Rackets verrückte Filmwelt
Moderator: jogiwan
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Rackets verrückte Filmwelt
Diese Woche steht im Zeichen der Berlinale@home, bin das erste Mal dabei und fräse mich durch das Festival-Programm (hab allerdings nicht mehr als drei Filme pro Tag geschafft). Ich dachte, das ist ein guter Grund auch mal hier ein Filmtagebuch zu eröffnen (auf Filmtoast, für die bin ich dort akkreditiert, besprochene Filme sind entsprechend verlinkt):
Mo:
Ich bin Dein Mensch (Maria Schrader) - So etwas wie eine upgedatete Version von EIN MANN ALA CARTE, guter Film... 7/10
Ted K (Tony Stone) - Charlto Copley spielt den Unabomber und wir folgen seinem Alltag; zäh, aber nicht uninteressant... 6,5/10
Tabija (Igor Drljaca) - Thematisch seichtes Sightseeing im Nachkriegs-Sarajevo mit einer zaghaften Love-Story; schnell vergessen... 5,5/10
Kontrastprogram (Non-Berlinale) Mad Mission 2 - Aces Go Places (Eric Tsang) - Evergreen, mein liebster Teil der Reihe... 7,5/10
Di:
Bad Luck Banging or Loony Porn (Radu Jude) - Durchgeknallte Gesellschaftssatire aus Rumänien... 8,5/10
Albatros (Xavier Beauvois) - Dröges Drama um Provinz-Polizisten in Sinnkrise... 4/10
Night Raiders (Danis Goulet) - Eher reaktionäres SF-Drama aus Indianer-Sicht... 4,5/10
Kontrastprogram (Non-Berlinale) Not Forgotten (Dror Soref) - Ex-Killer Simon Baker sucht seine entführte Tochter und taucht dabei noch einmal in die mexikanische Unterwelt ein; wirr und unbefriedigend... 4,5/10
Mi:
What Do We See When We Look at the Sky? (Alexandre Koberidze) - Sehr langsam und distanzierte Liebesgeschichte aus statischen Momentaufnahmen... 7,5/10
Petite Maman (Céline Sciamma) - Zeitreise-Parabel auf einen wichtigen, frühen Moment des Erwachsenwerdens... 7,5/10
Limbo (Soi Cheang) - Sehr, sehr, sehr düsterer und dreckiger HK-Serial-Killer-Thriller, wohl Cheangs Meisterstück... 9/10
Kontrastprogram (Non-Berlinale) Mad Mission 3 - Unser Mann von der Bond-Street (Tsui Hark) - Der ist mir etwas zu klamaukig, als Bond-Parodie etwas zu hysterisch, aber schöne Gastauftritte von Richard Kiel und einigen Lookalikes... 6,5/10
Ach ja, Kommtare und Diskussionen sind in diesem Tagebuch ausdrücklich erwünscht!
Mo:
Ich bin Dein Mensch (Maria Schrader) - So etwas wie eine upgedatete Version von EIN MANN ALA CARTE, guter Film... 7/10
Ted K (Tony Stone) - Charlto Copley spielt den Unabomber und wir folgen seinem Alltag; zäh, aber nicht uninteressant... 6,5/10
Tabija (Igor Drljaca) - Thematisch seichtes Sightseeing im Nachkriegs-Sarajevo mit einer zaghaften Love-Story; schnell vergessen... 5,5/10
Kontrastprogram (Non-Berlinale) Mad Mission 2 - Aces Go Places (Eric Tsang) - Evergreen, mein liebster Teil der Reihe... 7,5/10
Di:
Bad Luck Banging or Loony Porn (Radu Jude) - Durchgeknallte Gesellschaftssatire aus Rumänien... 8,5/10
Albatros (Xavier Beauvois) - Dröges Drama um Provinz-Polizisten in Sinnkrise... 4/10
Night Raiders (Danis Goulet) - Eher reaktionäres SF-Drama aus Indianer-Sicht... 4,5/10
Kontrastprogram (Non-Berlinale) Not Forgotten (Dror Soref) - Ex-Killer Simon Baker sucht seine entführte Tochter und taucht dabei noch einmal in die mexikanische Unterwelt ein; wirr und unbefriedigend... 4,5/10
Mi:
What Do We See When We Look at the Sky? (Alexandre Koberidze) - Sehr langsam und distanzierte Liebesgeschichte aus statischen Momentaufnahmen... 7,5/10
Petite Maman (Céline Sciamma) - Zeitreise-Parabel auf einen wichtigen, frühen Moment des Erwachsenwerdens... 7,5/10
Limbo (Soi Cheang) - Sehr, sehr, sehr düsterer und dreckiger HK-Serial-Killer-Thriller, wohl Cheangs Meisterstück... 9/10
Kontrastprogram (Non-Berlinale) Mad Mission 3 - Unser Mann von der Bond-Street (Tsui Hark) - Der ist mir etwas zu klamaukig, als Bond-Parodie etwas zu hysterisch, aber schöne Gastauftritte von Richard Kiel und einigen Lookalikes... 6,5/10
Ach ja, Kommtare und Diskussionen sind in diesem Tagebuch ausdrücklich erwünscht!
Zuletzt geändert von Il Grande Racket am Do 4. Mär 2021, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
- buxtebrawler
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Re: Rackets verrückte Filmwelt
Klasse! Würde mich freuen, wenn's keine Eintagsfliege bliebe.Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07 Diese Woche steht im Zeichen der Berlinale@home, bin das erste Mal dabei und fräse mich durch das Festival-Programm (hab allerdings nicht mehr als drei Filme pro Tag geschafft). Ich dachte, das ist ein guter Grund auch mal hier ein Filmtagebuch zu eröffnen (auf Filmtoast, für die bin ich dort akkreditiert, besprochene Filme sind entsprechend verlinkt):
Die Filmtoast-Rezensionen sind also von dir?
Aus Indianersicht, Sci-Fi und dennoch reaktionär? Das interessiert mich jetzt. Kannst du das näher ausführen?Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07Night Raiders (Danis Goulet) - Eher reaktionäres SF-Drama aus Indianer-Sicht... 4,5/10
Langsam, distanziert, statisch und trotzdem 7,5/10...?Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07What Do We See When We Look at the Sky? (Alexandre Koberidze) - Sehr langsam und distanzierte Liebesgeschichte aus statischen Momentaufnahmen... 7,5/10
Auf welchen?Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07Petite Maman (Céline Sciamma) - Zeitreise-Parabel auf einen wichtigen, frühen Moment des Erwachsenwerdens... 7,5/10
Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07Ach ja, Kommtare und Diskussionen sind in diesem Tagebuch ausdrücklich erwünscht!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Rackets verrückte Filmwelt
Mit Deinem Text hat Du definitiv eine ziemlich große Pfütze unter meinem Stuhl erzeugt. Vielen Dank für den Tipp!!!!!Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07 Limbo (Soi Cheang) - Sehr, sehr, sehr düsterer und dreckiger HK-Serial-Killer-Thriller, wohl Cheangs Meisterstück... 9/10
Und beim Scrollen entdeckte ich dann auch, dass Du ein alter Bekannter von Italo-Cinema bist. Herzlichen Willkommen hier - Und ja, es wäre schön wenn Dein Besuch keine Eintagsfliege bliebe
Schöner Avatar übrigens
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Re: Rackets verrückte Filmwelt
Ja, die Rezensionen sind natürlich von mir. Und ich bin schon ein bisschen länger hier, nur hat sich da bisher keine Regelmäßigkeit eingestellt. Der Reini z.B. kennt mich ja schon länger und ich hab 2019 auch am Samstag Deliria Över Hamburg besucht.buxtebrawler hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:36Klasse! Würde mich freuen, wenn's keine Eintagsfliege bliebe.Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07 Diese Woche steht im Zeichen der Berlinale@home, bin das erste Mal dabei und fräse mich durch das Festival-Programm (hab allerdings nicht mehr als drei Filme pro Tag geschafft). Ich dachte, das ist ein guter Grund auch mal hier ein Filmtagebuch zu eröffnen (auf Filmtoast, für die bin ich dort akkreditiert, besprochene Filme sind entsprechend verlinkt):
Die Filmtoast-Rezensionen sind also von dir?
