Emanuela - Just Jaeckin (1974)
Moderator: jogiwan
Emanuela - Just Jaeckin (1974)
Emanuela
Originaltitel: Emmanuelle
Alternativtitel: Emmanuelle - Die Schule der Lust
Herstellungsland: Frankreich / 1974
Regie: Just Jaeckin
Darsteller: Sylvia Kristel, Alain Cuny, Marika Green, Daniel Sarky
Story:
Die vollkommene Lust. Die junge Pariserin Emmanuelle ist frisch mit einem Diplomaten verheiratet. Sie folgt ihrem Ehemann ins ferne Bangkok. In der exotisch verzauberten Welt von Thailand öffnen sich der empfindsamen Frau die Türen zu einer ihr bisher unbekannten Sinnlichkeit. Bald legt sie ihre Hemmungen ab, macht sich frei von Konventionen und Tabus. Sie durchläuft eine stürmische «Schule der Lust» und lernt, ihre sexuellen Phantasien und Wünsche ganz und gar auszuleben. In der erotischen Begegnung mit Männern wie Frauen bringt sie ihr Begehren bis zur vollkommenen Erfüllung ... (quelle: amazon.de)
Originaltitel: Emmanuelle
Alternativtitel: Emmanuelle - Die Schule der Lust
Herstellungsland: Frankreich / 1974
Regie: Just Jaeckin
Darsteller: Sylvia Kristel, Alain Cuny, Marika Green, Daniel Sarky
Story:
Die vollkommene Lust. Die junge Pariserin Emmanuelle ist frisch mit einem Diplomaten verheiratet. Sie folgt ihrem Ehemann ins ferne Bangkok. In der exotisch verzauberten Welt von Thailand öffnen sich der empfindsamen Frau die Türen zu einer ihr bisher unbekannten Sinnlichkeit. Bald legt sie ihre Hemmungen ab, macht sich frei von Konventionen und Tabus. Sie durchläuft eine stürmische «Schule der Lust» und lernt, ihre sexuellen Phantasien und Wünsche ganz und gar auszuleben. In der erotischen Begegnung mit Männern wie Frauen bringt sie ihr Begehren bis zur vollkommenen Erfüllung ... (quelle: amazon.de)
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Re: Emanuela - Just Jaeckin (1974)
Mamma Mia das Plakat hat mich als kleiner Junge vielleicht angetörnt , als Jugendlicher wollte ich dann immer so nen Rattanstuhl haben.Was für Fantasien man so hat aber ich hab bekomme was ich wollte .
Den Stuhl, die MÄDELS und alles was dazu gehört .
*Reusper* der Film ist auch klasse .
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Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- buxtebrawler
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Re: Emanuela - Just Jaeckin (1974)
„Es wird höchste Zeit, dass du dir einen Liebhaber zulegst, wenn du eine richtige Frau werden willst!“
Von „Emmanuelle“ alias „Emanuela“, in die der deutsche Verleih sie umtaufte, hat wohl fast jeder schon mal gehört: Die französische Diplomatengattin, die sich in diversen sexuellen Abenteuern wiederfindet. Erdacht von der tatsächlichen französischen Diplomatengattin Marayat Rollet-Andriane, die unter dem Pseudonym Emannuelle Arsan im Jahre 1959 einen Bestseller der erotischen Literatur schuf; vermeintlich erstverfilmt 1969 von Cesare Canevari („Io, Emmanuelle“, in Wirklichkeit ließ sich der Film anscheinend wenn überhaupt nur leicht von Arsan inspirieren), ohne größere Beachtung zu erlangen – neuverfilmt aber vom Franzosen Just Jaeckin im Jahre 1974, der damit nicht nur den Softcore-Erotikfilm salonfähig machte und in die Mainstream-Kinos geleitete, sondern auch mit einem 500.000-Dollar-Budget weltweit über 100 Millionen Dollar einspielte und seine Hauptdarstellerin Sylvia Kristel, gerade Anfang 20, zum Star machte.
