Karl or Karla goes to Cinema
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Nach kurzer Pause ging es um 15 Uhr weiter:
Night Call (La nuit se traîne) (2024)
OmenglU
R: Michiel Blanchart, D: Jonathan Feltre, Natacha Krief, Jonas Bloquet, Romain Duris; M: Tanguy Destable
Vor Filmstart gab es auf der Leinwand ein kurzes und sympathisches Grußwort des Regisseurs, dessen Debut Film das ist. Beachtlich.
Mady Bala, nachts unterwegs in Sachen Schlüsseldienst, wird zu einem Auftrag gerufen, und von einer jungen Frau reingelegt. Der wirkliche Bewohner überrascht ihn, es kommt zum Kampf, bei dem der Bewohner stirbt. Und viel Geld fehlt auch.
Klassische Geschichte einer Nacht, bei der jemand immer nur einen Strohhalm zum Überleben ergreift und immer weiter die Scheiße reiten muß. Und am Ende doch etwas entscheiden muss.
Zwar klassisch, aber eben auch, wenn gut gemacht, ein Garant für Spannung. Und das ist hier sehr gut gemacht.
Regie, Buch, Kamera, Schauspiel nimmt sehr mit. Es gibt auch immer wieder unangenehme Härten. Ein toller Score, immer wieder mit getragen von einem Petula Clark Song, die französische Version von Needles and Pins, La nuit n'en finit plus, der auch tatsächlich eine Rolle spielt.
Die Farben sind auch brilliant, ein kaltes, hartes Brüssel, ganz anders als in In Bruges.
Das ist alles schnell, atemlos, die Pausen in der Action meist bei unschönem.
Und die Situation Madys als PoC unaufdringlich eingeflochten, da spielen Nazis eine Rolle, eine BLM Demo und die rassistische Polizeigewalt.
Der hat mir sehr gut gefallen. Nichts neues. Aber das bekannte sehr rasant aktuell gemacht.
Night Call (La nuit se traîne) (2024)
OmenglU
R: Michiel Blanchart, D: Jonathan Feltre, Natacha Krief, Jonas Bloquet, Romain Duris; M: Tanguy Destable
Vor Filmstart gab es auf der Leinwand ein kurzes und sympathisches Grußwort des Regisseurs, dessen Debut Film das ist. Beachtlich.
Mady Bala, nachts unterwegs in Sachen Schlüsseldienst, wird zu einem Auftrag gerufen, und von einer jungen Frau reingelegt. Der wirkliche Bewohner überrascht ihn, es kommt zum Kampf, bei dem der Bewohner stirbt. Und viel Geld fehlt auch.
Klassische Geschichte einer Nacht, bei der jemand immer nur einen Strohhalm zum Überleben ergreift und immer weiter die Scheiße reiten muß. Und am Ende doch etwas entscheiden muss.
Zwar klassisch, aber eben auch, wenn gut gemacht, ein Garant für Spannung. Und das ist hier sehr gut gemacht.
Regie, Buch, Kamera, Schauspiel nimmt sehr mit. Es gibt auch immer wieder unangenehme Härten. Ein toller Score, immer wieder mit getragen von einem Petula Clark Song, die französische Version von Needles and Pins, La nuit n'en finit plus, der auch tatsächlich eine Rolle spielt.
Die Farben sind auch brilliant, ein kaltes, hartes Brüssel, ganz anders als in In Bruges.
Das ist alles schnell, atemlos, die Pausen in der Action meist bei unschönem.
Und die Situation Madys als PoC unaufdringlich eingeflochten, da spielen Nazis eine Rolle, eine BLM Demo und die rassistische Polizeigewalt.
Der hat mir sehr gut gefallen. Nichts neues. Aber das bekannte sehr rasant aktuell gemacht.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
9.2.25, 20 Uhr, Cinema Ostertor
Weird Xerience präsentiert:
The Plague of the Zombies / Nächte des Grauens (1966)
OmU
R: André Morell, Brook Williams, Diane Clare, John Carson, Jacqueline Pearce, Alexander Davion, Michael Ripper, Marcus Hammond, Dennis Chinnery, Louis Mahoney, Ben Aris; M: James Bernard
Kurz vor der Romeros Night of the living Dead gab es noch ein Zombie Gastspiel bei Hammer. Hier noch mit Voodoo, wenn auch in den Tiefen Cornwalls.
Der Sohn eines Minenbesitzers kam wohl aus der Karibik zurück, um in ein Landhaus zu ziehen und unbemerkt eine alte Zinnmine weiter zu betreiben. Da da keiner arbeiten möchte, zombifiziert er die örtliche Bevölkerung. Und da er schon dabei ist, auch noch willensstarke Frauen. Also die Thematiken, die wir seit White Zombie in diesen Filmen haben.
