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Darsteller: Helmut Berger, Brigitte Lahaie, Telly Savalas, Christopher Mitchum, Stéphane Audran, Caroline Munro, Christiane Jean, Anton Diffring, Tilda Thamar, Howard Vernon, Florence Guérin, Gérard Zalcberg u. A.
Durch ein Säure-Attentat wird die Tochter eines Arztes grausam enstellt. Der Vater arbeitet fortan daran, seine Tochter ein neues Gesicht zu Verschaffen. Zu diesem Zweck kidnapped er junge Mädchen, denen er die Gesichtshaut abzieht und seiner Tochter transplantiert. Durch wiederholte Fehlschläge bei den Operationen gerät ein Detektiv hinter die Machenschaften des mörderischen Arztes.
Ich find den einfach super. Brigitte Lahaie als Kleptomanin und Caroline Munro als koksendes Model - was will man mehr! Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan von Helmut Berger bin - der Film rockt wirklich!
Den Film gibts in der englischen Variante übrigens spottbillig in einem schicken Triple-Euro-Horror-Feature von Shriek Show mit dem miesen Spätgiallo "Bad Inclination" mit Florinda Bolkan und Franco Nero, sowie dem Hasselhoff-Hexen-Horror "Witchery" a.k.a. "Witchcraft - das Böse lebt". Sehr empfehlenswert!
"Horror von B-Trash-Filmer Jess Franco aus dem Jahre 1988. Dank eines renommierten französischen Produzenten hatte dieser ein ungewöhnlich hohes Budget zur Verfügung, außerdem ließ man ihn nicht den Endschnitt machen (bzw. versauen). Daher gilt dieser Film als der beste Franco. Für die Story ließ man sich vom französischen "Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff" aus dem Jahre 1959 inspieren: Die Schwester eines erfolreichen plastischen Chirurgen (gespielt von Helmut Berger!) wird Opfer eines Säureattentats, das eigentlich ihm galt. Dieser entführt daraufhin junge Mädchen, um eine Gesichtstransplantation durchzuführen, was ihm allerdings nicht gelingt. Nachdem mehrere seiner Opfer erst des Gesichts beraubt und anschließend zerstückelt werden mussten, wendet er sich hilfesuchend an einen ehemaligen KZ-Arzt, der bereits mit Dr. Mengele zusammenarbeitete und erfolgreich derlei Gesichts-OPs bei lebendigem Leibe der "Spender" durchführte...
Eine überaus krude Story also, die von den Protagonisten bestehend aus Filmgrößen (u.a. Telly "Kojak" Savalas in einer Nebenrolle sowie das Hollywood-Legenden-Söhnchen Christopher Mitchum, der hier als Privatdetektiv eine glatte Fehlbesetzung ist) und typischen B-Darstellern und Pornosternchen allerdings ziemlich emotionsarm dargeboten wird. Selbst Hauptdarsteller Helmut Berger, der ehemals "schönste Mann der Welt", wird kaum gefordert. Möglich aber, dass diese Gefühlskälte ein bewusst eingesetztes Stilelement darstellt, um die Oberflächlichkeit von Themen wie Schönheitsoperationen und Eitelkeit zu unterstreichen. Das könnte auch den furchtbaren, aalglatten und immer wiederkehrenden Pop-Soundtrack erklären. Die blutigen Spezialeffekte sind größtenteils unter aller Kanone und diverse Logikfehler und -löcher sowie unnötige alberne Einlagen tragen ihr übriges zum trashigen Flair des Films bei. Im Prinzip weiß man von vornherein, worauf der Film zusteuert, nämlich auf die OP-Szene, bei der einem jungen Mädchen bei lebendigem Leibe die Haut vom Gesicht gezogen und transplantiert wird. Der Weg zu dieser ist zwar sehr holprig, dafür entschädigt sie aber für so Einiges: Die Szene wurde so realistisch, detailgetreu und professionell umgesetzt, dass ich sie niemals vergessen werde. Hölle."