Nun wurde die Romanvorlage wie erwähnt von einer Frau verfasst, während der Film von Männern produziert und inszeniert wurde. Da ich weder die Romanvorlage noch die genauen Intentionen der Autorin kenne, werde ich mich mit dieser Kritik sicherlich zwangsläufig in die Nesseln setzen. Andererseits hält sich das Gerücht, der wahre Autor sei Rollet-Andrianes Ehemann gewesen…
„Es ist unglaublich, wie viele Leute im Flugzeug bumsen!“
Emmanuelles Ehemann Jean (Daniel Sarky, „Asphalt“) ist in Thailand als Diplomat tätig, woraufhin sie ihm dorthin folgt. Dort lernt sie zunächst eine ganze Reihe gelangweilter europäischer Frauen kennen, die Emmanuelle in ihre sexuellen Spielchen einzubeziehen versuchen. Mit der Fotografin Bee (Marika Green, „Pickpocket“) jedoch unternimmt sie eine Bootsfahrt, reitet mir ihr aus und geht baden, besucht eine Strip-Bar – und treibt es auch mit ihr. Die Gefühle, die sie für Bee entwickelt hat, werden jedoch nicht erwidert. Emmanuelles Squash-Partnerin versucht ihr immer wieder, den alternden Sexguru Mario (Alain Cuny, „Die Macht und ihr Preis“) schmackhaft zu machen, den Emanuelle schließlich aufsucht. Dieser will sie in die höhere Kunst der Liebe und der Sexualität einführen und lässt sie zu diesem Zwecke von Indios in einer Opiumhöhle vergewaltigen…
„Das ist ein furchtbares Land!“
Ein verträumter, typisch französischer Chanson als Titelmelodie, eine auf den ersten Blick erschreckend dürre Sylvia Kristel sowie eine Massage und Gelaber über Sex im Flugzeug – schon befindet man sich in der Scheinwelt der Oberschicht, von Sozialschmarotzern, durch die man eigentlich mit dem MG mähen sollte. Contenance, tief durchatmen, ein bisschen zurückrudern und noch einmal versuchen, sich auf den Film einzulassen… Von vorn: Emmanuelle landet also in Bangkok und erleidet zunächst einmal einen Kulturschock. Dem Zuschauer drängen sich derweil die Exotik, das sonnige Ambiente und die schwelgerischen Landschaftsaufnahmen auf, die Urlaubsstimmung verbreiten. Emmanuelle und ihr Mann residieren luxuriös und treiben’s erst einmal vor den Augen der Belegschaft, die sie dadurch derart aufgeilen, dass sie übereinander herfällt. Später findet sich Emmanuelle in einer Weibertratschrunde wieder, in der man sie zu verführen versucht. Die Szene mündet in sehr hübschen Unterwasser-Nacktaufnahmen Emmanuelles im Schwimmbecken. Zu einem anderen Zeitpunkt besucht eine der Damen Emmanuelle und beginnt, vor ihr zu masturbieren, bis auch Emmanuelle einsteigt und offenbar daran zurückdenkt, wie sie ihren Mann im Flugzeug betrog, denn diese Rückblende wird dazu eingespielt. Zu Abend isst sie dann mit Ihrem Mann und befriedigt ihn dabei oral. Eine Partie Squash mit einer Bekannten wird zum Vorspiel für lesbischen Sex und arbeiten muss hier niemand.
