Die Meute - Franck Richard (2010)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39402
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Die Meute - Franck Richard (2010)

Beitrag von jogiwan »

Die Meute

Bild

Originaltitel: La Meute

Herstellungsland: Frankreich, Belgien / 2010

Regie: Franck Richard

Darsteller: Émilie Dequenne, Yolande Moreau, Benjamin Biolay, Eric Godon, u.a.

Story:

Charlotte (Émilie Dequenne) fährt durch das französische Niemandsland - zum Spaß an der Freude und um einen Haufen CDs zu hören. Als sie bei einem Imbiss von einer Bikergang angemacht wird und diese kurze Zeit später im Rückspiegel auftaucht, kommt es ihr sehr gelegen, dass sie am Straßenrand Max (Benjamin Biolay) erblickt. Sie nimmt den Anhalter mit und die Bikergang fährt gröhlend an ihnen vorbei.
Als Max für Charlotte fährt, hält er an einer abgelegenen Bar, La Spack. Dort geht Max kurz auf Toilette, taucht aber auch einige Zeit später nicht wieder auf. Die Bar wird kurzerhand von der Besitzerin (Yolande Moreau) geschlossen, woraufhin Charlotte draußen auf den ehemaligen Polizisten Chinaski (Philippe Nahon) trifft, der in Bezug auf das seltsame Verschwinden von Max Nachforschungen anstellen möchte. Doch Charlotte kann gut für sich selbst sorgen und bricht deshalb nachts in die Bar ein, um Max zu suchen. Allerdings stellt sich das als schlechte Idee heraus: sie wird niedergeschlagen und findet sich am Morgen in einem Käfig gefangen wieder... (quelle: ofdb.de)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
sid.vicious
Beiträge: 2368
Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
Wohnort: Bochum

Re: Die Meute - Franck Richard (2010)

Beitrag von sid.vicious »

Bild Bild

Originaltitel: La meute
Produktionsland: Frankreich
Produktion: Jeremy Burdek, Vérane Frédiani, Nadia Khamlichi, Christophe Louis, Adrian Politowski
Franck Ribière
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Franck Richard
Drehbuch: Franck Richard
Kamera: Laurent Barès
Schnitt: Olivier Gajan
Länge: ca. 81 Minuten
Freigabe: SPIO/JK geprüft: keine schwere Jugendgefährdung
Darsteller: Yolande Moreau, Philippe Nahon, Benjamin Biolay, Marie Denarnaud, Brice Fournier

Charlotte fährt ohne Ziel durch die Gegend um sich während der Fahrt massig CDs anhören zu können. Während eines kurzen Stopps wir d sie von Bikern belästigt. Als diese sie verfolgen hält es Charlotte für eine gute Idee einen Anhalter mitzunehmen. Mit ihm zusammen fährt sie in eine schäbige Gaststätte namens La Spack. Die Biker tauchen ebenfalls dort auf und der Anhalter ist plötzlich verschwunden. Als sich Charlotte auf die Suche nach ihm macht kommt sie in ernsthafte Schwierigkeiten.

Ein recht stimmiger Start zeigt die Landschaft Frankreichs als vernebelte Einöde durch die eine monotone Straße führt. Erst kurz darauf lichtet sich das Trauerverhangene Ambiente durch ein wenig mehr Helligkeit. Émilie Dequenne spielt die Rolle der Hauptdarstellerin Charlotte. Émilie sollte dem Freund des europäischen Kinos aus Christophe Gans „Pakt der Wölfe“ bekannt sein, da sie dort die Rolle der Marianne de Morangias spielte. Fernab von Wolfspakten jeder Art, ist Émilie Dequenne in Franck Richard „La Meute" eher in einer Art Psychiatrie gelandet und der Name La Spack ist aus Sicht eines Deutschsprachlers sicherlich anders zu deuten als aus Sicht eines Franzosen. Nun gut belassen wir es dabei. Fakt ist halt, dass uns innerhalb von „La Meute" einige schräge und seltsame Gestalten begegnen.

In technischer Hinsicht ist die Kameraarbeit von Laurent Barès lobend zu erwähnen. Es werden einige interessante optische Momente geboten, die das Auge ein wenig verwöhnen. Hierbei sollte auf einige Außenaufnahmen zum Ende des Films geachtet werden.

Weiterhin bietet „La Meute" einen sehr minimalistischen aber auch sehr passenden Soundtrack. Monotone Abfolgen die das Gesamtbild in positiver Weise unterstützen und somit eine gute Wirkung erzielen können.

Fazit: Ein guter französischer Film, der sich zwar in keiner Weise mit den großen drei (High Tension, Inside, Martyrs) messen kann, aber dennoch zu empfehlen ist.

