Die Gruft - Lamberto Bava (1987)
Moderator: jogiwan
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Die Gruft - Lamberto Bava (1987)
Originaltitel: Una notte al cimitero
Alternativtitel: Zombies des Grauens
Land: Italien
Jahr: 1987
Regie: Lamberto Bava
Handlung:
Fünf Idioten begehen Ladendiebstahl und verfahren sich auf der Flucht in einem Wald. Nachdem ihr Vehikel in einem Fluss stecken geblieben ist, finden sie zu Fuß ein heruntergekommenes Gasthaus. Der unheimliche Wirt wettet mit ihnen, dass sie es nicht schaffen würden eine Nacht in einer alten Gruft neben dem Wirtshaus zu verweilen und am nächsten Morgen immer noch am Leben zu sein. Doch die Idioten sind dumm genug die Wette anzunehmen…
Kritik:
Der Film beginnt mit Jugendlichen die Ladendiebstahl begehen, was mich die ersten fünf Minuten zwang, lästige Erinnerungen an den verhassten „Demon Night“ aus meinem Gedächtnis zu vertreiben. Doch dann erkannte ich, wo die Protagonisten aus „Demon Night“ verbrecherische Mistkerle sind, sind die „Helden“ aus „Die Gruft“ nur blöd. Nicht, dass sie mit vorgehaltener Waffe nach der Kassa fragen, sie beschränken sich darauf zwei Tafeln Schokolade einzustecken und dann kichernd wegzurennen. Diese jugendlichen Albernheiten machen sie zwar nicht unerträglich (wie in dem anderen erwähnten Film) aber auch nicht zwangsläufig sympathisch. Im Laufe des Filmes entdecken wir auch, dass all ihre Charaktere über eine ausnahmslose Dummheit verfügen.
Doch keine Angst, die Nebenrollen sind genau so bescheuert wie unsere Hauptrollen um uns von deren Idiotie abzulenken. Da haben wir auf der einen Seite die Polizei, welche wegen ZWEI TAFELN SCHOKOLADE Straßensperren errichtet und noch am nächsten Tag mit drei Einsatzwägen nach den Jugendlichen fahndet (das sind anderthalb Fahrzeuge pro Schokoladentafel). Auf der anderen Seite haben wir den unheimlichen Wirten, dessen Handeln überhaupt keinen Sinn macht. Erst rührt er die Jugendlichen nicht an und lässt sie freiwillig in eine Gruft voller zahmer Zombies gehen, dann entpuppt er sich plötzlich als Zombiefürst und will sie töten, redet aber vorher gute zehn Minuten noch auf sie ein.
Die Handlung strotzt nur so von sinnlosen Szenen, über die ich mich aber nicht beschweren will, da viele von ihnen ziemlich witzig sind und zweifellos erinnerungswürdig bleiben. So sehen wir beispielsweise detailliert und aus dem Zusammenhang, wie eine Familie, bestehend aus fünf Zombies, ein leckeres Abendessen aus wurmigen Äpfeln, Spinnen und ähnlichem verspeist und gleichzeitig sämtliche Durchschnittsfamilien-Klischees abhaken. Wenn sie unsere Protagonisten sehen (die sie eigentlich fressen sollten, aber das tun die Zombies in diesem Film nicht), erschrecken sie und verziehen sich. Diese Szene währte fünf Minuten. Für die Handlung ist die irrelevant, Sinn ergibt sie auch keinen, sie ist unlogisch und fehl am Platz…doch sie war witzig!
Filler gibt es deswegen so viel, weil sich irgendwer gedacht haben muss, dass Jugendliche, die in eine Gruft gehen, sich gruseln und wieder rausgehen, genug Handlung für einen 95-Minuten Film ist. Das ist es nicht! Das Ende wirkt dann auch relativ unpassend und erinnerte mich leicht an den Schluss von „Die Ritter der Kokosnuss“.
Der Film wäre also nur langatmig und dumm, säße ein anderer auf dem Regiestuhl als Lamberto Bava. Der gute Mann hat nämlich visuell einiges von seinem berühmten Vater gelernt und zeigt uns Bilder, die dem Auge genug schmeicheln um den ganzen Film lang unterhalten zu werden. Gut, sein Material ist nicht das Beste und einige Waldaufnahmen sehen aus, als wären sie aus dem „Blair Witch Project“ entnommen worden, doch Lamberto hat einen Sinn für unheimliche Atmosphäre, setzt die Kamera stets genau richtig, fährt dann, wenn es passt, lässt die Nebelmaschine auf Hochtouren laufen und macht das stimmige Set mit einer ansprechenden Beleuchtung noch ein wenig stimmiger.
