Die geschändete Rose / Horror-Maske - Claude Mulot (1969)
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Die geschändete Rose / Horror-Maske - Claude Mulot (1969)
Die Geschädete Rose
Originaltitel: La Rose ecorchee
Alternativtitel: Horror-Maske
Herstellungsland: Frankreich / 1969
Regie: Claude Mulot
Darsteller: Philippe Lemaire, Anny Duperey, Howard Vernon, Elizabeth Teissier
***
Angesichts des Lilliputaners bei den Reeperbahn-Schwedinnen war auch dieser Franzosen-Film mal wieder fällig.
Frederic Lansac ist einerseits ein bekannter Maler, daneben ist er einer der Inhaber eines botanischen Instituts. Seine Freundin Moira (Elisabeth Teissier) ist eine Society-Schickse, während er mit der High Society nicht wirklich etwas anfangen kann. Eines Tages trifft er Ann und ist es ist um ihn geschehen: Liebe auf den ersten Blick!
Zusammen plant man die Hochzeit und verkrümelt sich auf das alte, ziemlich heruntergekommene Familienschloss der Lansacs, das lange Zeit sich selbst überlassen war und nur von Igor und Olaf, zwei stummen Liliputanern, die die Dienerschaft darstellen, bewohnt wurde.
Während der Hochzeitsvorbereitungen taucht Moira im Schloss auf, es kommt zu einer Auseinandersetzung mit Ann, in der letztere in brennendes Feuer gerät. Sie überlebt zwar, ist aber gräßlich entstellt, zieht sich aus der Öffentlichkeit komplett zurück und wird gar offiziell für tot erklärt.
Da Frederic aufgrund Abwesenheit seines Partners um das botanische Institut kümmern muss, engagiert er Agnes als Krankenschwester und Pflegerin für Ann, doch die kann Agnes' Schönheit nicht ertragen. Und als Ann mitbekommt, dass Frederic Agnes ins Bettchen nachgestiegen ist, ist für Agnes das Leben schnell beendet.
Im Institut hat Frederic unterdessen einen Prof. Rohmer (Howard Vernon) eingestellt, der sich bald als ehemaliger Gesichtschirurg entpuppt, dem nach einem Todesfall (der ihn in den Knast brachte) die Approbation entzogen wurde und der nun illegal flüchtigen Verbrechern neue Gesichter verpasst. Mit der Drohung, ihn für dieses Tun bei der Polizei anzuzeigen, nötigt Frederic ihn, seine Fähigkeiten dazu zu verwenden, Ann wieder zu einer Schönheit zu machen. Dazu freilich wird ein schönes Gesicht einer noch (!) lebenden Frau benötigt, da passt es gut, dass just Agnes' Schwester auf der Suche nach ihrer Blutsverwandten im Schloß aufgeschlagen ist...
Doch Prof. Rohmer bekommt Gewissensbisse und enzieht sich der Situation durch Suizid, worauf Ann erst richtig durchdreht. Aber Igor und Olaf haben absolut keinen Bock mehr, noch länger die Fußabtreter von Ann darzustellen...
Tja, Georges Franju meets gothic horror in einem verfallenden Schloß, dessen Pittoreskität von Jean Rollin stammen könnte. Claude Mulot zeigt uns die entstellte Ann lange Zeit nicht, sondern setzt nach dem Brand vielmehr häufig die subjektive Kamera ein, um die Szenen aus Anns Sicht darzustellen. Nur einmal gibt es wirklich einen vollständigen Blick auf die Entstellte zu sehen, garniert mit einem geschockten Schrei...
Die deutsche VHS von Sunrise Video ist sehr holprig und wahrlich kein Rausch der Farben, den Film kann man sich aber gerne mal anschauen.
