Die Vollstreckerin
L'exécutrice
Frankreich 1986
Regie: Michel Caputo
Brigitte Lahaie, Michel Modo, Pierre Oudrey, Michel Godin, Dominique Erlanger, Betty Champeval, Jean-Hugues Lime, Dominique LeMonnier, Thang-Long, Bernard Hug, Richard Allan, David Vergnes, Stéphane Bazin, Laurence Roche, Gérard Couderc, Jacques Couderc, Henri-Charles Goossens
OFDB
L'exécutrice
Frankreich 1986
Regie: Michel Caputo
Brigitte Lahaie, Michel Modo, Pierre Oudrey, Michel Godin, Dominique Erlanger, Betty Champeval, Jean-Hugues Lime, Dominique LeMonnier, Thang-Long, Bernard Hug, Richard Allan, David Vergnes, Stéphane Bazin, Laurence Roche, Gérard Couderc, Jacques Couderc, Henri-Charles Goossens
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Brigitte spielt Martine, eine Polizistin, die versucht die mächtige Unterweltchefin Mme. Wenders dranzukriegen. Entführung, Zwangsprostitution, Rauschgift – Mme. Wenders hat überall ihre Finger drin, und weil sie eine Menge ebenso mächtiger Freunde in den besten Kreisen der Gesellschaft hat, ist ihr nicht beizukommen. Martine und ihr Zwei-stahlharte-Profis-Kollege Valmont können die Wenders mitsamt ihrem missratenen Sohn zwar gefangen nehmen, der Sohn aber muss entlassen werden. Und der fädelt es ein, dass Martines kleine Schwester gekidnappt wird. Ein Austausch Chefin gegen Schwester wird geplant ...
Wer die Poliziotti der zweiten und dritten Reihe mag, sowas wie PROVINZ OHNE GESETZ, der wird auch hier glücklich sein, versprochen. Im Gegensatz zu diesen ist DIE VOLLSTRECKERIN allerdings mit einem sehr hohen Tempo gesegnet, was das Ganze dann wiederum ausgesprochen sehenswert macht. Prinzipiell ist das halt alles wie bei Stelvio Massi, nur ohne Schnäuzer und stattdessen mit einer relativ zeigefreudigen Brigitte Lahaie, und am Ende klingt die Musik dann tatsächlich wie bei Micalizzi und Morricone. Nur die Autostunts sind etwas altbacken und müde geraten. Aber insgesamt passt das schon alles, wenngleich beim Zuschauer ein gewisser Hang zum Trash durchaus vorhanden sein sollte. Die Schauspieler reißen viel raus, vor allem Brigitte Lahaie, die der harten Story und den harten Flics eine fast mädchenhafte Natürlichkeit entgegensetzt, was dann dazu führt, dass die Geschichte um die kleine Schwester tatsächlich Gefühl und daraus folgend auch echte Tragik hat. Neben den ganzen Hard-Boiled-Cops und den auf hart getrimmten Gangstern setzt Lahaie einfach ihre Ausstrahlung ein und kann damit den Film größtenteils retten. Und apropos auf hart getrimmte Gangster: Ein etwas älter und fülliger gewordener Richard Allen ist allen Ernstes das zweite Highlight des Films! Der Mann hat die Fiesheit noch richtig mit Löffeln gefressen, und ist neben Lahaie allen Ernstes der zweite Grund, sich DIE VOLLSTRECKERIN zu geben. Komiker-Urgestein Michel Modo (DER GENDARM VON ST. TROPEZ) gibt als müder und desillusionierter Kommissar ebenfalls eine erstklassige Vorstellung, und nur Dominique Erlanger als die fiese Oberchefin Mme. Wenders wird leider etwas verschenkt. Zu prätentiös ihre Ausstrahlung, zu unblutig ihr Vorgehen, vor allem im Vergleich mit ihren Angestellten.
Unblutig ist das nächste Stichwort: Die Action ist klassisch B- oder sogar C-Liga – Die Schusswechsel sind kurz, ruppig und unblutig, die Verfolgungsjagden unaufregend, und einzig die Schlägereien zeigen das Können der Stuntmen. Und auch wenn das Tempo des Films wie erwähnt sehr hoch ist, liegt der Schwerpunkt halt einfach mehr auf der grauen Stimmung des verregneten Paris: Die Straßen sind grau, das Wetter ist grau, und die Farben der DVD sind ebenfalls grau. Was dann in Summe zu einem gewissen Schmuddellook führt, der dem Film eigentlich recht gut steht.
Letzten Endes macht sich DIE VOLLSTRECKERIN im Regal gut neben Filmen wie DIE LINKE HAND DES GESETZES oder DECKNAME SCORPION - Einfache und solide Unterhaltung für Freunde europäischer Exploitationer mit einer attraktiven Hauptdarstellerin, einigem an nackter Haut und melancholischer Stimmung. Passt schon …
6/10