Die Herren Dracula - Edouard Molinaro (1976)
Moderator: jogiwan
Die Herren Dracula - Edouard Molinaro (1976)
Originaltitel: Dracula père et fils
Herstellungsland: Frankreich / 1976
Regie: Edouard Molinaro
Darsteller: Christopher LeeBernard Menez, Marie-Helene Breillat, Robert Dalban, Catherine Breillat u. A.
Hier noch ein Liebling aus meiner Kindheit:
Der "Prince of Darkness" aka Dracula (Christopher Lee) hat Probleme. Da wäre zum einen sein missratener Sohn Ferdinand (Bernard Menez), der einfach nicht in der Lage ist Menschen zu beissen. Daher trinkt Ferdinand Blut noch immer aus der Flasche, obwohl er bereits längst ein dreistelliges Alter erreicht hat. Zu allem Überfluss halten die modernen Zeiten Einzug in das herrschaftliche Schloss in Transsylvanien, die Kommunisten zwingen die Vampire zur Flucht. Auf ihrer Odyssee quer durch Europa werden Vater und Sohn getrennt. Der alte Graf landet in England und wird dort innerhalb kurzer Zeit ein Filmstar, keiner kann einen Vampir so überzeugend darbieten wie er. Ferdinand verschlägt es nach Frankreich, dort geht er einem schlecht bezahlten Job nach und haust in einem muffigen Kellerloch. In Paris finden sich Vater und Sohn schliesslich wieder, doch die Freude soll nicht von langer Dauer sein. Beide begehren eine junge, attraktive Dame namens Nicole. Doch während Papi seine Beisserchen einsetzen möchte, will Sohnemann die holde Nicole nicht zu einer Vampirin machen, sie unverschämterweise den Fängen seines alten Herrn entreissen. Grosser Ärger kündigt sich an...
Was für eine herrliche Komödie aus Frankreich! Edouard Molinaro drehte diesen feinen Spass im Jahre 1976, also drei Jahre nach dem siebten und letzten Dracula-Film (Dracula braucht frisches Blut, 1973), den Lee für die britische Kultschmiede Hammer veredelte. Seine Paraderolle nimmt der Christopher Lee hier ganz wundervoll auf die Schippe. Angenehmerweise bewirft man die Originale nicht mit Dreck, Molinaro liefert eine durch und durch liebenswerte Parodie ab. Wenn der Graf eine schlafende Blondine beisst, die sich leider als aufgeblasene Liebespuppe erweist, ist schon allein der Gesichtsausdruck von Chris Lee für etliche Lachtränen gut. Bernard Menez kommt als aus der Art geschlagener Sohn ebenfalls klasse rüber, bildet mit Lee ein herrliches Duo.
Diesen Film liebe ich seit einer kleinen Ewigkeit. Als die siebziger Jahre in den letzten Zügen lagen lief der Titel im ZDF, das konnte sich Klein-Blapi natürlich nicht entgehen lassen. Vielleicht liebe ich diesen Film so sehr, weil ihn noch immer völlig kritiklos anschauen kann, wohlige Erinnerungen an längst vergangene Zeiten das Herz erwärmen, hach... ...bevor ich nun noch weiter in den Kitsch abgleite ein paar Worte zur DVD. Der Film wurde damals für das Fernsehen im Auftrag des ZDF bearbeitet, dies ist noch heute im Abspann zu lesen, es wurde also offensichtlich nicht an der Vorlage rumgemurkst, sehr schön! In deutsche Kinos hat es der Film -unverständlicherweise- nicht geschafft. Die Scheibe von Universum Film/Tobis ist nicht sensationell, doch die gebotene Qualität stellt mich zufrieden. Extras zum Film gibt es leider keine, dafür aber immerhin ein paar Trailer zu anderen Titeln aus dem Programm des Anbieters.
So richtig Freude macht "Die Herren Dracula" vermutlich erst dann, wenn man die Hammer Filme mit Christopher Lee in der Rolle des Dracula gesehen hat und diese liebt, zutiefst verehrt.