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Durch ein Säureattentat einer ehemaligen Patientin wird das Gesicht der Schwester, des behandelnden Arztes Doktor Flamand, entstellt.
Sie lebt fortan mit Deprssionen und zurückgezogen in der Klinik ihres Bruders. Doktor Flamand und dessen Geliebte Nathalie versprechen Ingrid zu helfen und ihre Schönheit wiederherzustellen. Zu diesem Zweck benötigen sie allerdings eine Gesichtsspenderin und diese stellt sich logischerweise nicht freiwillig zu Verfügung.
Demnach kidnapped man nach und nach junge Mädchen um Ingrid ein neues Gesicht zu verschaffen. Die Operation soll von dem Alt-Nazi Doktor Moser durchgeführt werden, dieser versagt allerdings beim ersten Versuch. Mittlerweile ist auch ein Privatdetektiv auf die Spur von Doktor Flamand gekommen...
Im ersten Moment sieht man natürlich eindeutige Parallelen zu Georges Franjus "Augen ohne Gesicht" aka "Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff". Franco macht in seiner Umsetzung auch keinen Hehl daraus, dass er hier eine Art Remake des Klassikers beabsichtigte.
Natürlich ist Franjus Film ein Meisterwerk das nicht zu erreichen ist. Was Franco allerdings gelingt, ist eine eigenständige Version zu schaffen. Franco setzt nicht auf das Verständnis des Zuschauers, er will vielmehr Verachtung für Ingrid, Nathalie und Doktor Flamand erzeugen was ihm eindeutig gelingt.
Mit "Faceless" bietet Franco einen sehr guten Film mit einem fiesen Ende. Die Hauptdarsteller/innen Helmut Berger, Caroline Munro und vor allem Brigitte Lahaie überzeugen auf ganzer Linie.
sid.vicious hat geschrieben:
Im ersten Moment sieht man natürlich eindeutige Parallelen zu Georges Franjus "Augen ohne Gesicht" aka "Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff". Franco macht in seiner Umsetzung auch keinen Hehl daraus, dass er hier eine Art Remake des Klassikers beabsichtigte.
Oder - wie bei seinem "Jack the Ripper" - seines eigenen "Orloff", der ja schon SEHR von dem Franju-Stoff "inspiriert" war.
"Faceless" ist bei weitem nicht mein favorisierter Franco. Dazu ist die Produktion für seine Verhältnisse zu glatt, zu "teuer" und zu "normal". Aber für Einsteiger sicherlich weitaus mehr geeignet, als die Jess-Franco-Filme, die ich präferiere. Von dahaer: Wenn man Horror-Fan ist und noch nie was von Franco gesehen hat, wäre "Faceless" ein ganz guter Türöffner ins Franco-Universum.
Früher war mehr Lametta
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Es gibt ein paar nette Franco-Sachen. Säge des Todes, Nachts wenn Dracula erwacht, Sadomania, Jack the Ripper, Kiss me Monster, Der Hexentöter von Blackmoor, Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies, Im Schatten des Mörders. Ein Alptraum ist La mansion de los muertos vivientes, schlechter geht es nicht.
sid.vicious hat geschrieben:Es gibt ein paar nette Franco-Sachen. Säge des Todes, Nachts wenn Dracula erwacht, Sadomania, Jack the Ripper, Kiss me Monster, Der Hexentöter von Blackmoor, Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies, Im Schatten des Mörders. Ein Alptraum ist La mansion de los muertos vivientes, schlechter geht es nicht.
Ich glaube bei Franco kommen wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner. "Säge des Todes" z.B. ist mir wieauch "Faceless" zu sehr am Genre-Publikums-Geschmack orientiert. Psychedelische Trips wie "Vampyros Lesbos", "Venus in Furs", "Necronomicon" oder auch seine merkwürdigen "Frankenstein"-Filme liegen mir da eher.
Aber ich verweise an dieser Stelle mal auf Tim Lucas, der einst meinte: "You can't see one Franco film until you've seen them all". Das ist zwar sehr überspitzt formuliert, aber trifft den Kern der Sache schon ganz gut.
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