Eden und danach - Alain Robbe-Grillet (1970)
Moderator: jogiwan
Eden und danach - Alain Robbe-Grillet (1970)
OT: L'éden et après
Frankreich/Tschechoslowakei 1970
Regie: Alain Robbe-Grillet
Das Café Eden ist der Treffpunkt einiger Studenten, die sich dort nach ihren Vorlesungen die Zeit mit merkwürdigen Rollenspielen und Ritualen vertreiben. Eines Tages taucht ein Fremder (Pierre Zimmer) im Café Eden auf und fasziniert die Studenten mit Zaubertricks und Erzählungen. Der Studentin Violette (Catherine Jourdan) verabreicht er ein mysteriöses Pulver, welche sie in Angstzustände versetzt. Am Ende des Abends verabredet sich Violette mit dem Fremden. Am vereinbarten Treffpunkt findet sie seine Leiche und wird von merkwürdigen Visionen heimgesucht. Violette geht mit ihren Kommilitonen ins Kino, wo sie sich gemeinsam einen Film über Nordafrika ansehen. Plötzlich befindet sich Violette in diesem Film und trifft dort nicht nur den Fremden wieder, sondern in unterschiedlichen Rollen auch ihre Freunde…
„Kino – Realität – Mein Leben“ mit diesen Worten endet die Einleitung zu Alain Robbe-Grillet filmischem Rätsel „Eden und danach“. Die emotionslos gesprochenen Worte, die Verbindung Leben – Kino, das erinnert natürlich sogleich an Jean-Luc Godard. Auch die aseptische, künstliche Umgebung in der der Film beginnt, das Café Eden, lässt zunächst an die Filme Godards aus den späten 60ern denken. Alles ist bewusst künstlich und theaterhaft gehalten. Die Wände sind als Labyrinth arrangiert und mit popkulturellen Hinweisen bestückt. Doch hier endet auch die Vergleichbarkeit zwischen einem Godard-Film und diesem Werk des französischen Schriftstellers und Filmemachers Alain Robbe-Grillet. Während Godard einen brechtschen Verfremdungseffekt nutzte, um politische Statements und philosophische Kommentare plakativ zu unterstreichen, geht es Robbe-Grillet mehr um die Verfremdung an sich und das Herausstellen von Ritualen. So wird das Café von den Studenten in der Tat als Theater für ihre kleinen Spielchen und Stücke verwendet. Dadurch verwandelt sich das Café gleich in doppelter Hinsicht zur Bühne. Für die Spielenden für ihre Spiele, genauso wie für den Zuschauer, der sie bei diesen beobachtet. Bereits hier setzt das Prinzip der Dopplung ein, welches Robbe-Grillet bei diesem Film konsequent verfolgt. Alles findet seine doppelten Entsprechungen später im Film, der sich in eine Hälfte im Café und eine Hälfte in Tunesien spaltet. Die abstrakten Spiele im Café werden später in Tunesien ihre bebilderte Entsprechung finden, ebenso wie Personen, Gegenstände und Symbole.
In einem sehr aufschlussreichen Interview, welches dankenswerterweise mit auf der vorzüglichen DVD aus dem Hause Donau-Film enthalten ist, erklärt Robbe-Grillet seine Herangehensweise mit zwei Arten der neuen Musik. „Eden und danach“ hat er wie ein serielles Musikstück aufgebaut. „Serielle Musik wird nach strengen Regeln komponiert. Die Kompositionstechnik basiert auf dem Versuch, möglichst alle Eigenschaften der Musik, wie zum Beispiel Tondauer, Tonhöhe und Lautstärke, auf Zahlen- oder Proportionsreihen aufzubauen. Diese Idee einer musique pure entspringt dem Wunsch, eine Musik von möglichst großer Klarheit hervorzubringen, frei von Redundanz, Unbestimmtheit und der Beliebigkeit des persönlichen Geschmacks.“ (Quelle: Wikipedia). Genauso geht auch Robbe-Grillet vor. Er setzt Szene an Szene und wiederholt darin Elemente, die schon zuvor im Film vorkamen. Laut William F. Van Wert, der in „Pioniere und Prominente des Modernen Sexfilms“ zitiert wird, legt Robbe-Grillet den Film als eine Serie von 10 Abschnitten an, in denen sich die 12 Themen des Filmes jeweils wiederfinden. Dies führt zwar dazu, dass eine konventionelle Handlung nicht mehr erkennbar ist, und der Zuschauer die Bilder und Filmelemente „pur“, also ohne Einbettung in eine bewertende Geschichte, aufnimmt. Somit bleibt es auch ganz ihm überlassen, was er daraus macht.
