Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava (1960)
Moderator: jogiwan
Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava (1960)
Originaltitel: La maschera del demonio
Herstellungsland: Italien / 1960
Regie: Mario Bava
Darsteller: Barbara Steele, John Richardson, Andrea Checchi, Arturo Dominici, Ivo Garrani u. A.
Story:
Die im 17.Jahrhundert als Hexe enttarnte Asa wird nach der Schändung mittels einer Dornenmaske auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sterbend verflucht sie noch die Nachkommenschaft ihrer Henker. Um 1830 wird sie aus Versehen wieder zum Leben erweckt und macht sich sogleich ans Werk, um ihren eigenen Fluch zu erfüllen. Auch ihr Ebenbild Katia scheint zu ihren Opfern zu gehören, oder sind beide eine und dieselbe Person. Eine Reihe von Morden nimmt ihren Anfang...
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- sienennenmichfrank
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Re: Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava
Ein grundlegendes Werk von Bava. Wer nich nicht viel von ihm kennt, dieser wäre ein erster guter Schritt. Bavas erster wirklicher Horrorfilm (wenn man "Der Vampir von Notre Dame" mal außer Acht lässt), visuell perfekt abgestimmt und der Auslöser des italienischen Gothic-Horror-Films. Tolle Kulissen, Schauspieler und Effekte und mit das Beste was im Jahr 1960 möglich war . Ja ich kann Bava nicht genug loben, man möge mir verzeihen .
- buxtebrawler
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Re: Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava
„Das kann ich auch“, dachte sich der wegweisende italienische Regisseur Mario Bava vermutlich angesichts seinerzeit gerade aktueller, stimmungsvoller Gothic-Grusler aus dem britischen „Hammer“-Hause und lieferte mit „Die Stunde, wenn Dracula kommt“ ein hervorragendes Regiedebüt ab, das in die gleiche Kerbe schlägt. Klar, die Geschichte um Hexenreinkarnation, die vermutlich nur in der deutschen Fassung krampfhafte „Dracula“-Bezüge enthält und auf Teufel komm raus in Kontext zu Hammers erfolgreicher Vampirfilmreihe gebracht werden sollte, ist wenig innovativ und sogar recht wendungs- und damit überraschungsarm. Für Überraschungen dürften hier vielmehr die für 1960 ungewöhnlich harten Effekte und kruden Ideen gesorgt haben, die gepaart mit gelungenen Make-Up-Künsten an Hauptdarstellerin Barbara Steele in einer Doppelrolle in zweierlei Hinsicht ziemlich viel „fürs Auge“ (wer den Film kennt, wird wissen, was ich meine) bieten. Noch in Schwarz/weiß gedreht, was dem Film ausgezeichnet zu Gesicht steht, beweist Bava sein Geschick für eine hochatmosphärische Inszenierung, indem er gekonnt die ganze Palette gothischer Horrorzutaten kredenzt, die jeden Genrefreund in Verzückung versetzen sollte. Es handelt sich mitnichten um ein uninspiriertes Plagiat britischer Werke, sondern um eine interessante Variation klassischen Gothic-Horrors, die die Handschrift eines der innovativsten italienischen Regisseure trägt und der Startschuss für eine ganze Reihe südeuropäischer Gruselfilme von beachtlicher Qualität war.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava
Ein wunderschöner Film, eine unverzichtbare Gothic Horror Perle! Die Verwünschungen, die Frau Steele auf dem Scheiterhaufen ausspricht (aus der englischen Synchronisation), wurden von den deutschen Metallern Sacred Steel als Intro für das Album "Slaughter Prophecy" benutzt.
Die DVD von E-M-S ist ein Schatz. Die Erstauflage kam im schicken Schuber und enthielt ein Booklet.
Die DVD von E-M-S ist ein Schatz. Die Erstauflage kam im schicken Schuber und enthielt ein Booklet.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava
Ja, mal eine eine andere Interpretation des britischen Gothic/Gruselhorror.
S/W passt sehr gut, ich glaube, Farbe hätte dem Film ein wenig Atmosphäre geraubt, oder?