Außer eben der feschen Bee, die ist offenbar als Fotografin tätig und nimmt Emmanuelle zu diversen Exkursionen mit, unter anderem in die Strip-Bar, in der die berüchtigte und gern wegzensierte Szene der aus ihrem Unterleib rauchenden Tänzerin stattfindet. Auf den Sex zwischen Emmanuelle folgt die Verzweiflung und auch Jean kommt immer weniger klar, weiß sich aber zu helfen, indem er Marie-Ange (Christine Boisson, „Die Hinrichtung“) durchnimmt. Nun aber kommt der perverse Mario ins Spiel und ab diesem Zeitpunkt wirkt Jaeckins Film, als sei Emmanuelle in eine irre Sex-Sekte geraten. Sie lässt von Mario mit abgehobenen, schwurbeligen Binsenweisheiten vollquatschen wie von einem Guru und sich schließlich auf sein Geheiß von Eingeborenen vergewaltigen, was sie im Nachhinein als gar nicht mehr so schlimm empfindet. Sie begleitet Mario weiterhin freiwillig und möchte nun auch Sex mit dem Knatter-Opi, der ihr nun einen Thaiboxkampf zeigt und sie dort zum Preis für den Gewinner erklärt. Dieser treibt es dann mit ihr vor versammelter Zuschauerschaft, doch Mario selbst will sie noch immer nicht. Der Film indes ist – ich sage es der Vollständigkeit halber dazu, nur für den Fall, dass man es noch nicht herausgelesen hat – nun vollends ad absurdum geführt, ja: regelrecht bescheuert geworden.
Klar, „Emmanuelle“ ist ein Film über freie Liebe, über eine Frau, die sich nicht mit der Rolle als monogame Ehefrau begnügt, sondern die Grenzen ihrer eigenen Sexualität auslotet, sich bietende Gelegenheiten auskostet und auch Berührungsängste gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe schnell ablegt. Soweit die fortschrittliche Lesart. Doch es bedarf gar keiner genaueren Betrachtung, um zu realisieren, wie sehr Emmanuelles Emanzipation nach Erfüllung von Machophantasien riecht, sei es die von der mit einem Fingerschnippen für sexuelle Dienste bereitstehenden Frau, sei es das Lesbenpornoklischee von attraktiven Frauen, die allesamt bisexuell sind und nicht lange von sich lassen können, wenn sie sich begegnen, sei es die vom nicht vorhandenen Schamgefühl in Bezug auf körperliche Nacktheit. All das versinnbildlich geradezu die Ausrichtung eines Großteils solcher Erotikstreifen und wäre im Prinzip auch nichts Besonderes, wäre da nicht Jaeckins Inszenierung, die daraus einen sehnsuchtsvollen Hochglanzfilm macht, der hedonistische Utopien im exotischen Urlaubsidyll mittels viel nackter Haut und einiger tatsächlich ästhetisiert erotischer Szenen transportiert – und den Film so sehenswert macht.
Das funktioniert bis zu einem gewissen Punkt passabel, irgendwo zwischen prickelnd-erotisierend und geil-langweilig. Mit Einführung Marios jedoch kippt das Szenario und Emmanuelles Naivität verkommt zu einem frauenfeindlichen Klischee. Von einer Entwicklung zu einer selbstbewusst mit ihrer Sexualität umgehenden Frau bleibt nichts mehr übrig, Emmanuelle steht unter strenger Anleitung eines Mannes – ohne ersichtlichen Grund (außer der Befriedigung von Senioren-Machtphantasien ggü. jungen Frauen). Der ritualisierte Missbrauch der Protagonistin muss entweder – sofern sich der Film eng an die Vorlage hielt – fetischierten Vergewaltigungsfantasien der Autorin entsprungen oder aber einmal mehr sexuellen Missbrauch relativierender Ausdruck männlichen Chauvinismus sein, wie er das Genre in unschöner Regelmäßigkeit begleitet. So formal anspruchsvoll Jaeckins Inszenierung auch ist und so sehr Exotik und Erotik auch einlullen mögen, so überwiegen letztendlich doch die gemischten Gefühle und wird die Frage aufgeworfen, welchen Eindruck ein solcher Film aus ein millionenstarkes bürgerliches Mainstream-Publikum gemacht haben mag…?