Kurze Information noch über meine Fassung: Den Film gibt’s von Astro und Marketing zu einem Preis, den er sicher nicht wert ist. Ich habe daher das Double-Feature von KSM zusammen mit Umberto Lenzis „Grossangriff der Zombies“. Während man sich berufen fühlte sämtliche Todesszenen aus „Grossangriff der Zombies“ herauszuschneiden (ein Unterfangen, welches genauso zielführend ist wie eine ab-12-Version von „Die Rache der Kannibalen“), präsentiert man die Gruft hier ungekürzt inklusive zirka zehn vormals gekürzten (sinnlosen) Minuten in englischer Sprache und Untertiteln.
Fazit: Blöde Handlung, dumme Hauptcharaktere, lange Laufzeit. Durch Lamberto Bavas Sinn fürs Visuelle aber bis zuletzt relativ unterhaltend. 5/10
Re: Die Gruft - Lamberto Bava
In Ultrakurzform:
Lamberto Bava verzapfte diesen niedlichen Unfug im Jahre 1987. Von seinem Vater Mario hat er sicher vieles gelernt, so ist auch "Una Notte al cimitero" durchaus stilvoll ausgeleuchtet und ansonsten handwerklich recht solide, Drehbuch und Darsteller sind ohne Zweifel absoluter Schrott. Dennoch möchte ich diese TV-Produktion nicht verdammen. Klar, die Schauspieler lediglich flache Abziehbildchen, die Dialoge teils mehr als beknackt, die Story verläuft vorhersehbar, das Ende wurde leider völlig weichgespült. Überhaupt scheint mir der Film eher für die Kinderstunde geeignet, wozu bitte die Freigabe ab 16? Warum bezieht dieses Machwerk von mir trotzdem keine Prügel? Ganz einfach, der Film macht Spass. Man muss vielleicht selbst ein wenig bekloppt sein um diesen Unsinn zu mögen, doch was solls...
Fazit: Eine Empfehlung möchte ich an dieser Stelle nicht aussprechen. Vermutlich werden die meisten Filmfreunde nichts mit diesem kleinen Knaller von Bava Jr. anfangen können, mich hat der Quatsch allerdings prima unterhalten. Wer ein Herz für braven Grusel hat, der darf sich gern an dieser Sause versuchen!
6/10
Lamberto Bava verzapfte diesen niedlichen Unfug im Jahre 1987. Von seinem Vater Mario hat er sicher vieles gelernt, so ist auch "Una Notte al cimitero" durchaus stilvoll ausgeleuchtet und ansonsten handwerklich recht solide, Drehbuch und Darsteller sind ohne Zweifel absoluter Schrott. Dennoch möchte ich diese TV-Produktion nicht verdammen. Klar, die Schauspieler lediglich flache Abziehbildchen, die Dialoge teils mehr als beknackt, die Story verläuft vorhersehbar, das Ende wurde leider völlig weichgespült. Überhaupt scheint mir der Film eher für die Kinderstunde geeignet, wozu bitte die Freigabe ab 16? Warum bezieht dieses Machwerk von mir trotzdem keine Prügel? Ganz einfach, der Film macht Spass. Man muss vielleicht selbst ein wenig bekloppt sein um diesen Unsinn zu mögen, doch was solls...
Fazit: Eine Empfehlung möchte ich an dieser Stelle nicht aussprechen. Vermutlich werden die meisten Filmfreunde nichts mit diesem kleinen Knaller von Bava Jr. anfangen können, mich hat der Quatsch allerdings prima unterhalten. Wer ein Herz für braven Grusel hat, der darf sich gern an dieser Sause versuchen!
6/10
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Die Gruft - Lamberto Bava
Ich fand den Film auch ganz ok, er ist zwar weit davon entfernt ist richtig gut zu sein, aber er hat was!
6/10
6/10
- buxtebrawler
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Re: Die Gruft - Lamberto Bava
Die Jugendlichen in "Demon Night" wollten doch keinen Ladendiebstahl begehen, sondern lediglich mit einem gefälschten Ausweis Bier kaufen. Ist das ein Grund, gleich mit einer geladenen Pumpgun auf sie zu zielen?! Der wahre Verbrecher in jenen Szenen war der Verkäufer - immerhin wollte er im Anschluss noch einen Betrug begehen und den Jugendlichen einen Gelddiebstahl unterschieben, den es gar nicht gab.DrDjangoMD hat geschrieben:Der Film beginnt mit Jugendlichen die Ladendiebstahl begehen, was mich die ersten fünf Minuten zwang, lästige Erinnerungen an den verhassten „Demon Night“ aus meinem Gedächtnis zu vertreiben. Doch dann erkannte ich, wo die Protagonisten aus „Demon Night“ verbrecherische Mistkerle sind, sind die „Helden“ aus „Die Gruft“ nur blöd.
