Deliria-Italiano

Ogroff

Ogroffinaltitel: Ogroff

Alternativtitel: Mad Mutilator

Herstellungsland: Frankreich / 1983

Regie: N. G. Mount

Darsteller:innen: N.G. Mount, Robert Alaux, Françoise Deniel, Pierre Pattin, Alain Petit

Story:

Ogroff ist ein verrückter Holzfäller, der in einer Bruchbude im Wald lebt und es gar nicht mag, wenn Fremde sein weitläufiges Terrain betreten. Das geschieht jedoch zuhauf, sodass der gute Mann gar nicht mehr dazu kommt, seine Axt in den Werkzeugschuppen zu stellen, sondern ständig damit Leute verhackstücken muss. Die Überreste verfüttert er dann praktischerweise an die Horde Zombies, die er bei sich zuhause im Keller gefangen hält. Irgendwann kommt eine junge Frau ins Spiel, die mit Ogroff eine Nacht verbringt und dummerweise die Zombies befreit. Diese überrennen in weiterer Folge die französischen Wälder und Ogroff hat neuerlich alle Hände voll zu tun, während das grausame Schicksal auch für die namenlose Frau noch eine besondere Wendung parat hat.

Nachdem ist ja bereits zweimal an dem Streifen gescheitert bin, hat es gestern endlich geklappt und ich bin den vollen Genuss dieser cineastischen Wundertüte aus Frankreich für Einzeller, Amöben und Masochisten gekommen. In „Ogroff“ vereinigen sich Backwood-Slasher, Zombies-Film und Blutsauger-Epos ohne Rücksicht auf Verluste oder Zuschauerbefindlichkeiten zu einer filmischen Symbiose, die auch keinerlei Augenmerk auf Stringenz oder technische Aspekte nimmt. Es wechseln Tag und Nacht, Klamotten. Schauplätze und Darsteller in Sekundentakt und dazu kommt eine infernalische Tonspur, die ebenfalls selten auf die Bilder abgestimmt ist und billig in Szene gesetzter Schmodder am laufenden Band. Aber wenn man jetzt annehmen könnte, dass „Ogroff“ ein großer Spaß ist, muss ich ebenfalls enttäuschen. Mit diesem Film wird auch das Raum-Zeit-Gefüge bis zum äußersten gedehnt und kaum zu glauben, dass dieser an Dilettantismus kaum zu überbietende Streifen nur viel zu lange 90 Minuten dauert. Gefühlt bin ich gestern eine Ewigkeit vor dem Bildschirm gesessen und hab fassungslos die kaum in Worte zu fassenden Ereignisse stoisch über mich ergehen lassen. Während „Ogroff“ musste ich auch ständig an „Event Horizon“ und die Szene mit Sam Neill als Dr. Weir denken, in der er sich selbst die Augen herausreißt, weil er am Rande der Galaxis die Hölle gesehen hat. Soweit muss man gar nicht reisen – es reicht dafür schon ein cineastischer Kurztrip in die Amateur-Liga nach Frankreich.

Amöbe Blap sagt: "Bester Film aller Zeiten!"

Blap hat geschrieben: ↑Di 3. Mai 2022, 09:37 Amöbe Blap sagt: "Bester Film aller Zeiten!"

Ich muss zustimmen! Zumindest im Amateur-Splatter-Bereich habe ich nie etwas vergleichbar Geniales gesehen,(und ich wundere mich, dass ich bislang keinen Text dazu abgesetzt habe.) Das ist tatsächlich VIOLENT SHIT für Surrealisten..

Oha! Klingt ja sehr schön
Regisseur N.G.Mount, hmmm... bei dem Namen klingelt was bei mir..
IMDb angeschmissen, und ja, in seinen späteren Filmen "Alien Platoon", "Trepanator" & "Dinosaur from the deep" verdingte sich (möglicherweise recht würdelos) der große Jean Rollin als Darsteller. Ich kenne keinen dieser Filme, aber "Ogroff" scheint ein guter Anfang zu sein um dies zu ändern.

Salvatore Baccaro hat geschrieben: ↑Di 3. Mai 2022, 15:22 Ich muss zustimmen! Zumindest im Amateur-Splatter-Bereich habe ich nie etwas vergleichbar Geniales gesehen,(und ich wundere mich, dass ich bislang keinen Text dazu abgesetzt habe.)

Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut mir dieses Werk gefallen hat. Ansonsten ist dieses Spielfeld namens "Amateur-Splatter" eher nicht eine meiner bevorzugten Suhlen.

Ich wünsche mir ein Remake mit aktueller Technik, ohne Veränderungen an der Story und deren Verlauf. Wer hat 500.000€ übrig?

Ich habe gestern Nacht noch die ersten 40 Minuten gesehen, dann streikten die Äuglein.
Auch nett:
https://www.discogs.com/de/release/3924 ... -Mutilator
oder

der Soundtrack ist ja noch das Beste an dem Streifen: