Saat des Todes - Regis Wargnier
Moderator: jogiwan
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Saat des Todes - Regis Wargnier
Saat des Todes
(Pars vite et reviens tard)
mit Jose Garcia, Lucas Belvaux, Marie Gillain, Olivier Gourmet, Nicolas Cazale, Linh Dan Pham, Michel Serrault, Nadine Alari, Sophie Aubry, Felicite N'Gijol, Jean-Gilles Barbier, Philippe Bas, Laetitia Lacroix, Dominique Bettenfeld, Stephane Butet
Regie: Regis Wargnier
Drehbuch: Ariane Fert
Kamera: Laurent Dailland
Musik: Patrick Doyle
FSK 16
Frankreich / 2007
Paris in heutiger Zeit. Mysteriöse Symbole, die eilig auf Eingangstüren von Wohnungen gestrichen wurden, erscheinen nach und nach in der ganzen Stadt. Das Gerücht um den Ausbruch einer Seuche verbreitet sich in der Hauptstadt wie ein Lauffeuer. Bald darauf wird die erste Leiche gefunden, bei der alle Merkmale auf die schreckliche Plage hindeuten. Kommissar Adamsberg, ein ungewöhnlicher Polizist, der seiner Intuition folgt und kurz zuvor zum Leiter der Kriminalabteilung ernannt wurde, wird auf den Fall angesetzt...
Die Rückkehr des schwarzen Todes!?
Diese Vermutung wird in diesem erstklassigen Mix aus Thriller-und Krimi vor allem in der ersten Filmhälfte durch auf Türen gepinselte Symbole und rätselhafte Nachrichten genährt und sorgt so schon von der ersten Minute an für jede Menge Spannung, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr verdichtet. Als es dann auch noch den ersten Toten zu beklagen gibt und die Polizei zuerst gar nicht einmal genau weiss, wie und woran er gestorben ist, verstärken sich die Gerüchte, das die Pest zurückgekehrt ist und eine ganze Stadt gerät in Panik. Dieses Ausgangs-Szenario zieht den Zuschauer von Beginn an in seinen Bann und sorgt ganzzeitig für einen äusserst straff gezogenen Spannungsbogen, der auch, als die Geschichte im weiteren Verlauf in eine ganz andere Richtung tendiert, keinerlei Einbrüche erleidet. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall, denn durch die nicht vorhersehbaren Wendungen des Plots wird die Spannungsschraube noch einmal zusätzlich angezogen, so das man phasenweise schon von absoluter Hochspannung sprechen kann.
Vor allem das angeschlagene Erzähltempo des Geschehens hat mir besonders gut gefallen, denn Regisseur Regis Wargnier hat genau das richtige Mittelmaß gefunden, das Szenario wirkt zu keiner Zeit irgendwie hektisch oder zu schnell, es entstehen aber auch keinerlei Längen durch zu langsam oder uninteressant erzählte Passagen, denn so etwas sucht man hier wirklich vergebens. So stellt man sich einen nahezu perfekten Thriller / Krimi vor, der eine äusserst interessante Story erzählt, der man von der ersten Minute an eine mysteriöse und geheimnisvolle Ausstrahlung bescheinigen muss. Wenn diese dann auch noch mit einigen sehr guten Wendungen versehen ist, fühlt man sich als Fan solcher Filme schon fast am Ziel seiner Träume.
Nun ist das aber noch längst nicht alles, was Regis Wargnier hier in die Waagschale geworfen hat, um den Betrachter zu überzeugen, denn neben den schon erwähnten Vorzügen herrscht hier auch eine exzellente Atmosphäre vor, die sich insbesondere in den Phasen, in denen sich die Panik ausbreitet, besonders gut zum Vorschein kommt. Das Szenario nimmt dabei stetig an Bedrohlichkeit zu, da es auch weitere Tote zu beklagen gibt und die ermittelnden Beamten scheinbar auf der Stelle treten. Auch als dann die ersten Spuren auftreten, die am Ende Licht in das Dunkel bringen und diesen komplizierten Fall letztendlich lückenlos aufklären, büßt der Film nie etwas von seiner Faszination ein, sondern sorgt weiterhin dafür, das sich der Zuschauer von der Geschichte jederzeit geffesselt fühlt. Dafür tragen auch allein schon die erstklassigen Schauspieler bei, die durch ihre überzeugenden Leistungen ein ganz wichtiger Bestandteil des insgesamt hervorragenden Gesamtbildes sind, das sich einem hier offenbart.
