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Darsteller: Pierre Richard, Valérie Mairesse, Christine Murillo, Gordon Mitchell, Gérard Jugnot, Gert Fröbe, Vittorio Caprioli, Maurice Risch, Dominique Lavanant, Axelle Abbadie, Yaseen Khan, Didier Sauvegrain u. A.
Der erfolglose Schauspieler Grégoire Lecomte (Pierre Richard) hofft schon lange auf den Durchbruch. Als er die Rolle eines kaltblütigen Mörders angeboten bekommt, macht er sich auf den Weg, um mit dem Filmproduzenten zu verhandeln. Allerdings verwechselt er die Bürotüren und sitzt irrtümlicherweise einem großen Mafiaboss gegenüber. Der wiederum glaubt den Profikiller Moskovitz vor sich zu haben und erteilt Grégoire den Auftrag einen reichen Waffenhändler in St. Tropez zu ermorden. Mit einem zur Waffe umfunktionierten Regenschirm, macht sich der ahnungslose Grégoire auf den Weg nach St. Tropez und das Chaos nimmt seinen Lauf…
„Was ist das nur für eine bescheuerte, drittklassige Töle? Und ich spreche nicht von dem Hund, der ist ausgezeichnet!“
Die zweite und letzte Zusammenarbeit des französischen Komödienregisseurs Gérard Oury („Louis, das Schlitzohr“) mit Komödienstar Pierre Richard („Ein Tolpatsch kommt selten allein“) in der Hauptrolle ist die 1980 erschienene Verwechslungskomödie „Der Regenschirmmörder“. Der ambitionierte, doch erfolglose Schauspieler Grégoire Lecomte (Pierre Richard) hält sich mit lächerlichen Werbespots für Hundefutter über Wasser, wittert jedoch seine große Chance, als er zum Vorsprechen für einen Gangsterfilm eingeladen wird. Jedoch irrt er sich in der Tür und steht nichts ahnend einem Mafiaboss gegenüber, der seinerseits glaubt, den Profikiller Moskovitz (Gordon Mitchell, „Frankenstein 80“) vor sich zu haben und ihm den Auftrag erteilt, den reichen Waffenhändler Otto Krampe (Gert Fröbe, „Goldfinger“) in St. Tropez um die Ecke zu bringen – während Moskovitz versehentlich auf den Filmproduzenten trifft. Den zu einer Waffe umfunktionierten Regenschirm, der Lecomte ausgehändigt wird, hält dieser für eine Requisite und macht sich vollkommen arglos auf den Weg nach St. Tropez – die Polizei und den wahren Killer auf den Fersen...
Pierre Richard trifft auf Gert Fröbe und Gordon Mitchell in einer – wie auch schon Ourys Vorgänger „Der Sanfte mit den schnellen Beinen“ – handwerklich beeindruckenden, rasanten und turbulenten Komödie, die direkt zu Beginn mit einem wunderbar inszenierten Mord in einer Photokabine überrascht. Richard gibt in unmöglichen Klamotten einmal mehr den bislang mit wenig Glück gesegneten Tollpatsch und ist für jeden Slapstick zu haben, so dass der Zuschauer zwischen Schadenfreude und Mitleid hin und her gerissen ist. Ein Kapitel für sich sind seine Frauengeschichten, die er hier am laufen hat und die ihm eine unnachgiebige Jagd der Politessen auf ihn beschert, gegen die selbst die Grazer Polizeihostess harmlos erscheint. Allein dieser Stoff hätte schon für einen eigenständigen Film gereicht. Der zu seiner Rolle passend stoisch und grimmig dreinblickende Gordon Mitchell sieht hier verglichen mit manch anderer seiner Rollen einmal richtig gepflegt aus und verulkt in seiner Überzeichnung das Klischee vom gefühlskalten Auftragskiller. Gert Fröbes Nebenrolle ist nicht allzu groß, doch erfüllt er sie mit seiner Aura, die sofort Reminiszenzen an Goldfinger weckt. Das wiederum liegt vor allem daran, dass „Der Regenschirmmörder“ Mafia- und ein gutes Stück weit auch „Eurospy“-Filme parodiert, wofür man sich sicherlich an „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ orientierte; Richards Paraderolle, die ebenfalls nicht wusste, in welchem Spiel sie sich eigentlich befindet.
Ein plumper Wiederaufguss ist „Der Regenschirmmörder“ aber mitnichten, die Gag-Dichte ist höher, um genau zu sein: verdammt hoch, glücklicherweise ohne, ins völlig Absurde abzudriften wie zuvor die eine oder andere Regiearbeit Richards. Angereichert wurde das stärker als Ourys Vorgänger Slapstick-betonte Verwechselspiel mit einem nicht ungefähren Grad an Gewalt in Form von Handgreiflichkeiten und Schießereien sowie mit planlosen Polizisten, einer Wasserstoffblondine, einer mörderischen Pool-Party im großangelegten Finale und einer wahnsinnigen Regenschirmperformance Piere Richards, die man gesehen haben muss. Tempo, entfesselter Witz, charakteristische Darsteller, einnehmende End-’70er-Stimmung, eine vorzügliche, perspektivenreiche Kameraarbeit und ein punktgenauer Schnitt machen aus „Der Regenschirmmörder“ meines Erachtens einen der Höhepunkte der charmanten Franzosen-Komödie aus den 1960ern bis 1980ern und katapultieren ihn von null in meine persönliche Pierre-Richard-Top-3!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Ich gestehe: Jenseits des "Großen Blonden mit dem schwarzen Schuh" bin ich mit Werk von Pierre Richard kaum vertraut, und dass sich "Der Regenschirmmörder" zu mir verirrte, war hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass ich DVD für einen Spottpreis abstauben konnte.
Dafür gab es jede Menge "value for money", auch wenn man sich besser nicht fragen sollte, wie man Pierre Richard für einen echten Killer halten sollte, schon gar nicht, wenn Gordon Mitchell die Alternative ist. Und dass Richard als Frauenheld eingeführt wird, hat mich auch etwas irritiert. Anyway, die Prämisse, dass Richard glaubt, dass man ihn beauftragt, einen Killer zu spielen, und den präparierten Regenschirm für ein Requisit hält, wird durchgezogen und sorgt für gute Unterhaltung. Gert Fröbe ist nicht zu schade, sich zum Affen Walfisch zu machen, und wie ich leider erst jetzt durch die IMDB erfahren habe, planscht in seinem Pool gar Brigitte Lahaie herum. Wieso erwähnt der Bux das nicht?
Und da ich dieses Jahr etwas mehr auf die Ernährung achten möchte, esse ich jetzt Ragoutoutou...
ugo-piazza hat geschrieben: ↑Mo 8. Feb 2021, 23:45
(...) und wie ich leider erst jetzt durch die IMDB erfahren habe, planscht in seinem Pool gar Brigitte Lahaie herum. Wieso erwähnt der Bux das nicht?
Um zu verhindern, dass der Film ausschließlich deshalb geguckt wird
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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