und der Mordanklage von Robert Durst, dessen Name jedoch für den Film in David Marks umgeändert wurde. Die Hauptrolle wurde mit Hollywoods neuem Shooting-Star Ryan Gosling (Drive, Ides of March) besetzt, der ja ganz augenscheinlich von vielen Leuten als neuer Kult-Schauspieler angesehen wird. Nun kann man über diesen Punkt sicherlich geteilter Meinung sein, doch seine Performance in vorliegendem Film ist ganz einfach großartig. Das bezieht sich jedoch im Prinzip auf den gesamten Film, der von Andrew Jarecki äußerst eindrucksvoll in Szene gesetzt-und mit sehr viel Liebe zum Detail versehen wurde. Das bezieht sich in erster Linie auf die gesamte Ausstattung die dem Zuschauer vor allem das Flair der 70er Jahre nahezu perfekt wiedergibt, in denen sich ein Großteil der Story abspielt. Ganz egal, ob es sich dabei um Autos, Kleider oder Einrichtungsgegenstände handelt, hier entsteht wirklich das Gefühl, das man 40 Jahre in der Zeit zurückversetzt wird.

Nun wird der Film von nicht gerade wenigen Leuten als zäh und langatmig bezeichnet, was ich persönlich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann. Beginnend wie ein waschechtes Drama entwickelt sich der Story-Plot doch mit zunehmender Laufzeit zu einem wirklich spannend inszenierten Psycho-Thriller, der in erster Linie von seinen teils großartigen Darstellern getragen wird. Einerseits ist da eben jener Ryan Gosling, der zu Beginn den eher zurückhaltenden jungen Mann darstellt, der ganz offensichtlich eine zentnerschwere Last auf seinen Schultern trägt. Über die Hintergründe bekommt man zwar ausreichende Informationen, kann aber deren Wirkung auf den Haupt-Charakter eher nur erahnen. Auch seine spätere Wandlung zu einem scheinbaren Psychophaten wird von Regisseur Jarecki bewusst schwammig gehalten. Hier liegt eine ganz große Stärke des Filmes, denn es werden dem Betrachter Sichtweisen präsentiert, wie die Dinge höchstwahrscheinlich abgelaufen sind, bei vielen Sachen kann man sich aber nie sicher sein. Das lässt viel Freiraum für eigene Interpretationen, die einem selbst lange nach dem Ende der Geschichte noch im Gehirn rumspuken. Gosling spielt seine Rolle absolut perfekt, wird meiner Meinung nach aber von einer absolut brillanten Kirsten Dunst noch übertroffen.

Normalerweise denkt man bei ihrem Namen sofort an die "Spiderman-Filme", in denen sie allerdings mehr als hübsche Staffage anzusehen war. Umso überraschter kann man über die hier gezeigte Leistung sein, handelt es sich doch wohl um ihre bisher mit Abstand beste Rolle. Die Darstellung der hübschen und lebenslustigen jungen Frau und die Verwandlung in ein nervliches Wrack werden von ihr mit einer unglaublichen Authenzität wiedergegeben. Hier zeigt die gute Kirsten, das sie weitaus mehr als nur hübsch anzusehen ist und kann eine Menge schauspielerisches Talent in die Waagschale werfen, das dem gesamten Film einen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Es sind aber längst nicht nur die beiden grandiosen Hauptdarsteller, denn bis in die kleinsten Nebenrollen ist "All Beauty Must Die" herausragend besetzt, wobei die Rollen teilweise mit durchaus bekannten Gesichtern besetzt sind. Neben dem tollen Cast besticht das Werk insbesondere durch einen sehr gekonnten Spannungsaufbau, denn was hier eigentlich eher harmlos und fast schon banal beginnt, lässt im weiteren Verlauf des Geschehens immer bedrohlichere Züge erkennen. Man kann Vieles vermuten, weiß allerdings letztendlich nicht wirklich, ob sich auch alles so zugetragen hat. Gerade am Ende der Geschichte bekommt man noch einmal einen Einblick in die Gedanken von David Marks die eine mögliche-und höchstwahrscheinlich sogar reale Darstellung der Ereignisse in Kurzform anbieten, dennoch wird man im Endeffekt mit einer unglaublichen Ungewissheit aus einer Story entlassen, die von der ersten bis zur letzten Minute eine wahnsinnig starke Faszination auf einen ausgeübt hat.

Jarecki gelingt es nahezu perfekt, mit den Emotionen des Betrachters zu spielen, lässt ihn aber gleichzeitig mit einer inneren Zerrissenheit zurück. Einerseits erweckt er nämlich durchaus ein gewisses Maß an Mitleid für einen Mann, dessen Leben sich durch ein in der Kindheit erlebtes Trauma wohl vollkommen anders gestaltet hat, als wie es normalerweise der Fall gewesen wäre, andererseits möchte man in dieser Person den eiskalten Mörder sehen der vor Gericht gestellt, aber von der Jury freigesprochen wurde. Dieser innere Zwiespalt wird durch die Performance von Gosling noch zusätzlich gefördert, den man in diversen Szenen mitleidig in die Arme schließen möchte, aber dann wiederum in etlichen Passagen zum Teufel schicken möchte. Letztendlich handelt es sich auf jeden Fall um einen äußerst hochklassigen Film, dessen Erzählstruktur einen ganz automatisch in ihren Bann zieht und dessen Wirkung auch noch lange nach dem Ende anhält. Herausragendes Schauspiel, viel Freiraum für eigene Interpretationen und ein absolut fesselndes Szenario sollten mehr als genügend Gründe sein, um sich dieses Filmerlebnis nicht entgehen zu lassen.


Fazit:


Bei dieser Geschichte wird man fast zwangsläufig selbst zum Ermittler und kann am Ende doch nicht mit absoluter Gewissheit sagen, wie sich die ganzen Geschehnisse wirklich ereignet haben. Viele Fragen bleiben offen, aber man bekommt hier eine mögliche Wahrheit serviert, auch wenn einige Zusammenhänge der echten Geschichte wohl immer ein Geheimnis bleiben werden. "All Beauty Must Die" ist jedenfalls einer der beeindruckendsten Filme der letzten Zeit, den sich kein Freund von hochklassiger Filmkost entgehen lassen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:1,78 (16:9)
Laufzeit: 97 Minuten
Extras: Deleted Scenes, Die Wahrheit hinter der Fiktion, Die ursprüngliche Geschichte, Blick unter die Oberfläche, Make-up Effekte, Audiokommentare, Originaltrailer
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Der Killer
(Skeleton Lake)
mit Bryan Larkin, Hugh Lambe, Bob Cymbalski, Robert Nolan, Mark Munro, Damon E. White, Frank Ieraci, Lee Sandford, Bass Stewart, Ramen Zarafshan, Ryan Borg, Sean McAulay, Merella Fernandez
Regie: Neil Mackay
Drehbuch: Neil Mackay / Sean McAulay
Kamera: Kevin Rasmussen
Musik. Wojciech Golczewski
Keine Jugendfreigabe
Kanada / 2012

Der Krieg ist zu Ende. Aber nicht für ihn. 6 Bankräuber fliehen mit 3 Millionen Dollar in einen einsamen Wald. Allerdings ist der Wald nicht so verlassen, wie es anfänglich scheint. Ein Kriegsveteran mit einem unerschöpflichen Waffenarsenal hat es auf sie abgesehen. Das Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Es werden keine Gefangenen gemacht. Hier kommt keiner lebend raus!


