Karl or Karla goes to Cinema
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
4.3.24, 18 Uhr, Cinemaxx Bremen
Dune: Part Two
R: Denis Villeneuve, D: Timothée Chalamet, Zendaya, Rebecca Ferguson, Javier Bardem, Stellan Skarsgård, Austin Butler, Dave Bautista, Josh Brolin, Christopher Walken, Florence Pugh, Charlotte Rampling, Léa Seydoux, Souheila Yacoub, Anya Taylor-Joy; M: Hans Zimmer
Paul Atreides geht mit Muttern in den Fremen- Untergrund, wird da zum Kämpfer, Wurmreiter und zum Messias. Das Haus Harkonnen findet das ebenso wie der Imperator nicht so gut, die Prinzessin und die Bene Gessereit schmieden eigene Pläne.
Die meiste Zeit befinden wir uns in der Wüste, sehen der Entwicklung Pauls zu. Der andere Schauplatz ist Giedi Prime, Wohnsitz der Harkonnen. Arrakis in warmen Rottönen, mit flirrendem Licht, GP in fast vollkommenen schwarz -Weiss, aber nicht kontrastreich, das weisse ist oft gleißend, an den Rändern unscharf. Und es gibt sogar ein s/w Feuerwerk.
Das ist stark gemacht, auch wird Harkonnens Reich mit faschistoiden Design gezeigt, Gewalt und Sadismus herrschen, es geht um Masse, während die Fremen individuell, unterschiedlich sind, trotz ähnlicher Kleidung deutlich zu unterscheiden.
Sowieso auf der visuellen Seite wieder ganz genau und detailreich gearbeitet, auch wenn es weniger Gelegenheiten gab, sich da voll auszutoben, aufgrund der monotonen Schauplätze. Doch auch die Kleidung, Maske und die Maschinen helfen in diese Welt einzutauchen.
Bei der Story wird sich ein wenig loser an die Bücher gehalten, einiges wird verkürzt, geändert, dazu gefügt.
Hauptaugenmerk wird da vor allem auf die Entwicklung Pauls und seiner Beziehung zu Chani gelegt. Dabei wird dann einiges vernachlässigt, so war mir die sprunghafte Veränderung seiner Mutter nicht recht motiviert oder erzählt.
Auch Glossus finaler Kampf war so nebenbei und sehr kurz, auch wenn die Kämpfe sonst sehr schön choreographiert sind.
Aber das sind Kleinigkeiten. Vielleicht waren 170 Minuten, die mir flugs vergangen, zu wenig, hätte ruhig mehr sein können.
Das ist alles großes Kino: Zimmer ballert einen Geräusche Sound, das mir die Ohren wackelten, Villeneuve versammelte ein paar der Frauen Hollywoods, bei der mir die Augen beschlagen, um C. Kessler zu zitieren. Und auch mit den Männern tat man Glücksgriffe. Skarsgård als sadistischer Baron wieder der Knaller.
Auf der Inhaltsebene fand ich bei allem Verständnis für Pauls Weg auch gut, dass daran auch Zweifel gezeigt werden. Ansonsten wäre es schon bitter, wenn die Entscheidung Heiliger Krieg oder Unterdrückung heißen muss. Womit wir ganz aktuell sind.
Empfehlung.
Dune: Part Two
R: Denis Villeneuve, D: Timothée Chalamet, Zendaya, Rebecca Ferguson, Javier Bardem, Stellan Skarsgård, Austin Butler, Dave Bautista, Josh Brolin, Christopher Walken, Florence Pugh, Charlotte Rampling, Léa Seydoux, Souheila Yacoub, Anya Taylor-Joy; M: Hans Zimmer
Paul Atreides geht mit Muttern in den Fremen- Untergrund, wird da zum Kämpfer, Wurmreiter und zum Messias. Das Haus Harkonnen findet das ebenso wie der Imperator nicht so gut, die Prinzessin und die Bene Gessereit schmieden eigene Pläne.
Die meiste Zeit befinden wir uns in der Wüste, sehen der Entwicklung Pauls zu. Der andere Schauplatz ist Giedi Prime, Wohnsitz der Harkonnen. Arrakis in warmen Rottönen, mit flirrendem Licht, GP in fast vollkommenen schwarz -Weiss, aber nicht kontrastreich, das weisse ist oft gleißend, an den Rändern unscharf. Und es gibt sogar ein s/w Feuerwerk.
Das ist stark gemacht, auch wird Harkonnens Reich mit faschistoiden Design gezeigt, Gewalt und Sadismus herrschen, es geht um Masse, während die Fremen individuell, unterschiedlich sind, trotz ähnlicher Kleidung deutlich zu unterscheiden.
Sowieso auf der visuellen Seite wieder ganz genau und detailreich gearbeitet, auch wenn es weniger Gelegenheiten gab, sich da voll auszutoben, aufgrund der monotonen Schauplätze. Doch auch die Kleidung, Maske und die Maschinen helfen in diese Welt einzutauchen.
Bei der Story wird sich ein wenig loser an die Bücher gehalten, einiges wird verkürzt, geändert, dazu gefügt.
Hauptaugenmerk wird da vor allem auf die Entwicklung Pauls und seiner Beziehung zu Chani gelegt. Dabei wird dann einiges vernachlässigt, so war mir die sprunghafte Veränderung seiner Mutter nicht recht motiviert oder erzählt.
Auch Glossus finaler Kampf war so nebenbei und sehr kurz, auch wenn die Kämpfe sonst sehr schön choreographiert sind.
Aber das sind Kleinigkeiten. Vielleicht waren 170 Minuten, die mir flugs vergangen, zu wenig, hätte ruhig mehr sein können.
Das ist alles großes Kino: Zimmer ballert einen Geräusche Sound, das mir die Ohren wackelten, Villeneuve versammelte ein paar der Frauen Hollywoods, bei der mir die Augen beschlagen, um C. Kessler zu zitieren. Und auch mit den Männern tat man Glücksgriffe. Skarsgård als sadistischer Baron wieder der Knaller.
Auf der Inhaltsebene fand ich bei allem Verständnis für Pauls Weg auch gut, dass daran auch Zweifel gezeigt werden. Ansonsten wäre es schon bitter, wenn die Entscheidung Heiliger Krieg oder Unterdrückung heißen muss. Womit wir ganz aktuell sind.
Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
6.3.24, 20 Uhr, City 46, großer Saal
Only the river flows (2023)
OmU
R: Wei Shujun, D: Zhu Yilong, Chloe Maayan, Hou Tianlai, Kai Tong Lin; M: Howard Shore
Ma Zhe zieht mit seiner Kripo-Abteilung in ein leerstehendes Kino, und bekommt einen Mordfall auf dem Ländle. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden: der zurück gebliebene Adoptivsohn des Opfers, einer älteren Frau. Der Kommissar ist unzufrieden und kann gegen den Anweisungen seines Chefs den Fall nicht abschließen. Dann passieren weitere Morde. Als er endlich soweit ist, den Fall los zu lassen und sich auf seine Familie zu konzentrieren, kommt der Fall immer mehr zurück in sein Leben.
Düsterer Arthouse Krimi. Düster, aber auch ruhig. Wirklich spannend, lange läuft ein wirklicher Krimi mit verschiedenen Verdächtigen, wir folgen und rätseln mit. Irgendwann verlassen wir den Fall mit dem Kommissar, der seine schwangere Frau begleiten will. Doch auch danach verbinden sich Fall und Leben, in Visionen, mysteriösem, surrealem. Und das ist alles wunderbar gefilmt. Starke Kamera und Farben. Und Drehorte. Das Revier im Kino ist eine tolle Idee.
Der Hauptdarsteller ist ganz toll, trägt alle Phasen des Films und seiner Veränderungen. Und auch sonst ist der Cast toll, gerade die ländlichen Bewohner sind ausdrucksstark.
Ich habe wahrscheinlich einige chinesische aktuelle Anspielungen nicht verstanden, aber der Film funktioniert so gut auf der visuellen und erzählerischen Ebene.