Dies ist die Idee hinter dem Nouveau Roman, einer literarischen Stilrichtung zu dessen Vertretern Robbe-Grillet gehörte. Hierbei werden „Aspekte des konventionellen Romans wie eine stringent-chronologische Erzählführung, eine individuelle Charakterisierung der Figuren und Subjektivität nicht berücksichtigt und der Vorstellung von Literatur als einer moralischen oder politischen Kraft entgegentritt. Anmerkung: Hier findet sich also auch der Gegensatz zu Godard, der ja Film als politische Kraft Kraft verstand. Die Autoren des Nouveau Roman versuchen die Welt aus einer möglichst neutralen Erzählposition zu schildern, die nur das Sichtbare aufnimmt. Relevant ist dabei nur die Oberflächlichkeit der Dingwelt, zu deren Bedeutung nicht mehr vorgestoßen werden kann. Allenfalls dem Leser bleibt die Auffindung von Sinn überlassen.“ (Quelle: Wikipedia) „Eden und danach“ ist somit eine konsequente Überführung des Nouvau Romans in das Medium des Films.
Noch deutlicher wird dies beim Gegenstück zu „Eden und danach“, dem experimentellen „N. a pris les dés…“, welcher ebenfalls auf dieser 2-Disc Special Edition enthalten ist. Hier wiederum verwendete Robbe-Grillet, wie er im Interview erklärt, das Prinzip der Aleatorik. „Aleatorik (von lat. aleatorius „zum Spieler gehörig“, alea „Würfel, Risiko, Zufall“) wird in Musik, Kunst und Literatur im weitesten Sinne die Verwendung von nicht-systematischen Operationen verstanden, die zu einem unvorhersehbaren, zufälligen Ergebnis führen. In der Musik können diese Zufallsoperationen sowohl auf der Ebene der Komposition als auch auf der als deren Fortsetzung aufgefassten Ebene der Interpretation angewendet werden und z. B. die Art und Anzahl der Instrumente, die Dauer des Stückes, die Reihenfolge einzelner Abschnitte oder das Tempo betreffen.“ (Quelle: Wikipedia) Nicht umsonst heißt dieses Stück „N. wirft die Würfel“. Robbe-Grillet nahm das gefilmte Material für seinen Film „Eden und danach“, zerschnitt es und ordnete es nach dem Zufallsprinzip neu an. Das Ergebnis ist noch „unverständlicher“ als „Eden und danach“. Dem Zuschauer wird gar nicht erst die Chance eingeräumt, eine Handlung oder einen tieferen Sinn zu erkennen. Er wird mit den Bildern allein gelassen, gezwungen loszulassen und sich ganz dem Bilderrausch hinzugeben. Louis Malle hat etwas Ähnliches mit „Black Moon“ versucht, der aber im Vergleich „N. a pris les dés…“, und auch „Eden und danach“, weitaus erzählerischer ausgefallen ist.
Bei den Bildern seines ersten Farbfilms orientierte sich Robbe-Grillet an der Farbpalette des großen surrealistischen Malers Rene Magritte, dem er in „Die schöne Gefangene“ ein Denkmal setzen sollte. Insbesondere im Tunesien-Teil dominieren die Farben hellblau, braun und weiß, hier und da durchsetzt mit einem kräftigen Rot. In seine Szenen baut Robbe-Grillet immer wieder Verfremdungseffekte ein, spielt mit Blut- und Sperma-Symbolen, zeigt S/M- und Fetisch-Fantasien und lässt Gegenstände Aussehen und Beschaffenheit ändern. Zentrum des Ganzen ist die umwerfende Catherine Jourdan, deren Schönheit und schlafwandlerisches Spiel einen augenblicklich in den Bann zieht. Mit ihr und um sie herum schafft Robbe-Grillet ikonische Bilder, die einem nicht mehr aus dem Kopf wollen. Wenn sie im Meer badet und sich ihr Kleid an den darunter nackten Körper schmiegt, oder sie vor einem Feuer am Strand tanzt. Catherine Jourdan ist das Aorta des Filmes, die das Blut in alle Körperteile pumpt. Sie macht den Film nicht nur zu einer intellektuellen, sondern auch zu einer ausgesprochen sinnlichen Erfahrung.
„Eden und danach“ bietet keine nachvollziehbare Handlung, sondern ist ein experimentelles und kompositorischen Regeln unterworfenes Spiel mit Bildern und Themen. Wer dies akzeptiert und Freude am Dechiffrieren von Hinweisen und Symbolen hat, dem wird dieser Film gefallen. Man kann sich aber auch ohne Kenntnis der Hintergründe einfach in die surreale Bilderwelt Robbe-Grillets fallen lassen. Die bezaubernde Catherine Jourdan macht einem leicht, sich von dem Strom der Assoziationen mitreißen zu lassen.