An der kurzen Inhaltsangabe kann man schon erkennen, das der Regie-Erstling von Neil Mackay nicht unbedingt eine innovative Geschichte erzählt, denn solche oder ähnlich gelagerte Szenarien hat man schon oft genug zu sehen bekommen. Dennoch handelt es sich bei "Der Killer" um einen durchaus sehenswerten Actioner, der teilweise auch die Züge eines Backwood-Slashers erkennen lässt. Zugegebenermaßen beinhaltet der Story-Plot auch einige Defizite, so darf man beispielsweise keinerlei inhaltliche Tiefe erwarten, denn die Grundgeschichte ist doch nicht mehr als eine ziemlich dünne Rahmenhandlung. So sollte der Zuschauer dann auch keine tiefgehenden Charakterzeichnungen erwarten, die Figuren werden eher extrem oberflächlich eingeführt und man erfährt nur das Nötigste, um dem Geschehen folgen zu können. An dieser Stelle hätte man sich gerade etwas mehr Hintergrundinformationen über die Motive des Killers erwartet, die allerdings leider nicht geboten werden.

Andererseits ist dies aber auch als Vorteil anzusehen, denn zu sämtlichen Personen baut man so gut wie überhaupt keine Beziehung auf, so das einen das Ableben diverser Figuren nicht weiter stört. Es entfalten sich keinerlei Emotionen und auch die Symphatiewerte halten sich im unteren Rahmen. Manch einem mag das eventuell eher störend vorkommen, aber so kann man sich emotional unbeteiligt an der Hetzjagd im Wald beteiligen und betrachtet die Ereignisse aus einem neutralen Blickwinkel. Was dem Film ein wenig abgeht sind einige Überraschungsmomente oder eine Wendung des Geschehens. Die Story ist dafür viel zu vorhersehbar und man kann im Prinzip schon nach einer relativ kurzen Spieldauer erahnen, wie das Ganze am Ende ausgeht.

So baut sich dann auch nie ein wirklicher Spannungsbogen auf und auch die vorherrschende Grundstimmung nimmt nie die bedrohlichen Züge an, mit der man sie sicherlich hätte ausstatten können. Vielleicht liegt es an der noch mangelnden Erfahrung des Regisseurs, denn mit dem vorhandenen Budget von gut 1.000.000 CAN $ wäre bei etlichen Aspekten mehr möglich gewesen, als man letztendlich zu sehen bekommt. So gestaltet sich auch die Jagd durch die Wälder etwas eintönig und monoton, es fehlt ganz einfach der letzte Kick, um den Funken letztendlich wirklich überspringen zu lassen. Dabei sind sämtliche Zutaten enthalten, so das trotz mangelnder Innovation ein noch besserer Genre-Beitrag hätte gelingen können, so aber siedelt sich "Der Killer" lediglich im breiten Durchschnittsbereich an, was aber auch nicht das Schlechteste ist. Auch im Bezug auf den Härtegrad bekommt man nicht das geboten, was die hohe Alterseinstufung einem andeutet. Zwar gibt es einige durchaus blutigere Einstellungen, insgesamt gesehen hätte nach heutigen Maßstäben auch eine 16er Freigabe vollkommen ausgereicht.

Im Endeffekt ist dieses Regie-Debüt gar nicht einmal schlecht gelungen und bietet auf jeden Fall kurzweilige Unterhaltung. Man merkt das Bemühen der Macher, dem Zuschauer einen gelungenen Film zu präsentieren, hat dabei aber vielleicht die grundlegenden Dinge etwas vernachlässigt. Etwas mehr Spannung, eine dichtere Atmosphäre und etwas mehr Informationen über die Motive des Killers hätten einen besseren Eindruck hinterlassen, doch auch in vorliegender Form handelt es sich immer noch um einen sehenswerten Film, den man sich ohne Bedenken zu Gemüte führen kann.


Fazit:

"Der Killer" bietet solide Genre-Unterhaltung, die man jedoch mit etwas mehr Liebe zum Detail und einigen Überraschungsmomenten weitaus interessanter hätte gestalten können. So bekommt man ein Geschehen präsentiert das gut zu unterhalten weiß, aber keinen allzu nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis hinterlässt.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Trailer
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Pelts
(Masters of Horror)
mit Meat Loaf, John Saxon, Link Baker, Elise Lew, Shawn Hall, Sylvesta Stuart, Ellen Ewusie, Michal Suchanek, Brenda McDonald, Melissa Gonzalez, Darren E. Scott, Chuck Duffy, Kelvin Lum
Regie: Dario Argento
Drehbuch: Mick Garris / Matt Venne
Kamera: Attila Szalay
Musik: Claudio Simonetti
SPIO/JK
USA / 2005

Meat Loaf ist Jake Feldman, ein streitbarer Pelzhändler, der sich darum bemüht, ein bescheidenes Geschäft aufzubauen und dabei von seiner Leidenschaft für eine sexy Stripperin gepeinigt wird. Als ein sadistischer, hinterwäldlerischer Trapper eine Gruppe zahmer Waschbären tötet, ist Jake davon überzeugt, dass er aus ihren kostbaren Fellen den Mantel schneidern kann, der sein Schicksal für immer verändern wird. Dabei handelt es sich allerdings nicht um gewöhnliche Felle: Jeder, der mit den verwunschenen Pelzen in Kontakt kommt, wird zu unbeschreiblichen Selbstverstümmelungs- und extremen Gewaltakten getrieben. Auch wenn Jake nun das Fleisch besitzt, nach dem er sich so verzweifelt gesehnt hat – welchen grauenhaften Preis muss er für seine eigene Haut bezahlen?


Bei "Pelts" handelt es sich um eine der Episoden, die Dario Argento uir Masters of Horror-Reihe beigetragen hat und diese Folge hat es nun wirklich in sich. Ich möchte den Film sogar als einen der härtesten Beiträge bezeichnen, was in dieser ungeschnittenen Version erst so richtig zum Ausdruck kommt. Man kann aufgrund der vorhandenen Gewaltdarstellungen sogar durchaus nachvollziehen, das Argentos Film zur damaligen Zeit bei uns lediglich in der geschnittenen Version erschienen ist, beinhaltet die Geschichte doch einige richtig derbe Splatter/Gore Einlagen, die für Freunde der härteren Gangart einen absoluten Leckerbissen darstellen dürften. Doch es sind längst nicht nur die härteren Passagen die diesen Film absolut sehenswert machen, denn allein schon die Story an sich beinhaltet etwas Mysteriöses in sich, das den Zuschauer von der ersten Minute an in seinen Bann zieht.