Empfehlung.
Only the river flows (2023)
OmU
R: Wei Shujun, D: Zhu Yilong, Chloe Maayan, Hou Tianlai, Kai Tong Lin; M: Howard Shore
Ma Zhe zieht mit seiner Kripo-Abteilung in ein leerstehendes Kino, und bekommt einen Mordfall auf dem Ländle. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden: der zurück gebliebene Adoptivsohn des Opfers, einer älteren Frau. Der Kommissar ist unzufrieden und kann gegen den Anweisungen seines Chefs den Fall nicht abschließen. Dann passieren weitere Morde. Als er endlich soweit ist, den Fall los zu lassen und sich auf seine Familie zu konzentrieren, kommt der Fall immer mehr zurück in sein Leben.
Düsterer Arthouse Krimi. Düster, aber auch ruhig. Wirklich spannend, lange läuft ein wirklicher Krimi mit verschiedenen Verdächtigen, wir folgen und rätseln mit. Irgendwann verlassen wir den Fall mit dem Kommissar, der seine schwangere Frau begleiten will. Doch auch danach verbinden sich Fall und Leben, in Visionen, mysteriösem, surrealem. Und das ist alles wunderbar gefilmt. Starke Kamera und Farben. Und Drehorte. Das Revier im Kino ist eine tolle Idee.
Der Hauptdarsteller ist ganz toll, trägt alle Phasen des Films und seiner Veränderungen. Und auch sonst ist der Cast toll, gerade die ländlichen Bewohner sind ausdrucksstark.
Ich habe wahrscheinlich einige chinesische aktuelle Anspielungen nicht verstanden, aber der Film funktioniert so gut auf der visuellen und erzählerischen Ebene.
Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
10.3.24, 20 Uhr, Cinema Ostertor
Weird Xperience präsentiert:
Following (1998)
Omu
R: Christopher Nolan, D: Jeremy Theobald, Alex Haw, Lucy Russell, John Nolan; M: David Julyan
Ein Mann folgt gerne Menschen, trifft dabei auf einem Einbrecher, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Dabei geraten sie in die Wohnung einer Blondine und einer größeren Verwicklung.
Nolans erster Langfilm (naja, 70 Minuten), mit Freunden an den Wochenenden gedreht, und er selbst an der Kamera, Drehbuch von ihm und bei Schnitt und Produktion machte er auch mit.
Und, alle Achtung, das macht er richtig gut und seine Freunde sind halt auch keine Amateure, sondern zumeist inzwischen gut beschäftigte Profis.
Der Film ist hier noch mehr als spätere am klassischen Noir angelehnt, gerade was die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander angeht, der Mann, der tragisch Spielball wird, die femme fatale, der Manipulateur. Auch in seiner sehr starken Kamera lehnt er sich in einigen Einstellungen dem alten Genre an.
Auch hier schon die non-lineare Erzählweise, wir erfahren stückchenweise die Geschehnisse in nicht chronologischer Reihenfolge. Das ist zwar nicht Story motiviert, führt aber für ein stärkere Annäherung des Zuschauers an die Geschichte und die Charaktere. Und ist mit einfachen Mitteln auch klar zugeordnet, durch Frisur, Kleidung und Verletzungen.
Ich war wirklich mittendrin, mich hat er gepackt. Wunderbar.
PS: Jogis Auftrag nach Jahren ausgeführt!
Weird Xperience präsentiert:
Following (1998)
Omu
R: Christopher Nolan, D: Jeremy Theobald, Alex Haw, Lucy Russell, John Nolan; M: David Julyan
Ein Mann folgt gerne Menschen, trifft dabei auf einem Einbrecher, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Dabei geraten sie in die Wohnung einer Blondine und einer größeren Verwicklung.
Nolans erster Langfilm (naja, 70 Minuten), mit Freunden an den Wochenenden gedreht, und er selbst an der Kamera, Drehbuch von ihm und bei Schnitt und Produktion machte er auch mit.
Und, alle Achtung, das macht er richtig gut und seine Freunde sind halt auch keine Amateure, sondern zumeist inzwischen gut beschäftigte Profis.
Der Film ist hier noch mehr als spätere am klassischen Noir angelehnt, gerade was die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander angeht, der Mann, der tragisch Spielball wird, die femme fatale, der Manipulateur. Auch in seiner sehr starken Kamera lehnt er sich in einigen Einstellungen dem alten Genre an.
Auch hier schon die non-lineare Erzählweise, wir erfahren stückchenweise die Geschehnisse in nicht chronologischer Reihenfolge. Das ist zwar nicht Story motiviert, führt aber für ein stärkere Annäherung des Zuschauers an die Geschichte und die Charaktere. Und ist mit einfachen Mitteln auch klar zugeordnet, durch Frisur, Kleidung und Verletzungen.
Ich war wirklich mittendrin, mich hat er gepackt. Wunderbar.
PS: Jogis Auftrag nach Jahren ausgeführt!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
25.3.24, 17:30, Cinema Ostertor
Die Unschuld (2023)
R: Hirokazu Koreeda, D: Sakura Andō, Eita Nagayama, Soya Kurokawa, Hinata Hiiragi, Mitsuki Takahata, Akihiro Kakuta, Shidō Nakamura, Yūko Tanaka; M: Ryūichi Sakamoto
Die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Jungs in Japan. Aus drei Perspektiven erzählt. Aus der Sicht einer der beiden Jungs, aus der Sicht des Klassenlehrers, aus der Sicht des einen Jungen. Und so wird viel von dem anderen erzählt.
Das ist sehr klug und nahm mich sehr mit.
Die Geschichte ist natürlich nicht konfliktfrei, im Gegenteil, sondern die Gesellschaft und die Konventionen machen vieles schwer bis unmöglich. Aber auch immer wieder helles: wie die beiden ihre eigene Welt erschaffen.
Toll gespielt und gefilmt. Dazu wunderbare Stücke von Ryūichi Sakamoto, der leider schon zu krank war, neues für den Film zu schaffen, aber dann von seinen letzten Aufnahmen einiges beisteuerte. Was hervorragend passt.
Empfehlung.
Die Unschuld (2023)
R: Hirokazu Koreeda, D: Sakura Andō, Eita Nagayama, Soya Kurokawa, Hinata Hiiragi, Mitsuki Takahata, Akihiro Kakuta, Shidō Nakamura, Yūko Tanaka; M: Ryūichi Sakamoto
Die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Jungs in Japan. Aus drei Perspektiven erzählt. Aus der Sicht einer der beiden Jungs, aus der Sicht des Klassenlehrers, aus der Sicht des einen Jungen. Und so wird viel von dem anderen erzählt.
Das ist sehr klug und nahm mich sehr mit.
Die Geschichte ist natürlich nicht konfliktfrei, im Gegenteil, sondern die Gesellschaft und die Konventionen machen vieles schwer bis unmöglich. Aber auch immer wieder helles: wie die beiden ihre eigene Welt erschaffen.
Toll gespielt und gefilmt. Dazu wunderbare Stücke von Ryūichi Sakamoto, der leider schon zu krank war, neues für den Film zu schaffen, aber dann von seinen letzten Aufnahmen einiges beisteuerte. Was hervorragend passt.
Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
8.4.25 17:20, Cinemaxx Bremen
Godzilla x Kong: The New Empire (2024)
R: Adam Wingard, D: Rebecca Hall, Brian Tyree Henry, Dan Stevens, Kaylee Hottle, Alex Ferns, Rachel House, Ron Smyck, Chantelle Jamieson, Greg Hatton; M: Tom Holkenborg, Antonio Di Iorio
Kong streift durch die Hohlwelt und fühlt sich allein. Irgendwann findet er andere Affen, aber das ist auch nur so halb gut. Während dessen kloppt sich Godzilla oben oder schlummert im Colosseum...
