![Bild](https://www.ofdb.de/images/fassung/284/284425_f.jpg)
DVD von SYNAPSE FILMS
Also eins muss man den Amis wirklich lassen: sie produzieren die mit Abstand besten DVDs weltweit und sind gross im Auflegen von nahezu unbekannten, kleinen Filmperlen - so auch mit dem französischen Horrorstreifen NIGHT OF DEATH! geschehen.
Nachdem ich mehrere US-Reviews gelesen und mir den Film bestellt hatte, erwartete ich eigentlich einen Horrorschocker mit Paranoiamotiven wie zum Beispiel THE PERFUME OF THE LADY IN BLACK von 1973. Doch das ist NIGHT OF DEATH ebenso wenig wie ein typisch poetisches Jean Rollin-Werk, denn die Atmosphäre und Stimmung erinnerte mich viel mehr an Claude Mulots THE BLOOD ROSE (= DAS BLUTIGE SCHLOSS DER LEBENDEN LEICHEN) - auch wenn die Stories völlig unterschiedlich sind.
Typisch franzmannlike ist der langsame (und nicht mit langweilig zu verwechselnde) Erzählstil und das sorgfältige Ausmalen von Charakteren - und gerade die Bewohner des Altenheims sind teilweise richtig schön bizarre Leutchen mit schrägen Gewohnheiten!
! | Nachricht von: buxtebrawler |
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Originaltitel
Gleich zu Beginn von NIGHT OF DEATH fiel mir zum einen der hypnotische Score mit den Violinen, und zum anderen die tolle Bildqualität dieses immerhin 30 Jahre alten Streifens auf. Und zum Glück gibt es den französischen Originalton im echten Live-Sound-Recording (und mit englischen UT) zu hören, denn auf eine miese US-Synchro kann ich nur zu gerne verzichten.
Die hübsche Martine (Isabelle Goguey) hat ihren ersten Arbeitstag als Pflegerin in einem Altersheim auf dem Lande vor sich - diese französischen Dörfer spielen übrigens in vielen Franzmannstreifen eine bedeutende Rolle, denn sie sorgen stets für eine angenehm gruslige Gotikatmosphäre - wie zum Beispiel auch in THE GRAPES OF DEATH (= DIE FOLTERMÜHLE DER GEFANGENEN FRAUEN) von Jean Rollin und eben im bereits erwähnten THE BLOOD ROSE von Claude Mulot.
Martine lernt die einzige andere Pflegerin des Heims namens Nicole (Charlotte de Turckheim) kennen, die ihr zeigt, was sie alles zu tun haben wird (was mich übrigens sehr an meine Zeit als Zivi in einem Altenpflegeheim erinnerte). Doch sie bemerkt schon nach einigen Tagen, das mit den Bewohnern etwas nicht stimmt, denn sie sind... Kannibalen!
![Shocked :shock:](./../images/smilies/icon_eek.gif)
Keine Sorge, das ist nicht zu viel verraten, geschieht es doch noch in den ersten 20 Minuten des Films - und ich frage mich, ob das wirklich ein guter Schachzug des Regisseurs Raphael Delpard gewesen ist, dieses "Geheimnis" so schnell preiszugeben...
Das Herz der Opfer bekommt jeweils die Leiterin (= Betty Beckers als Helene), denn sie ist es, die den Bewohnern somit ein ungefähr 1000jähriges Leben verschafft!
! | Nachricht von: buxtebrawler |
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Mit diesen Alten ist nicht zu spassen!
Durch meine Zivi-Erfahrungen muss ich sagen, das die Atmosphäre des Films durchaus gelungen ist, denn so ein Altenheim versprüht tatsächlich eine gewisse Depression und den Geruch des Todes wie in NIGHT OF DEATH! Und auch wenn es in realen Heimen keine Kannibalen geben mag - ich möchte dort jedenfalls nicht jahrelang auf meinen Tod warten müssen... Diese unwohlige Grundstimmung hat Regisseur Raphael Delpard trotz der übersinnlichen Elemente wirklich exzellent umgesetzt. Und auch die schrägen Charaktere des Heims sind gar nicht so unrealistisch - auch wenn ihr bizarres Alltagsverhalten ein wenig auf die Spitze getrieben wurde. Meine Erinnerungen an den Zivildienst waren jedenfalls lange nicht mehr so deutlich wie beim Ansehen von NIGHT OF DEATH!
Die Story selbst ist übrigens für einen Film aus dem Jahr 1980 richtig ungewöhnlich, denn damals wurden die Leinwände vor allem von Zombies und Teenieslashern heimgesucht - deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, das NIGHT OF DEATH besonders erfolgreich an den Kinokassen war. Doch das spricht viel eher FÜR als GEGEN den Film!
Und die Darsteller machen ihre Sache durch die Bank mehr als solide, doch ich muss gestehen, das ich keine mir bekannte Nase entdecken konnte. Auch den Regisseur kenne ich nicht! Zum Schluss gibt es noch eine faustdicke Überraschung, die dem Ganzen schliesslich noch die Krone aufsetzt...
Die Bildqualität ist, wie schon angedeutet, wirklich absolut hervorragend für so einen kleinen unbekannten Horrorstreifen aus dem Jahre 1980. Fantastisch! Ein sehr sauberes und scharfes Bild ohne Siff und sonstige Störungen verwöhnt das Auge. Extras gibts jedoch keine!
Fazit: origineller Horrorschocker, coole DVD (bin eh kein Extra-Freak)... Doch kein Film für die Sylvesterparty! Prost Neujahr!!!
Bild: 9/10
Ton: 8/10
Extras: 0/10
Film: 8/10
Gesamt: 8/10
![Bild](https://www.ofdb.de/images/fassung/350/350601_f.jpg)
Die französische VHS-Kassette[/b]