Todeskreis Libelle - Leon Klimovsky (1974)
Moderator: jogiwan
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Todeskreis Libelle - Leon Klimovsky (1974)
Mal ein Giallo, der in Mailand spielt, aber gar kein Italo ist. Der Film ist nämlich eine spanisch-französische Koproduktion, gedreht von Leon Klimovsky nach einem Drehbuch von Paul Naschy.
Naschy selbst hier den Polizeiinspektor Paolo, nur echt mit merli-eskem Schnäuzer und entsprechender Gesinnung. Eigentlich hat er mit Sittlichkeitsverbrechern zu tun, und seine Kollegen müssen ihn schon mal daran hindern, die Verdächtigen zu verprügeln. Sein Chef gibt ihm den Auftrag, eine Mordserie aufzuklären. Ein unbekannter Täter hat schon 3mal zugeschlagen und einen Zuhälter, einen Junkie und eine Prostituierte gemeuchelt und jedesmal eine künstliche Libelle an der Leiche zurückgelassen. Damit aber ist die Mordserie noch lange nicht beendet, und je länger die Mordserie andauert, desto näher kommen auch die Einschläge in Paolos Bekanntenkreis, bis schließlich gar seine Frau Silvana (Erika Blanc) in akuter Gefahr schwebt.
Ein Giallo mit Paul Naschy, das ist natürlich erst mal schwer zu schlucken, erwartet man doch insgeheim stets, der Inspektor würde sich nun in Waldemar Daninsky verwandeln und den Täter in einer wolkenverhangenen Vollmondnacht totbeißen. Falsch gedacht! Der Film bleibt stets auf polizeilastigem Gialloterritorium, sprich neben den Morden im Minutentakt, gerne mit Schwert oder Axt (wo das Blut schon mal meterweit spritzt, obwohl der Kill offscreen erfolgt), fokussiert der Film auf der polizeilichen Ermittlungsarbeit, wobei Paolo schließlich auch von seiner Angetrauten unterstützt wird, die gute Verbindungen in die Modeszene verfügt. Und ein abgerissener Knopf ist zunächst die einzige Spur.
Ein Nebenplot befasst sich mit dem Pimp Muhammad, der erst Paolo von seinen Schergen (= Nazirocker!) zusammenschlagen lässt. Ein paar Tage später bekommt Paolo an seinem Geburtstag ein Paket zugestellt, ein Geschenk vom Libellenmörder: Drin ist der Kopf von Muhammad...
Und einen brillentragenden Professor mit nekrophilen Anwandlungen gibt es auch noch.
Das Werk wirkt insgesamt wie der uneheliche Bruder von Roberto Bianchi Monteros "Schön, nackt und liebestoll". In Deutschland erschien der Film leider nicht auf dem exquisiten EXQUISIT-Label, sondern direkt beim Schwester-Laden HEIMFILM.
Naschy selbst hier den Polizeiinspektor Paolo, nur echt mit merli-eskem Schnäuzer und entsprechender Gesinnung. Eigentlich hat er mit Sittlichkeitsverbrechern zu tun, und seine Kollegen müssen ihn schon mal daran hindern, die Verdächtigen zu verprügeln. Sein Chef gibt ihm den Auftrag, eine Mordserie aufzuklären. Ein unbekannter Täter hat schon 3mal zugeschlagen und einen Zuhälter, einen Junkie und eine Prostituierte gemeuchelt und jedesmal eine künstliche Libelle an der Leiche zurückgelassen. Damit aber ist die Mordserie noch lange nicht beendet, und je länger die Mordserie andauert, desto näher kommen auch die Einschläge in Paolos Bekanntenkreis, bis schließlich gar seine Frau Silvana (Erika Blanc) in akuter Gefahr schwebt.
Ein Giallo mit Paul Naschy, das ist natürlich erst mal schwer zu schlucken, erwartet man doch insgeheim stets, der Inspektor würde sich nun in Waldemar Daninsky verwandeln und den Täter in einer wolkenverhangenen Vollmondnacht totbeißen. Falsch gedacht! Der Film bleibt stets auf polizeilastigem Gialloterritorium, sprich neben den Morden im Minutentakt, gerne mit Schwert oder Axt (wo das Blut schon mal meterweit spritzt, obwohl der Kill offscreen erfolgt), fokussiert der Film auf der polizeilichen Ermittlungsarbeit, wobei Paolo schließlich auch von seiner Angetrauten unterstützt wird, die gute Verbindungen in die Modeszene verfügt. Und ein abgerissener Knopf ist zunächst die einzige Spur.
