The killer with a thousand eyes - Juan Bosch (1974)
Moderator: jogiwan
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The killer with a thousand eyes - Juan Bosch (1974)
Originaltitel: Los mil ojos del asesino
Land: Italien, Spanien
Jahr: 1974
Regie: Juan Bosch
Darsteller: Anthony Steffen, Antonio Pica, Raf Baldassarre, Eduardo Fajardo, Maria Kosty, Julián Ugarte,…
Zuletzt geändert von DrDjangoMD am Mi 18. Jul 2012, 08:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The killer with a thousand eyes - Juan Bosch
Handlung:
Um den Mord an einem Londoner Interpol-Ermittler in Lissabon zu untersuchen schickt man den Besten der Beste, den Besten der Besten der Allerbesten, den Mann, neben den die Men-In-Black-Organisation wie ein Haufen Kindergartenkinder wirkt, den Mann der so charmant ist, dass James Bond neben ihm wie ein besoffener Hooligan aussieht, den Mann, der so schlagkräftig ist, dass Bruce Lee gegen ihn wie ein achtjähriges Schulmädchen mit Gewichtsproblemen wirkt, den Mann, der so cool ist, dass Clint Eastwood im Vergleich wie ein pickelgesichtiger Computerprogrammierer mit weißem Bürohemd, runder Brille und Zahnspange daherkommt. Die Rede ist selbstverständlich von Anthony Steffen, der bald feststellen muss, dass es der Killer mit den tausend Augen auch auf ihn abgesehen hat… (Anm.: An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die folgende Kritik in Bezug auf Steffens Person nicht unbedingt durch besondere Objektivität hervorstechen wird. )
Kritik:
Schon zu Beginn wartet der Film mit einen kleinen Shock auf: Ein Polizist, der dem Anthönchen ein kleinwenig ähnlich sieht verfolgt einen Kriminellen. Oh Gott, ist der etwa die Hauptperson, war es der, der am Cover abgebildet ist, ist Steffen gar nicht der Held? Die Spannung steigt, doch Gott sei Dank wird dieser Polizist gleich darauf ermordet und der Vorspann lässt keinen Zweifel mehr, dass Steffen im Zentrum des Filmes stehen wird.
Apropos Vorspann, dieser ist auch sehr spannend gestaltet, denn der informierte Zuseher weiß natürlich, dass in dem Film auch Eduardo Fajardo zu sehen sein wird…doch Eddies Name taucht einfach nicht auf. Irgendwann wird Raf Baldassarre erwähnt, den sieht man auch immer gerne, aber wo bleibe Fajardo? Die Schrift des Vorspanns wird immer kleiner, immer mehr Schauspielernamen werden auf einmal genannt und schon befürchten wir, dass der große Eduardo wohl nur eine Statistenrolle innehaben wird, als die kleinen Namen plötzlich verschwunden sind und in riesigen Lettern glorreich zu lesen ist „And with EDUARDO FAJARDO“ – yeah!
Nach diesem befriedigenden Anfang geht es gleich mit einem weiteren Höhepunkt weiter: Anthony Steffen kommt in Lederjacke in eine Wohnung voller Jugendlicher, findet Drogen bei ihnen, brüllt die ganze Bande wie besessen an und schlägt ihnen das Heroin um die Ohren. Spätestens nach dieser Szene sollte klar, dass man sich auf einen tollen Film eingelassen hat.
Und wirklich wartet der Streifen mit einem mehr als rasanten Erzähltempo auf. Eine Actionszene jagt förmlich die nächste, die Spielzeit kommt einem wie eine Viertelstunde vor, so vollgepackt ist dieses wunderbare Werk mit allem was Laune macht. Verfolgungsjagden, Faustkämpfe und vor allem Schießereien bekommen wir am laufendem Band. Zudem gibt es kaum eine Einstellung in der das Anthönchen nicht zu sehen ist, ständig steht er im Zentrum des Geschehens.
Heroisch kämpft er sich von einer gefährlichen Situation in die nächste und neben den üblichen mordlustigen Gangstern hat er es auch mit einer handvoll wirklich hartnäckigen Gegnern zu tun wie einer alten Frau, die ihm ihre langweiligen Erlebnisse erzählen möchte, eine junge Frau die nachts unangekündigt in seine Wohnung kommt (und von ihm prompt ins Koma geprügelt wird) und einem schwulen Hotelpagen, der dem Anthönchen sofort schöne Augen macht (Zitat: „You are so…tall!“).
Den diversen Bedrohungen entgegnet er entweder mit coolen Sprüchen oder harten Schlägen, die Kampfszenen sind dabei von Regisseur Juan Bosch auf den Punkt inszeniert und warten mit solch glorreichen Höhepunkten auf, dass dem geneigten Zuseher bei der einen oder anderen Action-Sequenz nichts anderes übrigbleibt als inbrünstig „Yeah!!!“ zu rufen und wild in die Hände zu klatschen, besonders Steffens Füße kommen bei den diversen Kämpfen beträchtlich zum Einsatz.