Von meiner Seite hagelt es extrem fette, extrem subjektive 9/10, danke für diesen liebenswerten Film!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Die Herren Dracula - Edouard Molinaro
Diesen Film hab ich ich guter Erinnerung, Vater und Sohn, die sich ewig zanken, weil der Sohn auf keinen Fall so werden will, wie der Papa, auch bei Vampiren ist das nicht anders!
Klasse Stück Film jedenfalls!
7/10
Klasse Stück Film jedenfalls!
7/10
Re: Die Herren Dracula - Edouard Molinaro
habe ich erst einmal vor langer zeit im TV gesehen. Gekannt habe ich den aber schon länger, weil mein Vater den so gerne mochte. Und da hat er auch mal wieder Geschmack bewiesen
Schöne Komödie. Wenn "Shaun of the Dead" - wie vorhin geschrieben - eine typisch britische Angelegenheit ist, würde ich hier sagen: Eine typisch französische.
Schöne Komödie. Wenn "Shaun of the Dead" - wie vorhin geschrieben - eine typisch britische Angelegenheit ist, würde ich hier sagen: Eine typisch französische.
Früher war mehr Lametta
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Re: Die Herren Dracula - Edouard Molinaro
Produktionsland: Frankreich
Produktion: Alain Poiré
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Édouard Molinaro
Drehbuch: Claude Klotz (Roman), Alain Godard, Jean-Marie Poiré, Édouard Molinaro
Kamera: Alain Levent
Schnitt: Monique Isnardon, Robert Isnardon
Musik: Vladimir Cosma
Länge: ca. 94 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Christopher Lee: Le Baron / Dracula
Bernard Menez: Ferdinand
Marie-Hélène Breillat: Nicole Clement
Bernard Alane: Jean
Anna Gaël: Miss Gaylor
Mustapha Dali: Khaleb
Catherine Breillat: Hermine Poitevin
Jean-Claude Dauphin: Cristéa
Der Sohn eines Barons, Ferdinand- kommt seiner Berufung als Vampir nicht nach. Beißen und das Blut anderer Menschen zu trinken bereitet ihm Angst. Demnach muss der Baron seinen Sohn 106 Jahre lang ernähren.
Nachdem ihr Schloss von der rumänischen Armee besetzt wird, müssen der Baron und Ferdinand aus Transsylvanien fliehen. Auf der Flucht verlieren sich beide aus den Augen, treffen sich allerdings in Paris des Jahres 1976 wieder. Während der Graf ein erfolgreicher Horrorfilm-Star ist, arbeitet sein Sohn als Nachtwächter...
Nach Dracula braucht frisches Blut hatte Christopher Lee eigentlich nicht mehr vor, die Rolle des Vampirs zu spielen, da das Thema für ihn abgehakt war. Glücklicherweise gelang es dem Regisseur Edouard Molinaro, Christopher Lee noch einmal dazu zu bewegen den Umhang überzustreifen.
Was bietet „Dracula père et fils“ sprich „Die Herren Dracula“ eigentlich? Mit den klassischen Filmen aus den Hammer Studios hat der Film so gut wie gar nichts zu tun. Denn einzig der Anfang in dem eine Kutsche durch die transsylvanischen Wälder rast und eine beängstigte Reisegesellschaft zeigt, erinnert an den klassischen Dracula-Stoff. Alles danach geht in eine vollkommen andere Richtung. Diese Richtung zeigt sich vordergründig als eine intelligente Komödie, welche reich mit Metaphern und Situationskomik gespickt ist.
In zweiter Linie kann man auch durchaus von einer Art Abgesang auf den klassischen Dracula-Film sprechen.