Die 2-Disc Collector’s Edition aus dem Hause Donau Film trägt im Titel “Alain Robbe-Grillet #1″, was darauf schließen lässt, dass hier noch weitere Titel des bisher in Deutschland sträflich vernachlässigten Künstlers erscheinen werden. Wie man aus zuverlässiger Quelle hörte, sollen dies der bisher in Deutschland unveröffentlichte “Glissements progressifs du plaisir” und Robbe-Grillets letzter Film “Der Ruf der Gradiva” (lief bisher nur einmal im Original mit Untertiteln auf arte) sein. Das ist schon mal großer Grund zur Freude, wie überhaupt die DVD wunderbar aufgemacht ist. Neben dem Hauptfilm “Eden und danach” befindet sich auf einer zweiten DVD noch das “Gegenstück” “N. a pris les dés…”, sowie ein 30-minütiges Interview mit Alain Robbe-Grillet, welches scheinbar für das französische Fernsehen aufgezeichnet wurde, und welches sehr interessante Statements enthält, die das Verständnis des Filmes etwas vereinfachen und auch einen interessanten Einblick in das Denken Robbe-Grillets werfen. Abgerundet werden die Extras von einem ausgezeichneten 16-seitgen Booklet von Dr. Marcus Stiglegger (der bereits in dem empfehlenswerten, aber leider vergriffenen, englischsprachigen Kompendium “Eyeball” einen hochspannenden Artikel über den Robbe-Grillet veröffentlicht hat), welches die Person Robbe-Grillet, sein filmisches Werk, aber auch seine literarische Bedeutung beleuchtet. Ein paar kleinere Abstriche muss man beim Bild machen, welches oftmals so wirkt, als ob man durch ein leichtes “Grisselmuster” sieht. dies fällt allerdings nur auf, wenn man recht dicht vor dem Bildschirm sitzt. “Eden und danach” besitzt eine deutsche Tonspur, kann aber auch auf Französisch mit deutschen Untertiteln geschaut werden. “N. a pris les dés…” liegt auf Französisch mit deutschen Untertiteln vor.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2014/01/ ... nd-danach/
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Re: Eden und danach (Alain Robbe-Grillet , 1970)
Danke für das Review, dann lass ich den doch mal im Laden stehen...
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(Fred Olen Ray)
(Fred Olen Ray)
Re: Eden und danach (Alain Robbe-Grillet , 1970)
Wat dem een sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.ugo-piazza hat geschrieben:Danke für das Review, dann lass ich den doch mal im Laden stehen...
Aber genau dafür sind die Reviews auch gedacht: Dass die Leute am Ende auch wissen, ob das ein Film für sie ist oder eben nicht.
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Re: Eden und danach (Alain Robbe-Grillet, 1970)
Der Franzose Alain Robbe-Grillet war Schriftsteller und Mitbegründer der experimentellen Literaturform Nouveau roman, die sich konventionellen Erzählformen verweigerte. Später verfasste er ähnlich konzipierte Drehbücher, beispielsweise zu Alain Resnais‘ „Letztes Jahr in Marienbad“, und begann schließlich eine eigene Karriere als Filmemacher. 1963 debütierte er mit „Die Unsterbliche“, sein vierter Film wurde der in französisch-tschechoslowakischer Koproduktion entstandene erotische Mystery-Film „Eden und danach“ aus dem Jahre 1970 – der trotz Robbe-Grillets Abneigung gegen Grüntöne auf der Leinwand sein erster Farbfilm werden sollte.