Von „Emmanuelle“ alias „Emanuela“, in die der deutsche Verleih sie umtaufte, hat wohl fast jeder schon mal gehört: Die französische Diplomatengattin, die sich in diversen sexuellen Abenteuern wiederfindet. Erdacht von der tatsächlichen französischen Diplomatengattin Marayat Rollet-Andriane, die unter dem Pseudonym Emannuelle Arsan im Jahre 1959 einen Bestseller der erotischen Literatur schuf; vermeintlich erstverfilmt 1969 von Cesare Canevari („Io, Emmanuelle“, in Wirklichkeit ließ sich der Film anscheinend wenn überhaupt nur leicht von Arsan inspirieren), ohne größere Beachtung zu erlangen – neuverfilmt aber vom Franzosen Just Jaeckin im Jahre 1974, der damit nicht nur den Softcore-Erotikfilm salonfähig machte und in die Mainstream-Kinos geleitete, sondern auch mit einem 500.000-Dollar-Budget weltweit über 100 Millionen Dollar einspielte und seine Hauptdarstellerin Sylvia Kristel, gerade Anfang 20, zum Star machte.
Nun wurde die Romanvorlage wie erwähnt von einer Frau verfasst, während der Film von Männern produziert und inszeniert wurde. Da ich weder die Romanvorlage noch die genauen Intentionen der Autorin kenne, werde ich mich mit dieser Kritik sicherlich zwangsläufig in die Nesseln setzen. Andererseits hält sich das Gerücht, der wahre Autor sei Rollet-Andrianes Ehemann gewesen…
„Es ist unglaublich, wie viele Leute im Flugzeug bumsen!“
Emmanuelles Ehemann Jean (Daniel Sarky, „Asphalt“) ist in Thailand als Diplomat tätig, woraufhin sie ihm dorthin folgt. Dort lernt sie zunächst eine ganze Reihe gelangweilter europäischer Frauen kennen, die Emmanuelle in ihre sexuellen Spielchen einzubeziehen versuchen. Mit der Fotografin Bee (Marika Green, „Pickpocket“) jedoch unternimmt sie eine Bootsfahrt, reitet mir ihr aus und geht baden, besucht eine Strip-Bar – und treibt es auch mit ihr. Die Gefühle, die sie für Bee entwickelt hat, werden jedoch nicht erwidert. Emmanuelles Squash-Partnerin versucht ihr immer wieder, den alternden Sexguru Mario (Alain Cuny, „Die Macht und ihr Preis“) schmackhaft zu machen, den Emanuelle schließlich aufsucht. Dieser will sie in die höhere Kunst der Liebe und der Sexualität einführen und lässt sie zu diesem Zwecke von Indios in einer Opiumhöhle vergewaltigen…
„Das ist ein furchtbares Land!“
Ein verträumter, typisch französischer Chanson als Titelmelodie, eine auf den ersten Blick erschreckend dürre Sylvia Kristel sowie eine Massage und Gelaber über Sex im Flugzeug – schon befindet man sich in der Scheinwelt der Oberschicht, von Sozialschmarotzern, durch die man eigentlich mit dem MG mähen sollte. Contenance, tief durchatmen, ein bisschen zurückrudern und noch einmal versuchen, sich auf den Film einzulassen… Von vorn: Emmanuelle landet also in Bangkok und erleidet zunächst einmal einen Kulturschock. Dem Zuschauer drängen sich derweil die Exotik, das sonnige Ambiente und die schwelgerischen Landschaftsaufnahmen auf, die Urlaubsstimmung verbreiten. Emmanuelle und ihr Mann residieren luxuriös und treiben’s erst einmal vor den Augen der Belegschaft, die sie dadurch derart aufgeilen, dass sie übereinander herfällt. Später findet sich Emmanuelle in einer Weibertratschrunde wieder, in der man sie zu verführen versucht. Die Szene mündet in sehr hübschen Unterwasser-Nacktaufnahmen Emmanuelles im Schwimmbecken. Zu einem anderen Zeitpunkt besucht eine der Damen Emmanuelle und beginnt, vor ihr zu masturbieren, bis auch Emmanuelle einsteigt und offenbar daran zurückdenkt, wie sie ihren Mann im Flugzeug betrog, denn diese Rückblende wird dazu eingespielt. Zu Abend isst sie dann mit Ihrem Mann und befriedigt ihn dabei oral. Eine Partie Squash mit einer Bekannten wird zum Vorspiel für lesbischen Sex und arbeiten muss hier niemand.
Außer eben der feschen Bee, die ist offenbar als Fotografin tätig und nimmt Emmanuelle zu diversen Exkursionen mit, unter anderem in die Strip-Bar, in der die berüchtigte und gern wegzensierte Szene der aus ihrem Unterleib rauchenden Tänzerin stattfindet. Auf den Sex zwischen Emmanuelle folgt die Verzweiflung und auch Jean kommt immer weniger klar, weiß sich aber zu helfen, indem er Marie-Ange (Christine Boisson, „Die Hinrichtung“) durchnimmt. Nun aber kommt der perverse Mario ins Spiel und ab diesem Zeitpunkt wirkt Jaeckins Film, als sei Emmanuelle in eine irre Sex-Sekte geraten. Sie lässt von Mario mit abgehobenen, schwurbeligen Binsenweisheiten vollquatschen wie von einem Guru und sich schließlich auf sein Geheiß von Eingeborenen vergewaltigen, was sie im Nachhinein als gar nicht mehr so schlimm empfindet. Sie begleitet Mario weiterhin freiwillig und möchte nun auch Sex mit dem Knatter-Opi, der ihr nun einen Thaiboxkampf zeigt und sie dort zum Preis für den Gewinner erklärt. Dieser treibt es dann mit ihr vor versammelter Zuschauerschaft, doch Mario selbst will sie noch immer nicht. Der Film indes ist – ich sage es der Vollständigkeit halber dazu, nur für den Fall, dass man es noch nicht herausgelesen hat – nun vollends ad absurdum geführt, ja: regelrecht bescheuert geworden.
Klar, „Emmanuelle“ ist ein Film über freie Liebe, über eine Frau, die sich nicht mit der Rolle als monogame Ehefrau begnügt, sondern die Grenzen ihrer eigenen Sexualität auslotet, sich bietende Gelegenheiten auskostet und auch Berührungsängste gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe schnell ablegt. Soweit die fortschrittliche Lesart. Doch es bedarf gar keiner genaueren Betrachtung, um zu realisieren, wie sehr Emmanuelles Emanzipation nach Erfüllung von Machophantasien riecht, sei es die von der mit einem Fingerschnippen für sexuelle Dienste bereitstehenden Frau, sei es das Lesbenpornoklischee von attraktiven Frauen, die allesamt bisexuell sind und nicht lange von sich lassen können, wenn sie sich begegnen, sei es die vom nicht vorhandenen Schamgefühl in Bezug auf körperliche Nacktheit. All das versinnbildlich geradezu die Ausrichtung eines Großteils solcher Erotikstreifen und wäre im Prinzip auch nichts Besonderes, wäre da nicht Jaeckins Inszenierung, die daraus einen sehnsuchtsvollen Hochglanzfilm macht, der hedonistische Utopien im exotischen Urlaubsidyll mittels viel nackter Haut und einiger tatsächlich ästhetisiert erotischer Szenen transportiert – und den Film so sehenswert macht.
Das funktioniert bis zu einem gewissen Punkt passabel, irgendwo zwischen prickelnd-erotisierend und geil-langweilig. Mit Einführung Marios jedoch kippt das Szenario und Emmanuelles Naivität verkommt zu einem frauenfeindlichen Klischee. Von einer Entwicklung zu einer selbstbewusst mit ihrer Sexualität umgehenden Frau bleibt nichts mehr übrig, Emmanuelle steht unter strenger Anleitung eines Mannes – ohne ersichtlichen Grund (außer der Befriedigung von Senioren-Machtphantasien ggü. jungen Frauen). Der ritualisierte Missbrauch der Protagonistin muss entweder – sofern sich der Film eng an die Vorlage hielt – fetischierten Vergewaltigungsfantasien der Autorin entsprungen oder aber einmal mehr sexuellen Missbrauch relativierender Ausdruck männlichen Chauvinismus sein, wie er das Genre in unschöner Regelmäßigkeit begleitet. So formal anspruchsvoll Jaeckins Inszenierung auch ist und so sehr Exotik und Erotik auch einlullen mögen, so überwiegen letztendlich doch die gemischten Gefühle und wird die Frage aufgeworfen, welchen Eindruck ein solcher Film aus ein millionenstarkes bürgerliches Mainstream-Publikum gemacht haben mag…?