Der Baron und Ferdinand werden von rumänischen Revolutionären aus ihrem Schloss vertrieben. Mit Hammer und Sichel zum Kreuz gehalten vertreibt man das Böse aus ihrem Land. Auf Grund einiger Missgeschicke landet der Baron in England und Ferdinand in Frankreich. Während der Baron zum Filmschauspieler wird und am Set sein benötigtes Blut trinken kann (Shadow of the Vampire lässt grüßen) arbeitet Ferdinand als Nachtwächter und wohnt in einem Keller. Ferdinands Durst nach Blut ist stärker als je zuvor, aber seine Ungeschicklichkeit bringt ihn von einer Misere in die nächste. Er hasst sein Dasein als Vampir. Doch der Zufall will es, dass sich Vater und Sohn wieder sehen. Was zuerst Freude ist, wandelt sich in Hass und dieser wird von Nicole getrieben. Denn beide sind in Nicole verliebt. Ferdinand will im Leben mit Nicole leben, der Baron hingegen im Tode mit Nicole leben.
Ferdinands Antipathie gegen sein Dasein als Vampir lässt ihn zum Menschen werden um fortan glücklich mit Nicole leben zu können.
Man kann den Film mit der Message sehen, dass sich Niemand seinem Schicksal unterwerfen muss und einfach nur an sich glauben soll. Erkennen muss man dieses jedoch nicht, denn der Film ist in erster Linie eine Komödie und so soll es auch bleiben.
8/10
Produktion: Alain Poiré
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Édouard Molinaro
Drehbuch: Claude Klotz (Roman), Alain Godard, Jean-Marie Poiré, Édouard Molinaro
Kamera: Alain Levent
Schnitt: Monique Isnardon, Robert Isnardon
Musik: Vladimir Cosma
Länge: ca. 94 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Christopher Lee: Le Baron / Dracula
Bernard Menez: Ferdinand
Marie-Hélène Breillat: Nicole Clement
Bernard Alane: Jean
Anna Gaël: Miss Gaylor
Mustapha Dali: Khaleb
Catherine Breillat: Hermine Poitevin
Jean-Claude Dauphin: Cristéa
Der Sohn eines Barons, Ferdinand- kommt seiner Berufung als Vampir nicht nach. Beißen und das Blut anderer Menschen zu trinken bereitet ihm Angst. Demnach muss der Baron seinen Sohn 106 Jahre lang ernähren.
Nachdem ihr Schloss von der rumänischen Armee besetzt wird, müssen der Baron und Ferdinand aus Transsylvanien fliehen. Auf der Flucht verlieren sich beide aus den Augen, treffen sich allerdings in Paris des Jahres 1976 wieder. Während der Graf ein erfolgreicher Horrorfilm-Star ist, arbeitet sein Sohn als Nachtwächter...
Nach Dracula braucht frisches Blut hatte Christopher Lee eigentlich nicht mehr vor, die Rolle des Vampirs zu spielen, da das Thema für ihn abgehakt war. Glücklicherweise gelang es dem Regisseur Edouard Molinaro, Christopher Lee noch einmal dazu zu bewegen den Umhang überzustreifen.
Was bietet „Dracula père et fils“ sprich „Die Herren Dracula“ eigentlich? Mit den klassischen Filmen aus den Hammer Studios hat der Film so gut wie gar nichts zu tun. Denn einzig der Anfang in dem eine Kutsche durch die transsylvanischen Wälder rast und eine beängstigte Reisegesellschaft zeigt, erinnert an den klassischen Dracula-Stoff. Alles danach geht in eine vollkommen andere Richtung. Diese Richtung zeigt sich vordergründig als eine intelligente Komödie, welche reich mit Metaphern und Situationskomik gespickt ist.
In zweiter Linie kann man auch durchaus von einer Art Abgesang auf den klassischen Dracula-Film sprechen.