Die dabei entstehende Bedrohung ist zu keiner Zeit wirklich greifbar, was die geheimnisvolle Note des Geschehens nur noch zusätzlich hervorhebt und so ganzzeitig für ein äußerst spannendes Filmerlebnis sorgt. Neben dem hohen Härtegrad ist es sicherlich der Charakter des Pelzhändlers Feldman, der dieser Geschichte seinen Stempel aufdrückt, mit dem bekannten Sänger Meat Loaf hat man dabei eine absolut perfekte Besetzung gefunden. Der schmierige Charakter scheint ihm wie auf den Leib geschneidert, so das er hier mit einer glänzenden Performance aufwarten kann, die einen mehr als authentischen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt. Als schmierig-und siffig kann man auch getrost die vorherrschende Atmosphäre des Szenarios bezeichnen, das größtenteils sehr bedrohliche Züge erkennen lässt.

Nachdem die Geschichte in den ersten paar Minuten noch eher ruhig beginnt, ändert sich das Ambiente fast schlagartig und wartet danach mit etlichen expliziten Gewaltdarstellungen auf, die man in dieser Anzahl nicht unbedingt erwarten konnte. Dabei verdichtet sich auch die Grundstimmung zusehends und die aufgebaute Spannung kann schon sehr an den Nerven des Zuschauers zerren. Der Grund für die mysteriösen Ereignisse wird dabei nie wirklich erklärt, jedoch kann man sich aufgrund des Geschehens ohne Probleme seinen Reim auf alles machen. Nachdem man schon die gesamte Laufzeit über mit vielen harten Szenen konfrontiert wird, läuft letztendlich alles auf einen brutalen Showdown hinaus, der erstklassig und richtig derbe in Szene gesetzt wurde. Und obwohl "Pelts" mit nicht gerade wenigen Highlights bestückt ist, darf man das gewählte Ende als unumstrittenen Höhepunkt ansehen.

Letztendlich handelt es sich meiner Meinung nach um eine der allerbesten Folgen der Masters of Horror-Reihe, die man sich allerdings wirklich nur in der ungeschnittenen Version anschauen sollte, um auch die enorme Intensität der kraftvollen Bilder spüren zu können. Dario Argento hat wirklich richtig gute Arbeit geleistet und somit einen absolut sehenswerten Beitrag abgeliefert, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


Fazit:


"Pelts" erzählt eine sehr geheimnisvolle Geschichte, die im Bezug auf den Härtegrad eine ganze Menge zu bieten hat. Aber auch ansonsten wird man mit einem Genre-Beitrag konfrontiert der sich jederzeit sehen lassen kann. So manch abendfüllender Horrorfilm kann sich hier eine dicke Scheibe abschneiden und das ist nicht nur auf die SFX zu beziehen.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 57 Minuten
Extras: Special Effects, Fleshing it out, Bellissima!, In the Spotlight - Cutting Edge
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Civic Duty
(Civic Duty)
mit Peter Krause, Kari Matchett, Richard Schiff, Kaled Abol Naga, Ian Tracey, Vanesa Tomasino, Laurie Murdoch, Michael Roberds, Agam Darshi, Mark Brandon, Brenda Crichlow, Val Cole, Mark Docherty, P. Lynn Johnson
Regie: Jeff Renfroe
Drehbuch: Andrew Joiner
Kamera: Dylan MacLeod
Musik: Terry Huud / Eli Krantzberg
FSK 16
Großbritannien / Kanada / USA / 2006

USA: Es ist die Zeit nach 9/11. Die Angst vor dem weltweiten Terrorismus ist allgegenwärtig. Auch der Alltag des Buchhalters Terry Allen wird nur von dem einen Thema bestimmt. Obsessiv verfolgt er in den Medien die Berichterstattungen über den Kampf gegen den Terror. Als im Nachbarhaus ein islamischer Student einzieht, wächst in Terry der Verdacht, dass es sich um einen Terroristen handelt. Obwohl ihm niemand glauben möchte, fängt er an seinen neuen Nachbarn zu beobachten. Für Terry ist klar, er wird alles tun, um die wahre Identität des Studenten zu entlarven. Koste es, was es wolle!


Der Übergang eines Verdachtes in eine ausgewachsene Paranoia


Der 11.9.2001 hat die Welt nachhaltig verändert, hat der Terrorismus in der Welt an diesem Tag doch eine neue Dimension erreicht. Vor allem die US-Amerikaner dürften davon betroffen sein und islamische Mitbürger weitaus skeptischer beobachten, wie es davor der Fall war. "Civic Duty" erzählt nun eine Geschichte, in der anfängliche Skepsis mit der Zeit zu einer fixen Idee wird, um letztendlich in totaler Paranoia zu enden. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der arbeitslose Buchhalter Terry, der seinen neuen Nachbarn von der ersten Minute an äußerst argwöhnisch beobachtet und durch das kleinste Indiz in seiner Vermutung bestätigt wird, das es sich ganz eindeutig um einen Terroristen handelt. Trotz der Ermahnungen seiner Frau verbeisst sich Terry immer mehr in diese Idee und so entwickelt sich aus einem kleinen Anfangsverdacht innerhalb kürzester Zeit eine echte Paranoia, die für die Hauptfigur am Ende der Geschichte in einem extrem tragischen Showdown endet.

Regisseur Jeff Renfroe hat seiner Geschichte eine eher sehr ruhige-und bedächtige Erzählweise verliehen, was in diesem Fall aber keinesfalls als negativ anzusehen ist. Vielmehr wird den Ereignissen dadurch eine ungeheure Intensität verliehen, die sich schon nach einer relativ kurzen Zeitspanne auch auf den Zuschauer überträgt. Ertappt man sich doch selbst dabei, wie man sich von dem immer stärker werdenden Fanatismus des Hauptdarstellers anstecken lässt und dabei gedanklich jedes Klischee bedient, das man sich nur vorstellen kann. Zugegebenermaßen deuten auch etliche Dinge darauf hin das der Nachbar Dreck am Stecken hat, wodurch man durchaus Verständnis für das Verhalten von Terry aufbringen kann. Wie er selbst hinterfragt man nicht die etlichen Indizien, sondern beschreitet den Weg der Vorverurteilung eines Menschen, der vom Profil her einfach viel zu gut in das Bild eines Terroristen hineinpasst. Gekonnt wird hier kontinuierlich an der Spannungsschraube gedreht, die Ereignisse verdichten sich zusehends und lassen dabei extrem bedrohliche Züge erkennen. Dabei wurde bewusst auf viel Action-und explizite Gewaltdarstellungen verzichtet, die der Film allerdings auch überhaupt nicht nötig hat.