"Reaktionär" ist ein relativer Begriff. Wenn eine indianische Regisseurin mit ihrem Film aussagt, dass die Cree lieber wieder isoliert in der Natur leben und den "weißen Mann" mit seiner Diktatur und sog. Fortschritt allein lassen sollten, ist das per Definition reaktionär (sie fordert ja quasi einen Status Quo ein, wie er vor der Entdeckung Amerikas dort vorherrschte). Reaktionäre Denkstrukturen sind nicht nur für die überheblichen "Weißen" reserviert (Rassismus bspw. ist ja auch keine Einbahnstraße). Ich hab jetzt auch mal meine Besprechung verlinkt, die erst vorhin online gegangen ist.buxtebrawler hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:36Aus Indianersicht, Sci-Fi und dennoch reaktionär? Das interessiert mich jetzt. Kannst du das näher ausführen?Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07Night Raiders (Danis Goulet) - Eher reaktionäres SF-Drama aus Indianer-Sicht... 4,5/10
Jede filmische Technik und jeder erzählerische Kniff hat seinen Zweck und wenn man das richtig macht, kann das auch unter diesen Voraussetzungen gut werden. Besprechung auf Filmtoast folgt im Laufe des Tages.buxtebrawler hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:36Langsam, distanziert, statisch und trotzdem 7,5/10...?Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07What Do We See When We Look at the Sky? (Alexandre Koberidze) - Sehr langsam und distanzierte Liebesgeschichte aus statischen Momentaufnahmen... 7,5/10
Okay, das ist schwer in wenigen Worten auszudrücken, weswegen das als Kurzbeschreibung zggm. etwas komisch klingt. Es geht darum, dass ein Kind (hier die Tochter, lass sie 7 oder 8 Jahre alt sein) begreift, dass die Eltern selbst auch mal Kinder waren und sie der Weg, den sie seither gegangen sind, zu den Menschen geformt haben, die sie jetzt sind. Es geht vor allem um das Verhältnis der Tochter zur Mutter, der von der Tochter nach dem Tod der Großmutter hinterfragt wird, weil ihre Mutter sich nicht in der Lage fühlt, der Räumung ihres alten Zuhauses beizuwohnen, weswegen sie die Tochter mit ihrem Vater dort allein lässt.buxtebrawler hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:36Auf welchen?Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07Petite Maman (Céline Sciamma) - Zeitreise-Parabel auf einen wichtigen, frühen Moment des Erwachsenwerdens... 7,5/10
Hi, und danke! Ich bin allerdings schon seit ein paar (5) Jahren hier, aber bisher nur phasenweise aktiv (immerhin schon 175 Beiträge). Ich hab mir aber vorgenommen, jetzt mal etwas konstanter hier "vor Ort" zu sein.Maulwurf hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 12:32Mit Deinem Text hat Du definitiv eine ziemlich große Pfütze unter meinem Stuhl erzeugt. Vielen Dank für den Tipp!!!!!Il Grande Racket hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 11:07 Limbo (Soi Cheang) - Sehr, sehr, sehr düsterer und dreckiger HK-Serial-Killer-Thriller, wohl Cheangs Meisterstück... 9/10
Und beim Scrollen entdeckte ich dann auch, dass Du ein alter Bekannter von Italo-Cinema bist. Herzlichen Willkommen hier - Und ja, es wäre schön wenn Dein Besuch keine Eintagsfliege bliebe
Schöner Avatar übrigens
- sergio petroni
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Re: Rackets verrückte Filmwelt
Klasse, daß Du uns hier an Deinen Sichtungen und Gedanken dazu teilhaben läßt.
Habe Deine bisherigen Beiträge immer gerne gelesen.
Habe Deine bisherigen Beiträge immer gerne gelesen.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: Rackets verrückte Filmwelt
Dem kann ich nur zustimmen!sergio petroni hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 19:53 Klasse, daß Du uns hier an Deinen Sichtungen und Gedanken dazu teilhaben läßt.
Habe Deine bisherigen Beiträge immer gerne gelesen.
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http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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- Il Grande Racket
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Re: Rackets verrückte Filmwelt
Mi:
What Do We See When We Look at the Sky? (Alexandre Koberidze) - Sehr langsam und distanzierte Liebesgeschichte aus statischen Momentaufnahmen... 7,5/10
hier noch der Link zur Besprechung, weitere folgen Anfang der Woche...
Do:
The Ballad of a White Cow (Behtash Sanaeeha und Maryam Moghaddam) - Iranisches Drama, Witwe verliebt sich unwissentlich in den Richter, der ihren Mann unschuldig zum Tode verurteilt hat. Erzählt nichts wesentlich Neues, die auch die Kritik an Justiz und Gesellschaft ist (verständlicherweise) eher verhalten, ist aber trotzdem ein guter Film... 7/10
Nelly Rapp - Monsteragent (Amanda Adolfsson) - Kinder-Grusel-Abenteuer, das recht witzig startet, dem dann aber schnell die Puste ausgeht... 5/10
Kontrastprogramm (Non-Berlinale):
The Hunt - Menschenjagd (Thomas Szczepanski) - Schmieriger Schnüffel-Journalist gerät auf der Suche nach der nächsten großen Story an einen exklusiven Anbieter von Menschenjagden. Ziemlich billiger, aber auch betont dreckiger Manhunt-Schlonz... 5/10
Fr:
A Cop Movie (Alfonso Ruizpalacios) - Doku-Drama über einen Polizisten und eine Polizistin in Mexiko. Anfangs scheint der recht heiter, vermischt dann zunehmend echte mit gestellten Eindrücken und endet mit einem verbitterten Fazit... 7,5/10
Censor (Prano Bailey-Bond) - Für Enid, die in den 80ern als Zensorin bei der BBFC arbeitet, vermischen sich nach einigen Schicksalsschlägen Realität und Alptraum. Psycho-Horror und Hommage an die Zeit der Video Nasties, recht spannend und in der Wiedergabe der damaligen Verhältnisse bemüht... 7/10
Kontrastprogramm (Non-Berlinale):
Witchtrap (Kevin Tenney) - Schlonziger Haunted House-Streifen, stellenweise durchaus spaßig... 6/10
Mad Mission 4 - You Never Die Twice (Ringo Lam) - Brutaler vierter Teil der launigen Reihe... 6,5/10
What Do We See When We Look at the Sky? (Alexandre Koberidze) - Sehr langsam und distanzierte Liebesgeschichte aus statischen Momentaufnahmen... 7,5/10
hier noch der Link zur Besprechung, weitere folgen Anfang der Woche...
