Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Beitrag von jogiwan »

Nightmares come at night

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Originaltitel: Les Cauchemars naissent la nuit

Alternativtitel: Nachtmerries komen´s nachts

Herstellungsland: Frankreich, Liechtenstein / 1970

Regie: Jess Franco

Darsteller: Diana Lorys, Colette Giacobine, Paul Muller, Soledad Miranda, Andrés Monales

Story:

Anna ist eine Striptease-Tänzerin, die während ihrer Auftritte in einem Club ständig von einer blonden Frau beobachtet wird. Diese überredet unsere Tänzerin schließlich, zu ihr zu ziehen. Doch es fangen Probleme an. Es entwickelt sich ein angespanntes, sexuelles Verhältnis zwischen den beiden, in dessen Fortgang Anna völlig unterwürfig wird. Dann wird sie von schrecklichen Alpträumen geplagt, in denen sie jemanden tötet, und beginnt Mordvisionen zu bekommen. (quelle: dvd-cover)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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sid.vicious
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Re: Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Beitrag von sid.vicious »

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Alternativer Titel: Les Cauchemars naissent la nuit
Produktionsland: Frankreich, Liechtenstein
Produktion: Karl Heinz Mannchen
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Jess Franco
Musik: Bruno Nicolai
Länge: ca. 80 Min.
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Diana Lorys, Soledad Miranda, Jack Taylor, Paul Muller, Colette Giacobine



Die Striptease-Tänzerin Anna wird von einer jungen Frau dazu überredet zu ihr zu ziehen. Nach einer anfänglichen Freundlichkeit wechselt das Verhalten der Frau in Aggression gegenüber Anna. Es gelingt ihr so, Anna gefügig zu machen. Dieses hat einen besonderen Grund, nämlich Anna als willenlose Mörderin einzusetzen.

„Nightmares come at Night“ beginnt mit einer gewohnt guten Musik. Gewohnt gut, weil sich bekanntermaßen der Großteil der Franco-Werke einer guten musikalischen Untermalung erfreuen kann. Inmitten dieser Klänge werden einige Bilder gezeigt auf denen die Credits erscheinen. Optisch auf jeden Fall sehr gelungen, auch wenn dieses einen unverkennbaren Minimalismus aufzeigt, ein Minimalismus der sich durch das gesamte Werk zieht.

Allzu viel wurde in finanzieller Hinsicht mit Sicherheit nicht in „Nightmares come at Night“ investiert, aber dieses ist als eine angenehme Tatsache zu sehen. Die Locations sind in keiner Weise opulent und vermitteln ein ehrliches und einfaches Bild. Ein Bild, das durchaus für eine innere Ruhe und Entspanntheit sorgen kann.

Bereits zum Start wird der Zuschauer mit Traumsequenzen konfrontiert. Traumsequenzen die durch ihre verschwommene Darstellung durchaus ein surreales Bild vermitteln. Innerhalb dieser Szenen ist der Monolog von großer Bedeutung. Dieser zeigt vereinzelnd fast poetische Anleihen. Die Sprecher/ innen die für dieses Unterfangen verpflichtet wurden machen ihren Job sehr gut. Die Stimmen wirken sehr Retro und machen nicht den Eindruck, dass diese Synchronisation erst vor kurzer Zeit durchgeführt wurde. Alles wirkt sehr 70ies-mäßig, so wie man es sich wünscht.

Die Darsteller/ innen sind für den Film gut ausgewählt worden. Diana Lorys (die man u.a. aus Francos „Der Hexentöter von Blackmoor“ kennt) macht ihre Sache recht ordentlich und bringt in die Rolle der Anna de Istria auch einiges an interessanten Emotionen ein. Colette Giacobine (hatte einen kurzen Auftritt in Francos „Nachts wenn Dracula erwacht“) hat ebenfalls einige gute Momente. Gerade bei den Nahaufnahmen weiß Colette mit ihrer Mimik zu gefallen. Paul Muller ist als Dr. Paul Lucas die erwartete Bank. Jack Taylor und Soledad Miranda verkörpern leider nur einen kleinen Part. Gerade von Soledad hätte ich mir mehr Spielzeit gewünscht.

Das der Film behäbig wirkt und sein Ziel ausgiebig aufbaut mag den Großteil der Zuschauer negativ beeinflussen. Der im Mainstream schwimmende Filmfreak ist demnach vollkommen deplaziert. Wer jedoch ein Freund von Francos Werken ist, der wird sich auch hier wohl und heimisch fühlen.

Fazit: Ein weiteres kleines Stück des Franco-Universums, das man getrost als ein minimales und zur Improvisation neigendes Kino bezeichnen kann. Nicht spannend, aber schön anzusehen.