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Emanuela - Just Jaeckin (1974)
Ich finde die folgenden beiden Emmanuelle-Filme mit Sylvia Kristel deutlich gelungener, visuell gesehen. Der erste wirkt da noch ziemlich unbeholfen und die Kristel hat sichtlich noch nicht zu ihrem Stil und ihrer Ausstrahlung gefunden. Inhaltlich ist da m. E. sowieso nicht viel zu erwarten, wenn die "Botschaft" des Films lautet: "Du bist jung und schön, hast keine Geldsorgen, bist in einem exotischen Paradies und hast jede Menge Gelegenheiten zu erotischen Abenteuern - ja dann tu's doch einfach!"
Re: Emanuela - Just Jaeckin (1974)
Das ist ja anscheinend etwas umstritten, da angeblich nicht die Emannuelle Arsan, sondern der wesentlich ältere Gatte, der UNESCO-Diplomat Louis-Jacques Rollet-Andriane die erotischen Fantasien niedergeschrieben haben soll. Um einen gesellschaftlichten Skandal zu vermeiden, wurde dann aber Fr. Arsan als angebliche Verfasserin angegegeben. Frau Arsan spielt übrigens auch in dem von mir sehr geschätzten und sehr emfpehlenswerten Erotikstreifen "Laura" a.k.a. "Emanuelle forever" neben Annie Belle die Rolle der aufgeschlossenen Myrte.buxtebrawler hat geschrieben: Erdacht von der tatsächlichen französischen Diplomatengattin Marayat Rollet-Andriane, die unter dem Pseudonym Emannuelle Arsan im Jahre 1959 einen Bestseller der erotischen Literatur schuf;
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Re: Emanuela - Just Jaeckin (1974)
@Adalmar: Die habe ich auch bereitlegen und bin gespannt.
Genau, deshalb schrieb ich noch: "Andererseits hält sich das Gerücht, der wahre Autor sei Rollet-Andrianes Ehemann gewesen…"jogiwan hat geschrieben:Das ist ja anscheinend etwas umstritten, da angeblich nicht die Emannuelle Arsan, sondern der wesentlich ältere Gatte, der UNESCO-Diplomat Louis-Jacques Rollet-Andriane die erotischen Fantasien niedergeschrieben haben soll. Um einen gesellschaftlichten Skandal zu vermeiden, wurde dann aber Fr. Arsan als angebliche Verfasserin angegegeben.
Interessant! Den habe ich auch bereitliegenjogiwan hat geschrieben:Frau Arsan spielt übrigens auch in dem von mir sehr geschätzten und sehr emfpehlenswerten Erotikstreifen "Laura" a.k.a. "Emanuelle forever" neben Annie Belle die Rolle der aufgeschlossenen Myrte.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Emanuela - Just Jaeckin (1974)
Was ja nun nicht die schlechteste Aussage ist. Ich überlege ja, mir doch mal die StudioCanal-Box zu holen, kenne aber nur Teil 1. Lohnt sich die Reihe oder giltAdalmar hat geschrieben:Ich finde die folgenden beiden Emmanuelle-Filme mit Sylvia Kristel deutlich gelungener, visuell gesehen. Der erste wirkt da noch ziemlich unbeholfen und die Kristel hat sichtlich noch nicht zu ihrem Stil und ihrer Ausstrahlung gefunden. Inhaltlich ist da m. E. sowieso nicht viel zu erwarten, wenn die "Botschaft" des Films lautet: "Du bist jung und schön, hast keine Geldsorgen, bist in einem exotischen Paradies und hast jede Menge Gelegenheiten zu erotischen Abenteuern - ja dann tu's doch einfach!"