Der Baron und Ferdinand werden von rumänischen Revolutionären aus ihrem Schloss vertrieben. Mit Hammer und Sichel zum Kreuz gehalten vertreibt man das Böse aus ihrem Land. Auf Grund einiger Missgeschicke landet der Baron in England und Ferdinand in Frankreich. Während der Baron zum Filmschauspieler wird und am Set sein benötigtes Blut trinken kann (Shadow of the Vampire lässt grüßen) arbeitet Ferdinand als Nachtwächter und wohnt in einem Keller. Ferdinands Durst nach Blut ist stärker als je zuvor, aber seine Ungeschicklichkeit bringt ihn von einer Misere in die nächste. Er hasst sein Dasein als Vampir. Doch der Zufall will es, dass sich Vater und Sohn wieder sehen. Was zuerst Freude ist, wandelt sich in Hass und dieser wird von Nicole getrieben. Denn beide sind in Nicole verliebt. Ferdinand will im Leben mit Nicole leben, der Baron hingegen im Tode mit Nicole leben.
Ferdinands Antipathie gegen sein Dasein als Vampir lässt ihn zum Menschen werden um fortan glücklich mit Nicole leben zu können.
Man kann den Film mit der Message sehen, dass sich Niemand seinem Schicksal unterwerfen muss und einfach nur an sich glauben soll. Erkennen muss man dieses jedoch nicht, denn der Film ist in erster Linie eine Komödie und so soll es auch bleiben.
8/10
- Vinz Clortho
- Beiträge: 1486
- Registriert: Mi 25. Mai 2011, 21:27
- Wohnort: NRW
Re: Die Herren Dracula - Edouard Molinaro
Dürfte als Acht- oder Neunjähriger meine erste zärtliche Cousine Berührung mit dem Horrorgenre (naja, "Gruselklamotte" trifft's vermutlich eher) gewesen sein. Die zweite erfolgte kurz darauf in Form des britischen Haunted House-Chillers "The Legend Of Hell House" aka "Tanz der Totenköpfe" - im Vergleich zu Erstgenanntem schon recht harter Tobak, bei dem mir als kleiner Hosenmatz aber auch ordentlich die Muffe gegangen ist ..!
Bernard Menez aka Dracula junior dürfte ich erst kürzlich an der Seite von Dieter Hallervorden in "Didi auf vollen Touren" erspähen. Da hab ich die ganze Zeit gerätselt, woher ich die Visage sonst noch kenne ...
Jetzt weiß ich's wieder.
Bernard Menez aka Dracula junior dürfte ich erst kürzlich an der Seite von Dieter Hallervorden in "Didi auf vollen Touren" erspähen. Da hab ich die ganze Zeit gerätselt, woher ich die Visage sonst noch kenne ...
Jetzt weiß ich's wieder.
Noch Sand und schon warm drauf.
Re: Die Herren Dracula - Edouard Molinaro
Ende der 60er, Anfang der 60er Jahre erlangte Christopher Lee mit der Rolle des Dracula Weltberühmtheit. Die Filme aus den berühmten englischen Hammer-Studios wurden Vorbild für unzählige Nachfolgestreifen. Doch in den 70ern beschritt Christopher Lee – immer noch in der Rolle des brühmtesten Vampirs aller Zeiten – neue Wege. Die Dracula-Filme wurden der (damaligen) Neuzeit angepasst. Und heraus kamen ernsthafte Streifen mit weniger ernst zu nehmenden deutschen Verleihtiteln wie „Dracula jagt Mini-Mädchen“ oder Gruselkomödien wie „Die Herren Dracula“.
Letzterer war in meiner Kindheit eigentlich immer der Klassiker im Silvesterprogramm. Und auch wenn nicht alle Kritiker diese Meinung teilen: „Die Herren Dracula“ veralbert die Dracula-Reihe nicht einfach nur, sondern kann sich durchaus sehen lassen. Christopher Lee verkörpert seine Rolle mit der ihm gewohnten Eleganz, kann aber auch in den humorigen Szenen überzeugen. Der Streifen begeht nicht den Fehler und ergeht sich in platten Kalauern, sondern liefert auf seine etwas schräge Art und Weise eine Hommage an die alten Hammer-Filme. Kollege Dracula muss in der Neuzeit mit so manchen, ihm unbekannten Dingen klarkommen: Fensterglas ist z.B. ein Phänomen, das sich ihm nur sehr schmerzhaft erschließt. Und die Frauen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren … wenn sie plötzlich aus Gummi sind.