Do:
The Ballad of a White Cow (Behtash Sanaeeha und Maryam Moghaddam) - Iranisches Drama, Witwe verliebt sich unwissentlich in den Richter, der ihren Mann unschuldig zum Tode verurteilt hat. Erzählt nichts wesentlich Neues, die auch die Kritik an Justiz und Gesellschaft ist (verständlicherweise) eher verhalten, ist aber trotzdem ein guter Film... 7/10
Nelly Rapp - Monsteragent (Amanda Adolfsson) - Kinder-Grusel-Abenteuer, das recht witzig startet, dem dann aber schnell die Puste ausgeht... 5/10
Kontrastprogramm (Non-Berlinale):
The Hunt - Menschenjagd (Thomas Szczepanski) - Schmieriger Schnüffel-Journalist gerät auf der Suche nach der nächsten großen Story an einen exklusiven Anbieter von Menschenjagden. Ziemlich billiger, aber auch betont dreckiger Manhunt-Schlonz... 5/10
Fr:
A Cop Movie (Alfonso Ruizpalacios) - Doku-Drama über einen Polizisten und eine Polizistin in Mexiko. Anfangs scheint der recht heiter, vermischt dann zunehmend echte mit gestellten Eindrücken und endet mit einem verbitterten Fazit... 7,5/10
Censor (Prano Bailey-Bond) - Für Enid, die in den 80ern als Zensorin bei der BBFC arbeitet, vermischen sich nach einigen Schicksalsschlägen Realität und Alptraum. Psycho-Horror und Hommage an die Zeit der Video Nasties, recht spannend und in der Wiedergabe der damaligen Verhältnisse bemüht... 7/10
Kontrastprogramm (Non-Berlinale):
Witchtrap (Kevin Tenney) - Schlonziger Haunted House-Streifen, stellenweise durchaus spaßig... 6/10
Mad Mission 4 - You Never Die Twice (Ringo Lam) - Brutaler vierter Teil der launigen Reihe... 6,5/10
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Re: Rackets verrückte Filmwelt
Sa:
Der gnadenlose Vollstrecker (Sohban Kologlu, Stephan Melikyan, Jean-Marie Pallardy) - Genauso doof wie WHITE FIRE, aber leider nicht ganz so hysterisch und unterhaltsam... 4/10
Action USA (John Stewart) - Stuntman nimmt auf dem Regiestuhl Platz, und heraus kommt eine Stuntshow, die nicht langweilig wird, aber auch darüber hinaus nur mittelmäßig als Film an sich unterhält... 5,5/10
Delinquent Girl Boss: Blossoming Night Dreams (Kazuhiko Yamaguchi) - Relativ zahmer Pinku, trotzdem nett, da er seine Figuren ernst nimmt und symphatisch zeichnet... 6,5/10
Fudoh: The New Generation (Takashi Miike) - Immer wieder sehr unterhaltsames Sammelsurium brutalster Bizarrheiten... 8/10
So:
Ti Lung - Duell ohne Gnade (Chang Cheh) - Grandioses Eastern-Rache-Epos vom Shaw-Erfolgsteam Chang Che/Ti Lung/David Chiang, vollgestopft mit Folter, Mord und Verrat und natürlich einigen blutigen Kämpfen... 8,5/10
Die schwarze Kobra (Rudolf Zehetgruber) - Alter Ösi-Krimi, sogar recht flott und ein wenig abseits der angesagte Wallace-Pfade der frühen 60er, mit einer Besetzung zum Niederknien: Adrian Hoven als Held (natürlich), der sinister dreinschauende Wolfgang Preiss, Kommissar Paul Dahlke, the one and only Cocain-Addict Klaus Kinsi, ein junger Klaus Löwitsch sowie der verlässliche Herbert Fux... 7/10
Mo:
Badmovies Streaming Abend
Mania - American Tales of Terror (Paul Lynch, David R. Robertson, John Sheppard) - Eher lahme, fürs kanadische Fernsehen produzierte, Krimi-Episoden mit bösem Ausgang... 4/10
Orgien der Lust (Jean Luret) - 70s-Porno mit entsprechend schmieriger deutscher Synchro. Das Gefickel war etwas spaßiger als heutzutage (weniger industriell wirkend) und immer recht kurz... 6/10
Mania (Renato Polselli) - Der Höhepunkt des sich stets steigernden Abends, ein Orgasmus des Wahnsinns! Polselli hält dem Zuschauer immer wieder handlungsrelevante Teile der Geschichte vor oder versteckt sie nebensächlich im Hintergrund, während er mit den ausgewalzten Dialogen alles einlullt, bis sich Film und Zuschauer in einem traumwandlerischern Dämmerzustand befinden. Das ergibt nicht immer Sinn, ist aber stets interessant, sei es nur seines eingestreuten Irrsinns wegen... sieben energisch angeschobene Rollstuhlräder/10
Der gnadenlose Vollstrecker (Sohban Kologlu, Stephan Melikyan, Jean-Marie Pallardy) - Genauso doof wie WHITE FIRE, aber leider nicht ganz so hysterisch und unterhaltsam... 4/10
Action USA (John Stewart) - Stuntman nimmt auf dem Regiestuhl Platz, und heraus kommt eine Stuntshow, die nicht langweilig wird, aber auch darüber hinaus nur mittelmäßig als Film an sich unterhält... 5,5/10
Delinquent Girl Boss: Blossoming Night Dreams (Kazuhiko Yamaguchi) - Relativ zahmer Pinku, trotzdem nett, da er seine Figuren ernst nimmt und symphatisch zeichnet... 6,5/10
Fudoh: The New Generation (Takashi Miike) - Immer wieder sehr unterhaltsames Sammelsurium brutalster Bizarrheiten... 8/10
So:
Ti Lung - Duell ohne Gnade (Chang Cheh) - Grandioses Eastern-Rache-Epos vom Shaw-Erfolgsteam Chang Che/Ti Lung/David Chiang, vollgestopft mit Folter, Mord und Verrat und natürlich einigen blutigen Kämpfen... 8,5/10
Die schwarze Kobra (Rudolf Zehetgruber) - Alter Ösi-Krimi, sogar recht flott und ein wenig abseits der angesagte Wallace-Pfade der frühen 60er, mit einer Besetzung zum Niederknien: Adrian Hoven als Held (natürlich), der sinister dreinschauende Wolfgang Preiss, Kommissar Paul Dahlke, the one and only Cocain-Addict Klaus Kinsi, ein junger Klaus Löwitsch sowie der verlässliche Herbert Fux... 7/10
Mo:
Badmovies Streaming Abend
Mania - American Tales of Terror (Paul Lynch, David R. Robertson, John Sheppard) - Eher lahme, fürs kanadische Fernsehen produzierte, Krimi-Episoden mit bösem Ausgang... 4/10
Orgien der Lust (Jean Luret) - 70s-Porno mit entsprechend schmieriger deutscher Synchro. Das Gefickel war etwas spaßiger als heutzutage (weniger industriell wirkend) und immer recht kurz... 6/10
Mania (Renato Polselli) - Der Höhepunkt des sich stets steigernden Abends, ein Orgasmus des Wahnsinns! Polselli hält dem Zuschauer immer wieder handlungsrelevante Teile der Geschichte vor oder versteckt sie nebensächlich im Hintergrund, während er mit den ausgewalzten Dialogen alles einlullt, bis sich Film und Zuschauer in einem traumwandlerischern Dämmerzustand befinden. Das ergibt nicht immer Sinn, ist aber stets interessant, sei es nur seines eingestreuten Irrsinns wegen... sieben energisch angeschobene Rollstuhlräder/10
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Re: Rackets verrückte Filmwelt
Di:
The Killer Is Still Among Us (Camillo Teti) - Versumpft über weite Längen in Mittelmäßigkeit, zumindest besser als NIGHT RIPPER... 5,5/10
The New Open Season - Die Jäger (Chris Bryant) - Abschlussfilm von Chris Briant (der seitdem vornehmlich TV-Serien inszeniert), der auch gleich mal die Hauptrolle übernahm und das ganze Projekt mit Fokus auf eine internationale Verwertung realisierte. Der Streifen sieht hübsch aus und man merkt, dass er seine Vorbilder (GRAF ZAROFF und OPEN SEASON, letzterer stand auf Pate für den deutschen Titel: THE NEW OPEN SEASON - DIE JÄGER). Allerdings hat Briant sich damit dann auch klar übernommen, schon als Darsteller kann er die schon dünn gezeichnete Figur, von der wir nie wissen, warum der überhaupt dort ist, wo er ist, und warum er macht, was er macht, nicht wirklich mit Leben füllen; seine Mitstreiter suchen das zumindest mit etwas Overacting zu übertünchen. Die Rolle der Alice ist im Film kleiner als in der offiziellen Inhaltsangabe (und im Lionsgate-Trailer, in dem etwa Briant ÜBERHAUPT NICHT vorkommt) und arg reingequetscht wirkt. Das Skript erliegt dem Irrtum, dass "wirr" mit "clever" gleichzusetzen wäre, und im Endschnitt hätte man gut und gerne 15-20 Minuten streichen sollen, denn das ganze Ding ist viel zu lang, da Briant dann auch mit Action nicht wirklich dienen wollte. Kann man mal gucken, braucht man aber wohl auch einen guten Grund für. 4,5/10
