Der grosse Bruder
Aka
Der Bulle und die Dirne
F 1982
R: Francis Girod
D: Gerard Depardieu, Jean Rochefort, Souad Amidou, Roger Planchon
Rossi (Rochefort) und Berger (Depardieu)stürzen mit ihrer Militärmaschine über dem Dschungel von Afrika ab. Beide überleben und machen sich samt dem hohen Geldbetrag den sie für die Fremdenlegion transportierten auf den Weg zur nächsten Ortschaft. Auf dem Weg dorthin schiesst Rossi Berger nieder, versteckt die Beute unter einem Baum, schiesst sich gekonnt selber in die Schulter und begibt sich verletzt zur nächsten Siedlung. Endlich wieder bei seinem Militärstützpunkt stellt er den Abgang von Berger als habsüchtig und ihn als Täter dar was ihm natürlich geglaubt wird. Berger konnte aber überleben und wird von einer Schwarzen in ihrem Dorf gesund gepflegt.
5 Jahre später, Rossi lebt in Marseille, Geschäftsmann, Politiker sowie Fussball Clubchef und noch immer eine miese Sau wird nach einem erfolgreichen Spiel auf dem Parkplatz von dem zurückgekehrten Berger überrascht und erstochen. Bei der Entsorgung der Tatwaffe wird er von einem kleinen arabisch stämmigen Jungen beobachtet und angesprochen. Da es nun einen Zeugen gibt, den er aber nicht beseitigen kann, kommt er in einen Gewissenskonflikt. Kurz darauf werden die beiden von der Polizei aufgehalten und Berger gibt sich als Onkel Bernard des Jungen aus. Nun beginnt immer mehr eine Bindung zwischen den Beiden und durch Verdächtigungen der Polizei wird er gezwungen zu bleiben. Als sich die Schwester des Jungen in Bernard verliebt spitzt sich alles zu…..
Ein interessanter früher französischer Beitrag zur misslungenen Integration arabisch stämmiger Franzosen. Der in und um Marseille spielende Film ist trotz der schönen Lage sehr trostlos und regelrecht traurig. Nahezu jede Frau in diesem Film arbeitet als Prostituierte, jeder Araber wird als Kanake oder Verbrecher bezeichnet. Einzig Berger/Bernard zeigt Herz für den Jungen und seiner Schwester. Weniger der Junge, der bezeichnet sie als Nutte und meint „du kannst ja nicht mal französisch“. Sie ist tatsäschlich Analphabetin und muss in ihrem Tagesjob als Putze in einem Lokal nebenbei als Hure Kunden bedienen – u.a. auch den ermittelnden Kommissar! Man sieht man ist in Frankreich! Dieser Kommissar hat dann auch noch den älteren Bruder der beiden auf dem Gewissen („das war Notwehr, das nennt man wohl Blattschuß“). Kann es noch schlimmer werden? Na klar wir sind in Frankreich!
Attentione le Spoilere!