Ja, aber das wird dann ja sicherlich nicht der Blutrausch. Jenen bekomme nur ich, wenn ich wieder Mediacs lese.ugo-piazza hat geschrieben: ↑Di 7. Feb 2023, 15:28Koch hat kürzlich anlässlich Bava 7 durch die Blume verkündet, dass wohl auch eine Nr. 8 kommen könnte...sergio petroni hat geschrieben: ↑Di 7. Feb 2023, 10:39Genau!
Der wäre doch gut als achtes Kochbuch geeignet!
Ich würde da erstmal einen Tee aufsetzen und abwarten.
Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
Moderator: jogiwan
Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
Früher war mehr Lametta
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- karlAbundzu
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
Blu Ray
Bavas Last Man Standing Mordsfilm .
Im Grunde genommen ein Krimi im Reiche Tanten Millieu, doch eine psychologische Ausarbeitung der Story wird hier nicht voran getrieben und die Spannung entsteht nicht aus dem Warten darauf, wann etwas passiert, sondern wir hetzen von Kill zu Kill und beschäftigen uns mit der Frage, wer wen als nächstes umbringt. Denn sowohl Mörder als auch Opfer können alle sein bzw. sind alle. Außer den vier jungen Leute auf der Suche nach internationalem Sex an schönen Orten. Dafür werden sie auch bestraft und liefern die Blaupause für 100e konservative amerikanische Slasher. Und vielleicht die Wahrsagerin, Bavas kleine Hommage ans Gothic Cinema, die als schwarze Frau durch die Nacht wandert, in einer alten Villa mit quietschenden Türen lebt und Fledermäusen begegnet.
Gleich der Anfang macht klar, daß hier nicht die Giallo Standards gelten. Wir sehen den ersten Killer, der dann demonstrativ seine schwarzen Handschuhe auszieht. Und man denkt noch, man ist raus aus der Whodunit Nummer, geht schon der Mörder hops.
Die Kamera ist natürlich brilliant, meist aus einer Täter oder Voyeur Perspektive schauen wir irgendwo um die Ecke, durch etwas durch und auch Spiegel und Fenster spielen eine große Rolle. Dann wieder Wechsel effektiv eingesetzt: Totale von oben, Betrachtungen von weiter entfernt. Nur die Bavasche Farbmanipulation spielt hier kaum eine Rolle.
Aber eben die Abwechslung bei den Morden: von hinten, im Kampf, geplant, aus dem Effekt, mit der Hand, dem Messer, der Axt, dem Gewehr. Alles blutig und unangenehm inszeniert.
Apropos unangenehm, alle Protagonisten sind solche Zeitgenossen, die eingesetzten Rückblicke dienen zur Unterstreichung ihrer verkommenen Moral ebenso wie ihrer Selbstversicherung, alle scheinen sich ihrer Verkommenheit bewusst zu sein, reflektieren sie zT sogar, können aber nicht raus aus der Nummer. So ist alles was passiert folgerichtig. Wie der original Titel auch andeutet: Kettenreaktion.
Der Cast hervorragend: Claudine Auger und Luigi Pistilli als Coppia Macabre, Claudio Camaso als fischender Sohn. Leopoldo Trieste als fanatischer Insektenfreund. An den Vieren werden auch die falschen Fährten klar, die der Film zu Beginn legt: Simone und Paolo machen neckenden Smalltalk in der Natur, das Paar gibt erst die besorgten Verwandten.
Nicht vergessen darf man Stelvio Cipriani mit tollem Soundtrack, auch wenn der Film sehr oft auf Stille und Naturtöne setzt. Umso effektiver wirkt die Musik. Und die Melodien geistern noch lange nach.
Vorliegend die Arrow Blu Ray, diesmal im englischen Cut.
Bild perfekt, Ton sehr gut.
Bei den Extras sind die Interviews mit Dardano Sacchetti, Drehbuchautor und Gianlorenzo Battaglia, Kameramann.
Meisterwerk.
Kritiken aus Hamburg und Graz bitte nicht beachten.
Bavas Last Man Standing Mordsfilm .
Im Grunde genommen ein Krimi im Reiche Tanten Millieu, doch eine psychologische Ausarbeitung der Story wird hier nicht voran getrieben und die Spannung entsteht nicht aus dem Warten darauf, wann etwas passiert, sondern wir hetzen von Kill zu Kill und beschäftigen uns mit der Frage, wer wen als nächstes umbringt. Denn sowohl Mörder als auch Opfer können alle sein bzw. sind alle. Außer den vier jungen Leute auf der Suche nach internationalem Sex an schönen Orten. Dafür werden sie auch bestraft und liefern die Blaupause für 100e konservative amerikanische Slasher. Und vielleicht die Wahrsagerin, Bavas kleine Hommage ans Gothic Cinema, die als schwarze Frau durch die Nacht wandert, in einer alten Villa mit quietschenden Türen lebt und Fledermäusen begegnet.