6,5/10
Bild
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: Die Meute - Franck Richard (2010)

Beitrag von horror1966 »

Harter französischer Horror der Marke "High Tension" - (Frankfurter Rundschau)


Seit nunmehr schon einigen Jahren erscheinen immer wieder ziemlich harte Horrorfilme aus unserem Nachbarland Frankreich, mit "Die Meute" liegt nun der nächste Vertreter dieser Art vor, der gleichzeitig auch den Regie-Erstling von Franck Richard darstellt. Nun geht man als Fan des Genres gerade bei diesen Filmen immer mit ziemlich hohen Erwartungen an die Sache ran, denn durch Filme wie "High Tension", "Inside" oder auch "Martyrs" ist man doch einen äusserst hohen Standard gewöhnt, was insbesondere den visuellen Härtegrad dieser Werke betrifft. Darum sollte sich der Zuschauer auch nicht zu sehr von dem oben genannten Zitat aus der Frankfurter Rundschau beeinflussen lassen, denn "Die Meute" kann in diesem Punkt keinesfalls mit den genannten Filmen mithalten. Das wird sicherlich viele Leute erst einmal etwas enttäuschen, doch sollte man die Dinge immer im richtigen Verhältnis zueinander betrachten. Wir haben es hier mit einem Film zu tun, der in der mir vorliegenden ungeschnittenen Version einen durchaus angemessenen und hohen Härtegrad beinhaltet, der lediglich nicht ganz an die extrem hohe Messlatte der genannten Werke heranreichen kann, das ist auch schon alles.

Dennoch werden auch die Freunde der härteren Gangart auf ihre Kosten kommen, allerdings dauert es eine ganze Weile, bis die wirklich brutalen Passagen Einzug in diese Geschichte halten. In den ersten gut 50 Minuten lebt die Story nämlich in erster Linie von ihrer herrlich dreckigen Grundstimmung und einem dramaturgisch sehr gelungenem Spannungsbogen, der sich mit zunehmender Laufzeit auch immer mehr verdichtet und so die Aufmerksamkeit des Zuschauers immer aufrecht erhält. Blut und Härte sind in diesem Teil des Filmes eher selten, was aber gar nicht einmal so schlimm ist, da man mit gesteigertem Interesse die Abläufe verfolgt, die sich einem hier offenbaren. In der zweiten Filmhälfte wird dann nicht nur das Erzähltempo der Story merklich angezogen, denn bis dahin ist der Plot doch eher etwas ruhiger verlaufen, es gibt nun auch einige wirklich derbe Momente, die das Geschehen nun vor allem auch für die Gorehounds äusserst interessant erscheinen lassen dürften. Ich bin persönlich der Meinung, das Franck Richard hier eine sehr gute Mischung gelungen ist, denn er hat nicht nur auf explizite Gewaltdarstellungen Wert gelegt, sondern seiner Geschichte vor allem eine hervorragende Atmosphäre verliehen und die Geschehnisse zudem noch sehr spannend in Szene gesetzt. Dennoch wird es ganz bestimmt wieder genügend Leute geben, die dieses Werk lediglich auf den Härteanteil reduzieren und deshalb eine kleine Enttäuschung verspüren werden.

Dabei ist "Die Meute" in seiner Gesamtheit ein wirklich fieser und sehr gelungener Horrorfilm, der einen Teil der vorhandenen Härte auch aus der gegebenen Situation der Opfer bezieht, was sich auch unauslöschlich im Kopf des Betrachters festbrennt, denn scheint die Lage der Opfer doch ziemlich aussichtslos. Dabei lässt die Story fast die gesamte Laufzeit über äusserst bedrohliche Züge erkennen, so das man sich größtenteils in der eigenen Haut nicht sonderlich wohlfühlt. Es entsteht eine gewisse Anspannung, die man auch bis zum Ende nicht ablegen kann. Auch wenn man zu Beginn noch einigermaßen entspannt die Ereignisse verfolgt, so ändert sich dieser Zustand doch schlagartig und je näher man der absoluten Wahrheit kommt, desto intensiver gestaltet sich das gesamte Geschehen, das auch eine durchaus nachhaltige Wirkung beim Zuschauer hinterlässt. Die düstere und dreckige Optik des Filmes ist als absoluter Pluspunkt anzusehen und kann auch für so manche Gänsehaut verantwortlich sein, die einen fast unwillkürlich überzieht. Irgendwie entsteht dabei der Eindruck das man ganzzeitig unter Strom steht, wird der eigene Körper doch weitesgehend mit einem Kribbeln überzogen. Man fiebert förmlich dem unausweichlichen Finale entgegen, das dann allerdings etwas anders geartet ist, als man es sich eventuell vorgestellt hat.

