The Incident - Alexandre Courtes (2011)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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The Incident - Alexandre Courtes (2011)

Beitrag von horror1966 »

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The Incident
(The Incident)
mit Rupert Evans, Anna Skellern, Dave Legeno, Kenny Doughty, Richard Brake, Eric Godon, Marcus Garvey, Darren Kent, Joseph Kennedy, Ian Lyons, Sandro Mastronardi, Martin Swabey, Nina Newman
Regie: Alexandre Courtes
Drehbuch: S. Craig Zahler / Jerome Fansten
Kamera: Laurent Tangy
Musik: Christophe Chassol
keine Jugendfreigabe
Belgien / Frankreich / USA / 2011

George, Max and Ricky arbeiten als Köche in einem Hochsicherheitsgefängnis für psychisch kranke Schwerverbrecher. Eines Abends legt ein Sturm die Stromversorgung lahm, wodurch die Insassen frei kommen und das Gefängnis von außen abgeriegelt wird. Die drei Köche sitzen in einer tödlichen Falle und werden von einer Horde amoklaufender Psychopathen attackiert, die nur ein Ziel haben: sie zu töten!


Und wieder einmal ein Regie-Erstling, der den Zuschauer ungemein positiv überraschen kann. Alexandre Courtes hat mit "The Incident" einen kleinen aber sehr feinen Horror-Thriller auf den Weg gebracht, der dem Zuschauer so manch angenehmen Gänsehaut-Schauer über den Rücken jagt. Das mag allein schon durch die Location der Irrenanstalt begründet sein, in der sich das Geschahen bis auf wenige Szenen abspielt, denn durch die sterilen Gänge und das offensichtlich ziemlich karg ausgestattete Gebäude entsteht schon eine düster-bedrohliche Grundstimmung. Dabei beginnt die Geschichte im Prinzip recht unverfänglich und beschäftigt sich eine geraume Zeit mit der Einführung der für die Story wichtigen Figuren. Dennoch kann man schon nach nur wenigen Minuten etwas Unheilvolles bemerken, das über der Szenerie liegt und so wartet man förmlich darauf, das sich die immer stärker aufbauende Spannung irgendwann entlädt.

Bis es soweit ist vergeht zwar eine geraume Weile, wobei die Einführung in die folgenden Ereignisse sich keinesfalls langweilig gestaltet. Man baut gewisse Sympathien zu den Hauptdarstellern auf und gerade der junge George schafft es dabei fast spielerisch, beim Zuschauer zu punkten. Auch wenn es zu Beginn noch eher locker zugeht, hat Alexandre Courtes es hervorragend verstanden, den Betrachter in ein Gefühl der Anspannung zu versetzen und lediglich kleinere Indizien und Andeutungen unter den Patienten sind hierfür absolut ausreichend. Man kann es fast körperlich spüren das hier etwas im Busch ist, lediglich der Ausbruch der sich anbahnenden Eskalation lässt sich nicht vorhersehen. Als es dann soweit ist, zieht der Film in Sachen Tempo ordentlich an und man wird zudem mit einem visuellen Härtegrad konfrontiert, der sich jederzeit sehen lassen kann.

Die von Haus aus schon erstklassige Atmosphäre verdichtet sich zusehends und das Geschehen nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Es entwickelt sich ein reiner Überlebenskampf der in der Klinik arbeitenden Köche, werden diese doch auf einmal mit den freigelassenen Insassen der Klinik konfrontiert, die nicht wie erwartet unter Medikamenten-Einfluss stehen. Ein Gewitter hat die Stromzufuhr abgetrennt und die Patienten können so ohne Probleme ihre Zellen verlassen, was sie auch selbstverständlich ohne zu zögern tun. Natürlich kommt es in der Folge zu etlichen Konfrontationen und das diese wahrlich kein Kindergeburtstag sind, bekommt der Zuschauer sehr eindringlich vor Augen geführt. Die Ereignisse gestalten sich dabei phasenweise richtig hart und man bekommt so manch derbe Szene geboten, dennoch artet das Ganze zu keiner Zeit in ein vollkommen sinnloses Gemetzel aus, was dem Film meiner persönlichen Meinung nach äußerst positiv anzurechnen ist. Kein vollkommen überzogener Aktionismus und kein Hauptaugenmerk auf ultra-brutalen Passagen, wodurch die ganze Chose einen wirklich realistischen und glaubwürdigen Eindruck hinterlässt.