Gemischt wird es mit der klassischen Dracula-Erzählung, ein Wissenschaftler bemerkt übernatürliche Vorgänge, ein Kompagnon muss die wieder auferstandene Frau und ihren endgültigen Tod mitansehen, eine weitere Dame in Not... Und eben Hammer Ausstattung. Britischer Landsitz, sehr grelle Farben, klasse Ausstattung und Kostüme, Voodoorituale, die eher an katholische Teufelsbeschwörungen aussehen, bis auf importierte Trommler. Dabei sind die Wertungen ganz klar zugeschrieben: der arrogante Neuadel ist widerwärtig (die Jagd auf die Frau mit beinahe Vergewaltigung wirklich hart), die Londoner Intelligenzia die Rettung, das Proletariat bzw. die Landbevölkerung ohne eigene Merkmale.
Eigentlich ein richtiger Wohlfühlgrusler: Einiges bekannt, aber eben so gut gemacht, dass man sich reinkuscheln kann, der erste Zombieauftritt wirklich schröcklich, die Zombie-Traumsequenz tatsächlich schon an spätere Zombiefilme gemahnend (es gibt einige Kritiker, die Verbindungen zu Night of the living Dead sahen, Romero selbst äußerte sich nie dazu, ob sie den Film kannten).
Klar, der Film kommt ein wenig langsam in Gang, aber durch das Reinkuscheln und der tollen Musik von Bernard machte mir das nichts aus, einzig die Zombies gen Ende sind in ihrer Maske dann ein wenig zu durchschaubar und ein früher Michael Myers ist auch dabei. Und wie die da unten für Reichtum sorgen, nur so ein bisschen herum laufen, ein Zombie schlägt eher langsam mit einem Hammer (!) auf einem Stein herum, ist auch nicht klar, vielleicht sind sie ja auch nur Kulisse für die Rituale.
Für mich ein rundum gelungenes Kinovergnügen vor zahlreichem Publikum.
Weird Xerience präsentiert:
The Plague of the Zombies / Nächte des Grauens (1966)
OmU
R: André Morell, Brook Williams, Diane Clare, John Carson, Jacqueline Pearce, Alexander Davion, Michael Ripper, Marcus Hammond, Dennis Chinnery, Louis Mahoney, Ben Aris; M: James Bernard
Kurz vor der Romeros Night of the living Dead gab es noch ein Zombie Gastspiel bei Hammer. Hier noch mit Voodoo, wenn auch in den Tiefen Cornwalls.
Der Sohn eines Minenbesitzers kam wohl aus der Karibik zurück, um in ein Landhaus zu ziehen und unbemerkt eine alte Zinnmine weiter zu betreiben. Da da keiner arbeiten möchte, zombifiziert er die örtliche Bevölkerung. Und da er schon dabei ist, auch noch willensstarke Frauen. Also die Thematiken, die wir seit White Zombie in diesen Filmen haben.
Gemischt wird es mit der klassischen Dracula-Erzählung, ein Wissenschaftler bemerkt übernatürliche Vorgänge, ein Kompagnon muss die wieder auferstandene Frau und ihren endgültigen Tod mitansehen, eine weitere Dame in Not... Und eben Hammer Ausstattung. Britischer Landsitz, sehr grelle Farben, klasse Ausstattung und Kostüme, Voodoorituale, die eher an katholische Teufelsbeschwörungen aussehen, bis auf importierte Trommler. Dabei sind die Wertungen ganz klar zugeschrieben: der arrogante Neuadel ist widerwärtig (die Jagd auf die Frau mit beinahe Vergewaltigung wirklich hart), die Londoner Intelligenzia die Rettung, das Proletariat bzw. die Landbevölkerung ohne eigene Merkmale.
Eigentlich ein richtiger Wohlfühlgrusler: Einiges bekannt, aber eben so gut gemacht, dass man sich reinkuscheln kann, der erste Zombieauftritt wirklich schröcklich, die Zombie-Traumsequenz tatsächlich schon an spätere Zombiefilme gemahnend (es gibt einige Kritiker, die Verbindungen zu Night of the living Dead sahen, Romero selbst äußerte sich nie dazu, ob sie den Film kannten).
Klar, der Film kommt ein wenig langsam in Gang, aber durch das Reinkuscheln und der tollen Musik von Bernard machte mir das nichts aus, einzig die Zombies gen Ende sind in ihrer Maske dann ein wenig zu durchschaubar und ein früher Michael Myers ist auch dabei. Und wie die da unten für Reichtum sorgen, nur so ein bisschen herum laufen, ein Zombie schlägt eher langsam mit einem Hammer (!) auf einem Stein herum, ist auch nicht klar, vielleicht sind sie ja auch nur Kulisse für die Rituale.
Für mich ein rundum gelungenes Kinovergnügen vor zahlreichem Publikum.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.