Der Story-Plot erzeugt eine immer dichter werdende Atmosphäre, in der eine Mischung aus purer Angst und nackter Ungewissheit entsteht, die einem wirklich zu schaffen machen kann. Durch das herausragende Schauspiel der Akteure wir die Autenzithät des Geschehens ganz besonders hervorgehoben, wobei sich Peter Krause (Six Feet Under) ganz besonders hervortut. Seine Darstellung des sich in eine Paranoia hineinsteigernden Mannes ist absolut beeindruckend, jede einzelne Geste drückt dabei die immer mehr aufsteigende Angst nahezu perfekt aus. Man kann die Wandlung des eigentlich eher ruhigen-und besonnenen Buchhalters perfekt nachvollziehen, dessen anfänglicher Verdacht durch immer wieder ins Bild gesetzte Nachrichten-Sendungen in eine Dimension geleitet wird, die am Ende vollkommen eskaliert. Jeff Renfroe hat hier die Macht der Medien einerseits eher hintergründig, aber dennoch besonders intensiv in Szene gesetzt. Im Abstand von einigen Minuten wird man immer wieder mit Nachrichten konfrontiert, die insbesondere etwas labile Menschen in eine ganz besondere Richtung lenken können. Dabei wird die seit dem 11.9 vorherrschende Angst der Bürger noch zusätzlich geschürt und flammende Reden des damaligen Präsidenten George W. Bush tragen auch nicht unbedingt zur Entspannung bei.

So ist es dann letztendlich auch nicht besonders verwunderlich, das die Situation am Ende total eskaliert, Terry hat sich nicht mehr unter Kontrolle und steht so stark unter dem Einfluss seiner fixen Idee, das eine Eskalation absolut unvermeidbar ist. Die während der Geschichte aufgebaute Spannung entlädt sich in einem finalen Showdown, der kaum tragischer hätte enden können. Wird dem Zuschauer hier schon ein ordentlicher Schlag in die Magengrube versetzt, so verleiht die letzte Szene des Filmes dem ganzen noch eine extrem makabere Note. Ich möchte diese Szene nicht bis ins Detail schildern, aber im Mittelpunkt steht wieder eine dieser Nachrichten-Einspielungen, aus der man jedoch seine eigenen Schlüsse ziehen muss. Weiß man nämlich nicht genau, ob es sich um eine reale Nachricht handelt, oder ob sich diese nur im umnebelten Geist von Terry abspielt. Wie dem aber auch sei, diese letzte Einstellung hinterlässt einen sehr bitteren Beigeschmack, ist aber gleichzeitig die perfekte Abrundung eines Filmes, der einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Betrachters hinterlässt. Noch lange nach der Sichtung lässt man sich die Ereignisse immer wieder durch den Kopf gehen und stellt sich dabei ganz automatisch die Frage, welche macht die Medien auf einen selbst ausüben. Gezielte Propaganda und das Schüren der menschlichen Ängste ist dabei ein nicht zu unterschätzender Einfluss auf die eigene Meinung, die sich innerhalb kürzester Zeit in eine nicht gewollte Vorverurteilung wandeln kann.


Fazit:


"Civic Duty" ist ein sehr beeindruckender Paranoia - Thriller, der gerade durch seine ruhige-und bedächtige Erzählstruktur eine immense Intensität entfacht. Selten sieht man einen Film in dem im Prinzip gar nicht viel passiert, der aber dennoch eine solch nachhaltige Wirkung hinterlässt. Nervenzerfetzende Spannung und eine Grundstimmung die man aufgrund ihrer Dichte schneiden könnte, sorgen für ein herausragendes Film-Erlebnis, das man unbedingt gesehen haben sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 94 Minuten
Extras: Trailer, Trailershow, Exklusives Booklet
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Monster Worms - Angriff der Monsterwürmer
(Mongolian Death Worm)
mit Sean Patrick Flanery, Victoria Pratt, George Cheung, Drew Waters, Matthew Tompkins, Nate Rubin, John Mack, Tiger Sheu, Cheryl Chin, Billy Blair, Jay Serra, Ryan Manalansan, Lieu Tran, Andrew Stevens
Regie: Steven R. Monroe
Drehbuch: Steven R. Monroe / Kevin Leeson
Kamera: Neil Lisk
Musik: Emir Isilay / Pinar Toprak
FSK 12
USA / 2010

Als eine amerikanische Ölfirma einen Bohrturm in der weiten Wüste der Mongolei in Betrieb nimmt, wissen sie nicht was sich unter ihnen befindet. Bei ihren Bohrungen stoßen sie auf ein Nest von tödlichen Kreaturen, die sich rasend schnell ausbreiten und jeden verschlingen, der ihnen in den Weg kommt! Der Einzige, der sie stoppen kann ist der Schatzsucher und Abenteurer Daniel Upkin, der schon sein ganzes Leben lang nach einem legendären Grab sucht, das der Sage nach von den Monsterwürmern bewacht wird. Er muss alles riskieren um die Kreaturen aufzuhalten, bevor sie sein Lebenswerk für immer zerstören!


Kurz vor dem gelungenem Remake des Rape & Revenge Klassikers "I spit on your Grave" führte Steven R. Monroe bei diesem SCI/FI Spektakel Regie und präsentiert dem Zuschauer dabei eine doch recht hanebüchene Geschichte. Der mongolische Todeswurm steht im Mittelpunkt des Geschehens und wenn man die CGI - animierten Riesenwürmer zu Gesicht bekommt, offenbaren sich schon diverse Ähnlichkeiten zu einem Film wie "Tremors". Das Problem an der Sache ist lediglich, das vorliegendes Szenario nicht annähernd über den gleichen Unterhaltungswert verfügt, da die Ereignisse doch über einen Großteil der gut 90 Minuten Spielzeit eher belanglos vor sich hin plätschert. Dabei wäre durchaus genügend Potential vorhanden gewesen, um eine richtig gelungene Mischung aus Action-und SCI/FI zu kreieren, die jedoch nur sehr bedingt vorhanden ist.

Zu sehe an den Haaren herbeigezogen ist die Rahmenhandlung, die zudem auch noch äußerst vorhersehbar daherkommt. Es fehlt ganz einfach an wirklichen Überraschungsmomenten und schon nach wenigen Minuten kann man sich seinen Reim darauf machen, worauf das Ganze im Endeffekt hinausläuft. Auch die Todeswürmer werden nicht gerade ideal dargestellt, bei jeder Sichtung merkt man ihnen die Künstlichkeit an. So rutscht dann das gesamte Szenario recht schnell in die Trash-Ecke ab, wobei es sich in vorliegendem Fall noch nicht einmal um guten Trash handelt. Der Funke will einfach zu keiner Zeit wirklich überspringen, was sicherlich auch im sehr mäßigen Spannungsaufbau begründet ist. Außerdem merkt man dem Werk auch das offensichtlich ziemlich niedrige Budget an, die Schauplätze sind doch eher spärlich ausgestattet und auch sämtliche anderen Zutaten deuten nicht unbedingt auf eine Menge Geld hin.