Alles zusammen genommen kann man hier von einem absolut gelungenem Regie-Erstling sprechen, der den Betrachter sehr positiv zu überraschen weiß. Courtes ist es dabei sehr gut gelungen, ein durchaus vorstellbares Szenario mit einem angemessenen Härtegrad zu verbinden und das Ganze zudem mit einer erstklassigen Grundstimmung zu versehen. Etliche Gänsehaut-Momente sorgen dabei für ein durchgehend spannendes Film-Erlebnis, das mit einer Netto-Laufzeit von gut 77 Minuten genau richtig bemessen ist, da so erst gar keine langatmigen Passagen entstehen können.


Fazit:


Nicht selten sind es gerade die eher unscheinbaren Filme, die den größten Eindruck beim Betrachter hinterlassen und "The Incident" kann man getrost in diese Kategorie einordnen. Nun mag hier rein inhaltlich nicht unbedingt die größte Innovation vorliegen, aber der Film ist ein mehr als gelungenes Gesamtpaket, das sich jeder Genre-Fan unbedingt anschauen sollte.


8/10
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Die Kroete
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Re: The Incident - Alexandre Courtes

Beitrag von Die Kroete »

Auf der einen Seite, konnte mich der Film begeistern. Auf der anderen, empfand ich den irgendwie lückenhaft. Ich kann aber nicht genau definieren, weshalb daß so ist. :?

Es kann an der Erzählweise gelegen haben, oder an dem, für mich nicht nachvollziehbaren unlogischen, Verhalten mancher Protagonisten, vielleicht auch an der, fast ständig im halbdunkeln, gezeigten Action. Wer weiß!? :pfeif:

Schlecht ist der Film aber keineswegs und bietet auch inhaltlich interessante, wenn auch nicht gerade bis in allerletzter Konsequenz zuende erdachte, Momente. Dabei wirkt er, durch seiner klaustrophobischen Atmosphäre und dem sich immer stärker ausbreitenden Gefühl, der absoluten Hilflosigkeit, durchaus überzeugend.
Ansehen sollte man sich den, auf jeden Fall!

7/10
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jogiwan
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Re: The Incident - Alexandre Courtes

Beitrag von jogiwan »

"The Incident" ist einer jener raren Filme, die trotz aktuellen Produktionsdatums eine Atmosphäre kreieren, wie man sie sonst nur aus dreckigen, kleinen und rücksichtslosen Genre-Produktionen aus den Achtzigern kennt. Das Regie-Debüt des französischen Musikvideo-Regisseurs Alexandre Courtes (u.a. "Cassius "1999") macht auch ganz vieles richtig und stellt sich dann leider im letzten Moment noch ein Bein, in dem es von allen denkbaren Enden das imho Unwürdigste aussucht und den Zuschauer nach 90 ziemlich wirkungsvollen, wenn auch nicht sonderlich logischen Terrorminuten auf einmal komplett in eine Richtung wegkippt, mit der wohl niemand so recht zufrieden sein kann. Bis dahin ist "The Incident" aber hübsch-abgefucktes und düsteres Klaustrophobie-Terrorkino im oberen Härtegrad und Hochsicherheitstrakt mit sympathischen Musiker-Figuren in einer absoluten Ausnahmesituation, der uns inhaltlich und visuell auch sehr gut gefallen hat.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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untot
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Re: The Incident - Alexandre Courtes (2011)

Beitrag von untot »

Ich kann mich meinen Vorrednern hier eigentlich nur anschließen, das Filmchen wusste auch mich zu begeistern.
Düster, klaustrophobische Stimmung, Härtegrad war genau richtig, ohne ins uferlose auszuarten, die Darsteller machten ihre Sache durchwegs anständig.
Nur das Ende wollte mir nicht gefallen.
Trotzdem ein bemerkenswert gutes Erstlingswerk.

7/10
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