Kong wirkt fast wie Tarzan und bekommt mehr Charaktertiefe als irgendwer sonst. Hohlwelt ist Abenteuerfilm, mit Monstergekloppe, oft tatsächlich ein wenig kurz. Denn die "Handlung" um das alte stumme Volk, der Gruppe Menschen wird so nebenbei erzählt und nicht besonders ernst genommen. Sehr viel Unsinn dabei. Oben kloppt sich Godzilla, man weiß meist nicht, wieso weshalb warum. Aber zumindest ausgiebig. Und am Ende gibt es den Monstermash mit 2 Kaijus und zwei Affen.
Unterhaltsam alles.
Aber trotzdem hätte man sich ein bisschen mehr Mühe geben können, was die Nachvollziehbarkeit der Story angeht, die Schauspieler*innen hätten auch gerne was zu tun bekommen, aber auch bei den Monstern gibt es Abzüge: ich hatte den Eindruck, das die beiden neuen Hauptgegner ständig die Größe ändern.
Im Grunde ein Gegenentwurf zu shin und minus one.
Auch wenn es noch Spaß macht, befürchte ich den Weg in die Belanglosigkeit, wenn die eigenen Ideen des Franchise nur noch als Effekt ernst genommen werden.
Godzilla x Kong: The New Empire (2024)
R: Adam Wingard, D: Rebecca Hall, Brian Tyree Henry, Dan Stevens, Kaylee Hottle, Alex Ferns, Rachel House, Ron Smyck, Chantelle Jamieson, Greg Hatton; M: Tom Holkenborg, Antonio Di Iorio
Kong streift durch die Hohlwelt und fühlt sich allein. Irgendwann findet er andere Affen, aber das ist auch nur so halb gut. Während dessen kloppt sich Godzilla oben oder schlummert im Colosseum...
Kong wirkt fast wie Tarzan und bekommt mehr Charaktertiefe als irgendwer sonst. Hohlwelt ist Abenteuerfilm, mit Monstergekloppe, oft tatsächlich ein wenig kurz. Denn die "Handlung" um das alte stumme Volk, der Gruppe Menschen wird so nebenbei erzählt und nicht besonders ernst genommen. Sehr viel Unsinn dabei. Oben kloppt sich Godzilla, man weiß meist nicht, wieso weshalb warum. Aber zumindest ausgiebig. Und am Ende gibt es den Monstermash mit 2 Kaijus und zwei Affen.
Unterhaltsam alles.
Aber trotzdem hätte man sich ein bisschen mehr Mühe geben können, was die Nachvollziehbarkeit der Story angeht, die Schauspieler*innen hätten auch gerne was zu tun bekommen, aber auch bei den Monstern gibt es Abzüge: ich hatte den Eindruck, das die beiden neuen Hauptgegner ständig die Größe ändern.
Im Grunde ein Gegenentwurf zu shin und minus one.
Auch wenn es noch Spaß macht, befürchte ich den Weg in die Belanglosigkeit, wenn die eigenen Ideen des Franchise nur noch als Effekt ernst genommen werden.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Filmfest Bremen 2024
Hier ein kleines Special.
Arkschi und ich wurden gefragt, ob wir mit unserer Reihe ein kleiner Teil des Festivals sein wollen, mit unserer WX-Reihe einen Film präsentieren wollen, und da unsere Idee von einem städtischen Filmfests immer war, dass man alle filmengagierten auch zusammenführt, sagten wir gerne zu. So gab es auch einen passenden Film für unsere Reihe, den wir am zwei Abenden präsentieren durften, dazu eine Kurzfilmauswahl.
Doch für uns begann es am Dienstag, 9.4.24, Schauburg. Der diesjährige Preisträger des Bremer Filmpreises ist John Malkovich, und da gab es für irgendwie am Fest Beteiligte einen Abend mit ihm. Moderiert und interviewt vom Festivalleiter Matthias Greving. Malkovich erzählte Anekdoten, philosophisches, Erfahrungen aus der Theater- und Filmwelt. Sehr angenehme Person, überlegt, bevor er etwas sagt, und dann erzählt er gerne. Wunderbar für uns.
Mittwoch war dann die offizielle Eröffnung, und Donnerstag gab es schon ein paar Programmpunkte, aber das ließ ich dann mal aus. Dann ging es für mich im Programm am
Freitag, 10.4., 15 Uhr, City46, großer Saal, los
Luka (2023)
englOmenglUT
R: Jessica Woodworth, D: Geraldine Chaplin, Jan Bijvoet, Jonas Smulders, Hal Yamanouchi, Sam Louwyck, Walentin Ganew, Samvel Tadevossian, Goua Robert Grovogui, Django Schrevens; M: Teho Teardo
Luka zieht in das Fort Kairos, um die Zivilisation vor den Horden aus dem Norden zu beschützen. Die noch nie jemand sah. Er wird ausgebildet, allerdings wenig mit Waffen und freundet sich mit Geronimo und Konstantin an, und mehr. Er steigt schnell auf und bald taucht ein weißes Pferd nördlich des Forts auf....
Ruhiger, in schwarz – weiß gedrehter Arthouse Sci Fi. Wir erfahren kaum etwas von außerhalb der Welt, die Atmosphäre ist untergründig bedrohlich. Die Offiziere sind kaum einzuschätzen, und zwischen den drei Männern entwickelt sich spannende Beziehungen. Gleichzeitig wird die Absurdität der Angst und der bewaffneten Verteidingung verhandelt.
Toll gespielt, und nebenbei prominent besetzt mit Geraldine Chaplin. Dazu die herrliche Musik von Teho Teardo.
Gelungener Auftakt für mich.
Anstatt mich in die typische Hektik eines Festivals zu stürzen ging ich dann lieber in Ruhe essen, als zum nächsten Film zu stürzen und dann mit schnell geschlungenen Imbiss zu der Aufführung des von uns präsentierten Film zu gehen. Vor allem da alles auf englisch sein sollte, und wir hatten drei Gäste aus den USA, also vor der Aufregung war ruhiges essen in angenehmer Atmo ganz gut.
19:30, Cinema Ostertor
Gunfighter Paradise (2023)
OmenglUT
R: Jethro Waters, D: Jessica Hecht, Burk Uzzle, Valient Himself, Christopher Levoy Bower, Richard Buff, Margarita Cranke, Christopher Crumley, Robert Hinkle, Michael Kraft, Pate Leatherman, Joel Loftin, Burk Uzzle, M: Bryan Black & Jethro Waters
Stoner redet mit Gott und nach einer Zeit allein im Wald und bei seinem Onkel zieht er in das Haus seiner jüngst verstorbenen Mutter. Die hat Hinweise und Rätsel im Haus versteckt, Stoner einen Koffer mit vielem Wertvollen, das zieht einen alten Geschäftspartner seines Onkels an.
Das Plakat von Renato Casaro, der Titel, Bilder vom Film versprechen ein Post-Rambo, waffenstrotzenden Testosteron-Kracher. Und bekommen einen poetischen, philosophischen Film mit schwarzen Humor Komponenten. Ein Voice Over der Hauptfigur erzählt uns die Geschichten seiner Rückkehr, er trifft einen alten Freund wieder. Der Film porträtiert hier auch die Bewohner Nord Carolinas, undklar wirkt es zum Teil satirisch überhöht, aber er nimmt sie in ihren religiösen Eifer und ihrem Waffenfetisch auch ernst. Kein Wunder, ist es doch auch ein Familienfreundesfilm. Alle Beteiligten haben miteinander zu tun, bis auf Jessica Hecht, die Stimme der Mutter, bekannte Seriendarstellerin.
Da ich mir den Film ja vorher schon ansah, um ordentlich vorbereitet zu sein, wußte ich, was kommt. Auch hier wirkt der Film im Kino auf großer Leinwand viel besser. Nicht nur die großen Bilder, oder die wilden Visionen, sondern tatsächlich funktionierte der Humor auch besser, ich war halt viel mehr drin.
Faszinierendes Werk. Mit vielen Hommagen, man erkannte die Faibles der Macher*innen.