Dazu zählt auch die Darsteller-Riege, die zwar einen sehr bemühten Eindruck hinterlässt, im Endeffekt jedoch nicht durch überzeugendes Schauspiel auffällt. In vielen Einstellungen wirkt die Mimik und Gestik der Akteure extrem aufgesetzt und künstlich und über etliche vollkommen unlogische Handlungsweisen möchte ich mich nicht weiter auslassen. Und so könnte es sich hier auch durchaus um eine weitere Produktion für den Syfy Channel halten, denn die Gestaltung des Szenarios deutet ohne Weiteres darauf hin. Man bewegt sich also definitiv auf TV-Niveau, wobei ich mir noch nicht einmal sicher bin, diesen Film in den soliden Bereich einzuordnen.

Man muss schon eine sehr ausgeprägte Vorliebe für Monsterfilme-und Trash jeder Art haben, um "Monster Worms" wirklich etwas abgewinnen zu können, ich persönlich konnte mich jedenfalls nicht für dieses Werk begeistern. Vielleicht liegt das ganz einfach darin begründet, das ich in letzter Zeit zu viele dieser Machwerke gesehen habe, denn irgenwann ist man auch mal übersättigt. Dennoch bin ich mir ziemlich sicher, das auch diese skurrile Geschichte ihre Fan-Gemeinde finden wird, jedoch sollte man die eigenen Erwartungen auf ein Minimum herunterschrauben, um keine zu große Enttäuschung zu erleben.


Fazit:


Auch wenn ich solchen Monsterfilmen im Normalfall immer etwas Positives abgewinnen kann, fällt mir das bei "Monster Worms" doch ziemlich schwer. Die Story bietet im Prinzip keinerlei Höhepunkte und beinhaltet zu allem Überfluss auch noch einige langatmige Passagen. Auch das dargebotene Schauspiel und der manchmal in Ansätzen erkennbare Humor tragen nicht zu einem besseren Gesamteindruck bei, der von den schlecht animierten Todeswürmern noch einmal zusätzlich nach unten gedrückt wird. Echten Fans solcher Filme wird das alles wohl nicht viel ausmachen, wer jedoch etwas mehr erwartet wird eher eine Enttäuschung erleben.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 87 Minuten
Extras: Trailershow
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Astaron - Brut des Schreckens
(Contaminazione)
mit Ian McCulloch, Louise Marleau, Marino Masé, Siegfried Rauch, Gisela Hahn, Carlo De Mejo, Carlo Monni, Al Cliver, Nick Alexander, Angelo Ragusa, Martin Sorrentino, Brigitte Wagner
Regie: Luigi Cozzi
Drehbuch: Luigi Cozzi / Erich Tomek
Kamera: Giuseppe Pinori
Musik: Goblin / Agostino Marangolo
FSK 18
Italien / 1979

Im Hafen von New York treibt ein führerloses Schiff. Seine Fracht besteht aus einer Ladung mysteriöser, übergroßer Eier. Als ein Forscherteam die unheimliche Fracht untersuchen will, werden sie angegriffen und auf grausame Weise getötet. Die Ladung birgt ein tödliches Geheimnis, eine außerirdische Macht versucht die Menschheit zu vernichten.


Bei "Astaron - Brut des Schreckens" handelt es sich ganz bestimmt nicht um die Krone der italienischen Filmkunst, jedoch bekommt dieses herrliche Relikt der späten 70er viel zu selten Die Beachtung, die es eigentlich verdient hätte. Rein filmisch gesehen gibt es zugegebenermaßen so einige Defizite zu beobachten, was allein schon durch die doch eher dünne Rahmenhandlung ziemlich offensichtlich wird, doch dafür bekommt man erstklassige-und extrem unterhaltsame Filmkost geboten. Die Kombination aus Science/Fiction und Horror ist rein inhaltlich sicher nicht die größte Offenbarung, doch macht dieses Werk einfach immer wieder Spaß und wird auch nach der unzähligsten Sichtung nicht annähernd langweilig. Das liegt wohl auch in dem hohen Trash-Potential begründet, das "Astaron" auf jeden Fall beinhaltet, denn an einigen Stellen zaubert einem das Geschehen ganz unweigerlich den ein oder anderen recht dicken Schmunzler ins Gesicht. Das ist aber auch als eine der großen Stärken des Filmes anzusehen, dem durch diesen Aspekt sein unglaublicher Charme verliehen wird, der ihm unter den etlichen SCI/FI-Horrorfilmen einen ganz besonderen Platz einräumt.

Besonders erwähnenswert sind sicherlich die größtenteils recht derben Effekte, stellenweise geht es ordentlich zur Sache und die blutigen Passagen lassen das Herz eines jeden Gorehounds höher schlagen. Es ist immer wieder herrlich anzusehen, das zu dieser Zeit Begriffe wie CGI ein absolutes Fremdwort waren, denn die handgemachten Effekte sind doch immer noch die besten. Und diese sind zudem auch noch in einer ordentlichen Anzahl vertreten, so das man sich um die Kurzweliigkeit der Geschehnisse keinerlei Sorgen zu machen braucht. Hier ist ganz einfach die pure Unterhaltung angesagt und so kann man auch ohne Weiteres über diverse Logiklöcher in der Geschichte hinwegsehen. Auch sollte man keinesfalls einen gehobenen Anspruch auf ausgefeilte Charaktere oder besonders wertvolle Dialoge legen, denn für solche Dinge ist das Werk von Luigi Cozzi einfach nicht ausgelegt.

Die darstellerischen Leistungen sind alles andere als herausragend, aber für einen Film dieser Art vollkommen ausreichend. In einer der Hauptrollen ist einmal mehr Ian McCulloch zu sehen, der auch schon in anderen italienischen Produktionen wie "Zombies unter Kannibalen" oder auch "Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies" zu sehen war. Wie immer erledigt der bekannte Mime seinen Job ordentlich , ohne dabei jedoch herauszuragen. Bei der Darsteller-Riege ist aber auch ein deutscher Anteil vorhanden, denn mit Siegfried Rauch und Gisela Hahn sind auch Schauspieler aus unserem Land vertreten. Das diese dabei den Part der Bösewichte einnehmen ist dabei nicht besonders verwunderlich, denn anscheinend besetzt man in ausländischen Produktionen die Rolle der Fieslinge nur zu gern mit Gesichtern aus Deutschland, genügend filmische beispiele findet man da schnell.