Elisabeth Teissier mögen ältere Forianer vielleicht aus dem Samstagabendprogramm der ARD Anfang der 80er kennen, wo sie mit Hotte Buchholz die "Astro-Show" präsentierte. Mutmaßlich war sie dabei wohl aber nicht nackt...
http://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_Teissier
Originaltitel: La Rose ecorchee
Alternativtitel: Horror-Maske
Herstellungsland: Frankreich / 1969
Regie: Claude Mulot
Darsteller: Philippe Lemaire, Anny Duperey, Howard Vernon, Elizabeth Teissier
***
Angesichts des Lilliputaners bei den Reeperbahn-Schwedinnen war auch dieser Franzosen-Film mal wieder fällig.
Frederic Lansac ist einerseits ein bekannter Maler, daneben ist er einer der Inhaber eines botanischen Instituts. Seine Freundin Moira (Elisabeth Teissier) ist eine Society-Schickse, während er mit der High Society nicht wirklich etwas anfangen kann. Eines Tages trifft er Ann und ist es ist um ihn geschehen: Liebe auf den ersten Blick!
Zusammen plant man die Hochzeit und verkrümelt sich auf das alte, ziemlich heruntergekommene Familienschloss der Lansacs, das lange Zeit sich selbst überlassen war und nur von Igor und Olaf, zwei stummen Liliputanern, die die Dienerschaft darstellen, bewohnt wurde.
Während der Hochzeitsvorbereitungen taucht Moira im Schloss auf, es kommt zu einer Auseinandersetzung mit Ann, in der letztere in brennendes Feuer gerät. Sie überlebt zwar, ist aber gräßlich entstellt, zieht sich aus der Öffentlichkeit komplett zurück und wird gar offiziell für tot erklärt.
Da Frederic aufgrund Abwesenheit seines Partners um das botanische Institut kümmern muss, engagiert er Agnes als Krankenschwester und Pflegerin für Ann, doch die kann Agnes' Schönheit nicht ertragen. Und als Ann mitbekommt, dass Frederic Agnes ins Bettchen nachgestiegen ist, ist für Agnes das Leben schnell beendet.
Im Institut hat Frederic unterdessen einen Prof. Rohmer (Howard Vernon) eingestellt, der sich bald als ehemaliger Gesichtschirurg entpuppt, dem nach einem Todesfall (der ihn in den Knast brachte) die Approbation entzogen wurde und der nun illegal flüchtigen Verbrechern neue Gesichter verpasst. Mit der Drohung, ihn für dieses Tun bei der Polizei anzuzeigen, nötigt Frederic ihn, seine Fähigkeiten dazu zu verwenden, Ann wieder zu einer Schönheit zu machen. Dazu freilich wird ein schönes Gesicht einer noch (!) lebenden Frau benötigt, da passt es gut, dass just Agnes' Schwester auf der Suche nach ihrer Blutsverwandten im Schloß aufgeschlagen ist...
Doch Prof. Rohmer bekommt Gewissensbisse und enzieht sich der Situation durch Suizid, worauf Ann erst richtig durchdreht. Aber Igor und Olaf haben absolut keinen Bock mehr, noch länger die Fußabtreter von Ann darzustellen...
Tja, Georges Franju meets gothic horror in einem verfallenden Schloß, dessen Pittoreskität von Jean Rollin stammen könnte. Claude Mulot zeigt uns die entstellte Ann lange Zeit nicht, sondern setzt nach dem Brand vielmehr häufig die subjektive Kamera ein, um die Szenen aus Anns Sicht darzustellen. Nur einmal gibt es wirklich einen vollständigen Blick auf die Entstellte zu sehen, garniert mit einem geschockten Schrei...
Die deutsche VHS von Sunrise Video ist sehr holprig und wahrlich kein Rausch der Farben, den Film kann man sich aber gerne mal anschauen.