Ein Nebenplot befasst sich mit dem Pimp Muhammad, der erst Paolo von seinen Schergen (= Nazirocker!) zusammenschlagen lässt. Ein paar Tage später bekommt Paolo an seinem Geburtstag ein Paket zugestellt, ein Geschenk vom Libellenmörder: Drin ist der Kopf von Muhammad...
Und einen brillentragenden Professor mit nekrophilen Anwandlungen gibt es auch noch.
Das Werk wirkt insgesamt wie der uneheliche Bruder von Roberto Bianchi Monteros "Schön, nackt und liebestoll". In Deutschland erschien der Film leider nicht auf dem exquisiten EXQUISIT-Label, sondern direkt beim Schwester-Laden HEIMFILM.
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Re: Todeskreis Libelle - Leon Klimovsky
Und wen spielt er sonst noch alles?ugo-piazza hat geschrieben:(...) nach einem Drehbuch von Paul Naschy.
Naschy selbst hier den Polizeiinspektor Paolo, nur echt mit merli-eskem Schnäuzer und entsprechender Gesinnung.
Gialli haben ja gerne mal mit Dopplungen usw. zu tun. Da ist es mir fast unverständlich, dass es keinen Giallo gibt, in dem Paul Naschy einfach ALLE Rollen spielt (nachdem er das Drehbuch nach durchzechter Nacht in seiner Stammkneipe eine Stunde vor Drehbeginn auf einen Bierdeckel gekritzelt hat). Aber er war halt Spanier, kein Italiener...
Ups, entschuldige bitte mein Abdriften
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Todeskreis Libelle - Leon Klimovsky
Du und Deine Antipathie gegen PAUL NASCHY
Bist Du auf Krawall gebürstet
Kennst grad mal 2, 3 Filme und es reicht zu einer Grundaussage?
Na gut, ja, mein Fehler
Was MOTÖRHEAD oder die RAMONES, BAD RELIGION für die Musikwelt sind, ist der NASCHY für die Filmwelt.
Aber man liebt es, weil überall der gleiche Stempel draufkommt und dennoch der eigene ist, den man nicht so leicht fälschen kann.
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Re: Todeskreis Libelle - Leon Klimovsky
Naschy ist Rock'n'Roll und Punk?dr. freudstein hat geschrieben:Was MOTÖRHEAD oder die RAMONES, BAD RELIGION für die Musikwelt sind, ist der NASCHY für die Filmwelt.
Sag das mal den ganzen RAMONES-Clonesdr. freudstein hat geschrieben:Aber man liebt es, weil überall der gleiche Stempel draufkommt und dennoch der eigene ist, den man nicht so leicht fälschen kann.
Nein, schon gut, zurück zum Thema. Ist bestimmt ein ganz töfter Film.
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Re: Todeskreis Libelle - Leon Klimovsky
Naschy ist doch DIE Verkörperung des DIY-Prinzips.buxtebrawler hat geschrieben:Naschy ist Rock'n'Roll und Punk?dr. freudstein hat geschrieben:Was MOTÖRHEAD oder die RAMONES, BAD RELIGION für die Musikwelt sind, ist der NASCHY für die Filmwelt.
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Re: Todeskreis Libelle - Leon Klimovsky
Hahaha, auch wieder wahrugo-piazza hat geschrieben:Naschy ist doch DIE Verkörperung des DIY-Prinzips.
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Re: Todeskreis Libelle - Leon Klimovsky
Und ob er das ist!!!!buxtebrawler hat geschrieben:Ist bestimmt ein ganz töfter Film.
Ich war echt begeistert, meiner Meinung nach ist es nämlich wunderbar gelungen das Filmchen, die Story ist solide, Naschy rockt das Haus, Mailand ist natürlich immer top, der Streifen ist spannend, leicht selazig, etwas trashig, mit einer Prise Humor verfeinert.
Herz was willst Du mehr.
Gibts eigentlich noch jemanden hier, dem die Ähnlichkeit Paul Naschy's mit John Belushi auffällt, oder geht das nur mir so??
7,5/10
Zuletzt geändert von untot am So 25. Sep 2011, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Todeskreis Libelle - Leon Klimovsky
Was zur Hölle ist das für ein Cover??untot hat geschrieben:
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Re: Todeskreis Libelle - Leon Klimovsky
Hats mir auf Google-Bildersuche rausgehauen, gefiel mir besser als das olle VHS-Cover, aber ich habs mal geändert!