Im Prinzip ist das aber auch eher belanglos, denn "Astaron - Brut des Schreckens" ist ein echter Kracher, der auch im Laufe der Jahre rein gar nichts von seinem Charme-und Unterhaltungswert verloren hat. Für mich persönlich hat dieser Film einen vollkommen unumstrittenen Kultstatus und gehört in jede gut sortierte Sammlung. Warum diese echte Trash-Perle nie die ihr zustehende Beachtung gefunden hat entzieht sich meinem Verständnis, denn allein schon die Begegnung mit dem Zyklopen am Ende der Geschichte dürfte ein unvergessliches Erlebnis sein. Diese eher unförmige Masse wurde nämlich so herrlich skurril in Szene gesetzt, das sie viel weniger bedrohlich, sondern witzig und amüsant erscheint. Wie dem aber auch sei, man sollte dieses kleine Juwel auf jeden Fall kennen, das sich jederzeit zu einer neuerlichen Sichtung eignet und dem Zuschauer 90 Minuten pure Unterhaltung bietet, wenn man denn im Besitz des ungeschnittenen Bootlegs ist. Die anderen deutschen Veröffentlichungen sind allesamt geschnitten wobei man hier eine Einschränkung vornehmen sollte, da es sich bei den fehlenden Passagen nicht um Härte-Szenen, sondern ausschließlich um Handlungs-Sequenzen handelt, die das Geschehen ein wenig runder erscheinen lassen.


Fazit:


Auch wenn hier filmisch nicht die höchste Stufe des italienischen Kinos erreicht wird, zählt "Contaminazione" wie der Film im Original heißt, zu meinen persönlichen Lieblingsfilmen aus der damaligen Zeit. Es macht einfach immer wieder einen Heiden-Spaß, sich diese Italo-Granate anzuschauen und man verliert auch niemals die Lust an diesen Film. Von vielen Leuten extrem unterbewertet, von anderen vollkommen verschmäht zählt Cozzi's Werk zu den absoluten Kult-Klassikern der späten 70er Jahre. Wer "Astaron" nicht kennt und auch nicht sehen will, der hat es auch nicht besser verdient und ist dieser SCI/FI-Horror-Granate auch nicht würdig.


9/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Trespass
(Trespass)
mit Nicolas Cage, Nicole Kidman, Ben Mendelsohn, Liana Liberato, Cam Gigandet, Jordana Spiro, Dash Mihok, Emily Meade, Nico Tortorella, Brandon Belknap, Terry Milam, Tina Parker, David Maldonado, Nilo Otero, Simone Levin
Regie: Joel Schumacher
Drehbuch: Karl Gajdusek
Kamera: Andrzej Bartkowiak
Musik: David Buckley
FSK 16
USA / 2011

Als die maskierten Männer in ihr Haus stürmen und Kyle Miller brutal niederschlagen, ist seine Frau Sarah zunächst wie erstarrt vor Entsetzen. Doch je mehr sich die beängstigende Situation zuspitzt, weil der Diamantenhändler den Safe nicht öffnen will, desto sicherer wird sich Sarah, dass sie einen der Maskierten kennt. Da war doch dieser junge attraktive Handwerker, der ein ganz eindeutiges Interesse an ihr hatte ... Und sie an ihm! So unauffällig wie möglich versucht sie, mit dem Mann Kontakt aufzunehmen. Ein hochriskanter Weg, denn wenn seine Komplizen bemerken, dass sie weiß, wer hinter der Maske steckt, wäre das nicht nur ihr eigenes sicheres Todesurteil.


Nun gut, die Kritiken zum neuen Film von Joel Schumacher (Flatliners, Falling Down) fallen eher bescheiden bis schlecht aus und einige der nagativen Kritikpunkte kann man dabei durchaus nachvollziehen. Es fehlt diesem fast kammerspielartigem Film etwas an der nötigen Glaubwürdigkeit, was sich insbesondere im teils unrealistischen Verhalten der Protagonisten begründet. Bei diesem Aspekt sind die Defizite der Geschichte ziemlich offensichtlich, denn diverse Handlungsweisen sind für den Zuschauer extrem schwer nachzuvollziehen. Dennoch bin ich der Meinung, das "Trespass" erstklassige Thriller-Unterhaltung anbietet, denn trotz der angesprochenen Mankos kann das Werk durch sehr viel Spannung und etlichen eingebauten Plot-Twists überzeugen, so das man auch gern einmal über diverse andere Unzulänglichkeiten hinwegsehen kann. Das Szenario ist irgendwo zwischen "Funny Games" und "Kidnapped" angesiedelt, wobei das Geschehen jedoch zu keiner Zeit die brutale Intensität der genannten Filme erreichen kann.

Schumacher hat sich vielmehr darauf konzentriert, das sich die Machtverhältnisse zwischen Tätern und Opfern fast schon im Minutentakt ändern, so das sich die Ereignisse auf jeden Fall äußerst abwechslungsreich gestalten. Ein sehr flottes Erzähltempo sorgt dabei dafür, das im Prinzip überhaupt keine Längen auftreten und die immer wieder eingestreuten Wendungen der Story sorgen für jede Menge Brisanz unter allen Beteiligten. Dabei treten immer wieder neue Dinge auf, die den gesamten Ablauf des Szenarios in einem vollkommen anderen Licht darstellen und bis zum Ende kann man sich nie wirklich sicher sein, wie sich die ganzen Dinge zueinander verhalten. Wirklich negativ zu bewerten sind dann auch nur die stellenweise fast schon grotesken Verhaltensweisen sämtlicher Figuren, denn sowohl Täter wie auch Opfer glänzen nicht unbedingt durch ein hohes Maß an Autenzithät.

So werden beispielsweise etliche Fluchtmöglichkeiten der Familie nicht genutzt, oder die Einbrecher hinterlassen einen solch unsicheren Eindruck, das man sie manchmal nicht für ernst nehmen kann. Es fehlt ihnen definitiv an der nötigen Entschlossenheit, was selbstverständlich auch den Opfern nicht verborgen bleibt. Und so stellt Schumacher dann auch das Katz-und Mausspiel in den Vordergrund, das sich zwischen den beiden Parteien über die gesamte Laufzeit hin abspielt. Wie schon kurz erwähnt, wechseln sich die Machtverhältnisse ständig ab, wobei sich sogar die Opfer / Täter Rollen stellenweise verschieben. Dieser Punkt hinterlässt dann auch den unglaubwürdigsten Eindruck, trotzdem empfand ich es als sehr interessant, die ständigen Wendungen zu beobachten. Denn obwohl die gesamte Geschichte im Prinzip vor Logiklöchern nur so strotzt, so sind es doch gerade die ständigen Wendungen-und Überraschungsmomente, die dem Zuschauer ein spannendes-und temporeiches Filmerlebnis bescheren.