Die Hauptfigur ist natürlich nicht DRACULA, wie uns der deutsche Titel Glauben schenken mag, sondern die Hexe /Vampirella Asa, die ihren Boß lediglich als Handlanger benutzt.
Wirklich hervorstechend sind, wie bereits angesprochen, diverse herbe Effekte, die ihrer Zeit wohl weit voraus waren. Meiner Meinung nach mehr Theater als Film, aber gerade das macht dieses Stück aus.
Ein unverzichtbarer BAVA, fürwahr.
sehr gut
S/W passt sehr gut, ich glaube, Farbe hätte dem Film ein wenig Atmosphäre geraubt, oder?
Die Hauptfigur ist natürlich nicht DRACULA, wie uns der deutsche Titel Glauben schenken mag, sondern die Hexe /Vampirella Asa, die ihren Boß lediglich als Handlanger benutzt.
Wirklich hervorstechend sind, wie bereits angesprochen, diverse herbe Effekte, die ihrer Zeit wohl weit voraus waren. Meiner Meinung nach mehr Theater als Film, aber gerade das macht dieses Stück aus.
Ein unverzichtbarer BAVA, fürwahr.
sehr gut
Re: Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava
Reviews 1998-2002
Im 17.Jahrhundert wird die Hexe Asa zusammen mit ihrem Bruder Prinz Javutich der Hexerei angeklagt und hingerichtet. 200 Jahre später wird ihre Grabruhe durch zwei durchreisende Doktoren gestört und es gelingt ihr ins Leben zurückzukehren. Noch geschwächt versucht sie in den Körper ihrer Nachfahrin, er schönen Katja zu gelangen, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten aussieht.
Was soll ich da noch großartig schreiben? Ein Meisterwerk! Wer den Film nicht kennt.. tja, für so etwas gibt es den Begriff "Bildungslücke". Wie man meinen enthusiastischen Worten vielleicht entnehmen kann, gehört "Black Sunday" zu meinen absoluten Lieblingsfilmen! In früher Kindheit hat er mir mehr als einen Alptraum beschwert. Die Szene, in welcher der verwesen Hexe die Maske abgenommen wird und darunter allerlei Gewürm zum Vorschein kommt, war schon für kleine Kinderseelen recht heftig, aber bei der Szene in der sich weißer Glibber in den Augenhöhlen bildet, ist der erste Wahnsinn dann erreicht. Auch der Bruder/Geliebte der Hexe ist nichts für zarte Nerven. Mit seinem etwas "abgeblätterten" Gesicht ist (der in der deutschen Fassung zum "Dracula" gemachte) Wiedergänger der Stoff aus dem die durchwachten Nächte sind. Für weitere schlaflose Nächte dürfte beim männlichen Publikum dann Barbara Steele die Schuld tragen. Wenn auch aus anderen Gründen. Die Steele ist ein Phänomen. Objektiv betrachtet ist sie nun wirklich keine klassische Schönheit. Die Augen liegen zu weit auseinander, das Gesicht ist eigentlich viel zu klein und breit. Aber.. Hölle.. was für eine Ausstrahlung! Ihr dunkles Wesen als Hexe Asa zieht einen augenblicklich in den Bann... und als Prinzessin Katja ist sie ebenfalls ein Traum. Unschuldig... aber in ihrer berühmten Einführungsszene (in der sie mit zwei Dobermännern im Tor einer verlassenen Kapelle erscheint) wiederum erotisch-bedrohlich. Was für eine Frau! Was soll man sonst noch loben? Die perfekte schwarz-weiß Fotographie? Die schwere, unheimliche Atmosphäre? Die für ihre Zeit außergewöhnlich drastischen Brutalitäten? Richtig: Alles! Mario Bava herrscht!
Im 17.Jahrhundert wird die Hexe Asa zusammen mit ihrem Bruder Prinz Javutich der Hexerei angeklagt und hingerichtet. 200 Jahre später wird ihre Grabruhe durch zwei durchreisende Doktoren gestört und es gelingt ihr ins Leben zurückzukehren. Noch geschwächt versucht sie in den Körper ihrer Nachfahrin, er schönen Katja zu gelangen, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten aussieht.