Im Café Eden treffen sich regelmäßig nichtsnutzige Mittelklassestudenten, die mit spontanen Rollenspielen und Phantastereien ihrer dekadenten Langeweile zu entfliehen versuchen. Als der fremde Duchemin (Pierre Zimmer, „Wie drück' ich mich beim Militär?“) eintrifft, bringt er Abwechslung in die Szenerie, indem er die jungen Leute mit Zaubertricks und Geschichten fasziniert – insbesondere die attraktive Violette (Catherine Jourdan, „Nackt unter Leder“). So schluckt diese auch ohne große Bedenken ein unbekanntes Pulverchen, das er ihr mitgebracht hatte. Für den Abend sind beide miteinander verabredet, doch findet sie lediglich ihre Kommilitonen vor, die anscheinend wieder ihre Spielchen treiben. Sie erschrickt jedoch, als sie die Leiche Duchemins im Kanal findet. Der Besuch eines Kinofilms über Nordafrika versetzt Violette und ihre Freunde plötzlich selbst ins ferne Tunesien, wo alle hinter einem Gemälde in Violettes Besitz her zu sein scheinen und sie Duchemin unter anderem Namen wiedertrifft…
Robbe-Grillet sah sich auch mit „Eden und danach“ dem Nouveau roman verpflichtet und pfeift auf narrative Konventionen, präsentiert stattdessen eine lose wirkende, kulissenhaft-artifizielle Bildabfolge, lässt Grenzen zwischen Realität und Traumwelt verwischen, übt sich in Surrealismus und betont, dass jeder Zuschauer sich gefälligst seine eigenen Gedanken machen solle. Dies hat einen vollkommen unspannenden, weil keinerlei Wert auf Dramaturgie legenden Film zur Folge, der sich im Prinzip recht schnöde als verfilmter Drogentrip Violettes nach Konsum des Pulvers interpretieren lässt. Unter dem Einfluss der Droge visualisieren sich ihre Ängste vor ihr und wird sie paranoid, durchlebt sie aber auch ihre intimen sexuellen Phantasien, Wünsche und Gelüste. In häufig statischen, hell ausgeleuchteten Bildern voll kraftvoller Farben, die allein schon aufgrund ihrer speziellen Ästhetik einen gewissen Reiz des Films ausmachen, zeigt Robbe-Grillet fragmentarisch Kapitalverbrechen ebenso wie Lust und Sexualität, wobei er auf den Fetischbereich des Sadomasochistischen zurückgreift und die Freiheit der noch jungen sexuellen Revolution auf der Leinwand sich insofern zunutze macht, dass er halbnackte bis gänzlich unbekleidete Modelle in bizarre Arrangements wie lebendige Kunstwerk drapiert. Doch auch außerhalb dieser Motive verleiht insbesondere Catherine Jourdan „Eden und danach“ Sinnlichkeit und Erotik sowie Charme in ihrer verletzlichen Ausstrahlung, mit ihren großen Augen und ihrer knappen Kleidung.
„Eden und danach“ ist gut zum Entspannen und Berieselnlassen geeignet, dürfte bei Müdigkeit jedoch stark schlaffördernd wirken. Ein Film für Genießer des Ungewöhnlichen, die sich an purer Bildästhetik erfreuen können, ohne eine Handlung dazu zu benötigen. So geheimnisvoll sich der Film auch gibt und so sehr er den einen oder anderen dazu verleiten mag, verschwurbelte, seitenlange Abhandlungen über ihn zu verfassen, mich erinnert er an eine erotisch-mysteriöse „Alice im Wunderland“-Interpretation, die sich allerdings jeglicher Vergleiche und Bewertungen entzieht – und genau das dürfte Robbe-Grillet intendiert haben.
Im Café Eden treffen sich regelmäßig nichtsnutzige Mittelklassestudenten, die mit spontanen Rollenspielen und Phantastereien ihrer dekadenten Langeweile zu entfliehen versuchen. Als der fremde Duchemin (Pierre Zimmer, „Wie drück' ich mich beim Militär?“) eintrifft, bringt er Abwechslung in die Szenerie, indem er die jungen Leute mit Zaubertricks und Geschichten fasziniert – insbesondere die attraktive Violette (Catherine Jourdan, „Nackt unter Leder“). So schluckt diese auch ohne große Bedenken ein unbekanntes Pulverchen, das er ihr mitgebracht hatte. Für den Abend sind beide miteinander verabredet, doch findet sie lediglich ihre Kommilitonen vor, die anscheinend wieder ihre Spielchen treiben. Sie erschrickt jedoch, als sie die Leiche Duchemins im Kanal findet. Der Besuch eines Kinofilms über Nordafrika versetzt Violette und ihre Freunde plötzlich selbst ins ferne Tunesien, wo alle hinter einem Gemälde in Violettes Besitz her zu sein scheinen und sie Duchemin unter anderem Namen wiedertrifft…
Robbe-Grillet sah sich auch mit „Eden und danach“ dem Nouveau roman verpflichtet und pfeift auf narrative Konventionen, präsentiert stattdessen eine lose wirkende, kulissenhaft-artifizielle Bildabfolge, lässt Grenzen zwischen Realität und Traumwelt verwischen, übt sich in Surrealismus und betont, dass jeder Zuschauer sich gefälligst seine eigenen Gedanken machen solle. Dies hat einen vollkommen unspannenden, weil keinerlei Wert auf Dramaturgie legenden Film zur Folge, der sich im Prinzip recht schnöde als verfilmter Drogentrip Violettes nach Konsum des Pulvers interpretieren lässt. Unter dem Einfluss der Droge visualisieren sich ihre Ängste vor ihr und wird sie paranoid, durchlebt sie aber auch ihre intimen sexuellen Phantasien, Wünsche und Gelüste. In häufig statischen, hell ausgeleuchteten Bildern voll kraftvoller Farben, die allein schon aufgrund ihrer speziellen Ästhetik einen gewissen Reiz des Films ausmachen, zeigt Robbe-Grillet fragmentarisch Kapitalverbrechen ebenso wie Lust und Sexualität, wobei er auf den Fetischbereich des Sadomasochistischen zurückgreift und die Freiheit der noch jungen sexuellen Revolution auf der Leinwand sich insofern zunutze macht, dass er halbnackte bis gänzlich unbekleidete Modelle in bizarre Arrangements wie lebendige Kunstwerk drapiert. Doch auch außerhalb dieser Motive verleiht insbesondere Catherine Jourdan „Eden und danach“ Sinnlichkeit und Erotik sowie Charme in ihrer verletzlichen Ausstrahlung, mit ihren großen Augen und ihrer knappen Kleidung.