Das Rattennest (Roberto Bianchi Montero) - Wie geil schmierig war der denn bitte? Richard Harrison kommt humpelnd und mit Taschen voller Geld in ein kleines Goldgräbernest, was dort vor allem bei Oberbaddie Gordon Mitchell und der örtlichen Frau (ja, es gibt da nur EINE) Dagmar Lassander hohe Wellen schlägt. Menschlicher Abschaum - Der Film, muss man einfach liebhaben... 7,5/10
Mi:
The Condemned 2 (Roel Reiné) - Kostengünstig zusammengeschustertes Sequel zum schon nicht souveränen Battle-Royale-Actioner von 2007. Highlight: Eric Roberts als Randy Ortons Vadder. Lowlight: Steven Michael Quezada als nichtssagender Oberbösewicht, hier eine Mischung aus Miguel Sandoval und Arnold Vosloo, aber nicht deren guten Seiten. Die Action ist okay, dass Regisseur Roel Reiné so etwas schmerzfrei auf den Bildschirm bannen kann, wissen wir ja seit DEATH RACE 2. Der Film ergeht sich in zahllosen kleinen Scharmützeln zwischen Orton und seinen Jägern, die sich aus ehemaligen Weggefährten rekrutieren. Das wird immer mal wieder für einen Blick auf Quezada und seine gleichsam nichtssagenden Spieltische (scheinbar gibt es gleich mehrere Möglichkeiten auf verschiedene Ausgänge zu wetten, wie da nun was vonstatten geht, das ist aber auch egal, denn anscheinend gewinnt immer nur Quezada, solange Orton am Leben ist). Insgesamt solider Durchschnitt, der mit Action punktet, aber die Gravitas beim Helden und beim Bösen missen lässt... 5/10
Get Duked! (Ninian Doff) - Etwas sehr flache Manhunt-Comedy in den schottischen Highlands, wo vier Loser (naja, drei Deppen und ein junger Streber) vorgeblich bei einem Wettbewerb mitmachen sollen, aber dann von versnobten Aristokraten gejagt werden... 4,5/10
Do:
Death Race: Anarchy (Don Michael Paul) - Der endgültige Absturz der Serie; Universal hat nochmal das Budget gekürzt und die Sache zur Billigschmiede UFO (die machen öfters mal Monster of the Week Filme für SyFy) weitergereicht, die in Bulgarien die neueste Version des Todesrennens in Szene setzten. Man verlagerte die ganze Chose in ein riesiges, isoliertes Fabrikgelände (von der Größe einer kleinen Stadt), in das man jetzt seine Gefangenen wirft, die sich quasi selbst verwalten, mit Frankenstein an der Spitze der Nahrungskette. Unser Held wird dort eingeschmuggelt, um den Despoten beim Rennen zu schlagen und zu töten, damit Weyland den Laden wieder übernehmen kann. Hier wirft man also augenscheinlich eine ordentliche Portion ESCAPE FROM NEW YORK in die Waagschale, was ja bei dem Thema durchaus naheliegend ist - nur schade, dass man dann einfach mal GAR NICHTS daraus macht. Bis zum Rennen vergehen geschlagene 80 Minuten, in denen der Film eigentlich eher vor sich her dümpelt und unser Held Gelegenheit hat, Freund und Feind auseinanderzusortieren. Die Qualifikation findet über ein Motorradrennen oder einen Arena-Fight statt, wo der Film kurzzeitig mächtig blutig wird. Das Rennen selbst ist halbwegs rasant, aber auch nicht wirklich spektakulär oder mitreißend inszeniert. Die bulgarischen Sets sind dabei relativ passend, aber auf Dauer auch ziemlich öde, da hier alles irgendwie gleich aussieht. Für richtige Stars hat das Geld nicht mehr gereicht, den Hero gibt Zach McGowan, ansonsten auf Nebenrollen im TV abonniert, bleibt der Kerl auch hier sehr, sehr blass. Die größten Stars sind Danny Trejo, der aber nicht in die Action eingreift, sondern inzwischen in Freiheit eine Bar führt, und Danny Glover, der scheinbar nicht mehr wählerisch ist, was seine Rollen angeht. Mit über 100 Minuten ist das Ganze mal wieder viel zu lang geraten, da die neuen Ingredenzien nicht voll ausgeschöpft werden, die Action eher mittelmäßig ist, und vor allem da es dem Film an einem passenden Helden fehlt. Das ist fade, abgestandene Dutzendware... 4,5/10
Death Race 3000 (Roy Knyrim) - Natürlich gibt es auch einen Mockbuster von The Asylum zum Remake von DEATH RACE. Hier schickt man einen Haufen Fahrer durch eine isolierte Zone, um dort nicht nur ein Rennen zu fahren, sondern auch dabei möglichst viele dort gefangene Schwerverbrecher für Punkte umzunieten (ah, die Drehbuchautoren kennen tatsächlich den originalen DEATH RACE 2000). Hinter der Bühne gibt es fiese Machenschaften, und das Rennen bereitet die Bühne für die Insane Clown Posse, die sich hier jetzt austoben und auch mal den ein oder anderen Reim anstimmen darf. Das ist billig, das ist brutal, aber auch kurz und knackig, sodass es zumindest nicht zum Einschlafen einlädt. 4/10
The Killer Is Still Among Us (Camillo Teti) - Versumpft über weite Längen in Mittelmäßigkeit, zumindest besser als NIGHT RIPPER... 5,5/10
The New Open Season - Die Jäger (Chris Bryant) - Abschlussfilm von Chris Briant (der seitdem vornehmlich TV-Serien inszeniert), der auch gleich mal die Hauptrolle übernahm und das ganze Projekt mit Fokus auf eine internationale Verwertung realisierte. Der Streifen sieht hübsch aus und man merkt, dass er seine Vorbilder (GRAF ZAROFF und OPEN SEASON, letzterer stand auf Pate für den deutschen Titel: THE NEW OPEN SEASON - DIE JÄGER). Allerdings hat Briant sich damit dann auch klar übernommen, schon als Darsteller kann er die schon dünn gezeichnete Figur, von der wir nie wissen, warum der überhaupt dort ist, wo er ist, und warum er macht, was er macht, nicht wirklich mit Leben füllen; seine Mitstreiter suchen das zumindest mit etwas Overacting zu übertünchen. Die Rolle der Alice ist im Film kleiner als in der offiziellen Inhaltsangabe (und im Lionsgate-Trailer, in dem etwa Briant ÜBERHAUPT NICHT vorkommt) und arg reingequetscht wirkt. Das Skript erliegt dem Irrtum, dass "wirr" mit "clever" gleichzusetzen wäre, und im Endschnitt hätte man gut und gerne 15-20 Minuten streichen sollen, denn das ganze Ding ist viel zu lang, da Briant dann auch mit Action nicht wirklich dienen wollte. Kann man mal gucken, braucht man aber wohl auch einen guten Grund für. 4,5/10
Das Rattennest (Roberto Bianchi Montero) - Wie geil schmierig war der denn bitte? Richard Harrison kommt humpelnd und mit Taschen voller Geld in ein kleines Goldgräbernest, was dort vor allem bei Oberbaddie Gordon Mitchell und der örtlichen Frau (ja, es gibt da nur EINE) Dagmar Lassander hohe Wellen schlägt. Menschlicher Abschaum - Der Film, muss man einfach liebhaben... 7,5/10
Mi:
The Condemned 2 (Roel Reiné) - Kostengünstig zusammengeschustertes Sequel zum schon nicht souveränen Battle-Royale-Actioner von 2007. Highlight: Eric Roberts als Randy Ortons Vadder. Lowlight: Steven Michael Quezada als nichtssagender Oberbösewicht, hier eine Mischung aus Miguel Sandoval und Arnold Vosloo, aber nicht deren guten Seiten. Die Action ist okay, dass Regisseur Roel Reiné so etwas schmerzfrei auf den Bildschirm bannen kann, wissen wir ja seit DEATH RACE 2. Der Film ergeht sich in zahllosen kleinen Scharmützeln zwischen Orton und seinen Jägern, die sich aus ehemaligen Weggefährten rekrutieren. Das wird immer mal wieder für einen Blick auf Quezada und seine gleichsam nichtssagenden Spieltische (scheinbar gibt es gleich mehrere Möglichkeiten auf verschiedene Ausgänge zu wetten, wie da nun was vonstatten geht, das ist aber auch egal, denn anscheinend gewinnt immer nur Quezada, solange Orton am Leben ist). Insgesamt solider Durchschnitt, der mit Action punktet, aber die Gravitas beim Helden und beim Bösen missen lässt... 5/10