Gleich der Anfang macht klar, daß hier nicht die Giallo Standards gelten. Wir sehen den ersten Killer, der dann demonstrativ seine schwarzen Handschuhe auszieht. Und man denkt noch, man ist raus aus der Whodunit Nummer, geht schon der Mörder hops.
Die Kamera ist natürlich brilliant, meist aus einer Täter oder Voyeur Perspektive schauen wir irgendwo um die Ecke, durch etwas durch und auch Spiegel und Fenster spielen eine große Rolle. Dann wieder Wechsel effektiv eingesetzt: Totale von oben, Betrachtungen von weiter entfernt. Nur die Bavasche Farbmanipulation spielt hier kaum eine Rolle.
Aber eben die Abwechslung bei den Morden: von hinten, im Kampf, geplant, aus dem Effekt, mit der Hand, dem Messer, der Axt, dem Gewehr. Alles blutig und unangenehm inszeniert.
Apropos unangenehm, alle Protagonisten sind solche Zeitgenossen, die eingesetzten Rückblicke dienen zur Unterstreichung ihrer verkommenen Moral ebenso wie ihrer Selbstversicherung, alle scheinen sich ihrer Verkommenheit bewusst zu sein, reflektieren sie zT sogar, können aber nicht raus aus der Nummer. So ist alles was passiert folgerichtig. Wie der original Titel auch andeutet: Kettenreaktion.
Der Cast hervorragend: Claudine Auger und Luigi Pistilli als Coppia Macabre, Claudio Camaso als fischender Sohn. Leopoldo Trieste als fanatischer Insektenfreund. An den Vieren werden auch die falschen Fährten klar, die der Film zu Beginn legt: Simone und Paolo machen neckenden Smalltalk in der Natur, das Paar gibt erst die besorgten Verwandten.
Nicht vergessen darf man Stelvio Cipriani mit tollem Soundtrack, auch wenn der Film sehr oft auf Stille und Naturtöne setzt. Umso effektiver wirkt die Musik. Und die Melodien geistern noch lange nach.
Vorliegend die Arrow Blu Ray, diesmal im englischen Cut.
Bild perfekt, Ton sehr gut.
Bei den Extras sind die Interviews mit Dardano Sacchetti, Drehbuchautor und Gianlorenzo Battaglia, Kameramann.
Meisterwerk.
Kritiken aus Hamburg und Graz bitte nicht beachten.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
Ach so, wie viele Mord für Erbe Geschichten ist auch diese hier im Sinne des Konflikts der Generationen deutbar, der Drehbuchautor deutet dies mit dem 68er Zeitgeist im Hintergrund an. Und so ist auch das Ende sehr konsequent.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
Jetzt drehen Sie völlig durch Erscheint voraussichtlich am 15.09.2023 bei Mediacs noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination in drölfzig verschiedenen Mediabooks sowie auf separater Blu-ray und DVD:
wattiertes Mediabook Cover A, limitiert auf 66 Exemplare
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-Alternativszenen
-Trailer 1
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-Radio-Spot 1
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
Immerhin 1-Disc-Edition, besser als Zero-Discs-Mediabux, die ich denen auch locker zutraue.buxtebrawler hat geschrieben: ↑Mo 14. Aug 2023, 14:33 Jetzt drehen Sie völlig durch Erscheint voraussichtlich am 15.09.2023 bei Mediacs noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination in drölfzig verschiedenen Mediabooks sowie auf separater Blu-ray und DVD:
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Schaun mer mal, ob da nicht in absehbarer Zeit auch von einem anderen Label was kommt. Und wenn nicht, hab ich ja noch die alte VHS aus dem Hause Michael Jäger...
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
ugo-piazza hat geschrieben: ↑Mo 14. Aug 2023, 15:48 Immerhin 1-Disc-Edition, besser als Zero-Discs-Mediabux, die ich denen auch locker zutraue.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
Extras ja eher wenige. Und nur für eine synchro lohnt sich das Umsteigen von meiner Arrow blue wohl nicht.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
Ausgerechnet bei diesem bekackten Verein.
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)
Ich bleibe bei meiner "Mike Hunter"-VHS!
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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