Elisabeth Teissier mögen ältere Forianer vielleicht aus dem Samstagabendprogramm der ARD Anfang der 80er kennen, wo sie mit Hotte Buchholz die "Astro-Show" präsentierte. Mutmaßlich war sie dabei wohl aber nicht nackt...
http://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_Teissier
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Re: Horror-Maske - Claude Mulot
Sie war definitiv nicht nackt (leider). Die Show war unfassbar langweilig, ein einziges Desaster.ugo-piazza hat geschrieben: Elisabeth Teissier mögen ältere Forianer vielleicht aus dem Samstagabendprogramm der ARD Anfang der 80er kennen, wo sie mit Hotte Buchholz die "Astro-Show" präsentierte. Mutmaßlich war sie dabei wohl aber nicht nackt...
http://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_Teissier
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Re: Horror-Maske - Claude Mulot
Horror-Maske
Bei „La rose écorchée“, so der Originaltitel dieses französischen Horrorfilms aus dem Jahre 1969, scheint es sich um das Regiedebüt von Claude Mulot zu handeln, der später in erster Linie Pornofilme drehte. Dafür fiel „Horror-Maske“, der reißerisch als „Sex-Horror-Film“ beworben wurde, überraschend züchtig aus und ist eigentlich ist ein sehr atmosphärischer, düsterer, traurig-trostloser Genre-Beitrag, der sich stark am Franzosen-Klassiker „Augen ohne Gesicht“ orientiert und vom Schicksal eines einst glücklichen Paares erzählt, dessen Leben aus den Fugen geriet, als Ann schwerste Gesichtverbrennungen erleidet und fortan mit ihrer Existenz hadert – bis man den Entschluss fasst, sich ein attraktives weibliches Opfer für eine Gesichtstransplantion zu suchen. Dabei sind Mulots Regiearbeit und das Drehbuch in mehrerlei Hinsicht ungewöhnlich: Während die Handlung eigentlich in der damaligen Gegenwart zu spielen scheint, wirkt das Gothic-Horror-Ambiente des Familienschlosses von Frederic Lousac und seiner entstellten Frau höchst anachronistisch. Die Zeit scheint dort stehengeblieben zu sein, wenn man erfährt, dass die Lousacs sich beispielsweise zwei kleinwüchsige Diener halten, die zudem von Ann selbstgefällig-arrogant diskriminierend und betont als „besonders hässlich“ bezeichnet werden, man ihnen aber „gnädigerweise“ Unterkunft und Verpflegung gewährt und sie für sich arbeiten lässt. Offensichtlich treffen hier zwei Welten aufeinander: Die reiche Oberschicht, die sich fast wie im Mittelalter gebärdet, und die Ausgestoßenen, Verbannten, Rechtelosen. Dass sich die gesellschaftliche Zugehörigkeit Anns nach ihrem Unfall verschiebt und sie vielleicht noch länger zu den Reichen, nicht mehr aber zu den Schönen gehört, kann sie nicht akzeptieren und ist der Ausgangspunkt für die folgenden blutigen Umtriebe, vielleicht sogar bewusst als überspitzte Darstellung eines gesellschaftlichen Klassenkonflikts gedacht, zumindest aber als Veranschaulichung der Diskrepanz zwischen Frederic, der trotz seines gesellschaftlichen Status’, den er als Künstler erreicht hat, relativ bodenständig und wesentlich weniger oberflächlich als seine Frau erscheint. Trotz einiger Nacktszenen behält „Horror-Maske“ aber seinen poetischen Stil bei und betreibt nur wenig Effekthascherei – so bekommt man die grausam verbannte Fratze Anns beispielsweise kaum zu Gesicht, was ihre Wirkung aber nur verstärkt und im Zusammenspiel mit der fatalistischen Bitterkeit der Handlung für manch Gänsehaut sorgt. Die Schauspieler agieren glaubwürdig und wenn Ann und Frederic verzweifelt beginnen, sich im übertragenen Sinne gegenseitig zu zerfleischen und dem Wahnsinn immer näher kommen, fühlt man unweigerlich mit. Die stimmige, effektive musikalische Untermalung unterstreicht das Geschehen perfekt. Trotz seines Anachronismus und des eingeschränkten, elitären, eher unsympathischen Milieus, in dem er spielt, stellt man als Zuschauer