Get Duked! (Ninian Doff) - Etwas sehr flache Manhunt-Comedy in den schottischen Highlands, wo vier Loser (naja, drei Deppen und ein junger Streber) vorgeblich bei einem Wettbewerb mitmachen sollen, aber dann von versnobten Aristokraten gejagt werden... 4,5/10
Do:
Death Race: Anarchy (Don Michael Paul) - Der endgültige Absturz der Serie; Universal hat nochmal das Budget gekürzt und die Sache zur Billigschmiede UFO (die machen öfters mal Monster of the Week Filme für SyFy) weitergereicht, die in Bulgarien die neueste Version des Todesrennens in Szene setzten. Man verlagerte die ganze Chose in ein riesiges, isoliertes Fabrikgelände (von der Größe einer kleinen Stadt), in das man jetzt seine Gefangenen wirft, die sich quasi selbst verwalten, mit Frankenstein an der Spitze der Nahrungskette. Unser Held wird dort eingeschmuggelt, um den Despoten beim Rennen zu schlagen und zu töten, damit Weyland den Laden wieder übernehmen kann. Hier wirft man also augenscheinlich eine ordentliche Portion ESCAPE FROM NEW YORK in die Waagschale, was ja bei dem Thema durchaus naheliegend ist - nur schade, dass man dann einfach mal GAR NICHTS daraus macht. Bis zum Rennen vergehen geschlagene 80 Minuten, in denen der Film eigentlich eher vor sich her dümpelt und unser Held Gelegenheit hat, Freund und Feind auseinanderzusortieren. Die Qualifikation findet über ein Motorradrennen oder einen Arena-Fight statt, wo der Film kurzzeitig mächtig blutig wird. Das Rennen selbst ist halbwegs rasant, aber auch nicht wirklich spektakulär oder mitreißend inszeniert. Die bulgarischen Sets sind dabei relativ passend, aber auf Dauer auch ziemlich öde, da hier alles irgendwie gleich aussieht. Für richtige Stars hat das Geld nicht mehr gereicht, den Hero gibt Zach McGowan, ansonsten auf Nebenrollen im TV abonniert, bleibt der Kerl auch hier sehr, sehr blass. Die größten Stars sind Danny Trejo, der aber nicht in die Action eingreift, sondern inzwischen in Freiheit eine Bar führt, und Danny Glover, der scheinbar nicht mehr wählerisch ist, was seine Rollen angeht. Mit über 100 Minuten ist das Ganze mal wieder viel zu lang geraten, da die neuen Ingredenzien nicht voll ausgeschöpft werden, die Action eher mittelmäßig ist, und vor allem da es dem Film an einem passenden Helden fehlt. Das ist fade, abgestandene Dutzendware... 4,5/10
Death Race 3000 (Roy Knyrim) - Natürlich gibt es auch einen Mockbuster von The Asylum zum Remake von DEATH RACE. Hier schickt man einen Haufen Fahrer durch eine isolierte Zone, um dort nicht nur ein Rennen zu fahren, sondern auch dabei möglichst viele dort gefangene Schwerverbrecher für Punkte umzunieten (ah, die Drehbuchautoren kennen tatsächlich den originalen DEATH RACE 2000). Hinter der Bühne gibt es fiese Machenschaften, und das Rennen bereitet die Bühne für die Insane Clown Posse, die sich hier jetzt austoben und auch mal den ein oder anderen Reim anstimmen darf. Das ist billig, das ist brutal, aber auch kurz und knackig, sodass es zumindest nicht zum Einschlafen einlädt. 4/10
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Re: Rackets verrückte Filmwelt
Fr:
Asura: The City of Madness (Kim Sung-soo)
Der korrupte Cop Han (Jung Woo-sung) macht die Drecksarbeit für den größenwahnsinnigen Bürgermeister Park (Hwang Jung-min). Doch als der Staatsanwalt Kim (Kwak Do-won) belastendes Material in Zusammenhang mit einem Polizistenmord hervorkramt, wird Han gezwungen, als Spitzel für ihn zu arbeiten. Doch schon bald kommen auch Park Zweifel an Hans Loyalität, und der Cop gerät in einen Strudel aus Verrat und Gewalt...
- Dreckiger Thriller um Korruption und Machtmissbrauch, der sein Thema mehr als Aufhänger für eine comiceske Inszenierung und theatralische Dialoge nimmt. Das ganze Ding ist durch und durch getränkt mit Dreck und Blut, ein flirrender Großstadt-Alptraum um einen Polizisten, der an einen größenwahnsinnigen Politiker gekettet ist, aber zwangsweise die Seiten wechseln muss, weswegen er immer wieder Prügel von beiden Seiten bezieht.
Regisseur Kim Sung-su referenziert in den Methoden des ermittelnden Staatsanwalts und der Rückverfolgung der Hierarchie des Verbrechens bis in die höchsten Ämter (und auch durch die wiederholte Verwendung von Tom Waits "Way Down in the Hole") zwar der Kultserie THE WIRE, zeigt aber nie Interesse an einer ernsthaften Auseinandersetzung von Macht und Abhängig oder einem gesellschaftskritischen Polit-Thriller, sondern würzt sein Gewalt-Drama stellenweise noch mit tiefschwarzem Humor (ja, ich musste ein paar Mal dreckig lachen).
ASURA ist düsteres, nihilistisches Noir-Kino mit einer schwerst gewalttätigen Ader, in dem sich die Platzhirsche anderthalb Stunden lang Drohgebärden kläffend begegnen, bis sich alles im großen Finale (das leider etwas zu lang und geschwätzig geraten ist) entlädt. Die Darsteller, allen voran Hwang Jung-min Jung Woo-sung, drehen voll auf und lassen mal richtig die Sau raus. Ist wohl nicht für jedermann, mir hat's gefallen. 7,5/10
Deliver Us From Evil (Hong Won-chan)
Der Killer In-nam (Hwang Jung-min) muss nach dem Mord an einem Yakuzaboss untertauchen. Kurz darauf erfährt er, dass eine Ex-Geliebte in Thailand getötet wurde und er wohl Vater einer Tochter ist, die von Organhändlern entführt wurde. Mit der Hilfe des Transsexuellen Yoo-Yi (Park Jung-min) spürt er den Entführern nach. Doch das wirbelt einiges an Staub auf, und schon bald hat er die korrupte Polizei und einen Auftragskiller der Yakuza (Lee Jung-jae) auf den Fersen...
-Okay, da waren meine Erwartungen aufgrund der unheimlich hohen Bewertung in der OFDb etwas zu hoch angesetzt. Das ist ein stylisher Action-Thriller mit ausgedehntem Drama-Part, der leider nicht so gut funktioniert wie die drei großen, sehr slick gefilmten Action Set Pieces. In-nam ist einfach ein leeres Blatt, dass während der Sucher nach seiner Tochter leider auch nicht großartig beschrieben wird; man bekommt einfach keinen Draht zu ihm, seiner Gefühlssituation. Eine undankbare Rolle für Hwang Jung-min, den ich gerade in ASURA noch so toll fand, auch wenn seine Wandlungsfähigkeit bewundernswert ist. Der Film ist nicht langweilig, aber er packt einfach nicht, was ihm dann auch einen großen Teil seiner potenziellen Wucht nimmt, die man hätte erreichen können, würde wirklich eine Brücke zum Hitman oder der Tochter geschlagen werden können. 6/10
Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast (Jim Gillespie)
Vier Teenager (Jennifer Love Hewitt, Sarah Michelle Gellar, Freddie Prinze Jr, Ryan Phillippe) überfahren nach dem Ball einen Mann. Ein Jahr später erhalten alle seltsame Botschaften und ein unheimlicher Mann mit Hakenhand hat es auf sie abgesehen...
- Wirklich sehr zahmer Teen-Slasher, der vor allem von seinen Jungstars lebt (wohl auch der Grund für seinen Erfolg), was mir im Endeffekt dann doch etwas zu wenig ist, auch wenn ich Love Hewitt und vor allem Sarah Michelle Gellar äußerst schnuckelig finde. Davon ab ist der nicht mehr als solide. Das Beste am Film ist das Wiedersehen nach einem Jahr, wobei alle von ihnen feststellen müssen, dass das Leben nach der High School nicht so gelaufen ist, wie sie es sich ausgemalt haben. Das ist irgendwie schon ziemlich sympathisch, aber der Film macht nicht wirklich viel daraus. 5/10
Sa:
The Undertaker (Franko Steffanino)
Onkel Roscoe (Joe Spinell) betreibt ein florierendes Bestattungsunternehmen und geht nebenher seinem Hobby nach: dem Mord an jungen Frauen und der Schändung ihrer toten Körper. Doch als sein Neffe Nick ihm auf die Schliche zu kommen droht, eskaliert der eiskalte Psychopath und die Leichen türmen sich in seinem Labor...