Ich persönlich hätte mir allerdings eine etwas ausführlichere Einleitung in die Geschichte gewünscht, in der man insbesondere die Personen der Familie etwas besser eingeführt hätte. Man erfährt zu Beginn nämlich so gut wie nichts über die offensichtlichen Probleme, mit denen man im späteren Verlauf konfrontiert wird. So werden dann auch ganz generell die gesamten Charaktere eher oberflächlich in die Geschichte integriert und erst im Verlauf des Geschehens kann man zu der ein-oder anderen Figur eine etwas tiefere Bindung herstellen. Letztendlich muss ich ganz ehrlich eingestehen, das "Trespass" in Sachen Logik nicht gerade ein Überflieger ist und Joel Schumacher hat ganz bestimmt einige Werke in seiner Filmografie die weitaus besser gelungen sind. Trotzdem hat mir dieser Thriller äußerst gut gefallen, denn der Unterhaltungswert ist trotz etlicher Defizite sehr hoch angesiedelt. Wenn man also über unglaubwürdige Verhaltensweisen hinwegsehen kann, dann dürfte man hier bestens unterhalten werden, denn viele Wendungen, Spannung und ein wirklich ordentliches Erzähltempo können manchmal vollkommen ausreichend sein, um diverse andere Unzulänglichkeiten zu übertünchen.


Fazit:


"Trespass" ist sicherlich kein Meisterwerk, bietet aber dennoch eine interessante Geschichte an. Ob nun besonders glaubwürdig oder nicht, der Film ist äußerst interessant und bietet auf jeden Fall Genrekost, die sich meiner Meinung nach über dem üblichen Durchschnitt ansiedelt.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:2,35 (16:9)
Laufzeit: 87 Minuten
Extras: Making Of, Interviews, B-Roll, Originaltrailer, Trailershow
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Set Up - Freunde für's Leben, Feinde für die Ewigkeit
(Setup)
mit Bruce Willis, Ryan Philippe, Jenna Dewan-Tatum, James Remar, 50 Cent, Randy Couture, Will Yun Lee, Ambyr Childers, Susie Abromeit, Shaun Toub, Jay Karnes, Omar J. Dorsey, Jordan Trovillion, Richard Goteri, Ted Fox
Regie: Mike Gunther
Drehbuch: Mike Behrman / Mike Gunther
Kamera: Steve Gainer
Musik: The Newton Brothers
FSK 16
USA / 2011

Das ist mit Abstand der größte Coup, den die Kumpel Vincent, Dave und Sonny je gelandet haben: Diamanten für über 5 Millionen Dollar! Die Sache hat nur einen Haken: Vincent will nicht teilen und knallt seine Komplizen einfach ab. Aber Sonny überlebt! Um Vincent und seine Hintermänner zur Strecke zu bringen und doch noch an die Beute zu kommen, sichert er sich mit einer "kleinen Gefälligkeit" die Hilfe des mächtigsten Mobsters der Stadt. Allerdings betrügt er ihn dabei um satte 2 Millionen - für die Witwe von Dave. Dann tauchen auch die rechtmäßigen Eigentümer der Steine auf der Bildfläche auf. Bald ist jeder hinter jedem her und ein blutiger Krieg bricht los...


Manchmal frage ich mich wirklich, mit welcher Erwartungshaltung manche Leute an einen Film herangehen. Setzt dann durch die eigene Fehleinschätzung recht schnell die Enttäuschung ein, wird zu allem Überdruss dann am Ende auch noch ein wirklich gelungener B-Movie mit größtenteils vernichtenden Kritiken versehen, die er nun wirklich nicht verdient. Ähnlich verhält es sich leider auch bei vorliegendem Film von Mike Gunther, der mit "Set Up" ganz sicher kein Meisterwerk geschaffen hat und noch nicht einmal mit einer besonders innovativen Geschichte daherkommt. Ähnliche Szenarien hat man schon des Öfteren zu Gesicht bekommen, so das der Story-Plot nicht die ganz großen Überraschungsmomente beinhaltet. Dennoch wird der Zuschauer mit einer ganzzeitig extrem unterhaltsamen Geschichte konfrontiert, in der altbewährte Zutaten äußerst gut vermischt wurden und letztendlich einen sehr coolen-und lässigen Film ergeben. Das wird insbesondere durch die Darsteller sehr gut herausgearbeitet, denn entgegen anderer Meinungen bekommt man hier sehr wohl gutes Schauspiel geboten. Und auch wenn ein Bruce Willis nicht die Hauptrolle spielt, interpretiert er seinen Part als cooler Mafia-Boss doch mit einem unglaublichen Charme.

Auch wenn "Set Up" nicht gerade ein Feuerwerk an Action bietet, sind die vorhandenen Choreografien hervorragend in Szene gesetzt worden und bilden einen nicht unwesentlichen Anteil am sehr guten Gesamteindruck, den dieser Film hinterlässt. Die flüssige Erzählstruktur des Ganzen und jede Menge Situationskomik sind weitere wichtige Bestandteile für ein rundum vergnügliches Film-Erlebnis. Gerade der teilweise schwarze Humor lässt größtenteils den Eindruck entstehen, das man es auch mit einer britischen Produktion zu tun haben könnte, denn der stellenweise extrem trockene Wortwitz jagt einem schon so manchen Schmunzler ins Gesicht. Von den schlechten Dialogen die manche Leute hier gehört haben wollen habe ich anscheinend nichts mitbekommen, oder es muss noch eine andere Version des Filmes geben. Es sind doch gerade die immer der Situation angepassten Wortwechsel, die an etlichen Stellen für eine schon herausragende Situationskomik sorgen, die sich aber wohl leider nicht jedem erschließen kann.

Man kann über dieses Werk sagen was man will und unterschiedliche Meinungen sind ja auch das Salz in der Suppe, aber einen Film aufgrund einer eigenen Fehleinschätzung grundlos niederzumachen, ist nicht der Weisheit letzter Schluss. "Set Up" bietet eine äußerst gelungene Mixtur aus Krimi, Drama-und Gangsterfilm und ist zudem auch bis in die kleinsten Nebenrollen richtig gut besetzt. Eine flüssige Erzählweise, ein durchaus gutes Drehbuch, etwas Action-und coole Sprüche ergeben ein Gesamtbild, das für eine Menge Spaß sorgt und gut 80 Minuten sehr kurzweilige Unterhaltung anbietet.

Und so kann man letztendlich eigentlich nur von einem sehr gelungenem B-Movie sprechen, in dem selbst ein "50 Cent" eine darstellerisch überzeugende Leistung abliefert. Der Verrat an einer langjährigen Freundschaft und die daraus entstehenden Folgen wurden auf eine Art und Weise in Szene gesetzt, die größtenteils sehr ernste Züge trägt, aber immer wieder mit köstlichem Humor versehen ist, der sich absolut perfekt in das Geschehen einfügt. Es ist ganz einfach die gelungene Mischung, die diesem Werk seinen unverkennbaren Stempel aufdrückt und ihm zudem einen unglaublichen Charme verleiht.