Danach ein schönes Q&A, die drei Gäste, Regisseur Jethro Waters, Cousin, Produzent, Ausstattung, Nebenrolle, Special Effects Kyle Lewis, Produzentin, Sound, Ehefrau Sara Ayadele, waren wunderbar. Nach den ersten Email Kontakt dachte ich an so eine USamerikanische oberflächliche Freundlichkeit, als sie unsere Reihe lobten. Aber im Vorgespräch stellte sich schon heraus, dass sie sich wirklich mit der WX beschäftigten, erwähnten einzelne Filme. Und das Q&A lief auch rund, Arkschi und ich fingen an, und auch aus dem Publikum kam spannende Fragen. Ich glaubte, sie waren ob unserer Vorbereitung wirklich erfreut. Danach hatten sie noch Goodies in Form von Masken, Shirts und Aufkleber für alle.
Danach kam noch um 22 Uhr ein Kurzfilmblock, davon gab es einige auf dem Festival (komischerweise funktioniert sowas auf Festivals immer sehr gut, in einem normalen Programm würde da kaum jemand hingehen), mit dem Namen Kurz & Blutig, von einem Film war der Regisseur da, und wir wurden gebeten, anzusagen und ein kurzes Q&A mit dem Regisseur zu machen.
Das Kino Cinema Osteror ist ja direkt an einem Party Hot Spot gelegen, und beheimatet auch eine unter jungen Leuten beliebte Bar. So war es auf der Strasse und vor dem Kino proppenvoll und laut. Kaum eine Chance für uns, den Regisseur vorher aufzutreiben und kurz abzusprechen. Doch an der Kasse (nebenbei: Alle Festival-Mitarbeitenden waren freundlich und entspannt, bei uns an der Kasse, ein prima Vorführer (der mit im Kino saß, so ist es heute), beim Einlass, beim Auslass, und auch in den anderen Kinos waren alle nett und hilfsbereit) erfuhr ich, dass der schon im Kino sitzt. Und das war sehr voll. Nun, wir dachten. Es wird schon, und es wurde auch schon. So sahen wir nach kurzer Ansage unsererseits
Adieu Gaston (2023)
franz OmenglUT
Ein Killer taucht auf einer Überraschungsparty und wird mit dem engagierten Pantomimen verwechselt. Herrliche Hommage an alte Leone-Western und Tati heutigen Frankreich. Hat mir sehr gut gefallen, schöne Kniffs, und wirklich interessante Hauptfigur.
Danach das Q&A trotz doppelter Sprachbarriere (Norddeutsche und Franzosen sprechen halt sehr unterschiedlich englisch), auch hier das Publikum aktiv und interessiert.
Dann liefen die Filme fast durch:
Le Buone Maniere (2021)
italOmenglUT
ein ehemaliger Fussballkommentator wird von Mafiosis engagiert, um einen flach liegenden Paten zu einer guten Zeit zu verhelfen und dabei ein Kindheitstrauma zu verarbeiten.
Gut konstruierter nostaölgischer Film mit gutem Twist.
Natural Causes (2023)
englOmenglUT
Carl pflegt seinen Onkel und ist schwer von ihm genevt. Als dieser sich tot stellt, kommt er auf eine Idee.
Dark Comedy, sehr stark, mit natürlich unsympatischen Figuren. Hat Spaß gemacht.
Said of a Deer that Sheds its antlers (2023)
franzOmenglUT
Ältere Leute lassen sich erschiessen, um der Gesellschaft nicht zur Last zu fallen. Doch Ben hat Probleme mit ihren Eltern, die nicht ganz so freiwillig aus dem Leben scheiden wollen...
Das ist total bitterböse. Belgien mal wieder, aber eben auch richtig gut auf allen Ebenen.
NAP (2023)
spanOmenglUT
Da ging es um ein Schlafexperiment, kann ich aber noch nichts zu sagen, weil ich die ganze Zeit meine Jacke mit den üblichen Papieren suchte, doch mit Hilfe des Vorführers und aufmerksamen Publikum war sie nachdem Film wieder da.
Das Ende recht blutig. Hol ich nochmal nach.
Binaud & Claude (2023)
franzOmenglUT
in verschusselter Mann verliebt sich in die langsamste Kassiererin.
Romantische, schwarze Komödie.
Humorvolles Ende eines langen Abends.
Danach mit Lächeln im Gesicht des gelungenen Tages nach Hause.
Hier ein kleines Special.
Arkschi und ich wurden gefragt, ob wir mit unserer Reihe ein kleiner Teil des Festivals sein wollen, mit unserer WX-Reihe einen Film präsentieren wollen, und da unsere Idee von einem städtischen Filmfests immer war, dass man alle filmengagierten auch zusammenführt, sagten wir gerne zu. So gab es auch einen passenden Film für unsere Reihe, den wir am zwei Abenden präsentieren durften, dazu eine Kurzfilmauswahl.
Doch für uns begann es am Dienstag, 9.4.24, Schauburg. Der diesjährige Preisträger des Bremer Filmpreises ist John Malkovich, und da gab es für irgendwie am Fest Beteiligte einen Abend mit ihm. Moderiert und interviewt vom Festivalleiter Matthias Greving. Malkovich erzählte Anekdoten, philosophisches, Erfahrungen aus der Theater- und Filmwelt. Sehr angenehme Person, überlegt, bevor er etwas sagt, und dann erzählt er gerne. Wunderbar für uns.
Mittwoch war dann die offizielle Eröffnung, und Donnerstag gab es schon ein paar Programmpunkte, aber das ließ ich dann mal aus. Dann ging es für mich im Programm am
Freitag, 10.4., 15 Uhr, City46, großer Saal, los
Luka (2023)
englOmenglUT
R: Jessica Woodworth, D: Geraldine Chaplin, Jan Bijvoet, Jonas Smulders, Hal Yamanouchi, Sam Louwyck, Walentin Ganew, Samvel Tadevossian, Goua Robert Grovogui, Django Schrevens; M: Teho Teardo
Luka zieht in das Fort Kairos, um die Zivilisation vor den Horden aus dem Norden zu beschützen. Die noch nie jemand sah. Er wird ausgebildet, allerdings wenig mit Waffen und freundet sich mit Geronimo und Konstantin an, und mehr. Er steigt schnell auf und bald taucht ein weißes Pferd nördlich des Forts auf....
Ruhiger, in schwarz – weiß gedrehter Arthouse Sci Fi. Wir erfahren kaum etwas von außerhalb der Welt, die Atmosphäre ist untergründig bedrohlich. Die Offiziere sind kaum einzuschätzen, und zwischen den drei Männern entwickelt sich spannende Beziehungen. Gleichzeitig wird die Absurdität der Angst und der bewaffneten Verteidingung verhandelt.
Toll gespielt, und nebenbei prominent besetzt mit Geraldine Chaplin. Dazu die herrliche Musik von Teho Teardo.
Gelungener Auftakt für mich.
Anstatt mich in die typische Hektik eines Festivals zu stürzen ging ich dann lieber in Ruhe essen, als zum nächsten Film zu stürzen und dann mit schnell geschlungenen Imbiss zu der Aufführung des von uns präsentierten Film zu gehen. Vor allem da alles auf englisch sein sollte, und wir hatten drei Gäste aus den USA, also vor der Aufregung war ruhiges essen in angenehmer Atmo ganz gut.
19:30, Cinema Ostertor
Gunfighter Paradise (2023)
OmenglUT
R: Jethro Waters, D: Jessica Hecht, Burk Uzzle, Valient Himself, Christopher Levoy Bower, Richard Buff, Margarita Cranke, Christopher Crumley, Robert Hinkle, Michael Kraft, Pate Leatherman, Joel Loftin, Burk Uzzle, M: Bryan Black & Jethro Waters
Stoner redet mit Gott und nach einer Zeit allein im Wald und bei seinem Onkel zieht er in das Haus seiner jüngst verstorbenen Mutter. Die hat Hinweise und Rätsel im Haus versteckt, Stoner einen Koffer mit vielem Wertvollen, das zieht einen alten Geschäftspartner seines Onkels an.