Was soll ich da noch großartig schreiben? Ein Meisterwerk! Wer den Film nicht kennt.. tja, für so etwas gibt es den Begriff "Bildungslücke". Wie man meinen enthusiastischen Worten vielleicht entnehmen kann, gehört "Black Sunday" zu meinen absoluten Lieblingsfilmen! In früher Kindheit hat er mir mehr als einen Alptraum beschwert. Die Szene, in welcher der verwesen Hexe die Maske abgenommen wird und darunter allerlei Gewürm zum Vorschein kommt, war schon für kleine Kinderseelen recht heftig, aber bei der Szene in der sich weißer Glibber in den Augenhöhlen bildet, ist der erste Wahnsinn dann erreicht. Auch der Bruder/Geliebte der Hexe ist nichts für zarte Nerven. Mit seinem etwas "abgeblätterten" Gesicht ist (der in der deutschen Fassung zum "Dracula" gemachte) Wiedergänger der Stoff aus dem die durchwachten Nächte sind. Für weitere schlaflose Nächte dürfte beim männlichen Publikum dann Barbara Steele die Schuld tragen. Wenn auch aus anderen Gründen. Die Steele ist ein Phänomen. Objektiv betrachtet ist sie nun wirklich keine klassische Schönheit. Die Augen liegen zu weit auseinander, das Gesicht ist eigentlich viel zu klein und breit. Aber.. Hölle.. was für eine Ausstrahlung! Ihr dunkles Wesen als Hexe Asa zieht einen augenblicklich in den Bann... und als Prinzessin Katja ist sie ebenfalls ein Traum. Unschuldig... aber in ihrer berühmten Einführungsszene (in der sie mit zwei Dobermännern im Tor einer verlassenen Kapelle erscheint) wiederum erotisch-bedrohlich. Was für eine Frau! Was soll man sonst noch loben? Die perfekte schwarz-weiß Fotographie? Die schwere, unheimliche Atmosphäre? Die für ihre Zeit außergewöhnlich drastischen Brutalitäten? Richtig: Alles! Mario Bava herrscht!
Früher war mehr Lametta
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Re: Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava
ein Film, bei dem alles stimm! Zeit, den wieder mal zu gucken!
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava
DIE STUNDE, WENN DRACULA KOMMT war einer meiner ersten Horror/Grusel-Erfahrungen und ist bis heute einer meiner Lieblingsfilme. Der Streifen ist irgendwie zeitlos und erzeugt auch nach fast 50 Jahren eine Gänsehaut, von der mancher Möchtegern-Schocker der Neuzeit nur träumen kann. „La Maschera Del Demonio“ (Originaltitel) ist vielleicht sogar der beste Streifen, den Mario Bava je gedreht hat.
Freilich kommt der Kollege Dracula – wie man anhand des dusseligen deutschen Titels vermuten könnte – mal wieder gar nicht vor. Aber das kennt man ja von mehreren Streifen gleicher Art schon („Die toten Augen des Dr. Dracula“ / „Die Hexe des Grafen Dracula“). Als Ersatz dient hier ein finsterer Gesell namens Javutich, der laut Geschichte ein Nachfahre Draculas sein soll. Letztendlich dreht sich die Geschichte aber um die Hexe Asa, die von Barbara Steele intensiv und überzeugend dargestellt wird.
DIE STUNDE, WENN DRACULA KOMMT entwickelt von Beginn an – mit der Szene, in der der Hexe die berühmte Dornenmaske aufs Gesicht geschlagen wird – eine unheimliche Gruselatmosphäre, die natürlich durch die schwarz/weiß-Optik noch unterstützt wird. Unheimliche Geräusche, nebelige Friedhofsszenen, Blitz und Donner, Tote die aus ihren Gräbern steigen (und ganz ganz üble Laune haben) … die üblichen Genremittel verbinden sich hier zu einem perfekten Ganzen. Dieser Film gehört zu den ganz großen Klassikern des Horror-Genre und sollte wirklich von jedem, der diese Art Filme liebt, mindestens einmal im Leben angeschaut worden sein.