Fazit:


Man sollte sich bei "Set Up" wirklich nicht von einigen schlechten Kritiken täuschen lassen, die teilweise doch ein wenig Objektivität vermissen lassen. Die eigene Enttäuschung aufgrund einer vollkommen falschen Erwartungshaltung ist noch längst keine Rechtfertigung dafür, einen gelungenen Film grundlos in den Boden zu stampfen. Natürlich ist dies nur meine persönliche Meinung, aber mir hat dieser Film extrem viel Freude bereitet, so das ich bedenkenlos eine Empfehlung aussprechen kann.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton. Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 81 Minuten
Extras: Making Of "Set Up", Interviews mit Cast & Crew, Blick in den Waffenschrank von "Set Up", Originaltrailer, Trailershow
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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After Death - Das Böse ist wieder da
(After Death)
mit Jeff Stryker, Candice Daly, Massimo Vanni, Don Wilson, Jim Gaines, Adrianne Joseph, Jim Moss, Nick Nicholson, Alberto Dell'Acqua, Ottaviano Dell'Acqua, Fausto Lombardi, James Sampson
Regie: Claudio Fragasso
Drehbuch: Rossella Drudi
Kamera: Luigi Ciccarese
Musik: Al Festa
Ungeprüft
Italien / 1988

Südamerika - ein Alptraum wird wahr. Es begann ganz harmlos. Sechs unternehmungslustige Teens wollen ihren Urlaub mit Spaß und Abenteuer verbringen, doch sie müssen sehr schnell die grausame Erfahrung machen, dass der legendäre Fluch über Cat Island blutige Realität ist: Das einst an der Pest verstorbene Inselvolk ist auferstanden - als menschenfressende Untote! Das tropische Paradies wird zum Grauen, die lebenden Toten beginnen ihre brutale Schlacht. Ihre auserwählten Opfer flüchten sich in eine versteckte Grotte. Was sie nicht ahnen können: Sie haben das Tor zur Hölle entdeckt...


Das auch aus Italien längst nicht nur gute Filme kommen, wird einem bei diesem Film eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In filmischer Hinsicht bekommt es der Zuschauer nämlich mit einem absoluten Rohrkrepierer zu tun, denn bei "Zombie 4 - After Death wurde wirklich so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Mit einem offensichtlich sehr geringem Budget wurde an dieser Stelle wohl einer der schlechtesten Zombie-Filme aller Zeiten kreiert und wenn es einen Preis dafür geben würde, dann würde das Werk von Claudio Fragasso auf jeden Fall in die engere Auswahl kommen. Von der hanebüchenen Rahmenhandlung einmal ganz abgesehen, besticht der Film durch so unendlich viele Unzulänglichkeiten das man diese gar nicht alle aufzählen kann, ohne dabei zuviel kostbare Lebenszeit zu vergeuden. Schon die Eingangs-Sequenz in einer Höhle deutet eindrucksvoll darauf hin, das man es hier mit einer echten Trash-Granate zu tun hat und dieser anfängliche Eindruck bestätigt sich im Prinzip mit jeder weiteren Minute an Spielzeit.

Auch die erste Kostprobe des dargebotenen Schauspiels deutet in eine ganz bestimmte Richtung, denn die Ansammlung an talentfreien Zonen kann man eigentlich nur schwerlich als ernstzunehmende Darsteller ansehen. Mimik und Gestik wirken von der ersten Minute an so vollkommen überzogen und aufgesetzt, das zwangsläufig der Eindruck extremster Theatralik entsteht. Die "brillanten" Dialoge sind dann nur ein weiteres Indiz dafür, das man sich hier wirklich die größte Mühe gegeben hat, diesen Film so schlecht wie möglich zu gestalten, was im Endeffekt auch ganz hervorragend gelungen ist. Doch gerade aus den ganzen Unzulänglichkeiten bezieht "After Death" andererseits seine größte Stärke, die sich allerdings nur den Freunden des schlechten Geschmackes offenbaren kann. Der Trash-Gehalt des Szenarios ist dermaßen hoch, das so ein extrem vergnügliches Film-Erlebnis entstehen kann, wenn man denn eine Vorlibe für groteske Szenerien sein Eigen nennt. Dann nämlich treten einem unweigerlich die Tränen in die Augen, so das man streckenweise kaum noch das Bild auf dem heimischen TV erkennen kann. Skurrile Situationskomik, jede Menge unfreiwilliger Humor und die Ansammlung äußerst mieser Schauspieler bereiten eine Menge an Spaß, der sich jedoch wie schon erwähnt nur einer bestimmten Zielgruppe offenbaren kann.

Als absoluten Höhepunkt dieses obskuren Werkes muss man wohl ganz eindeutig die vorhandenen Zombies ansehen, denn diese darf man nun wirklich nicht mit der ansonsten üblichen Vorhergehensweise bewerten. Wo in Filmen von Romero oder Fulci eine unglaubliche Bedrohlichkeit von den Untoten ausgeht, so mutieren diese hier viel eher zu absoluten Witzfiguren, bei deren Ansicht kein Auge trocken bleiben dürfte. Bewegen sich die Menschenfresser einerseits gewohnt langsam, so springen sie andererseits wie wildgewordene Kastenteufel und verzetteln sich in etliche Faustkämpfe mit ihren Opfern. Der absolute Clou bei der Sache ist der Aspekt, das etliche Zombies wie Ninjas gekleidet sind, was dem skurrilen treiben letztendlich die Krone aufsetzt. Bei den entsprechenden Passagen kann man nur noch schwerlich an sich halten und ist vor lauter lachen einer Bauchmuskel-Zerrung näher als einem lieb ist. Wenn es sich nicht um einen durchaus ernstgemeinten Genre-Beitrag handeln würde, könnte man "After Death" durchaus als herrliche Persiflage auf den Zombiefilm ansehen, so allerdings handelt es sich ganz einfach um herrlichen Italo-Trash, der wohl auch nicht so leicht zu toppen ist.

Letztendlich handelt es sich rein filmisch gesehen um einen der mit Abstand schlechtesten Genre-Vertreter aller Zeiten, der jedoch bei den Trash-Liebhabern vollkommen zu recht einen hohen Stellenwert genießt. Auf eine gewisse Art und Weise kann man diesem Film schon einen gewissen Kultstatus andichten, denn kaum ein anderer Zombiefilm ist so dermaßen schlecht und beinhaltet gleichzeitig einen so extrem hohen Unterhaltungswert. Wer also einmal so richtig herzlich ablachen möchte und seine helle Freude an einer Aneinanderreihung fast schon peinlicher Unzulänglichkeiten hat, wird bei "After Death" bestens bedient und dürfte seine helle Freude an diesem grotesken Szenario haben, das man nur nicht ernst nehmen darf.


Fazit:


Schlechter kann man einen Film kaum drehen und dennoch ist dieses Werk absolut sehenswert. Meiner persönlichen meinung nach handelt es sich hier um eine der größten Trash-Granaten aller Zeiten, die kurzweilige-und jederzeit extrem skurrile Zombie-Kost anbietet, die streckenweise schon an einen Ninja-Film erinnert. Mit einem ordentlichen Blutgehalt und vielen derben Szenen wird der Spaß zudem noch perfekt abgerundet, so das einem vergnüglichen Film-Erlebnis nichts mehr im Wege steht.


als Zombiefilm 1/10

als purer Trash 9/10
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