Thumbs up von den Film Maniax
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. Hier ein Auzug aus unserer
Rev:
Schon die Inhaltsangabe zu diesem nicht schubladisierbaren Film ist mir nicht leicht gefallen. Der Streifen weist eine Innen-und Außenhandlung auf. Die Geschehnisse um den mörderischen Reifen beobachtet und kommentiert nämlich ein größeres Publikum, das diese mit Hilfe ausgegebener Ferngläser verfolgt. Damit enpuppt sich das Ganze als Inszenierung, in der der Regisseur, der die Ermittlungenen leitende Sheriff Chad (Stephen Spinella), das Verbindungsglied zur Realität darstellt. Seine Mitspieler – vor allem natürlich die „Polizisten“ – erkennen dagegen nicht, dass sie Teil eines Schauspiels sind. Sie finden es zum Beispiel völlig normal, die Toten für echt zu halten, mit Plüschtieren unterm Arm zur Ermittlung zu erscheinen und einen mordenden Reifen unbekannten Herstellers zu jagen. Ebenfalls eine Schlüsselposition nimmt der Buchhalter (Jack Plotnick) ein, der im Auftrag eines nur telefonisch in Erscheinung tretenden Produzenten die Zuschauer "betreut" und manipuliert.
Letztlich behandelt der Film also die Mechanismen des Kinos allgemein und das Zusammenspiel zwischen Machern und Publikum insbesondere. Allein das Publikum hat die Macht, die Maschine am Laufen zu halten. So würde ich für mich zumindest eine Quintessenz ziehen … wenn in einem Streifen, der sich von Beginn an die Sinnlosigkeit an und für sich auf die Fahnen geschrieben hat, so etwas überhaupt kommod ist, liebe Freunde. Die Machart gemahnte mich ein wenig an das französische, absurde Theater der 50er, hier mit einem „Hauptdarsteller“, dem das Buch menschlichere Charakterzüge verleiht als sämtlichen Mitakteuren
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. Schauspielerisch rollt das Ding aber auf recht hohem Niveau: mit dem sturmerprobten Wings Hauser als „Kinochecker“, der sich durch Produzententricks nicht einfangen lässt, ebenso wie Stephen Spinella mit einem großartigen Eingangsmonolog und Jack Plotnick, der vergiftete Truthähne serviert. Die Effekte, in erster Linie also explodierende Köpfe, sind sparsam, aber gut gemacht.
Quentin Dupieux, der nicht nur für die Regie, sondern auch für Buch, Kamera und Musik zuständig war, ist bis heute auch als Elektro-Mucker „Mr. Oizo“ aktiv.