- Spinell ist, wie immer, ein Wucht, gibt den Bestatter als Serienmörder zum Ende hin komplett durchgeknallt. Allerdings hat dieser Film diese Performance eigentlich gar nicht verdient. Alle anderen Darsteller sind dagegen teils unsägliche Stümper, das Drehbuch wirkt, als hätte es Lochfraß und die Mordszenen sind meist nicht der Rede wert. Dazu merkt man nur allzu deutlich, dass der Film wohl nie ganz fertiggestellt wurde, denn die Sprünge in der Handlung sind unübersehbar, auch wird Spinell in manchen Szenen gedoubelt. Summa summarum ergibt das aber ein Trashfest erster Güte, ein Lacher jagt den nächsten, dazu gibt es tatsächlich richtig stimmungsvolle Musik und eine deutsche Synchro, die dem Trash, dem man hier beiwohnt, gut Rechnung trägt. 7/10 (objektiv 3/10)
Death Code: Ninja (Tommy Cheung)
Der Gangster Louis (Mike Abbott) verkauft die Pläne der asiatischen Verteidigung an den amerikanischen Agenten Henry, schickt ihm dann aber seine Ninjas hinterher, um die Pläne zurückzuholen. Während seine Kollegen getötet werden, kann Henry entkommen. Aber seine Verbindungsoffiziere werden von einem Killerpärchen hinterrücks ermordet. Das Pärchen will sich danach zur Ruhe setzen, denn Nachwuchs ist auf dem Weg. Doch der werdende Papa landet hinter Gittern. Als er wieder raus kommt, will er mit seiner Familie ein neues Leben beginnen. Wenn nur die Sache mit den Verteidigungsplänen nicht gewesen wäre...
Filmark-Ninjastreifen haben ja immer einen großen Anteil an Ninja-Action, die in den Ausgangsstreifen geschnippelt werden, da macht auch DEATH CODE: NINJA keine Ausnahme. Dazu gibt es auch noch Mike Abbott zu bewundern, den Schnäuzer des Todes! Der verhackstückte Original-Film THE IMPRISONED behandelt ein Pärchen von Ex-Gangstern, die sauber bleiben wollen. Doch natürlich wollen das ihre ehemaligen Partner nicht und entführen den kleinen Sohn (der dann wohl auch in Geiselhaft stirbt). Für Action ist auch hier gesorgt, und die Verbindung zur neuen Rahmenhandlung um militärische Pläne und nichts anderes als das Schicksal der Welt ist richtig schön beknackt. Doch so richtig will hier der Funke nicht überspringen und ich hab mich immer wieder mehr auf die Einschübe der crazy Rahmenhandlung mit seiner Durchschnitts-Billo-Action gefreut. Insgesamt also nicht der ganz große Wurf, aber sicherlich nicht langweilig. 6/10
Kriminal (Umberto Lenzi)
Der Hinrichtung entronnen, nutzt Superverbrecher Kriminal (Glenn Saxson) seinen London-Aufenthalt, um die königlichen Kronjuwelen zu stehlen. Sein Widersacher Inspektor Milton (Andrea Bosic) nimmt die Sache, spätestens nach einem Mordanschlag des Schurken, persönlich und jagt ihn durch ganz Europa...
- Glenn Saxson bleibt als Superverbrecher KRIMINAL leider etwas blass, sowieso ist es schade, dass er seine echt sehr coole Verkleidung (nach Art eines Skeletts) nur dreimal überwirft. Der Film leidet, wie auch etwa Bavas DANGER: DIABOLIK, darunter, dass man hier niemanden zum Mitfiebern hat. Der Titelheld ist ein skrupelloser Widerling, der einen Schlag bei den Frauen hat, die er aber auch ohne mit der Wimper zu zucken über die Klinge springen lässt. Auch auf Seite seiner Verfolger sieht es nicht besser aus, der ihn verfolgende Milton ist ein steifer Brite, dem man kaum die Daumen drücken mag. Zumindest ist die ganze Chose recht flott inszeniert, wenn auch mit Schauwerten gespart wird. Aber so wird die Jagd durch Europa, von London bis in die Türkei, nie wirklich langweilig. 6/10
Die weiße Spinne (Harald Reinl)
Der Mann von Muriel (Karin Dor) stirbt bei einem Autounfall. Da sich die Umstände nicht klären lassen und die Leiche bis zur Unkenntlichkeit verbrannt ist, verweigert die Versicherung die Auszahlung der Lebensversicherung, sie gerät gar ins Visier der Polizei. Die Ermittlungen übernimmt der mysteriöse Inspektor Hubbard aus Schottland, der einem Mörder-Ring auf der Spur ist. Muriel arbeitet unterdessen bei einer wohltätigen Organisation, die sich der Resozialisierung von Ex-Häftlingen verpflichtet hat, wo sie nicht nur an gefährliche Gangster wie Kiddie (Horst Frank) gerät, sondern auch an den charmanten Heiratsschwindler Ralph (Joachim Fuchsberger)...
- Wirklich feiner Mystery-Krimi, der sich atmosphärisch und erzählerisch nahe bei den erfolgreichen Wallace-Vorbildern aufhält. Zwar weiß man beim Anblick von Joachim Fuchsberger eigentlich schon automatisch, dass er der Held des Films sein wird (auch seine wahre Identität ist nicht schwer zu erraten), und auch der Bösewicht ist schnell ausgemacht, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Dazu darf man sich auch auf jede Menge bekannte Gesichter freuen, die Damsel in Distress gibt mal wieder Karin Dor, in weiteren Rollen sind Dieter Eppler, Chris Howland und Werner Peters zu sehen. Gesondert sei auch die Rolle von Horst Frank als fieser Gangster erwähnt, der ist wirklich toll. So kann DIE WEISSE SPINNE zwar nicht mit den besten Wallace-Filmen mithalten, aber doch Fans solcher Krimis bestens unterhalten. 7/10
So:
Mord in Perfektion (Giuseppe Rosati)
Nach dem Tod eines Vorstandsvorsitzenden buhlen drei potenzielle Nachfolger um den vakanten Posten. Einer davon, der junge Paul (Leonard Mann), stirbt bei einem Autounfall. Doch sein Onkel, Superintendant Hawks (Anthony Steel), geht der Sache nach. Und tatsächlich soll dies nicht der letzte Tote gewesen sein...
- Nicht schlecht, wirkt aber seltsam unentschlossen. Er gibt sich schon die Mühe, möglichst british zu wirken, und zieht die Sache auch als ziemlich klassisches Murder Mystery auf. Aber dann gönnt er sich regelmäßig Ausflüge in den Eurocrime mit lässiger Mukke und Panorama-Shots. Mit Gloria Guida hält dann auch immer mal wieder der Sleaze Einzug und zum Ende hin gibt es auch einige POV-Shots (mit schwarzen Handschuhen) wie im Giallo. 6/10
Ich weiß noch immer, was Du letzten Sommer getan hast (Danny Cannon)
Julie (Jennifer Love Hewitt) hat die Ereignisse des letzten Sommers immer noch nicht verwunden. Ihre Fernbeziehung mit Ray (Freddie Prinze Jr.) läuft auch nicht richtig gut, so dass sie das Angebot ihrer Freundin Karla (Brandy) gerne annimmt, mit ihr, ihrem Freund Tyrell (Mekhi Phifer) und Will (Matthew Settle) eine Reise auf die Bahamas anzutreten, die sie gewonnen hat. Dort erwarten sie nicht nur ein mürrischer Hotelmanager (Jeffrey Combs), ein kiffender Poolreiniger (Jack Black) und ein geheimnisvoller Concierge (Bill Cobbs), sondern auch der Hakenmann...