6,5/10
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CamperVan.Helsing
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Re: Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Kleine Perle von Onkel Jess, die lange Zeit als verschollen galt, und erst von X-Rated und nun auch von Donau Film als "Die nackten Augen der Nacht" erschienen ist, mit fettem 18er-Flatschen. Liegt wahrscheinlich an den weiteren Trailern, denn der Film selbst ist diesbezüglich harmlos.

Die kroatische Ex-Stripperin Anna (Diana Lorys) hat ein Verhältnis mit Cynthia (Colette Jack) und außerdem böse mörderische Alpträume. Dr. Paul Lucas (Paul Muller) soll ihr helfen, doch scheint der Doktor (und nicht nur der Doktor) ein doppeltes Spiel zu spielen...

Hat man sich erstmal daran gewöhnt, dass man es nicht mit dem actionreichsten Werk der Filmhistorie zu tun hat und ist man bereits tief genug ins Jessi-versum eingedrungen, dann freut man sich nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten auch über dieses Werk aus dubioser Liechtenstein-Produktion, dass erneut einige Ingridenzien kredenzt, die in Francos Werk immer wieder auftauchten, hier die
► Text zeigen
Mangels Budget konzentriert sich der Film auf die drei Hauptpersonen Muller, Lorys und Jack. Speaking of Jack: Scheck Taylor schaut kurz vorbei, weil man ihm offenbar einen selbigen überreicht hat, dafür wurde ihm aber gleich eine Sexszene ins Skript geschrieben, oh ja! Was Soledad Miranda und Andrés Monales mit der Handlung zu tun hatten, wusste wahrscheinlich Onkel Jess selbst nicht, aber es ist schön, sie zu sehen. Vor allem natürlich die Miranda, die uns wiederholt die entblößte Kehrseite zeigt ( :winke: Purgschi) und Leder-Overknees trägt :sabber:

Sehr löblich , dass sogar Geld in eine Synchro investiert wurde, auch wenn die mich nun nicht vom Hocker haut.

Fazit: Eher was für den fortgeschrittenen Franco-philen, aber schön, dass der Film gerettet wurde.
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bloody_moon
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Re: Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Beitrag von bloody_moon »

ugo-piazza hat geschrieben:Kleine Perle von Onkel Jess, die lange Zeit als verschollen galt, und erst von X-Rated und nun auch von Donau Film als "Die nackten Augen der Nacht" erschienen ist, ........ aber schön, dass der Film gerettet wurde.
Ja, besten Dank das der Film von Donau Film und X-Rated gerettet wurde! :palm:


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CamperVan.Helsing
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Re: Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

bloody_moon hat geschrieben:
ugo-piazza hat geschrieben:Kleine Perle von Onkel Jess, die lange Zeit als verschollen galt, und erst von X-Rated und nun auch von Donau Film als "Die nackten Augen der Nacht" erschienen ist, ........ aber schön, dass der Film gerettet wurde.
Ja, besten Dank das der Film von Donau Film und X-Rated gerettet wurde! :palm:


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Hab ich geschrieben, dass der Film von X-Rated bzw. Donau gerettet wurde? Nö!
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DrDjangoMD
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Re: Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Beitrag von DrDjangoMD »

ugo-piazza hat geschrieben:
bloody_moon hat geschrieben:
ugo-piazza hat geschrieben:Kleine Perle von Onkel Jess, die lange Zeit als verschollen galt, und erst von X-Rated und nun auch von Donau Film als "Die nackten Augen der Nacht" erschienen ist, ........ aber schön, dass der Film gerettet wurde.
Ja, besten Dank das der Film von Donau Film und X-Rated gerettet wurde! :palm:


DVD Release Date: April 27, 2004 :pfeif:
Hab ich geschrieben, dass der Film von X-Rated bzw. Donau gerettet wurde? Nö!
Hätte es die Donau-Veröffentlichung nicht gegeben, die ich eines schönen Tages bei einem MediaMarkt entdeckt habe, hätte ich diesen Film, der mir sehr gut gefallen hat, sicher nie gesehen. Atmosphäre schön, Story interessant, Schauspieler spaßig und besonders Paul Muller macht diesmal wieder jede Menge Freude. :thup:
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Re: Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Beitrag von dr. freudstein »

Sehr schöner atmophärischer und erotischer Thriller, der allerdings sehr ruhig daherkommt, dadurch aber auch eine gewisse Form von Poesie vermittelt. Sehr schön auch die Traumsequenzen und ich find die Story zwar nicht besonders spannend, aber doch sehr schöner Film, der seine Kraft vor allem aus dem Visuellen schöpft. Trotz geringer Mittel empfand ich den Movie nicht als zu billig, sondern entsprechend der Mittel erstaunlich gut umgesetzt, was wohl auch der hervorragenden Kameraarbeit zuzuschreiben ist. Hab mich allerdings konzentrationstechnisch auch nicht allzusehr mit dem Film befasst und auch Notizen blieben aus, aber ein gewisser Wohlfühlfaktor ist dem Film nicht abzusprechen und er hat sehr sinnliche Momente. Gelangweilt hab ich mich jedenfalls nicht und würde mir DIE NACKTEN AUGEN DER ANGST gerne mal wieder einlegen. Mal schauen - im wahrsten Sinne des Wortes.