Eduardo Fajardo bleibt bei so einer Konzentration auf Anthony Steffen zwar nur wenig Spielzeit, die füllt er aber wie immer mit einer Freude machenden Performance aus. Selbiges lässt sich über Baldassarre und Julián Ugarte sagen. Einzig die Frau, die Fajardos Freundin spielt, (Maria Kosty?) fällt auf, das aber auch nur, weil sie angesichts eines Hahnenkampfes mittels bemerkenswerten Over-Acting in orgastische Ekstase gerät. Ein weiterer bekannter Name zeichnet sich für die Filmmusik verantwortlich, die stammt nämlich von Marcel Giombini, der wie gewohnt, das spannende Geschehen mit einem spannenden Soundtrack untermalt.
Fazit: In jeder einzelnen Szene beglücken uns rasante Action und eine Überdosis Anthönchen – Was Da Vincis „Mona Lisa“ für die Malerei ist, Shakespeares „Hamlet“ für die Literatur und Beethovens „5. Symphonie“ für die Musik, das ist Juan Bosch’ „The killer with a thousand eyes“ aufgrund des übercoolen Anthony Steffens für die Filmkunst (Anm. Die Meinungen von Leuten, die keine Steffen-Fans sind werden in diesem Punkt wahrscheinlich ein kleinwenig variieren).
Um den Mord an einem Londoner Interpol-Ermittler in Lissabon zu untersuchen schickt man den Besten der Beste, den Besten der Besten der Allerbesten, den Mann, neben den die Men-In-Black-Organisation wie ein Haufen Kindergartenkinder wirkt, den Mann der so charmant ist, dass James Bond neben ihm wie ein besoffener Hooligan aussieht, den Mann, der so schlagkräftig ist, dass Bruce Lee gegen ihn wie ein achtjähriges Schulmädchen mit Gewichtsproblemen wirkt, den Mann, der so cool ist, dass Clint Eastwood im Vergleich wie ein pickelgesichtiger Computerprogrammierer mit weißem Bürohemd, runder Brille und Zahnspange daherkommt. Die Rede ist selbstverständlich von Anthony Steffen, der bald feststellen muss, dass es der Killer mit den tausend Augen auch auf ihn abgesehen hat… (Anm.: An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die folgende Kritik in Bezug auf Steffens Person nicht unbedingt durch besondere Objektivität hervorstechen wird. )
Kritik:
Schon zu Beginn wartet der Film mit einen kleinen Shock auf: Ein Polizist, der dem Anthönchen ein kleinwenig ähnlich sieht verfolgt einen Kriminellen. Oh Gott, ist der etwa die Hauptperson, war es der, der am Cover abgebildet ist, ist Steffen gar nicht der Held? Die Spannung steigt, doch Gott sei Dank wird dieser Polizist gleich darauf ermordet und der Vorspann lässt keinen Zweifel mehr, dass Steffen im Zentrum des Filmes stehen wird.
Apropos Vorspann, dieser ist auch sehr spannend gestaltet, denn der informierte Zuseher weiß natürlich, dass in dem Film auch Eduardo Fajardo zu sehen sein wird…doch Eddies Name taucht einfach nicht auf. Irgendwann wird Raf Baldassarre erwähnt, den sieht man auch immer gerne, aber wo bleibe Fajardo? Die Schrift des Vorspanns wird immer kleiner, immer mehr Schauspielernamen werden auf einmal genannt und schon befürchten wir, dass der große Eduardo wohl nur eine Statistenrolle innehaben wird, als die kleinen Namen plötzlich verschwunden sind und in riesigen Lettern glorreich zu lesen ist „And with EDUARDO FAJARDO“ – yeah!
Nach diesem befriedigenden Anfang geht es gleich mit einem weiteren Höhepunkt weiter: Anthony Steffen kommt in Lederjacke in eine Wohnung voller Jugendlicher, findet Drogen bei ihnen, brüllt die ganze Bande wie besessen an und schlägt ihnen das Heroin um die Ohren. Spätestens nach dieser Szene sollte klar, dass man sich auf einen tollen Film eingelassen hat.
Und wirklich wartet der Streifen mit einem mehr als rasanten Erzähltempo auf. Eine Actionszene jagt förmlich die nächste, die Spielzeit kommt einem wie eine Viertelstunde vor, so vollgepackt ist dieses wunderbare Werk mit allem was Laune macht. Verfolgungsjagden, Faustkämpfe und vor allem Schießereien bekommen wir am laufendem Band. Zudem gibt es kaum eine Einstellung in der das Anthönchen nicht zu sehen ist, ständig steht er im Zentrum des Geschehens.
Heroisch kämpft er sich von einer gefährlichen Situation in die nächste und neben den üblichen mordlustigen Gangstern hat er es auch mit einer handvoll wirklich hartnäckigen Gegnern zu tun wie einer alten Frau, die ihm ihre langweiligen Erlebnisse erzählen möchte, eine junge Frau die nachts unangekündigt in seine Wohnung kommt (und von ihm prompt ins Koma geprügelt wird) und einem schwulen Hotelpagen, der dem Anthönchen sofort schöne Augen macht (Zitat: „You are so…tall!“).