Das Plakat von Renato Casaro, der Titel, Bilder vom Film versprechen ein Post-Rambo, waffenstrotzenden Testosteron-Kracher. Und bekommen einen poetischen, philosophischen Film mit schwarzen Humor Komponenten. Ein Voice Over der Hauptfigur erzählt uns die Geschichten seiner Rückkehr, er trifft einen alten Freund wieder. Der Film porträtiert hier auch die Bewohner Nord Carolinas, undklar wirkt es zum Teil satirisch überhöht, aber er nimmt sie in ihren religiösen Eifer und ihrem Waffenfetisch auch ernst. Kein Wunder, ist es doch auch ein Familienfreundesfilm. Alle Beteiligten haben miteinander zu tun, bis auf Jessica Hecht, die Stimme der Mutter, bekannte Seriendarstellerin.
Da ich mir den Film ja vorher schon ansah, um ordentlich vorbereitet zu sein, wußte ich, was kommt. Auch hier wirkt der Film im Kino auf großer Leinwand viel besser. Nicht nur die großen Bilder, oder die wilden Visionen, sondern tatsächlich funktionierte der Humor auch besser, ich war halt viel mehr drin.
Faszinierendes Werk. Mit vielen Hommagen, man erkannte die Faibles der Macher*innen.
Danach ein schönes Q&A, die drei Gäste, Regisseur Jethro Waters, Cousin, Produzent, Ausstattung, Nebenrolle, Special Effects Kyle Lewis, Produzentin, Sound, Ehefrau Sara Ayadele, waren wunderbar. Nach den ersten Email Kontakt dachte ich an so eine USamerikanische oberflächliche Freundlichkeit, als sie unsere Reihe lobten. Aber im Vorgespräch stellte sich schon heraus, dass sie sich wirklich mit der WX beschäftigten, erwähnten einzelne Filme. Und das Q&A lief auch rund, Arkschi und ich fingen an, und auch aus dem Publikum kam spannende Fragen. Ich glaubte, sie waren ob unserer Vorbereitung wirklich erfreut. Danach hatten sie noch Goodies in Form von Masken, Shirts und Aufkleber für alle.
Danach kam noch um 22 Uhr ein Kurzfilmblock, davon gab es einige auf dem Festival (komischerweise funktioniert sowas auf Festivals immer sehr gut, in einem normalen Programm würde da kaum jemand hingehen), mit dem Namen Kurz & Blutig, von einem Film war der Regisseur da, und wir wurden gebeten, anzusagen und ein kurzes Q&A mit dem Regisseur zu machen.
Das Kino Cinema Osteror ist ja direkt an einem Party Hot Spot gelegen, und beheimatet auch eine unter jungen Leuten beliebte Bar. So war es auf der Strasse und vor dem Kino proppenvoll und laut. Kaum eine Chance für uns, den Regisseur vorher aufzutreiben und kurz abzusprechen. Doch an der Kasse (nebenbei: Alle Festival-Mitarbeitenden waren freundlich und entspannt, bei uns an der Kasse, ein prima Vorführer (der mit im Kino saß, so ist es heute), beim Einlass, beim Auslass, und auch in den anderen Kinos waren alle nett und hilfsbereit) erfuhr ich, dass der schon im Kino sitzt. Und das war sehr voll. Nun, wir dachten. Es wird schon, und es wurde auch schon. So sahen wir nach kurzer Ansage unsererseits
Adieu Gaston (2023)
franz OmenglUT
Ein Killer taucht auf einer Überraschungsparty und wird mit dem engagierten Pantomimen verwechselt. Herrliche Hommage an alte Leone-Western und Tati heutigen Frankreich. Hat mir sehr gut gefallen, schöne Kniffs, und wirklich interessante Hauptfigur.
Danach das Q&A trotz doppelter Sprachbarriere (Norddeutsche und Franzosen sprechen halt sehr unterschiedlich englisch), auch hier das Publikum aktiv und interessiert.
Dann liefen die Filme fast durch:
Le Buone Maniere (2021)
italOmenglUT
ein ehemaliger Fussballkommentator wird von Mafiosis engagiert, um einen flach liegenden Paten zu einer guten Zeit zu verhelfen und dabei ein Kindheitstrauma zu verarbeiten.
Gut konstruierter nostaölgischer Film mit gutem Twist.
Natural Causes (2023)
englOmenglUT
Carl pflegt seinen Onkel und ist schwer von ihm genevt. Als dieser sich tot stellt, kommt er auf eine Idee.
Dark Comedy, sehr stark, mit natürlich unsympatischen Figuren. Hat Spaß gemacht.
Said of a Deer that Sheds its antlers (2023)
franzOmenglUT
Ältere Leute lassen sich erschiessen, um der Gesellschaft nicht zur Last zu fallen. Doch Ben hat Probleme mit ihren Eltern, die nicht ganz so freiwillig aus dem Leben scheiden wollen...
Das ist total bitterböse. Belgien mal wieder, aber eben auch richtig gut auf allen Ebenen.
NAP (2023)
spanOmenglUT
Da ging es um ein Schlafexperiment, kann ich aber noch nichts zu sagen, weil ich die ganze Zeit meine Jacke mit den üblichen Papieren suchte, doch mit Hilfe des Vorführers und aufmerksamen Publikum war sie nachdem Film wieder da.
Das Ende recht blutig. Hol ich nochmal nach.
Binaud & Claude (2023)
franzOmenglUT
in verschusselter Mann verliebt sich in die langsamste Kassiererin.
Romantische, schwarze Komödie.
Humorvolles Ende eines langen Abends.
Danach mit Lächeln im Gesicht des gelungenen Tages nach Hause.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
PS zu Luka:
Der Film basiert ja auf einem Roman von Dino Buzzati, namens Il deserto dei Tartari. Dieser wurde schon einmal 1976 verfilmt, in Deutschland erschienen unter den Namen Die Tatarenwüste. Von Valerio Zurlini, mit prominenter Besetzung: Gassmann, Noiret, Gemma, Trintignant.
Kenne ich leider nicht, ist wahrscheinlich eine andere Baustelle, aber jetzt für mich natürlich interessant.
Der Film basiert ja auf einem Roman von Dino Buzzati, namens Il deserto dei Tartari. Dieser wurde schon einmal 1976 verfilmt, in Deutschland erschienen unter den Namen Die Tatarenwüste. Von Valerio Zurlini, mit prominenter Besetzung: Gassmann, Noiret, Gemma, Trintignant.
Kenne ich leider nicht, ist wahrscheinlich eine andere Baustelle, aber jetzt für mich natürlich interessant.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Filmfest Bremen 2024
Samstag, 23.04.24, Tag 3 für mich.
Um 16 Uhr fing ich mit Arkschi im Atlantis an.
White Plastic Sky (2023)
ungarOmenglUT
R: Tibor Bánóczki, Sarolta Szabó, D: Tamás Keresztes, Zsófia Szamosi; M: Christopher White
100 Jahre in der Zukunft, Menschen im Alter von 50 Jahren werden durch eine Implantation in einen Baum verwandelt, da die Menschheit die Umwelt wirklich runtergerockt hat, so dass außerhalb von Kuppeln nichts mehr lebt. Aufgrund eines traumatischen Erlebnisses meldet sich Nora freiwillig mit 32 zur Verwandlung, ihr Mann kann das nicht akzeptieren. Er holt sie aus der Verwandlungsklinik und macht mit ihr eine Reise zur Rückverwandlung....
Von der Story angelehnt an sozialkritischer SciFi der 70er, Flucht ins 23. Jhd, Soylent Green. Allerdings wird hier die Action weitest gehend rausgenommen, um so mehr, je länger der Film läuft, wird er ruhiger. Und das alles wunderbar animiert. Mit starker, fantasievollen Hintergründen, und die Personen gespielt und übergezeichnet, schätze ich.