automatisch einen emotionalen Bezug zu den Protagonisten her und es fällt leicht, das Dargebotene zu abstrahieren und auf die Realität zu übertragen. Insofern ist „Horror-Maske“ ein zwar vielleicht wenig eigenständiger, aber dafür gut gelungener, seltsamer, unangenehmer Horrorfilm und ein Geheimtipp für aufgeschlossene Genrefreunde mit einem Hang zu unglücklicher Romantik. Mein Rip der deutschsprachigen VHS-Kassette ist leider übersät mit Jumpcuts, evtl. entfaltet „Horror-Maske“ seine Qualitäten auch erst in restaurierter, ansprechenderer Form in Gänze.Frederic Lousac ein bekannter Maler verliebt sich in sein bildschönes Modell Ann und heiratet sie. Seine ehemalige Geliebte sinnt auf Rache. Bei einem Handgemenge zwischen den Rivalinnen stürzt Ann in ein Feuer und ihr Gesicht verbrennt zu einer gräßlichen Horror-Maske. Steht eine rätselhafte Mordserie in Verbindung mit den Ereignissen auf dem Landsitz der Lousac’s? Covertext
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Horror-Maske - Claude Mulot
Jawohl und zwar unter dem schönen Namen Frédéric Lansac. Vom langen Sack kann ich insbesondere den sehr schönen, "geschwätzigen" "Le sexe qui parle" empfehlen. Der ist super! "La femme-objet" ist aber auch nicht übel.buxtebrawler hat geschrieben:das Regiedebüt von Claude Mulot zu handeln, der später in erster Linie Pornofilme drehte.
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Re: Horror-Maske - Claude Mulot
Möglicherweise fehlt da auch noch mehr, ich hab das nicht geprüft. Eine schöne DVD wäre aber nicht verkehrt.buxtebrawler hat geschrieben: Mein Rip der deutschsprachigen VHS-Kassette ist leider übersät mit Jumpcuts, evtl. entfaltet „Horror-Maske“ seine Qualitäten auch erst in restaurierter, ansprechenderer Form in Gänze.
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Re: Horror-Maske - Claude Mulot
Der ist von Mulot?Arkadin hat geschrieben:Jawohl und zwar unter dem schönen Namen Frédéric Lansac. Vom langen Sack kann ich insbesondere den sehr schönen, "geschwätzigen" "Le sexe qui parle" empfehlen.buxtebrawler hat geschrieben:das Regiedebüt von Claude Mulot zu handeln, der später in erster Linie Pornofilme drehte.
OK, den Film kenne ich natürlich nicht.
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Re: Horror-Maske - Claude Mulot
Gibt 'ne US-DVD von Mondo Macabro, aber natürlich ohne deutschen Ton...ugo-piazza hat geschrieben:Möglicherweise fehlt da auch noch mehr, ich hab das nicht geprüft. Eine schöne DVD wäre aber nicht verkehrt.
Aber stimmt, wäre auch mal interessant, ob das deutsche Tape geschnitten ist oder nicht, abgesehen von den Jumpcuts.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Horror-Maske - Claude Mulot
Habe schon viel gutes über diesen Film gehört. Ausserdem mag ich generell Streifen, in denen Zwerge diskriminiert oder runtergeputzt werden, einfach nur weil sie Zwerge sind...
„Ist es denn schade um diesen Strohhalm, Du Hampelmann?“
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Re: Horror-Maske - Claude Mulot
Canisius hat geschrieben:Ausserdem mag ich generell Streifen, in denen Zwerge diskriminiert oder runtergeputzt werden, einfach nur weil sie Zwerge sind...
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Horror-Maske - Claude Mulot
Haha, mein Zwergenbild ist größtenteils von 3 Filmen mit besonders fiesen Gnomen geprägt:buxtebrawler hat geschrieben:Canisius hat geschrieben:Ausserdem mag ich generell Streifen, in denen Zwerge diskriminiert oder runtergeputzt werden, einfach nur weil sie Zwerge sind...
http://www.ofdb.de/film/16872,Die-Brut-des-B%C3%B6sen
http://www.ofdb.de/film/6113,Die-Leiche ... ankenstein
http://www.ofdb.de/film/35157,Das-Haus- ... C3%A4dchen
Van Bullock, Genz & Olaf...3 Zwerge, die gleiche Niedertracht!
„Ist es denn schade um diesen Strohhalm, Du Hampelmann?“