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
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Re: Emanuela - Just Jaeckin (1974)
Nicht schlecht, aber etwas zu trivial, um eine Filmhandlung drauf aufzubauen. Die Filme werden dadurch sehr episodenhaft, was mir aber bei dem zweiten und dritten (wo es ja leider schon "Goodbye Emmanuelle" heißt, von mir aus hätte es da noch mehr mit der traumhaften Kristel geben können) deutlich weniger ausmacht.ugo-piazza hat geschrieben:Was ja nun nicht die schlechteste Aussage ist.
- CamperVan.Helsing
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Re: Emanuela - Just Jaeckin (1974)
F 1974
OT: Emmanuelle
D: Sylvia Kristel, Alain Cuny, Marika Green
Emmanuelle reist zu ihrem Ehemann Jean nach Thailand, der dort als Diplomat tätig ist. Der aufkommenden Langeweile und ihrer sexuellen Unerfahrenheit versucht sie durch erotische Abenteuer mit Freundinnen zu entkommen. Unter anderem lernt sie die Archäologin Bee kennen und verbringt mit ihr einige Tage und Nächte. Sie verliebt sich innerhalb kurzer Zeit in Bee, jedoch wird die Liebe nicht erwidert und Emmanuelle kehrt enttäuscht zurück zu ihrem Ehemann. Dieser bringt sie daraufhin mit dem Lebemann Mario zusammen, der sie in das Spiel der Erotik und die sexuelle Enthemmung einweisen soll. Durch philosophische Belehrung über das Wesen der sexuellen Befreiung und verschiedene, teilweise bizarre sexuelle Erfahrungen (Emmanuelle wird in einer Opiumhöhle vergewaltigt und bei einem Thai-Box-Kampf als Preis für den Sieger ausgelobt) durchbricht Emmanuelle ihre Grenzen, am Ende wird sie als gereifte, erwachsene Frau dargestellt. (Wikipedia)
Ja, Just Jaeckin hat fotografisch was auf dem Kasten, und seine Hochglanzfotografie macht was her. Storymäßig lässt sich das eher nicht behaupten, aber ein neorealistisches Werk wird sicher niemand erwartet haben. Optisch gesehen fand ich ja die anderen Frauen attraktiver als die Kristel, z. B. Marika Green als Bee. Die 18er-Freigabe hätte ich zunächst allein auf den Verstoß gegen die Nichtraucherschutzgesetze zurückgeführt, doch gegen Ende wird dann noch der alternde Super Mario eingeführt, der erst pseudophilosophischen Mist absondert, um dann Emmanuelle vergewaltigen zu lassen. Freie Liebe? Ist klar, Alter! Was soll dieser Mist? Die Stiftung Warentest würde sagen: "Führt zur Abwertung". Recht haben sie!
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(Fred Olen Ray)
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Re: Emanuela - Just Jaeckin (1974)
Der Directors Cut demnächst in einer Box mit den ersten vier Teilen...
quelle: facebook/koch mediaJETZT wird's heiß und sinnlich im #KochFilmsShop! Denn NUR DORT trefft ihr ab sofort auf unsere EMMANUELLE-Edition - Die 4 Teile des Erotik-Klassiker mit #SylviaKristel in einer Edition - inklusive #DirectorsCut von Teil 1 erstmals als UHD! #ReleaseDay ist am 27.05. - jetzt hier vorbestellen:
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Neue Dokumentation "The Emmanuelle Effect"
Bisher unveröffentlichter Drehbericht des Schweizer Fernsehens
Teil 4 erstmals in HD mit neuer 4K-Abtastung
Nachdruck der FSK-Freigabekarte
Verschiedene Poster
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