6/10
vielleicht geht noch ein bisschen was bei Zweitsichtung :?
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buxtebrawler
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Re: Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Beitrag von buxtebrawler »

dr. freudstein hat geschrieben:DIE NACKTEN AUGEN DER ANGST
Der NACHT :opa:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Diese Filme sind züchisch krank!
dr. freudstein
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Re: Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Beitrag von dr. freudstein »

Ja meinte ich ja auch. Erstaunlich, kennst du den Film auch?

Edit: liess sich aus Ugos Post herauslesen
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buxtebrawler
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Re: Nightmares come at night - Jess Franco (1970)

Beitrag von buxtebrawler »

Zwischen der De-Sade-Verfilmung „Die Jungfrau und die Peitsche“ und dem erotischen Vampirfilm „Vampyros Lesbos“ drehte der Spanier Jess Franco im Jahre 1970 in Liechtenstein’scher Produktion das Erotik-Drama „Die nackten Augen der Nacht“, das lange als verschollen galt, nach seiner Bergung aber sogar eine deutsche Synchronisation spendiert bekam.

Striptease-Tänzerin Anna de Istria (Diana Lorys, „Der Hexentöter von Blackmoor“) arbeitete in einem Nachtclub in Zagreb, wo sie die dominante Cynthia Robins (Colette Giacobine, „Die Jungfrau und die Peitsche“) kennengelernt hatte, die sie zu sich in ihrem Palast holte, um eine sexuelle Beziehung mit ihr einzugehen. Dort wird Anna jedoch von Alpträumen geplagt und zunehmend fällt es ihr schwer, Traumwelt und Realität voneinander zu unterscheiden. Was hat das Blut an ihren Händen zu bedeuten? Ist sie in Mordfälle verwickelt oder bildet sie sich alles nur ein? Der hinzugezogene Arzt Dr. Paul Lucas (Paul Muller, „Der Vampir von Notre Dame“) verspricht, ihr helfen zu wollen…

Francos Film beginnt mit dem Erwachen Annas aus einem Alptraum und dem Blut an ihren Händen. Als der Arzt hinzustößt, besteht der Hauptteil des Films aus einer mehr als einstündigen Rückblende, in der Anna von ihrem Beruf und ihrem Kennenlernen mit Cynthia berichtet. Und dafür nimmt sich Franco alle Zeit der Welt… Kammerspielartig und auf die Gruppe der drei genannten Personen beschränkt, lädt Franco ein zu einem minimalistischen Wachkoma-Erlebnis, das haarscharf an einem erzählerischen Nichts vorbeischrammt. Der Erotikanteil besteht vorrangig aus größtenteils langweiligen bis sogar statisch gefilmten Strip- und Nackteinlagen, die seltsam unmotiviert wirken. Annas weit ausgeholte Berichterstattung ist gespickt mit poetischen Monologen, die den „Nackten Augen der Nacht“ zumindest stellenweise zu stimmiger Atmosphäre zwischen Verwunderung, Angst und Realitätsverlust verhelfen. Erst gegen Ende werden zwei weitere Charaktere halbherzig eingeführt, die das Geschehen vom Nachbarshaus aus beobachten. Dadurch findet auch Soledad Miranda („Vampyros Lesbos“) in den Film, jedoch wurden diese Szenen aus einem anderen Film hineingeschnitten.

Die finale Auflösung ist wenig überraschend und setzt den Schlusspunkt unter einen extrem langatmigen Film, der weder sonderlich viel Wert auf seine Handlung, noch auf die voyeuristisch-erotische Inszenierung seiner Darstellerinnen zu legen scheint und zu einer wahren Geduldsprobe gerät, sofern man nicht bereits völlig ins Franco-Universum eingetaucht ist und Freude an allen Werken des umtriebigen Vielfilmers findet, die ein gewisses Niveau nicht unterschreiten. Von der avisierten Sinnlichkeit war für mich indes nicht viel zu spüren und so ließen mich „Die nackten der Augen der Nacht“ recht ratlos und ermüdet zurück.

Fazit: Hilft bei Schlaflosigkeit-bedingten „nackten Augen“ wunderbar, die Lider zum Verhüllen der Sehorgane zu bewegen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Diese Filme sind züchisch krank!
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