Insgesamt gesehen ist "Die Meute" ein wirklich sehenswerter und sehr guter Genre-Vertreter aus Frankreich, der zwar vielleicht nicht an die absoluten Größen des Genres heranreichen kann, aber immer noch überdurchschnittlich gute Horrorkost bietet. Mir persönlich hat der Film sogar ausgesprochen gut gefallen, wobei es noch nicht einmal störend ist, das dieses Werk eventuell nicht ganz so hart ist, wie man es vorher vermutet hätte. Für ein Erstlingswerk hat Franck Richard auf jeden fall eine tolle und sehr interessante Geschichte abgeliefert, die man auf jeden Fall gesehen haben sollte. Ein spannender Plot, eine richtig gelungene Atmosphäre, gut agierende Darsteller und ein angemessener Härtegrad lassen in vorliegendem Fall einen Gesamteindruck entstehen, den man als uneingeschränkt gut bezeichnen kann.


Fazit:


Das Problem bei den neuen französischen Horrorfilmen liegt ganz einfach darin begründet, das man fast schon zwangsweise Werke wie "High Tension" oder "Inside" zum Vergleich heranzieht und deshalb bei anderen sehr guten Vertretern eher enttäuscht ist, wenn diese nicht den gleichen Härteanteil beinhalten. Man sollte also besser vollkommen unbefangen an diesen Film herangehen, handelt es sich doch um ein in allen Belangen überzeugendes Gesamtpaket, das jederzeit eine wenigstens einigermaßen objektive Bewertung verdient hat.


7/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
Die Kroete
Beiträge: 1254
Registriert: So 2. Okt 2011, 11:08

Re: Die Meute - Franck Richard (2010)

Beitrag von Die Kroete »

Der Film beginnt als vielversprechender Psycho-Thriller, mündet anschließend in einen Abklatsch, irgendwo zwischen SAW und HOSTEL, um schlußendlich in einem hirnlosen Fiasko, mit nicht kleinzukriegende Zombie-Dämonen-Mutanten, zu eskalieren. :palm:

Das einzige was -außer dem durchaus gelungenen Anfang des Films- hier wirklich positiv zu erwähnen wäre, sind die durchweg guten Darsteller, die hier jedoch sinnlos verheitzt werden.

Mehr als eine 3/10 kann ich dem Film nicht abgewinnen. :(
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39402
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Die Meute - Franck Richard (2010)

Beitrag von jogiwan »

„Die Meute“ zählt ja zu den polarisierenden Werken der französischen Terrorwelle und liest man im Netz die Stimmen, so bekommt man den Eindruck, als hätte Franck Richard mit seinem Streifen den Geschmack der teils vor Wut schäumenden Horrorfan-Mehrheit wohl eher nicht getroffen. Die Geschichte ist des Streifens ist auch etwas seltsam und erzählt von einer jungen und selbstbewussten Frau, die nach einer Trennung in einem Fernfahrer-Lokal am Lande in die Fänge einer seltsamen Familie mit düsteren Geheimnis gerät. „Die Meute“ startet dabei ganz vielversprechend mit den üblichen Zutaten des unterkühlten Terrorfilms und geht dann irgendwann mit seinen Ereignisse komplett durch die Decke. Dann wird „Die Meute“ auch zu einem unvorhersehbaren WTF-Erlebnis, das vielen Zuschauern wohl aus falschen Gründen die Haare zu Berge stehen lassen und mit seinem weiteren Verlauf sicher die Zuschauererwartung der meisten Terrorfilm-Fans ganz ordentlich untergräbt. Andererseits kann man „Die Meute“ nicht den Vorwurf machen, dass er langweilig oder nicht originell ist und dank kurzer Laufzeit und der sympathischen Hauptfigur kam zumindest bei mir keine Langweile auf. Statt dem x-ten vorhersehbaren Folterfilm nach üblichem Strickmuster mit kreischenden Teenies ist mir persönlich dann so etwas auch lieber, aber ich mag es ja auch wenn mir etwas Unvorhergesehenes und Unerwartetes vor den Latz geknallt wird.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
Reinifilm
Beiträge: 6241
Registriert: Mo 8. Feb 2010, 10:57
Wohnort: Bembeltown
Kontaktdaten:

Re: Die Meute - Franck Richard (2010)

Beitrag von Reinifilm »

Schräg finde ich ja immer noch dass Chanson-Sänger Benjamin Biolay hier mit von der Partie ist... ist ein bisschen so, als würde Reinhard Mey beim neuesten Ittenbach mitmachen. :kicher:
_______________________________________________________
http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
Antworten