Letztendlich bekommt man also einen äusserst guten und teilweise hochspannenden Film zu sehen, der zwar nicht unbedingt spektakuläre Highlights zu bieten hat, sich aber auf einem insgesamt sehr hohen und konstanten Level bewegt und dabei auch nicht die kleinsten Einbrüche zu verzeichnen hat. Allein diese Tatsache hebt dieses Werk schon sehr wohlwollend vom täglichen Einheitsbrei ab, den man üblicherweise geboten bekommt.
Fazit:
"Saat des Todes" ist ein wirklich empfehlenswerter Film, der insbesonder für Freunde von spannungsgeladenen Thrillern absolut lohnenswert sein dürfte. Leider ist diesem Werk anscheinend noch nicht die Beachtung geschenkt worden, die er eigentlich wegen der vorhandenen Klasse verdient hätte. So sollte man den Film aber wenigstens als Geheimtip ansehen, denn das ist er allemal. Kurzweilige und sehr spannende Unterhaltung ist hier garantiert, so das man "Saat des Todes" nicht so einfach an sich vorbeigehen lassen sollte, da man das ansonsten bereuen könnte.
8/10
Big Brother is watching you
Re: Saat des Todes - Regis Wargnier
"Saat des Todes" hat genau meinen Geschmack getroffen, atemlose Spannung von Anfang an!
Europäisches Kino vom Allerfeinsten, kommt mir ein wenig vor wie eine gelungene Mischung aus "Vidocq" und "Da Vinci Code".
7,5/10
Europäisches Kino vom Allerfeinsten, kommt mir ein wenig vor wie eine gelungene Mischung aus "Vidocq" und "Da Vinci Code".
7,5/10
Re: Saat des Todes - Regis Wargnier
SAAT DES TODES habe ich wirklich mit Spannung erwartet. Die Romanvorlage meiner Lieblingsautorin Fred Vargas war einfach klasse, deswegen war ich etwas skeptisch was eine filmische Umsetzung angeht.
Herauskommen ist einer der besten Thriller der letzten Jahre. Die Geschichte ist nahezu 1:1 umgesetzt worden, die Besetzung der Rollen hätte kaum besser sein können. José Garcia's verschrobener Kommissar Adamsberg ist zwar weniger geheimnisvoll als in den Büchern, passt aber hervorragend ins Geschehen und hätte nicht besser gespielt sein können. Michel Serrault hat in seiner allerletzten Rolle ebenfalls noch einmal ein schönen Auftritt. Marie Gillain beweist erneut ihre Vielseitigkeit und dürfte einer der kommenden französischen Filmstars sein.
SAAT DES TODES bringt von Anfang die Atmosphäre der französischen Hauptstadt rüber und versteht es, ohne großes Tamtam stetig steigernde Spannung zu erzeugen. Nebenher laufen auch noch die persönlichen Dramen der Hauptprotagonisten, die sehr einfühlsam inszeniert worden sind. Wieder mal ein kleines Meisterwerk aus Frankreich, das wieder einmal hierzulande kaum Beachtung gefunden hat.
9,5 / 10
Herauskommen ist einer der besten Thriller der letzten Jahre. Die Geschichte ist nahezu 1:1 umgesetzt worden, die Besetzung der Rollen hätte kaum besser sein können. José Garcia's verschrobener Kommissar Adamsberg ist zwar weniger geheimnisvoll als in den Büchern, passt aber hervorragend ins Geschehen und hätte nicht besser gespielt sein können. Michel Serrault hat in seiner allerletzten Rolle ebenfalls noch einmal ein schönen Auftritt. Marie Gillain beweist erneut ihre Vielseitigkeit und dürfte einer der kommenden französischen Filmstars sein.
SAAT DES TODES bringt von Anfang die Atmosphäre der französischen Hauptstadt rüber und versteht es, ohne großes Tamtam stetig steigernde Spannung zu erzeugen. Nebenher laufen auch noch die persönlichen Dramen der Hauptprotagonisten, die sehr einfühlsam inszeniert worden sind. Wieder mal ein kleines Meisterwerk aus Frankreich, das wieder einmal hierzulande kaum Beachtung gefunden hat.
9,5 / 10