Der Killer und der Komissar - Denys de La Patellière (1972)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Der Killer und der Komissar - Denys de La Patellière (1972)

Beitrag von jogiwan »

Der Killer und der Komissar

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Originaltitel: Le Tueur

Alternativtitel: Killer

Herstellungsland: Frankreich, Deutschland, Italien / 1972

Regie: Denys de La Patellière

Darsteller: Jean Gabin, Fabio Testi, Uschi Glas, Jacques Richard, Gérard Depardieu

Story:

Als der mehrfache Mörder Gassot in einer psychiatrischen Anstalt auf seinen geistigen Zustand untersucht werden soll, flüchtet der gewaltbereit Mann mit einem Trick und taucht mit der deutschen Prostituierten Gerda bei seinem Bruder unter. Der kurz vor der Pensionierung stehende Kommissar, der Gassot bereits einmal hinter Gitter brachte wird auf den Fall angesetzt und will den Killer mit alten Ermittlungsmethoden zur Strecke bringen, während sein Vorgesetzter mehr auf moderne Technik, als dessen Bauchgefühl und Kontakte zur Unterwelt vertrauen will. Trotzdem scheint Gassot der Polizei immer einen Schritt voraus und sein Weg von Paris nach Marsaille und wieder zurück ist mit weiteren Leichen gepflastert...
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jogiwan
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Re: Der Killer und der Komissar - Denys de La Patellière (1972)

Beitrag von jogiwan »

Eigentlich toll besetzte französisch-italienisch-deutsche Co-Produktion mit Jean Gabin als pragmatischer Kommissar, Fabio Testi als gewaltbereiter Killer und Uschi Glas als herzensgute Prostituierte und einem sehr jungen Gerard Depardieu. Leider kann die vorhersehbare und Höhepunkts-lose Story des Streifens da nicht mithalten und die Handlung von "Der Killer und der Kommissar" beschränkt sich in der (um Handlung gekürzten) deutschen Fassung auch nur darum dass die Polizei dem Killer auf der Spur ist und dieser meist in letzter Sekunde fliehen kann und wie althergebrachte Ermittlungsmethoden mit moderner Forensik und Profilertum kollidieren. Alles routiniert aber auch irgendwie lieblos in Szene gesetzt und solide gespielt, kann man sich das Teil als Fan derartiger Werke aber trotzdem gut ansehen auch wenn inhaltliche Überraschungen ausbleiben und die kürzlich erschienene DVD mit obigen Cover keine Offenbarung ist und den Streifen auch nicht in würdiger Qualität präsentiert.
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Adalmar
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Re: Der Killer und der Komissar - Denys de La Patellière (1972)

Beitrag von Adalmar »

Ein schlapper Krimi, durch den ich mich in meinen Vorbehalten gegenüber dem französischen Räuber-und-Gendarm-Kino mal wieder bestätigt sehe. Bekannte Gesichter dienen hier in weitgehender Ausdruckslosigkeit dazu, eine klischeehafte und lustlos durchgezogene Handlung an den Zuschauer zu bringen. Ob in den Handlungskürzungen von deutscher Seite Ignoranz oder Barmherzigkeit gegenüber dem von Müdigkeit heimgesuchten Rezipienten zum Ausdruck kommt, vermag ich mangels der Originalfassung nicht zu beurteilen. Eine "amour fou" (ich hasse diesen für gefühlt jeden zweiten französischen Film irgendwie relevanten Begriff), hier zwischen Fabio Testi als Gangster und Uschi Glas als deutscher Gastprostituierter Gerda, ist wohl selten steifer, unmotivierter und lustloser rübergebracht worden. Auch den Diskussionen zwischen Jean Gabin als altgedientem Kommissar und Bernard Blier als um Modernität bemühtem Polizeichef fehlt jeglicher Biss und so wird man sowohl auf Gauner- als auch auf Gesetzeshüterseite der in deutscher Sparfassung knapp 80-minütigen Plotte zu herzhaftem Gähnen eingeladen.

Dazu kommt eine minderwertige DVD-Auswertung seitens Label TOBIS, die den Film zwar anscheinend mehr oder weniger im Originalformat, dafür aber in einer recht unattraktiven Bildqualität zeigt.

Übrigens kann ich nicht umhin, eine selten ignorante, aber symptomatische Anmerkung seitens "kino-zeit.de" zu zitieren, wo es heißt, dass der Film "auch noch Dialoge enthält, die leider nicht doof genug sind, um saftigen Italo-Trash zu entfachen". Also einerseits beschimpft der Autor die italienischen Genrevertreter als "doof", andererseits wünscht er sich anscheinend dennoch einen solchen, während er dem langweiligen Froschmann-Vertreter die Anerkennung zu schulden glaubt, dass dieser immerhin intelligenter sei. Nein, ist er nicht.
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