Zwischendurch dachte ich, dass das Trauma, das Noras Entscheidung zugrunde liegt, ein bisschen zu sehr 08/15 angelegt wird, doch bekommt das im Laufe des Films immer mehr Sinn und am Ende passt es gut zusammen. Spannend auch die Rolle des Mannes, der zwar glaubt, das richtige zu tun, sich aber wirklich sehr übergriffig verhält. Nora muss ihn auch wieder zurück nehmen, braucht ihre Zeit, um sich über einiges klar zu werden. Und das macht der Film genau dann auch, das ein wenig nach Länge wirkt.
Aber das sind Kleinigkeiten, wirklich guter SciFi, toll animiert, schön erzählt.
Dann direkt im selben Kino um 18 Uhr
Hole in the Head (2022)
englOmenglUT
R: Dean Kavanagh, D: John Curran, James Devereaux, Lynette Callaghan, John Allan, M: Kilian Fitzgerald
Filmvorführer und Amateurfilmer John spricht seit einem Erlebnis in seiner Kindheit nicht. Um seine Vergangenheit für sich selbst sichtbar zu machen, dreht er einen Film, läßt Schauspieler Dokumente und Erinnerungen sprechen, filmt sie auch heimlich.
Experimenteller aber auch erzählender Film. Doch der Star ist die Technik, bzw. die Formate und ihre Verwendung. Verschiedenes Material, digital, 16mm, Tonbänder, etc wird benutzt. Und ist es noch zu Beginn klar zugeordnet (super 8 Erinnerungen, HD digital reale aktuelle Welt, usw), ändern und irgendwann verwischen die Erzählhaltungen der Formate. Das ist wirklich spannend und klug gemacht. Und intellektuell war ich dabei. Doch dafür, dass es auch um schwere heftige Themen geht, hat es mich auf emotionaler Ebene nicht so recht erreicht, mir war der Hauptcharakter trotz seiner Skurilität irgendwie egal, und auch seine Beziehungen zu den anderen Personen.
Aber trotzdem spannender Film.
Danach setzten Arkschi und ich uns erstmal zu einem Getränk hin, trafen mit uns mit unserem WX Kinobetreiber, und klärten, ob unser Vorfilm heute funktioniert. Unsere sympatischen Gäste tauchten auch auf, und so ging es um 21:30 im Cinema weiter.
Aufgrund eines kleinen Kommunikationsproblems lief der von uns ausgesuchte Vorfilm am Vortage nicht, was wir schade fanden, da auch Jethro und sein Team sich darauf freuten, da er so gut passte. Es handelt sich um
Neighbours (1952)
R: Norman McLaren, D: Grant Munro, Jean Paul Ladouceur; M: Norman McLaren, Clarke Daprato
Wir gaben da eine kurze Einführung (also: kürzer als der Film), der wirklich eine spannende Hintergrundsgeschichte hat.
Oscargewinner bester animierter Dokumentarfilm 1953, ohne Dokumentarfilm zu sein, geht es um zwei Nachbarn, auf deren Grenze eine Blume blüht. Nun, zu wem gehört sie?
Schöner Film, den Leuten schien es auch zu gefallen.
Zum zweiten Mal gaben wir uns Gunfighter nicht, da wir noch etwas essen mussten. Für die Bremer: Am Samstag Abend am Eck mit einem Rollo zu stehen, habe ich auch seit 100 Jahren nicht mehr gemacht. Ich weiß jetzt auch wieder, wieso...
Zum Filmschluss schlichen wir uns wieder in das Kino, um anschliessend ein weiteres Q&A zu machen, was wieder prima war, da das Publikum andere Fragen standen, und wir uns nur überlegen mussten, was wir vom vorigen Tag noch mal erzählen lassen mussten.
Gemeinsames Foto, vor der Tür noch ein Abschlussgespräch mit den Gästen und Infosaustauschen, und ein Abschlussbier unter uns.
Am Sonntag, den 14.4.24, hatte ich nur noch Zeit für einen Film, da ich fussballerische Verpflichtungen nachkommen musste. So gab es um 12 im City 46
The Tenants (2023)
korOmenglUT
R: eun-kyong Yoon, D: Heo Dong-won, Dea-geon Kim, So-hyun Park
Südkorea in naher Zukunft. Die Luft in Seoul ist richtig schlecht, die Mieten hoch, die Arbeit viel. Shin-dong steht kurz vor dem Rauswurf aus seiner Wohnung, durch einen gesetzliches Schlupfloch ist es unmöglich, in rauszuwerfen, wenn er Untermieter hat. Er bekommt ein merkwürdiges Paar, und als er endlich die Chance hat, sich in Sachen Job und Wohnung zu verbessern, haben die Untermieter Untermieter...
Dystopische, sozialkritischer Science Fiction im schwarz weißen irrealen Stil. Alles ist merkwürdig, nicht normal, latent verwirrend. Und hätte es den Schluss nicht gegeben, wäre es klar ein paranoider verschwörungsfilm auf persönlicher Ebene, doch so entzieht er einem nochmals den Boden.
Das ist klasse gemacht, immer wieder Anflüge von Humor, aber auch J-Horror Inserts. Starker Sound und schräge Bilder.
Empfehlung.
Insgesamt ein gutes Festival. Meine Filmauswahl zielte anscheinend auf meist ruhige Filme, oft SciFi Thema. Auch interessant. Ich freue mich auf das nächste Jahr.
Fussball war auch gut, 1:0 gegen den Tabellenführer gewonnen.
Samstag, 23.04.24, Tag 3 für mich.
Um 16 Uhr fing ich mit Arkschi im Atlantis an.
White Plastic Sky (2023)
ungarOmenglUT
R: Tibor Bánóczki, Sarolta Szabó, D: Tamás Keresztes, Zsófia Szamosi; M: Christopher White
100 Jahre in der Zukunft, Menschen im Alter von 50 Jahren werden durch eine Implantation in einen Baum verwandelt, da die Menschheit die Umwelt wirklich runtergerockt hat, so dass außerhalb von Kuppeln nichts mehr lebt. Aufgrund eines traumatischen Erlebnisses meldet sich Nora freiwillig mit 32 zur Verwandlung, ihr Mann kann das nicht akzeptieren. Er holt sie aus der Verwandlungsklinik und macht mit ihr eine Reise zur Rückverwandlung....
Von der Story angelehnt an sozialkritischer SciFi der 70er, Flucht ins 23. Jhd, Soylent Green. Allerdings wird hier die Action weitest gehend rausgenommen, um so mehr, je länger der Film läuft, wird er ruhiger. Und das alles wunderbar animiert. Mit starker, fantasievollen Hintergründen, und die Personen gespielt und übergezeichnet, schätze ich.
Zwischendurch dachte ich, dass das Trauma, das Noras Entscheidung zugrunde liegt, ein bisschen zu sehr 08/15 angelegt wird, doch bekommt das im Laufe des Films immer mehr Sinn und am Ende passt es gut zusammen. Spannend auch die Rolle des Mannes, der zwar glaubt, das richtige zu tun, sich aber wirklich sehr übergriffig verhält. Nora muss ihn auch wieder zurück nehmen, braucht ihre Zeit, um sich über einiges klar zu werden. Und das macht der Film genau dann auch, das ein wenig nach Länge wirkt.
Aber das sind Kleinigkeiten, wirklich guter SciFi, toll animiert, schön erzählt.
Dann direkt im selben Kino um 18 Uhr
Hole in the Head (2022)
englOmenglUT
R: Dean Kavanagh, D: John Curran, James Devereaux, Lynette Callaghan, John Allan, M: Kilian Fitzgerald
Filmvorführer und Amateurfilmer John spricht seit einem Erlebnis in seiner Kindheit nicht. Um seine Vergangenheit für sich selbst sichtbar zu machen, dreht er einen Film, läßt Schauspieler Dokumente und Erinnerungen sprechen, filmt sie auch heimlich.