Und so kann „Die Herren Dracula“ zumindest mich voll und ganz überzeugen mit seiner gelungenen Mischung aus Humor und Grusel. Christopher Lee wirkt hier auf jeden Fall weniger albern als in Jess Francos unsäglichem „Nachts, wenn Dracula erwacht“, wo Lee dann wirklich seine Rolle zu Grabe getragen hat. Bei „Die Herren Dracula“ zeigt er nochmal all das, was ihn und seine Rolle so sehenswert gemacht hat.
10/10
Letzterer war in meiner Kindheit eigentlich immer der Klassiker im Silvesterprogramm. Und auch wenn nicht alle Kritiker diese Meinung teilen: „Die Herren Dracula“ veralbert die Dracula-Reihe nicht einfach nur, sondern kann sich durchaus sehen lassen. Christopher Lee verkörpert seine Rolle mit der ihm gewohnten Eleganz, kann aber auch in den humorigen Szenen überzeugen. Der Streifen begeht nicht den Fehler und ergeht sich in platten Kalauern, sondern liefert auf seine etwas schräge Art und Weise eine Hommage an die alten Hammer-Filme. Kollege Dracula muss in der Neuzeit mit so manchen, ihm unbekannten Dingen klarkommen: Fensterglas ist z.B. ein Phänomen, das sich ihm nur sehr schmerzhaft erschließt. Und die Frauen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren … wenn sie plötzlich aus Gummi sind.
Und so kann „Die Herren Dracula“ zumindest mich voll und ganz überzeugen mit seiner gelungenen Mischung aus Humor und Grusel. Christopher Lee wirkt hier auf jeden Fall weniger albern als in Jess Francos unsäglichem „Nachts, wenn Dracula erwacht“, wo Lee dann wirklich seine Rolle zu Grabe getragen hat. Bei „Die Herren Dracula“ zeigt er nochmal all das, was ihn und seine Rolle so sehenswert gemacht hat.
10/10
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40644
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
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Re: Die Herren Dracula - Edouard Molinaro
„Sehen Sie ihn sich doch nur an: Der einzige Vampir, der so mittelmäßig wie ein Mensch geworden ist!“
„Die Herren Dracula“ ist eine französische Vampirkomödie von Regisseur Edouard Molinaro („Der große Blonde auf Freiersfüßen“) aus dem Jahre 1977 nach der Literaturvorlage „Der Vampir von Paris“ von Claude Klotz. Graf Dracula (Christopher Lee, „Dracula“) zeugt einen Sohn mit einer Sterblichen und wird Jahrhunderte später von den Kommunisten aus Rumänien vertrieben. Es verschlägt ihn nach London, wo er erfolgreich eine Filmkarriere antritt, während sich sein Filius Ferdinand (Bernard Menez, „Das große Fressen“) in Paris als Nachtwächter durchschlägt. Als sie sich nach längerer Zeit wiedertreffen und in dieselbe Frau (Marie-Hélène Breillat, „Der letzte Tango in Paris“) verlieben, entbrennt ein erbitterter Konkurrenzkampf…
Die Idee, einen Vampir mit den Problemen der Moderne zu konfrontieren, birgt natürlich reichlich komödiantisches Potential. Diese Idee dann auch mit einer Vater-Sohn-Fehde zu verbinden und einen so gar nicht den Klischees entsprechenden Vampirsohn, der zwischen dem menschlichen Leben auf der einen und dem Vampirismus auf der anderen Seite hin- und hergerissen ist, klingt nach dem Stoff für eine höchst amüsante Komödie. Zumal man Christopher Lee für eine der beiden Hauptrollen gewinnen konnte, obwohl dieser seiner Dracula-Rolle eigentlich längst abschwören wollte.