Der ist ziemlich deppert konstruiert, Brandy kann schon mal nerven, Mekhi Phifer auch und Jack Black erst recht, und Jeffrey Combs hat viel zu wenig Screentime, aber das Setting ist stimmungsvoll (auch wenn man mehr draus hätte machen können), die Morde weit blutiger als im Erstling, was heute im Endeffekt schon reichte, um mich halbwegs bei der Stange zu halten. Das ist halt ein doofer Slasher-Trasher, trotz schätzungsweise vierfachen Budgets weit weniger auf Hochglanz getrimmt als der Vorgänger, aber gerade, weil er so doof ist, macht er, zumindest im letzten Drittel, schon mehr Spaß als eben der. 5,5/10
L.A. Confidential (Curtis Hanson)
Der junge, aufstrebende Polizist Ed Exley (Guy Pearce) macht sich in seinem Revier in Los Angeles keine Freunde, als er nach einem Skandal um eine Schlägerei mit Gefangenen zusammen mit Glamour-Cop Jack Vincennes (Kevin Spacey) einige Kollegen ans Messer liefert und befördert wird. Gerade der bullige Bud White (Russell Crowe) würde ihn nur zu gerne aus dem Anzug prügeln. Als ein Massaker in einem Diner einen Polizisten und mehreren Gangstern das Leben kostet, will Abteilungsleiter Dudley Smith (James Cromwell) dies einigen jungen Afro-Amerikanern anhängen. Während Bud, der zwischenzeitlich mit der Prostituierten Lynn Bracken (Kim Basinger) angebandelt hat, unter Smiths Fuchtel steht, stellt Exley mit Vincennes eigene Nachforschungen an...
Wunderschöner, grandios besetzter Neo-Noir, der dem alten Hollywood huldigt und auch sonst den Geist der schwarzen Serie atmet, auch wenn das hier natürlich noch eine Spur glamouröser und prolliger zelebriert wird. Trotzdem finde ich, dass man das Prinzip solcher Hard-Boiled-Krimis sehr gut in das pompöse Hochglanz-Hollywood der 90er transportiert hat. 8,5/10
Asura: The City of Madness (Kim Sung-soo)
Der korrupte Cop Han (Jung Woo-sung) macht die Drecksarbeit für den größenwahnsinnigen Bürgermeister Park (Hwang Jung-min). Doch als der Staatsanwalt Kim (Kwak Do-won) belastendes Material in Zusammenhang mit einem Polizistenmord hervorkramt, wird Han gezwungen, als Spitzel für ihn zu arbeiten. Doch schon bald kommen auch Park Zweifel an Hans Loyalität, und der Cop gerät in einen Strudel aus Verrat und Gewalt...
- Dreckiger Thriller um Korruption und Machtmissbrauch, der sein Thema mehr als Aufhänger für eine comiceske Inszenierung und theatralische Dialoge nimmt. Das ganze Ding ist durch und durch getränkt mit Dreck und Blut, ein flirrender Großstadt-Alptraum um einen Polizisten, der an einen größenwahnsinnigen Politiker gekettet ist, aber zwangsweise die Seiten wechseln muss, weswegen er immer wieder Prügel von beiden Seiten bezieht.
Regisseur Kim Sung-su referenziert in den Methoden des ermittelnden Staatsanwalts und der Rückverfolgung der Hierarchie des Verbrechens bis in die höchsten Ämter (und auch durch die wiederholte Verwendung von Tom Waits "Way Down in the Hole") zwar der Kultserie THE WIRE, zeigt aber nie Interesse an einer ernsthaften Auseinandersetzung von Macht und Abhängig oder einem gesellschaftskritischen Polit-Thriller, sondern würzt sein Gewalt-Drama stellenweise noch mit tiefschwarzem Humor (ja, ich musste ein paar Mal dreckig lachen).
ASURA ist düsteres, nihilistisches Noir-Kino mit einer schwerst gewalttätigen Ader, in dem sich die Platzhirsche anderthalb Stunden lang Drohgebärden kläffend begegnen, bis sich alles im großen Finale (das leider etwas zu lang und geschwätzig geraten ist) entlädt. Die Darsteller, allen voran Hwang Jung-min Jung Woo-sung, drehen voll auf und lassen mal richtig die Sau raus. Ist wohl nicht für jedermann, mir hat's gefallen. 7,5/10
Deliver Us From Evil (Hong Won-chan)
Der Killer In-nam (Hwang Jung-min) muss nach dem Mord an einem Yakuzaboss untertauchen. Kurz darauf erfährt er, dass eine Ex-Geliebte in Thailand getötet wurde und er wohl Vater einer Tochter ist, die von Organhändlern entführt wurde. Mit der Hilfe des Transsexuellen Yoo-Yi (Park Jung-min) spürt er den Entführern nach. Doch das wirbelt einiges an Staub auf, und schon bald hat er die korrupte Polizei und einen Auftragskiller der Yakuza (Lee Jung-jae) auf den Fersen...
-Okay, da waren meine Erwartungen aufgrund der unheimlich hohen Bewertung in der OFDb etwas zu hoch angesetzt. Das ist ein stylisher Action-Thriller mit ausgedehntem Drama-Part, der leider nicht so gut funktioniert wie die drei großen, sehr slick gefilmten Action Set Pieces. In-nam ist einfach ein leeres Blatt, dass während der Sucher nach seiner Tochter leider auch nicht großartig beschrieben wird; man bekommt einfach keinen Draht zu ihm, seiner Gefühlssituation. Eine undankbare Rolle für Hwang Jung-min, den ich gerade in ASURA noch so toll fand, auch wenn seine Wandlungsfähigkeit bewundernswert ist. Der Film ist nicht langweilig, aber er packt einfach nicht, was ihm dann auch einen großen Teil seiner potenziellen Wucht nimmt, die man hätte erreichen können, würde wirklich eine Brücke zum Hitman oder der Tochter geschlagen werden können. 6/10
Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast (Jim Gillespie)
Vier Teenager (Jennifer Love Hewitt, Sarah Michelle Gellar, Freddie Prinze Jr, Ryan Phillippe) überfahren nach dem Ball einen Mann. Ein Jahr später erhalten alle seltsame Botschaften und ein unheimlicher Mann mit Hakenhand hat es auf sie abgesehen...
- Wirklich sehr zahmer Teen-Slasher, der vor allem von seinen Jungstars lebt (wohl auch der Grund für seinen Erfolg), was mir im Endeffekt dann doch etwas zu wenig ist, auch wenn ich Love Hewitt und vor allem Sarah Michelle Gellar äußerst schnuckelig finde. Davon ab ist der nicht mehr als solide. Das Beste am Film ist das Wiedersehen nach einem Jahr, wobei alle von ihnen feststellen müssen, dass das Leben nach der High School nicht so gelaufen ist, wie sie es sich ausgemalt haben. Das ist irgendwie schon ziemlich sympathisch, aber der Film macht nicht wirklich viel daraus. 5/10
Sa:
The Undertaker (Franko Steffanino)
Onkel Roscoe (Joe Spinell) betreibt ein florierendes Bestattungsunternehmen und geht nebenher seinem Hobby nach: dem Mord an jungen Frauen und der Schändung ihrer toten Körper. Doch als sein Neffe Nick ihm auf die Schliche zu kommen droht, eskaliert der eiskalte Psychopath und die Leichen türmen sich in seinem Labor...
- Spinell ist, wie immer, ein Wucht, gibt den Bestatter als Serienmörder zum Ende hin komplett durchgeknallt. Allerdings hat dieser Film diese Performance eigentlich gar nicht verdient. Alle anderen Darsteller sind dagegen teils unsägliche Stümper, das Drehbuch wirkt, als hätte es Lochfraß und die Mordszenen sind meist nicht der Rede wert. Dazu merkt man nur allzu deutlich, dass der Film wohl nie ganz fertiggestellt wurde, denn die Sprünge in der Handlung sind unübersehbar, auch wird Spinell in manchen Szenen gedoubelt. Summa summarum ergibt das aber ein Trashfest erster Güte, ein Lacher jagt den nächsten, dazu gibt es tatsächlich richtig stimmungsvolle Musik und eine deutsche Synchro, die dem Trash, dem man hier beiwohnt, gut Rechnung trägt. 7/10 (objektiv 3/10)
Death Code: Ninja (Tommy Cheung)
Der Gangster Louis (Mike Abbott) verkauft die Pläne der asiatischen Verteidigung an den amerikanischen Agenten Henry, schickt ihm dann aber seine Ninjas hinterher, um die Pläne zurückzuholen. Während seine Kollegen getötet werden, kann Henry entkommen. Aber seine Verbindungsoffiziere werden von einem Killerpärchen hinterrücks ermordet. Das Pärchen will sich danach zur Ruhe setzen, denn Nachwuchs ist auf dem Weg. Doch der werdende Papa landet hinter Gittern. Als er wieder raus kommt, will er mit seiner Familie ein neues Leben beginnen. Wenn nur die Sache mit den Verteidigungsplänen nicht gewesen wäre...