Experimenteller aber auch erzählender Film. Doch der Star ist die Technik, bzw. die Formate und ihre Verwendung. Verschiedenes Material, digital, 16mm, Tonbänder, etc wird benutzt. Und ist es noch zu Beginn klar zugeordnet (super 8 Erinnerungen, HD digital reale aktuelle Welt, usw), ändern und irgendwann verwischen die Erzählhaltungen der Formate. Das ist wirklich spannend und klug gemacht. Und intellektuell war ich dabei. Doch dafür, dass es auch um schwere heftige Themen geht, hat es mich auf emotionaler Ebene nicht so recht erreicht, mir war der Hauptcharakter trotz seiner Skurilität irgendwie egal, und auch seine Beziehungen zu den anderen Personen.
Aber trotzdem spannender Film.
Danach setzten Arkschi und ich uns erstmal zu einem Getränk hin, trafen mit uns mit unserem WX Kinobetreiber, und klärten, ob unser Vorfilm heute funktioniert. Unsere sympatischen Gäste tauchten auch auf, und so ging es um 21:30 im Cinema weiter.
Aufgrund eines kleinen Kommunikationsproblems lief der von uns ausgesuchte Vorfilm am Vortage nicht, was wir schade fanden, da auch Jethro und sein Team sich darauf freuten, da er so gut passte. Es handelt sich um
Neighbours (1952)
R: Norman McLaren, D: Grant Munro, Jean Paul Ladouceur; M: Norman McLaren, Clarke Daprato
Wir gaben da eine kurze Einführung (also: kürzer als der Film), der wirklich eine spannende Hintergrundsgeschichte hat.
Oscargewinner bester animierter Dokumentarfilm 1953, ohne Dokumentarfilm zu sein, geht es um zwei Nachbarn, auf deren Grenze eine Blume blüht. Nun, zu wem gehört sie?
Schöner Film, den Leuten schien es auch zu gefallen.
Zum zweiten Mal gaben wir uns Gunfighter nicht, da wir noch etwas essen mussten. Für die Bremer: Am Samstag Abend am Eck mit einem Rollo zu stehen, habe ich auch seit 100 Jahren nicht mehr gemacht. Ich weiß jetzt auch wieder, wieso...
Zum Filmschluss schlichen wir uns wieder in das Kino, um anschliessend ein weiteres Q&A zu machen, was wieder prima war, da das Publikum andere Fragen standen, und wir uns nur überlegen mussten, was wir vom vorigen Tag noch mal erzählen lassen mussten.
Gemeinsames Foto, vor der Tür noch ein Abschlussgespräch mit den Gästen und Infosaustauschen, und ein Abschlussbier unter uns.
Am Sonntag, den 14.4.24, hatte ich nur noch Zeit für einen Film, da ich fussballerische Verpflichtungen nachkommen musste. So gab es um 12 im City 46
The Tenants (2023)
korOmenglUT
R: eun-kyong Yoon, D: Heo Dong-won, Dea-geon Kim, So-hyun Park
Südkorea in naher Zukunft. Die Luft in Seoul ist richtig schlecht, die Mieten hoch, die Arbeit viel. Shin-dong steht kurz vor dem Rauswurf aus seiner Wohnung, durch einen gesetzliches Schlupfloch ist es unmöglich, in rauszuwerfen, wenn er Untermieter hat. Er bekommt ein merkwürdiges Paar, und als er endlich die Chance hat, sich in Sachen Job und Wohnung zu verbessern, haben die Untermieter Untermieter...
Dystopische, sozialkritischer Science Fiction im schwarz weißen irrealen Stil. Alles ist merkwürdig, nicht normal, latent verwirrend. Und hätte es den Schluss nicht gegeben, wäre es klar ein paranoider verschwörungsfilm auf persönlicher Ebene, doch so entzieht er einem nochmals den Boden.
Das ist klasse gemacht, immer wieder Anflüge von Humor, aber auch J-Horror Inserts. Starker Sound und schräge Bilder.
Empfehlung.
Insgesamt ein gutes Festival. Meine Filmauswahl zielte anscheinend auf meist ruhige Filme, oft SciFi Thema. Auch interessant. Ich freue mich auf das nächste Jahr.
Fussball war auch gut, 1:0 gegen den Tabellenführer gewonnen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
26.5.24, 20 Uhr, Schauburg Bremen, großer Saal
Furiosa: A Mad Max Saga (2024)
OmU
R: George Miller, D: Anya Taylor-Joy, Alyla Browne, Chris Hemsworth, Tom Burke, Lachy Hulme, Charlee Fraser, Nathan Jones, Angus Sampson, Josh Helman, John Howard, Daniel Webber, Quaden Bayles, Elsa Pataky, Jacob Tomuri; M: Tom Holkenborg
Die Vorgeschichte zu Fury Road. Furiosa wird vom Bandenführer Dementus gekidnappt und sowas wie aufgezogen. Dieser übernimmt Gas Town, hat aber Probleme, die verschiedenen Gruppen zu kontrollieren. Gleichzeitig will er alle Stätten beherrschen. So kommt es zum Clash gegen Immortan, Chef der Zitadelle.
Furiosa versucht zwischen diesen Fronten ihren Weg zu finden, irgendwie zu entkommen, ohne zu verraten, wo ihr paradiesischer Heimatort liegt.
Klar, der Fury Road konnte in Sachen Fantastischer Ausstattung nicht übertroffen werden, dieses wilde Ding mit minimalistischer Handlung bei maximaler durchgedrehter Action.
Hier wird ein anderer Ton angeschlagen: düsterer, es gibt richtige Horrorszenen, brutaler, gerade in Folterszenen mit einzelnen Opfern und zynischen Humor, meist von Dementus. Aber die Konvoi - Autofahr Action mit dünner Motivation gibt es natürlich auch, nur halt nicht so im Mittelpunkt. Aber immer noch wilder als sonstwo.
Anna Taylor -Joy macht das sehr gut, trotz weniger Worte mit einem starken körperlichen Spiel. Auch ihr jüngeres Ich ist erstaunlich passend und gut.
Junkie XL lässt es auf der Soundebene knallen, da vibrierte schon mal der Kinosessel, ansonsten geht er auch gerne ins klassische Soundtrackdesign ohne Rocksongs.
Auch die Idee mit dem Erzähler und den verschiedenen Schlussbildern überzeugt und passt gut zur original Trilogie.
Kleinigkeiten lassen sich kritisieren. Hemsworth ist doch sehr nah an Thor vom ästhetischen, nur eine neue Nase soll wohl in eine andere Richtung zeigen, aber eigentlich ist er in dieser Mangelwelt viel zu durchtrainiert und genährt. Andererseits sind Benzin und Motorräder auch nicht knapp, gerade der Marken BMW und Harley Davidson.
Aber Peanuts.
Guter Beitrag zum Mad Max Mythos. Der sogar kurz vorbei schaut.
Furiosa: A Mad Max Saga (2024)
OmU
R: George Miller, D: Anya Taylor-Joy, Alyla Browne, Chris Hemsworth, Tom Burke, Lachy Hulme, Charlee Fraser, Nathan Jones, Angus Sampson, Josh Helman, John Howard, Daniel Webber, Quaden Bayles, Elsa Pataky, Jacob Tomuri; M: Tom Holkenborg
Die Vorgeschichte zu Fury Road. Furiosa wird vom Bandenführer Dementus gekidnappt und sowas wie aufgezogen. Dieser übernimmt Gas Town, hat aber Probleme, die verschiedenen Gruppen zu kontrollieren. Gleichzeitig will er alle Stätten beherrschen. So kommt es zum Clash gegen Immortan, Chef der Zitadelle.
Furiosa versucht zwischen diesen Fronten ihren Weg zu finden, irgendwie zu entkommen, ohne zu verraten, wo ihr paradiesischer Heimatort liegt.
Klar, der Fury Road konnte in Sachen Fantastischer Ausstattung nicht übertroffen werden, dieses wilde Ding mit minimalistischer Handlung bei maximaler durchgedrehter Action.
