Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)

Bava, Argento, Martino & Co.: Schwarze Handschuhe, Skalpelle & Thrills

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)

Beitrag von jogiwan »

sid.vicious hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 10:35 Ich meine mich zu erinnern, dass Andreas Bethmann geschrieben hat, dass IM BLUTRAUSCH DES SATANS in Bälde von X-Rated in HD kommen wird.
Ja, die Scheibe gibt es bereits mit verbesserten Ton, auf dem nicht sämtliche Hintergrundgeräusche herausgefiltert wurden.
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sid.vicious
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)

Beitrag von sid.vicious »

jogiwan hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 07:48
jogiwan hat geschrieben: Sa 27. Dez 2014, 09:50
► Text zeigen
Alle zehn Jahre kann man es ja probieren, aber geholfen hat es trotz der Sichtung an einem Freitag, dem 13. ja herzlich wenig. Der Streifen ist und bleibt leider ein ziemlicher Ausfall für mich. Eine Art Nummernrevue an gegenseitigen Morden in denen entweder wenig oder Blödsinn geredet wird und irgendwie nie so richtig klar wird, warum sich jetzt eigentlich alle umbringen müssen und auch über das Ende muss man wohl auch nicht groß diskutieren. Inszeniert ist das ganze Treiben zudem recht lieblos und trotz des tollen Casts kommt nie so wirklich Freude auf. Wir sehen uns in zehn Jahren wieder :wink:[/spoil]
Danke für deine Einschätzung(en), die für mich aufrichtig und interessant klingt/klingen. Ich bin auf jeden Fall ausreichend motiviert, um mir den Film am Wochenende nach zig Jahren mal wieder zu geben.
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Blap
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)

Beitrag von Blap »

Erst vor einer Woche erneut geschaut. Eine große Liebe! ❤️🥰❤️
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Maulwurf
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)

Beitrag von Maulwurf »

jogiwan hat geschrieben: Sa 27. Dez 2014, 09:50 „Bay of Blood“ und ich werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr und wie auch schon bei der Sichtung vor Jahren, entpuppte sich auch die Auffrischung als äußerst lahme und fragwürdige Angelegenheit. Aus Handlungsfragmenten und einer in Aussicht gestellten Erbschaft bastelt Mario Bava hier eine Art Nummern-Revue, in der nach der Reihe miteinander verwandte Leutchen in einer naturbelassenen Bucht wechselnden Mördern zum Opfer fallen. Dabei ist Habgier das verbindende Motiv der an Habgier laborierenden Figuren und am Ende gibt es dann auch noch so etwas wie einen moralischen Schlussgag, der dem seltsamen Treiben dann noch die Krone aufsetzt. Falls es so etwas wie eine Geschichte in dem Streifen gibt, wirkt sie jedenfalls mehr schlecht als recht konstruiert, lässt jegliche Spannung vermissen und spricht wohl noch am ehesten Leute an, die sich mit den handelnden Personen in irgendeiner Weise solidarisieren können. Was man dem Film jedoch fraglos zugutehalten halten kann und hier bereits mehrfach erwähnt wurde, ist die Tatsache, dass Bava – seiner Zeit weit voraus - mit minimaler Story, viel graphischer Gewalt und nackter Haut den Prototyp des konventionellen Slashers gebastelt hat, der knapp ein Jahrzehnt später den Siegeszug um die Welt antrat. Besser wird der Streifen dadurch aber auch nicht.
An Bava darf man ja normalerweise nicht rumkritteln, und ich sage es auch nicht gerne, aber mir geht es mit dem Streifen exakt genau so! Gesehen im Mai 2014 und im Juli 2019 (das sind doch so in etwa 10 Jahre, oder?), wird die nächste Sichtung garantiert noch laaaaaang auf sich warten lassen. Ein Film der mir gar nichts sagt und gar nichts gibt. Danke für Deine mutigen Worte, Jogi.
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
(Bert Rebhandl)
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buxtebrawler
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 29.11.2024 noch einmal bei X-Rated auf Doppel-Blu-ray- im Mediabook ("Cover O"):