Nach einem wie aus einer britischen „Hammer“-Produktion entsprungenen Prolog vermischt Molinaro Parodie, Situationskomik, Liebesgeschichte und Familiendrama miteinander. All das geschieht sympathisch, kurzweilig und mit französischem Charme, lebt gewissermaßen aber mehr von seinen ungleichen, hervorragenden Hauptdarstellern als unbedingt von seinem Humor, der, wie sich mit fortschreitender Spielzeit herausstellt, wenig bissig, fast gefällig daherkommt. In dieser Hinsicht hätte man mehr aus dem Stoff herausholen können, dann wäre der kitschige Unterton angesichts der Entwicklung (Achtung, Spoiler: Durch die Liebe zu einem Menschen wird Ferdinand selbst zu einem...) weniger stark aufgefallen. Wann immer Molinaro sich an offensiverem Humor versucht, droht der Film, einem Stilbruch anheim zu fallen und gerät ein wenig ins Schlingern. Am besten funktioniert er als Parabel auf die Phase der Pubertät und der Abkapselung von den Eltern. Über weite Strecken ist auch das „Was wäre, wenn...“-Spielchen, das einen erhabenen Vampir mit Alltagsproblemen konfrontiert und zu Gedankenspielen dahingehend anregt, wie sich ein Vampir heutzutage verhalten müsste und wer aus der eigenen Nachbarschaft einer sein könnte, recht reizvoll, nutzt sich aber etwas schneller ab, als der Film sein Ende findet. Dieses fiel etwas eigenartig aus, versucht sich aber glücklicherweise nach einem leider eher flachen und eindimensionalen Finale nicht an einem klassischen „Happy End“.
Wer mit leiserem französischen Humor etwas anfangen kann, wird mit „Die Herren Dracula“ ebenso eine gute Zeit verbringen wie ein Christopher-Lee-Fan oder wissbegieriger Vampirfilm-Nerd. Allen anderen würde ich zunächst einmal eher zu Polanskis „Tanz der Vampire“ bzw. den de-Funès- und Richard-Höhepunkten raten (Louis de Funès bleibt auch gegen Dracula der Chefcholeriker und Pierre Richard der tollpatschigere und trotteligere Verlierer als Dracula-Zögling Ferdinand).
„Die Herren Dracula“ ist eine französische Vampirkomödie von Regisseur Edouard Molinaro („Der große Blonde auf Freiersfüßen“) aus dem Jahre 1977 nach der Literaturvorlage „Der Vampir von Paris“ von Claude Klotz. Graf Dracula (Christopher Lee, „Dracula“) zeugt einen Sohn mit einer Sterblichen und wird Jahrhunderte später von den Kommunisten aus Rumänien vertrieben. Es verschlägt ihn nach London, wo er erfolgreich eine Filmkarriere antritt, während sich sein Filius Ferdinand (Bernard Menez, „Das große Fressen“) in Paris als Nachtwächter durchschlägt. Als sie sich nach längerer Zeit wiedertreffen und in dieselbe Frau (Marie-Hélène Breillat, „Der letzte Tango in Paris“) verlieben, entbrennt ein erbitterter Konkurrenzkampf…
Die Idee, einen Vampir mit den Problemen der Moderne zu konfrontieren, birgt natürlich reichlich komödiantisches Potential. Diese Idee dann auch mit einer Vater-Sohn-Fehde zu verbinden und einen so gar nicht den Klischees entsprechenden Vampirsohn, der zwischen dem menschlichen Leben auf der einen und dem Vampirismus auf der anderen Seite hin- und hergerissen ist, klingt nach dem Stoff für eine höchst amüsante Komödie. Zumal man Christopher Lee für eine der beiden Hauptrollen gewinnen konnte, obwohl dieser seiner Dracula-Rolle eigentlich längst abschwören wollte.