@Topic: Es scheint, als würde ich auch nach Sichtung dieses Streifens weiterhin auf den ersten wirklich guten Bava jr. warten müssen...
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Die Gruft - Lamberto Bava
Back to Offtopic:buxtebrawler hat geschrieben: @Topic: Es scheint, als würde ich auch nach Sichtung dieses Streifens weiterhin auf den ersten wirklich guten Bava jr. warten müssen...
Häh? DÄMONEN und BLADE IN THE DARK sind doch schon sehr stark, BLASTFIGHTER und DIE GRUFT sind gehobenes Mittelmaß. Mehr kenn ich noch nicht, aber DAS UNHEIMLICHE AUGE sind wohl auch sehr vielversprechend. Muß ja nicht alles Höchstwertung bekommen, ich denke, Bava Jr. lohnt sich schon, mehr auszutesten, denn Talent wurde ihm ja vererbt, wenn auch nicht zu 100%.
Re: Die Gruft - Lamberto Bava (1987)
Eine Gruppe jugendlicher Ladendiebe landet nach einer kurzen Verfolgungsjagd im Wald und wenig später in einem verfallenen Haus, in dem sich nachts auch eine mysteriöse Taverne ihre Pforten öffnet. Den überraschten Leuten offenbart sich dort auch ein kleiner Schatz, der laut dem schrulligen Wirt demjenigen gehören soll, der eine Nacht in den unterirdischen Katakomben einer Gruft überstehen kann. Im jugendlichen Leichtsinn nimmt einer der Burschen die Wette an und die anderen folgen ihm und erleben in weiterer Folge eine schreckliche Nacht, da sich in den unterirdischen Gängen neben Spinnen und Ratten auch Dämonen, Zombies und Vampire tummeln.
Fürs Fernsehen produzierter Genre-Streifen von Lamberto Bava, der hier zwar mit vielen Effekten aufwarten kann, aber die übliche Mischung aus Knallchargen und Mini-Geschichte präsentiert. Die Jugendlichen labern Blödsinn, ignorieren alle Warnsignale und finden sich in Katakomben wieder, wo der Tod mit langen Fingern nach ihnen greift. Das wäre ja alles noch nicht so schlimm, wäre „Die Gruft“ nicht so derart blutarm und lahm, sodass eigentlich nie so wirklich Freude und Spannung aufkommt. Die Settings sind durchaus passabel und auch die Masken fand ich teils sehr gelungen, aber die Ereignisse wirken uninspiriert und enden auch so abrupt und Höhepunkts-los, dass man sich hier selbst als Italo-Freund nicht viel schönlügen kann. Wo andere Filme aus der zweiten Hälfte der Achtziger wenigstens noch etwas die Gore-Keule schwinge, ist „Die Gruft“ so harmlos wie eine Geisterbahnfahrt auf der Kirmes und ist der gefühlt hundertste Film, in dem jugendliche Protagonisten durch Höhlen und Gänge laufen. Alles in allem kein sonderlich guter Streifen, sondern ein unausgegorenes Etwas zwischen Horror und Parodie, das jedoch weder auf der einen, noch auf der anderen Seite so wirklich punkten kann.
Fürs Fernsehen produzierter Genre-Streifen von Lamberto Bava, der hier zwar mit vielen Effekten aufwarten kann, aber die übliche Mischung aus Knallchargen und Mini-Geschichte präsentiert. Die Jugendlichen labern Blödsinn, ignorieren alle Warnsignale und finden sich in Katakomben wieder, wo der Tod mit langen Fingern nach ihnen greift. Das wäre ja alles noch nicht so schlimm, wäre „Die Gruft“ nicht so derart blutarm und lahm, sodass eigentlich nie so wirklich Freude und Spannung aufkommt. Die Settings sind durchaus passabel und auch die Masken fand ich teils sehr gelungen, aber die Ereignisse wirken uninspiriert und enden auch so abrupt und Höhepunkts-los, dass man sich hier selbst als Italo-Freund nicht viel schönlügen kann. Wo andere Filme aus der zweiten Hälfte der Achtziger wenigstens noch etwas die Gore-Keule schwinge, ist „Die Gruft“ so harmlos wie eine Geisterbahnfahrt auf der Kirmes und ist der gefühlt hundertste Film, in dem jugendliche Protagonisten durch Höhlen und Gänge laufen. Alles in allem kein sonderlich guter Streifen, sondern ein unausgegorenes Etwas zwischen Horror und Parodie, das jedoch weder auf der einen, noch auf der anderen Seite so wirklich punkten kann.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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