Alternativer Titel: Al tropico del cancro
Produktionsland: Italien
Produktion: Pino De Martino, Andrea Di Sangiuliano
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Giampaolo Lomi, Edoardo Mulargia
Kamera: Marcello Masciocchi
Schnitt: Cesare Bianchini
Musik: Piero Umiliani
Länge: ca. 95 Min.
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Anthony Steffen, Anita Strindberg, Gabriele Tinti
Ein Mann kippt bei der Praktizierung eines Voodoo-Kults um und ist sofort tot. Der Arzt Dr. Williams stellt fest dass die Leiche Blutleer ist. Kurz darauf wird Der Arzt Dr. Williams von einem skrupellosen Amerikaner dazu aufgefordert ihm ein gewisses Serum auszuhändigen. Als dieser sich weigert, lebt er fortan gefährlich, da auch einige Andere hinter dem wundersamen Serum her sind.
Im Prinzip kann man sagen, dass Giampaolo Lomi und Edoardo Mulargia die Thematik eines Giallo mit einer Prise Eurospy garniert haben und das Ganze weit weg von Italien unter Haitis Sonne ablaufen lassen. So weit so gut. Allerdings muss man auch sagen, dass selbst im Bereich der Großen Antillen schwarze Handschuhe getragen werden, zumindest kommt der Mörder- trotz großer Hitze- diesem Ritual konsequent nach.
Der Zuschauer wird also mit einigen bekannten Details bedient, muss sich jedoch erst einmal im eher fremden Ambiente einleben. Dass hierbei zweifelsohne eine gute Kameraarbeit geleistet wird sollte lobend erwähnt werden. Dass der Film allerdings nie den richtigen Thrill aufbauen kann, der zu einem Mitfiebern animiert, muss ebenfalls erwähnt werden.
Dafür versuchen Giampaolo Lomi und Edoardo Mulargia den Zuschauer an fremden Kulturen teilhaben zu lassen und das Thema Voodoo wird in einem ausführlichen Gespräch näher gebracht, auch weitere fremde Zeremonien werden in Bildern an den Zuschauer vermittelt.
Ein Teil der innerhalb „Inferno unter heißer Sonne“ praktizierten Morde werden in Zeitlupendarstellung präsentiert, was durchaus gelungen ist. Im weiteren Verlauf geht man jedoch auch noch eine Spur härter vor und zelebriert mehr oder weniger das Unschädlichmachen seines Gegners…. oder muss ich Opfer sagen?... etwas ausführlicher.
In der Darstellerriege sind u.a. Anthony Steffen, Anita Strindberg, Gabriele Tinti, Stelio Candelio und Alfio Nicolosi vertreten. Letzt genannter spielt die Rolle des Peacock und Nicolosi gleicht einem Dirk Bach mit goldenen Locken. Ein ziemlich widerlicher Anblick aus dessen Munde auch noch ein „Adonis, komme doch auch ins Wasser“ zu Tage tritt.
De Teffes Blick wie man es von ihm kennt: vereinzelnd sehr gequält. Jedoch muss man sagen, dass er seine Sache als Dr. Williams gut macht. Anita Strindberg erinnert mich wie bereits innerhalb „Der Schwanz des Skorpions“ in einer Einstellung des Seitenprofils an Eva Herman- warum auch immer.
„Ich wusste nicht, dass man Freunde in der Nacht wie ein Dieb besucht.“ (Dr. Williams)
Fazit: Ein ansprechend gefilmter Genrebeitrag, der versucht seine eigenen Wege zu gehen, bzw. den allgemein bekannten Pfad ab und an verlässt. Nicht voll überzeugend, aber dennoch gut und unterhaltsam inszeniert.
6,5/10