Den diversen Bedrohungen entgegnet er entweder mit coolen Sprüchen oder harten Schlägen, die Kampfszenen sind dabei von Regisseur Juan Bosch auf den Punkt inszeniert und warten mit solch glorreichen Höhepunkten auf, dass dem geneigten Zuseher bei der einen oder anderen Action-Sequenz nichts anderes übrigbleibt als inbrünstig „Yeah!!!“ zu rufen und wild in die Hände zu klatschen, besonders Steffens Füße kommen bei den diversen Kämpfen beträchtlich zum Einsatz.
Eduardo Fajardo bleibt bei so einer Konzentration auf Anthony Steffen zwar nur wenig Spielzeit, die füllt er aber wie immer mit einer Freude machenden Performance aus. Selbiges lässt sich über Baldassarre und Julián Ugarte sagen. Einzig die Frau, die Fajardos Freundin spielt, (Maria Kosty?) fällt auf, das aber auch nur, weil sie angesichts eines Hahnenkampfes mittels bemerkenswerten Over-Acting in orgastische Ekstase gerät. Ein weiterer bekannter Name zeichnet sich für die Filmmusik verantwortlich, die stammt nämlich von Marcel Giombini, der wie gewohnt, das spannende Geschehen mit einem spannenden Soundtrack untermalt.
Fazit: In jeder einzelnen Szene beglücken uns rasante Action und eine Überdosis Anthönchen – Was Da Vincis „Mona Lisa“ für die Malerei ist, Shakespeares „Hamlet“ für die Literatur und Beethovens „5. Symphonie“ für die Musik, das ist Juan Bosch’ „The killer with a thousand eyes“ aufgrund des übercoolen Anthony Steffens für die Filmkunst (Anm. Die Meinungen von Leuten, die keine Steffen-Fans sind werden in diesem Punkt wahrscheinlich ein kleinwenig variieren).
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Re: The killer with a thousand eyes - Juan Bosch
Hier Bilder zu diesem wunderbaren Film vom letzten Screenshot-Quiz (keine Spoiler aber viele Bilder):
► Text zeigen
- sergio petroni
- Beiträge: 8337
- Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: The killer with a thousand eyes - Juan Bosch
In Lissabon werden Drogengeschäft im großen Stil getätigt. Jeder ermittelnde Beamte
fällt früher oder später einem Anschlag zum Opfer. Deshalb wird nun Interpols bester
Mann aus London herbeigeordert: Auftritt Anthony Steffen.
Ab diesem Zeitpunkt ist Steffen an nahezu jeder Szene beteiligt. Er schlägt, tritt,
schießt und kalauert sich durch Lissabon, bis er auf einen zwielichtigen brasilianischen
Geschäftsmann (Fajardo) stößt. Von da an ist sein Leben und das der Menschen um ihn
herum keinen Pfifferling mehr wert. Der große Showdown findet im Hafen von Lissabon
statt.
Seltsam kalt läßt einem Juan Boschs Regie und damit auch der gesamte Film. Einige
bekannte Gesichter alleine reißen es leider nicht raus. Am ehesten erreicht der Soundtrack
von Marcello Giombini noch Normalformat. Steffen beweist unheimliches Talent
bei zahlreichen Über-Kopf-Kung-Fu-Tritten sowie beim einhändigen Maschinengewehrschießen.
Jedoch mit dem Kochen hat er es nicht so.
Hier versucht er ein Ei in die Pfanne zu schlagen; er wird doch nicht das Ei am Schrank aufschlagen...
oh, doch, er hat
Von mir gibt's gerade noch so wohlwollende 4,5/10.
fällt früher oder später einem Anschlag zum Opfer. Deshalb wird nun Interpols bester
Mann aus London herbeigeordert: Auftritt Anthony Steffen.
Ab diesem Zeitpunkt ist Steffen an nahezu jeder Szene beteiligt. Er schlägt, tritt,
schießt und kalauert sich durch Lissabon, bis er auf einen zwielichtigen brasilianischen
Geschäftsmann (Fajardo) stößt. Von da an ist sein Leben und das der Menschen um ihn
herum keinen Pfifferling mehr wert. Der große Showdown findet im Hafen von Lissabon
statt.
Seltsam kalt läßt einem Juan Boschs Regie und damit auch der gesamte Film. Einige
bekannte Gesichter alleine reißen es leider nicht raus. Am ehesten erreicht der Soundtrack
von Marcello Giombini noch Normalformat. Steffen beweist unheimliches Talent
bei zahlreichen Über-Kopf-Kung-Fu-Tritten sowie beim einhändigen Maschinengewehrschießen.
Jedoch mit dem Kochen hat er es nicht so.
Hier versucht er ein Ei in die Pfanne zu schlagen; er wird doch nicht das Ei am Schrank aufschlagen...
oh, doch, er hat
Von mir gibt's gerade noch so wohlwollende 4,5/10.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“