„Eden und danach“ ist gut zum Entspannen und Berieselnlassen geeignet, dürfte bei Müdigkeit jedoch stark schlaffördernd wirken. Ein Film für Genießer des Ungewöhnlichen, die sich an purer Bildästhetik erfreuen können, ohne eine Handlung dazu zu benötigen. So geheimnisvoll sich der Film auch gibt und so sehr er den einen oder anderen dazu verleiten mag, verschwurbelte, seitenlange Abhandlungen über ihn zu verfassen, mich erinnert er an eine erotisch-mysteriöse „Alice im Wunderland“-Interpretation, die sich allerdings jeglicher Vergleiche und Bewertungen entzieht – und genau das dürfte Robbe-Grillet intendiert haben.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Eden und danach (Alain Robbe-Grillet, 1970)
Ich hab die DVD schon zig mal in Händen gehalten und konnte mich bis heute nicht zu einem Kauf entschließen.
Sind die Teile limitiert und wie ist die Qualität ??
Sind die Teile limitiert und wie ist die Qualität ??
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Eden und danach (Alain Robbe-Grillet, 1970)
Die Bildqualität ist sehr gut, zur Limitierung kann ich nichts sagen.
Re: Eden und danach (Alain Robbe-Grillet, 1970)
Zur Bildqualität habe ich doch oben schon was geschrieben:Onkel Joe hat geschrieben:Ich hab die DVD schon zig mal in Händen gehalten und konnte mich bis heute nicht zu einem Kauf entschließen.
Sind die Teile limitiert und wie ist die Qualität ??
Ich hat geschrieben:Ein paar kleinere Abstriche muss man beim Bild machen, welches oftmals so wirkt, als ob man durch ein leichtes “Grisselmuster” sieht. dies fällt allerdings nur auf, wenn man recht dicht vor dem Bildschirm sitzt.
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Re: Eden und danach (Alain Robbe-Grillet, 1970)
Ist angeblich limitiert, aber die Auflage ist anscheinend nirgends angegeben. Die Qualität ist top, das von Arkadin angesprochene Phänomen dürfte doch bei allen DVDs auftreten, wenn man ganz nah an die nicht gerade kleine Glotze geht, oder? Die Aufmachung ist auch sehr wertig mit Bonus-DVD, Booklet und Pappschuber. Ich hab den Kauf nicht bereut und bin froh, mir diesen Film, der vor allem aufgrund meines Streifzugs durch die Welt des erotischen Films für mich interessant wurde, in dieser Form ins Regal stellen zu können. Appetit auf kurzfristig weitere Filme des Regisseurs hat er mir allerdings nicht gemacht.Onkel Joe hat geschrieben:Ich hab die DVD schon zig mal in Händen gehalten und konnte mich bis heute nicht zu einem Kauf entschließen.
Sind die Teile limitiert und wie ist die Qualität ??
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Eden und danach - Alain Robbe-Grillet (1970)
Danke für die Infos, werde mir die DVD in der nächsten Zeit kaufen. Gibt es einen Film von Robbe-Grillet den man haben muss??
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Eden und danach - Alain Robbe-Grillet (1970)
Zwar nur Drehbuch, aber "Letztes Jahr in Marienbad". Einer meiner Lieblingsfilme.Onkel Joe hat geschrieben:Danke für die Infos, werde mir die DVD in der nächsten Zeit kaufen. Gibt es einen Film von Robbe-Grillet den man haben muss??
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