Hier wird ein anderer Ton angeschlagen: düsterer, es gibt richtige Horrorszenen, brutaler, gerade in Folterszenen mit einzelnen Opfern und zynischen Humor, meist von Dementus. Aber die Konvoi - Autofahr Action mit dünner Motivation gibt es natürlich auch, nur halt nicht so im Mittelpunkt. Aber immer noch wilder als sonstwo.
Anna Taylor -Joy macht das sehr gut, trotz weniger Worte mit einem starken körperlichen Spiel. Auch ihr jüngeres Ich ist erstaunlich passend und gut.
Junkie XL lässt es auf der Soundebene knallen, da vibrierte schon mal der Kinosessel, ansonsten geht er auch gerne ins klassische Soundtrackdesign ohne Rocksongs.
Auch die Idee mit dem Erzähler und den verschiedenen Schlussbildern überzeugt und passt gut zur original Trilogie.
Kleinigkeiten lassen sich kritisieren. Hemsworth ist doch sehr nah an Thor vom ästhetischen, nur eine neue Nase soll wohl in eine andere Richtung zeigen, aber eigentlich ist er in dieser Mangelwelt viel zu durchtrainiert und genährt. Andererseits sind Benzin und Motorräder auch nicht knapp, gerade der Marken BMW und Harley Davidson.
Aber Peanuts.
Guter Beitrag zum Mad Max Mythos. Der sogar kurz vorbei schaut.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
5.6.2024, 20:30, City46, großer Saal
46rpm und Flickertunes präsentieren:
La Passion de Jeanne d'Arc (1928)
R: Carl Theodor Dreyer, D: Maria Falconetti, Eugène Silvain, André Berley, Maurice Schutz, Antonin Artaud, Michel Simon, Jean d’Yd, Louis Ravet, Armand Lurville, Jacques Arnna, Alexandre Mihalesco, Léon Larive, Jean Aymé, Gilbert Dacheux, Gilbert Dalleu, Paul Delauzac, Fournez-Gouffard, Henri Gaultier, Paul Jorge, Henri Maillard, Raymond Narlay; M: Lori Goldstein live dargeboten
Stummfilm. Der Film behauptet, eine genaue Verfilmung der Gerichtsakten zum Prozess Jean d'Arcs zu sein. So sehen wir kurz die Akten und dann beginnt der Film mit dem Prozess und endet kurz nach der Durchführung des Urteils.
Tolle Veranstaltung, das umtriebige Team von 46rpm und Flickertunes bekamen Lori Goldstein nach Bremen, klassische Cellistin, Komponistin mit starken Bezügen zur alternativen Popkultur, am bekanntesten wohl ihr Mitwirken am Nirvana Unplugged Konzert. Und so kamen auch richtig viele Leute in den großen Saal, nur die erste Reihe blieb zum Teil frei.
Und der Film hat dieses Publikum auch verdient. Unglaublich wie er arbeitet. Hauptsächlich sehen wir (immerhin über beinahe zwei Stunden) Nahaufnahmen von den Gesichtern, meist die von Johanna, aber auch von den Richtern/Geistlichen, von den Soldaten, wir sehen nahe Gespräche zwischen den Personen in Perspektiven schräg von oben oder unten, ansonsten sehr ins Detail gehende Bilder, mit Symbolcharakter: einzelne Waffen, Geräte. Texttafeln gibt es wenige, trotz eigentlich vieler Dialoge, verstehen tun wir trotzdem alles. Und auch langweilig wird es nie, wir hängen gebannt an der Diskussion um Frauen in Männerkleidung und -frisur, die Überredungsversuche, sie zur Absage an ihren direkten Befehl von Gott zu bringen. Dazu das tragische Ende und dann tatsächlich Action: die Reaktion des Volkes auf die Vollstreckung des Urteils.
Das war alles beeindruckend. Dazu kam die tolle Musik Goldsteins, die ihr Cello strich und zupfte und sich wirklich organisch den Film begleitete. Zu dem Dreyer damals übrigens keine original Musik schrieben ließ. Sollte wohl ein Tonfilm werden, war wohl zu teuer.
Klar, bei der Story kann man denken, gerade mit dem pathetischen nationalistischen Schlussatz: hui einer Kämpferin für die Nation mit religiösem Wahn, sehr zweifelhaft. Aber es ist eben auch eine Frau, die um Selbstermächtigung und Selbstbestimmung kämpft.
Danke für dieses wunderbare Erlebnis.
Nebenbemerkung: Zwischendurch musste ich an Sinead O'Connors Video zu Nothing compares 2 U denken, aber klar: eine sehr kurzhaarige Frau, die gegen die Tränen kämpft, die dann fließen. Es gibt halt zu wenig kurzhaarige Frauen, um da nicht gleich Paralellen zu sehen, gerade auch bei der Thematik.
46rpm und Flickertunes präsentieren:
La Passion de Jeanne d'Arc (1928)
R: Carl Theodor Dreyer, D: Maria Falconetti, Eugène Silvain, André Berley, Maurice Schutz, Antonin Artaud, Michel Simon, Jean d’Yd, Louis Ravet, Armand Lurville, Jacques Arnna, Alexandre Mihalesco, Léon Larive, Jean Aymé, Gilbert Dacheux, Gilbert Dalleu, Paul Delauzac, Fournez-Gouffard, Henri Gaultier, Paul Jorge, Henri Maillard, Raymond Narlay; M: Lori Goldstein live dargeboten
Stummfilm. Der Film behauptet, eine genaue Verfilmung der Gerichtsakten zum Prozess Jean d'Arcs zu sein. So sehen wir kurz die Akten und dann beginnt der Film mit dem Prozess und endet kurz nach der Durchführung des Urteils.
Tolle Veranstaltung, das umtriebige Team von 46rpm und Flickertunes bekamen Lori Goldstein nach Bremen, klassische Cellistin, Komponistin mit starken Bezügen zur alternativen Popkultur, am bekanntesten wohl ihr Mitwirken am Nirvana Unplugged Konzert. Und so kamen auch richtig viele Leute in den großen Saal, nur die erste Reihe blieb zum Teil frei.
Und der Film hat dieses Publikum auch verdient. Unglaublich wie er arbeitet. Hauptsächlich sehen wir (immerhin über beinahe zwei Stunden) Nahaufnahmen von den Gesichtern, meist die von Johanna, aber auch von den Richtern/Geistlichen, von den Soldaten, wir sehen nahe Gespräche zwischen den Personen in Perspektiven schräg von oben oder unten, ansonsten sehr ins Detail gehende Bilder, mit Symbolcharakter: einzelne Waffen, Geräte. Texttafeln gibt es wenige, trotz eigentlich vieler Dialoge, verstehen tun wir trotzdem alles. Und auch langweilig wird es nie, wir hängen gebannt an der Diskussion um Frauen in Männerkleidung und -frisur, die Überredungsversuche, sie zur Absage an ihren direkten Befehl von Gott zu bringen. Dazu das tragische Ende und dann tatsächlich Action: die Reaktion des Volkes auf die Vollstreckung des Urteils.
Das war alles beeindruckend. Dazu kam die tolle Musik Goldsteins, die ihr Cello strich und zupfte und sich wirklich organisch den Film begleitete. Zu dem Dreyer damals übrigens keine original Musik schrieben ließ. Sollte wohl ein Tonfilm werden, war wohl zu teuer.
Klar, bei der Story kann man denken, gerade mit dem pathetischen nationalistischen Schlussatz: hui einer Kämpferin für die Nation mit religiösem Wahn, sehr zweifelhaft. Aber es ist eben auch eine Frau, die um Selbstermächtigung und Selbstbestimmung kämpft.
Danke für dieses wunderbare Erlebnis.
Nebenbemerkung: Zwischendurch musste ich an Sinead O'Connors Video zu Nothing compares 2 U denken, aber klar: eine sehr kurzhaarige Frau, die gegen die Tränen kämpft, die dann fließen. Es gibt halt zu wenig kurzhaarige Frauen, um da nicht gleich Paralellen zu sehen, gerade auch bei der Thematik.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.