Nach einem wie aus einer britischen „Hammer“-Produktion entsprungenen Prolog vermischt Molinaro Parodie, Situationskomik, Liebesgeschichte und Familiendrama miteinander. All das geschieht sympathisch, kurzweilig und mit französischem Charme, lebt gewissermaßen aber mehr von seinen ungleichen, hervorragenden Hauptdarstellern als unbedingt von seinem Humor, der, wie sich mit fortschreitender Spielzeit herausstellt, wenig bissig, fast gefällig daherkommt. In dieser Hinsicht hätte man mehr aus dem Stoff herausholen können, dann wäre der kitschige Unterton angesichts der Entwicklung (Achtung, Spoiler: Durch die Liebe zu einem Menschen wird Ferdinand selbst zu einem...) weniger stark aufgefallen. Wann immer Molinaro sich an offensiverem Humor versucht, droht der Film, einem Stilbruch anheim zu fallen und gerät ein wenig ins Schlingern. Am besten funktioniert er als Parabel auf die Phase der Pubertät und der Abkapselung von den Eltern. Über weite Strecken ist auch das „Was wäre, wenn...“-Spielchen, das einen erhabenen Vampir mit Alltagsproblemen konfrontiert und zu Gedankenspielen dahingehend anregt, wie sich ein Vampir heutzutage verhalten müsste und wer aus der eigenen Nachbarschaft einer sein könnte, recht reizvoll, nutzt sich aber etwas schneller ab, als der Film sein Ende findet. Dieses fiel etwas eigenartig aus, versucht sich aber glücklicherweise nach einem leider eher flachen und eindimensionalen Finale nicht an einem klassischen „Happy End“.
Wer mit leiserem französischen Humor etwas anfangen kann, wird mit „Die Herren Dracula“ ebenso eine gute Zeit verbringen wie ein Christopher-Lee-Fan oder wissbegieriger Vampirfilm-Nerd. Allen anderen würde ich zunächst einmal eher zu Polanskis „Tanz der Vampire“ bzw. den de-Funès- und Richard-Höhepunkten raten (Louis de Funès bleibt auch gegen Dracula der Chefcholeriker und Pierre Richard der tollpatschigere und trotteligere Verlierer als Dracula-Zögling Ferdinand).
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Die Herren Dracula - Edouard Molinaro
in zwei Fassungen in der neuen Box von Severin inklusive Soundtrack!
Dracula and Son – Director’s Cut (1976) and U.S. Version (1979)
For his tenth and final screen appearance as Dracula, Christopher Lee starred – speaking fluent French – in this slyly ingenious 1976 horror comedy based on a novel by Claude Klotz (THE HAIRDRESSER’S HUSBAND) and directed by Academy Award® nominee Édouard Molinaro (LA CAGE AUX FOLLES). But when the U.S. distributor re-cut and dubbed the film into a broad parody, it was deservedly met with universal disdain. Molinaro’s Director’s Cut can now be experienced for the first time ever in America, lovingly restored in 4K from the original negative with both French & English audio tracks. Bernard Menez (DAY FOR NIGHT), Marie-Hélène Breillat (LAST TANGO IN PARIS) and future writer/director Catherine Breillat (ANATOMY OF HELL) co-star in this “charming satire” (The Christopher Lee Filmography) featuring a sumptuous score by Vladimir Cosma (DIVA) and loaded with vintage & new Special Features.
Disc Specs:
*Runtime: 99 mins (Director’s Cut), 79 mins (U.S. Version)
*Audio: English Mono / Closed Captions, French Mono / Optional English Subtitles
*Region A
*Aspect Ratio: 1.66:1
Special Features:
*Audio Commentary With Christopher Lee Biographer Jonathan Rigby And Hammer Historian Kevin Lyons
*Audio Commentary With Kat Ellinger, Author Of Daughters Of Darkness
*Let The Son Shine In — Interview With Actor Bernard Menez
*Archival French TV Interview With Christopher Lee
*The Molinaro Tapes — Archival Audio Interview With Director Édouard Molinaro
*Who Was Claude Klotz? — Filmmaker Patrice Leconte On His Three-Time Co-Writer And Author Of The Novel Paris Vampire
*Archival Interview With Claude Klotz At A 1976 Presentation Of DRACULA AND SON In Marseille
*German Credit Sequences
*Trailer
*TV Spot
Disc 6: Dracula and Son Soundtrack
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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