Filmark-Ninjastreifen haben ja immer einen großen Anteil an Ninja-Action, die in den Ausgangsstreifen geschnippelt werden, da macht auch DEATH CODE: NINJA keine Ausnahme. Dazu gibt es auch noch Mike Abbott zu bewundern, den Schnäuzer des Todes! Der verhackstückte Original-Film THE IMPRISONED behandelt ein Pärchen von Ex-Gangstern, die sauber bleiben wollen. Doch natürlich wollen das ihre ehemaligen Partner nicht und entführen den kleinen Sohn (der dann wohl auch in Geiselhaft stirbt). Für Action ist auch hier gesorgt, und die Verbindung zur neuen Rahmenhandlung um militärische Pläne und nichts anderes als das Schicksal der Welt ist richtig schön beknackt. Doch so richtig will hier der Funke nicht überspringen und ich hab mich immer wieder mehr auf die Einschübe der crazy Rahmenhandlung mit seiner Durchschnitts-Billo-Action gefreut. Insgesamt also nicht der ganz große Wurf, aber sicherlich nicht langweilig. 6/10
Kriminal (Umberto Lenzi)
Der Hinrichtung entronnen, nutzt Superverbrecher Kriminal (Glenn Saxson) seinen London-Aufenthalt, um die königlichen Kronjuwelen zu stehlen. Sein Widersacher Inspektor Milton (Andrea Bosic) nimmt die Sache, spätestens nach einem Mordanschlag des Schurken, persönlich und jagt ihn durch ganz Europa...
- Glenn Saxson bleibt als Superverbrecher KRIMINAL leider etwas blass, sowieso ist es schade, dass er seine echt sehr coole Verkleidung (nach Art eines Skeletts) nur dreimal überwirft. Der Film leidet, wie auch etwa Bavas DANGER: DIABOLIK, darunter, dass man hier niemanden zum Mitfiebern hat. Der Titelheld ist ein skrupelloser Widerling, der einen Schlag bei den Frauen hat, die er aber auch ohne mit der Wimper zu zucken über die Klinge springen lässt. Auch auf Seite seiner Verfolger sieht es nicht besser aus, der ihn verfolgende Milton ist ein steifer Brite, dem man kaum die Daumen drücken mag. Zumindest ist die ganze Chose recht flott inszeniert, wenn auch mit Schauwerten gespart wird. Aber so wird die Jagd durch Europa, von London bis in die Türkei, nie wirklich langweilig. 6/10
Die weiße Spinne (Harald Reinl)
Der Mann von Muriel (Karin Dor) stirbt bei einem Autounfall. Da sich die Umstände nicht klären lassen und die Leiche bis zur Unkenntlichkeit verbrannt ist, verweigert die Versicherung die Auszahlung der Lebensversicherung, sie gerät gar ins Visier der Polizei. Die Ermittlungen übernimmt der mysteriöse Inspektor Hubbard aus Schottland, der einem Mörder-Ring auf der Spur ist. Muriel arbeitet unterdessen bei einer wohltätigen Organisation, die sich der Resozialisierung von Ex-Häftlingen verpflichtet hat, wo sie nicht nur an gefährliche Gangster wie Kiddie (Horst Frank) gerät, sondern auch an den charmanten Heiratsschwindler Ralph (Joachim Fuchsberger)...
- Wirklich feiner Mystery-Krimi, der sich atmosphärisch und erzählerisch nahe bei den erfolgreichen Wallace-Vorbildern aufhält. Zwar weiß man beim Anblick von Joachim Fuchsberger eigentlich schon automatisch, dass er der Held des Films sein wird (auch seine wahre Identität ist nicht schwer zu erraten), und auch der Bösewicht ist schnell ausgemacht, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Dazu darf man sich auch auf jede Menge bekannte Gesichter freuen, die Damsel in Distress gibt mal wieder Karin Dor, in weiteren Rollen sind Dieter Eppler, Chris Howland und Werner Peters zu sehen. Gesondert sei auch die Rolle von Horst Frank als fieser Gangster erwähnt, der ist wirklich toll. So kann DIE WEISSE SPINNE zwar nicht mit den besten Wallace-Filmen mithalten, aber doch Fans solcher Krimis bestens unterhalten. 7/10
So:
Mord in Perfektion (Giuseppe Rosati)
Nach dem Tod eines Vorstandsvorsitzenden buhlen drei potenzielle Nachfolger um den vakanten Posten. Einer davon, der junge Paul (Leonard Mann), stirbt bei einem Autounfall. Doch sein Onkel, Superintendant Hawks (Anthony Steel), geht der Sache nach. Und tatsächlich soll dies nicht der letzte Tote gewesen sein...
- Nicht schlecht, wirkt aber seltsam unentschlossen. Er gibt sich schon die Mühe, möglichst british zu wirken, und zieht die Sache auch als ziemlich klassisches Murder Mystery auf. Aber dann gönnt er sich regelmäßig Ausflüge in den Eurocrime mit lässiger Mukke und Panorama-Shots. Mit Gloria Guida hält dann auch immer mal wieder der Sleaze Einzug und zum Ende hin gibt es auch einige POV-Shots (mit schwarzen Handschuhen) wie im Giallo. 6/10
Ich weiß noch immer, was Du letzten Sommer getan hast (Danny Cannon)
Julie (Jennifer Love Hewitt) hat die Ereignisse des letzten Sommers immer noch nicht verwunden. Ihre Fernbeziehung mit Ray (Freddie Prinze Jr.) läuft auch nicht richtig gut, so dass sie das Angebot ihrer Freundin Karla (Brandy) gerne annimmt, mit ihr, ihrem Freund Tyrell (Mekhi Phifer) und Will (Matthew Settle) eine Reise auf die Bahamas anzutreten, die sie gewonnen hat. Dort erwarten sie nicht nur ein mürrischer Hotelmanager (Jeffrey Combs), ein kiffender Poolreiniger (Jack Black) und ein geheimnisvoller Concierge (Bill Cobbs), sondern auch der Hakenmann...
Der ist ziemlich deppert konstruiert, Brandy kann schon mal nerven, Mekhi Phifer auch und Jack Black erst recht, und Jeffrey Combs hat viel zu wenig Screentime, aber das Setting ist stimmungsvoll (auch wenn man mehr draus hätte machen können), die Morde weit blutiger als im Erstling, was heute im Endeffekt schon reichte, um mich halbwegs bei der Stange zu halten. Das ist halt ein doofer Slasher-Trasher, trotz schätzungsweise vierfachen Budgets weit weniger auf Hochglanz getrimmt als der Vorgänger, aber gerade, weil er so doof ist, macht er, zumindest im letzten Drittel, schon mehr Spaß als eben der. 5,5/10
L.A. Confidential (Curtis Hanson)
Der junge, aufstrebende Polizist Ed Exley (Guy Pearce) macht sich in seinem Revier in Los Angeles keine Freunde, als er nach einem Skandal um eine Schlägerei mit Gefangenen zusammen mit Glamour-Cop Jack Vincennes (Kevin Spacey) einige Kollegen ans Messer liefert und befördert wird. Gerade der bullige Bud White (Russell Crowe) würde ihn nur zu gerne aus dem Anzug prügeln. Als ein Massaker in einem Diner einen Polizisten und mehreren Gangstern das Leben kostet, will Abteilungsleiter Dudley Smith (James Cromwell) dies einigen jungen Afro-Amerikanern anhängen. Während Bud, der zwischenzeitlich mit der Prostituierten Lynn Bracken (Kim Basinger) angebandelt hat, unter Smiths Fuchtel steht, stellt Exley mit Vincennes eigene Nachforschungen an...
Wunderschöner, grandios besetzter Neo-Noir, der dem alten Hollywood huldigt und auch sonst den Geist der schwarzen Serie atmet, auch wenn das hier natürlich noch eine Spur glamouröser und prolliger zelebriert wird. Trotzdem finde ich, dass man das Prinzip solcher Hard-Boiled-Krimis sehr gut in das pompöse Hochglanz-Hollywood der 90er transportiert hat. 8,5/10