Bild

Extras:
- Erstmalig ungeschnittene Fassung mit ungefilterter deutscher Originaltonspur (Film1)
- Erstmalig mit italienischer Originaltonfassung.(Film 1)
- Audiokommentar von Gerd Naumann und Christopher Klaese (Film 1)
- Remeber the Master: Ausführliches Interview mit Gianlorenzo Battaglia über den Dreh und das Treffen mit Mario Bava (ca. 19 Minuten, italienisch mit deutschen Untetiteln) (Film 1)
- Bonusszenen der US-Version (ca. 2 Minuten) (Film 1)
- Bonusszenen der italienischen Version (ca. 2 Minuten) (Film 1)
- Erstmalig Alternativszenen der italienischen Version (ca. 13 Minuten, italienisch mit deutschen Untertioteln) (Film 1)
- Radio Spot 1 und 2 (Film 1)
- Deutscher Kinotrailer (Film 1)
- Italienischer und amerikanischer Trailer (Film 1)
- Italienischer alternativer Vor- und Abspann

Bonus-Film auf Disc 2

Bemerkungen:
X-Rated Eurocult-Collection #78
Cover O, limitiert und nummeriert auf 222 Exemplare

Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/2789,1 ... es-Satans/

Und am 05.12.2024 folgt Cover P:

Bild

Extras + Bemerkungen: s.o.!

Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/2789,1 ... es-Satans/
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sid.vicious
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)

Beitrag von sid.vicious »

jogiwan hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 07:48
„Bay of Blood“ und ich werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr und wie auch schon bei der Sichtung vor Jahren, entpuppte sich auch die Auffrischung als äußerst lahme und fragwürdige Angelegenheit. Aus Handlungsfragmenten und einer in Aussicht gestellten Erbschaft bastelt Mario Bava hier eine Art Nummern-Revue, in der nach der Reihe miteinander verwandte Leutchen in einer naturbelassenen Bucht wechselnden Mördern zum Opfer fallen. Dabei ist Habgier das verbindende Motiv der an Habgier laborierenden Figuren und am Ende gibt es dann auch noch so etwas wie einen moralischen Schlussgag, der dem seltsamen Treiben dann noch die Krone aufsetzt. Falls es so etwas wie eine Geschichte in dem Streifen gibt, wirkt sie jedenfalls mehr schlecht als recht konstruiert, lässt jegliche Spannung vermissen und spricht wohl noch am ehesten Leute an, die sich mit den handelnden Personen in irgendeiner Weise solidarisieren können. Was man dem Film jedoch fraglos zugutehalten halten kann und hier bereits mehrfach erwähnt wurde, ist die Tatsache, dass Bava – seiner Zeit weit voraus - mit minimaler Story, viel graphischer Gewalt und nackter Haut den Prototyp des konventionellen Slashers gebastelt hat, der knapp ein Jahrzehnt später den Siegeszug um die Welt antrat. Besser wird der Streifen dadurch aber auch nicht.
Im Prinzip brauche ich jetzt nichts mehr zum Film schreiben, da ich ihn in den angesprochenen Punkten ebenso empfunden habe. Ich habe IM BLUTRAUSCH DES SATANS über die Jahrzehnte betrachtet kürzlich zum fünften Mal geschaut, außer das "fiese" oder je nach Betrachtung auch "putzige" Ende konnte mir eigentlich nichts so wirklich zusagen.

Die VHS Erstsichtung war dereinst ja noch was Besonderes, dafür gab es ja 131 Gründe, aber mit Sichtung 2 und darüber hinaus fand ich den Film immer öder, was die letzte Sichtung auch locker betätigte.
Bild
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)

Beitrag von buxtebrawler »

Soll dieser Tage abermals bei X-Rated auf Blu-ray in großer Hartbox erschienen sein:

Bild

Extras:
- Erstmalig ungeschnittene Fassung mit ungefilterter deutscher Originaltonspur
- Erstmalig mit italienischer Originaltonfassung.
- Audiokommentar von Gerd Naumann und Christopher Klaese
- Remeber the Master: Ausführliches Interview mit Gianlorenzo Battaglia über den Dreh und das Treffen mit Mario Bava (ca. 19 Minuten, italienisch mit deutschen Untetiteln)
- Bonusszenen der US-Version (ca. 2 Minuten)
- Bonusszenen der italienischen Version (ca. 2 Minuten)
- Erstmalig Alternativszenen der italienischen Version (ca. 13 Minuten, italienisch mit deutschen Untertioteln)
- Radio Spot 1 und 2
- Deutscher Kinotrailer
- Italienischer und amerikanischer Trailer
- Italienischer alternativer Vor- und Abspann

Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/2789,1 ... es-Satans/
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Salvatore Baccaro
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

...und dann stoße ich in James H. Matthews "Languages of Surrealism", eine 1986 erschienene Abhandlung der verschiedenen "Sprachen" des Surrealismus - (Sprache der Objekte, Sprache des Films, Sprache der Poesie usw.), reichlich unvermittelt auf folgende interessante Bava-Referenz, die, wie ich finde, recht anschaulich macht, wie ein entsprechender Wahrnehmungsmodus auch aus ästhetischen Artefakten des kommerziellen Kinos, die es primär (mutmaßlich) gar nicht darauf anlegen, surrealistische Momente herauszukitzeln vermag. Erst brauchte ich ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass Matthews mit dem zweiten Teil von LAST HOUSE ON THE LEFT augenscheinlich ECOLOGIA DEL DELITTO von 1971 meint, der in den 80ern wohl unter diesem (irreführenden) Titel in den USA veröffentlicht worden ist. Wesentlich leichter fällt es mir, zu verstehen, was Matthews damit meint, wenn er die beiden analysierten Szenen mit der Beschwörung eines "privilegierten Platzes" im Ersten Surrealistischen Manifest 1924 durch André Breton zusammenbringt. Aber lest (und staunt) selbst:

B1.jpg
B1.jpg (205.16 KiB) 1942 mal betrachtet
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Salvatore Baccaro
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Re: Im Blutrausch des Satans - Mario Bava (1971)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

Aufgrund meines oben geposteten Funds und nicht zuletzt wegen der eher verhaltenen kürzlichen Kritiken von Jogi und Sid habe ich mir gestern zum dritten Mal Bavas BLUTRAUSCH besehen - und bin gar noch mehr fasziniert als jemals zuvor von diesem Meisterwerk, das bei mir unglaublich fein funktioniert: Angefangen von dem eröffnenden POV-Shot aus Insekten-Perspektive, der fast schon wie eine PHENOMENA-Antizipation wirkt, über generell das eingesetzte (See-)Getier, (die Szene mit dem Oktopus auf dem Gesicht einer Leiche könnte ja 1:1 aus Painlevés LA PIEUVRE von 1928 stammen!), bis hin zur allgemeinen Struktur des Films, der sich ja nicht an Figuren entlanghangelt, mit denen wir uns identifizieren könnte, sondern auf traumgleiche Weise mäandert, so, als würde er von Detail zu Detail springen, benommen, narkotisiert - und die eigentliche Story müssen wir uns dann selbst aus den Fragmenten zusammensuchen. Immer wieder überrascht bin ich auch, wie GORY das Ganze letztlich ist: Bava macht keine Gefangenen - was in der allgemeinen meditativen Stimmung, die der Film für mich evoziert, umso grausiger wirkt - so, als würde man den Alptraum von jemandem beobachten, (spannend ist ja zumal, dass in entscheidenden Momenten keine Musik erklingt, die Szenen somnambul ineinander wandern, es sozusagen keine "Höhepunkte" gibt, ein Stream of Consciousness an Bildern, die nicht so grell ausgeleuchtet sind, wie man sie vom Sixties-Bava gewohnt ist, dafür aber durch ihren semi-dokumentarischen Naturalismus bestechen.) Kurzum: Ich bin Fan! Und: Matthews zitiert die fraglichen Szenen etwas falsch aus dem Gedächtnis...!
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