10 / 10
Freilich kommt der Kollege Dracula – wie man anhand des dusseligen deutschen Titels vermuten könnte – mal wieder gar nicht vor. Aber das kennt man ja von mehreren Streifen gleicher Art schon („Die toten Augen des Dr. Dracula“ / „Die Hexe des Grafen Dracula“). Als Ersatz dient hier ein finsterer Gesell namens Javutich, der laut Geschichte ein Nachfahre Draculas sein soll. Letztendlich dreht sich die Geschichte aber um die Hexe Asa, die von Barbara Steele intensiv und überzeugend dargestellt wird.
DIE STUNDE, WENN DRACULA KOMMT entwickelt von Beginn an – mit der Szene, in der der Hexe die berühmte Dornenmaske aufs Gesicht geschlagen wird – eine unheimliche Gruselatmosphäre, die natürlich durch die schwarz/weiß-Optik noch unterstützt wird. Unheimliche Geräusche, nebelige Friedhofsszenen, Blitz und Donner, Tote die aus ihren Gräbern steigen (und ganz ganz üble Laune haben) … die üblichen Genremittel verbinden sich hier zu einem perfekten Ganzen. Dieser Film gehört zu den ganz großen Klassikern des Horror-Genre und sollte wirklich von jedem, der diese Art Filme liebt, mindestens einmal im Leben angeschaut worden sein.
10 / 10
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- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava
Demnächst im Kino
KINEMATHEK Hamburg e.V.
Kommunales Kino METROPOLIS
Kleine Theaterstraße 10
20354 Hamburg
Tel.: ++49 (0)40-34 23 53
Fax : ++49 (0)40-35 40 90
info@kinemathek-hamburg.de
im Rahmen der BIZARRE CINEMA Reihe
12.2., 14.30 Uhr: DIE STUNDE WENN DRACULA KOMMT
Italien 1960, Mario Bava, 87 Minuten, DF
Mit Barbara Steele, John Richardson, Arturo Dominici
Eins vorweg: Dracula kommt während des gesamten Films nicht. Dennoch
ist dem einstigen Kameramann Mario Bava mit seiner ersten Regiearbeit
ein Klassiker des Genres gelungen. Es ist alles drin, was das Herz des
Vampirliebhabers begehrt: Kutschen gleiten lautlos durch Nebelschwaden,
Tote steigen aus ihren Gruften, Burgmauern glänzen kalt im Mondschein.
Vor allem aber ist da Barbara Steele, in deren Augen sich Angst, Lust
und Wahnsinn mischen. Allein ihr Blick lässt die Zuschauer im
Kinosessel erstarren. Und dann noch die Maske – o mein Gott, diese
Maske!
Einführung: Hans-Arthur Marsiske
Ich hoffe, ich muß nicht alleine hin
KINEMATHEK Hamburg e.V.
Kommunales Kino METROPOLIS
Kleine Theaterstraße 10
20354 Hamburg
Tel.: ++49 (0)40-34 23 53
Fax : ++49 (0)40-35 40 90
info@kinemathek-hamburg.de
im Rahmen der BIZARRE CINEMA Reihe
12.2., 14.30 Uhr: DIE STUNDE WENN DRACULA KOMMT
Italien 1960, Mario Bava, 87 Minuten, DF
Mit Barbara Steele, John Richardson, Arturo Dominici
Eins vorweg: Dracula kommt während des gesamten Films nicht. Dennoch
ist dem einstigen Kameramann Mario Bava mit seiner ersten Regiearbeit
ein Klassiker des Genres gelungen. Es ist alles drin, was das Herz des
Vampirliebhabers begehrt: Kutschen gleiten lautlos durch Nebelschwaden,
Tote steigen aus ihren Gruften, Burgmauern glänzen kalt im Mondschein.
Vor allem aber ist da Barbara Steele, in deren Augen sich Angst, Lust
und Wahnsinn mischen. Allein ihr Blick lässt die Zuschauer im
Kinosessel erstarren. Und dann noch die Maske – o mein Gott, diese
Maske!
Einführung: Hans-Arthur Marsiske
Ich hoffe, ich muß nicht alleine hin
Zuletzt geändert von dr. freudstein am Mi 18. Jan 2012, 00:59, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Die Stunde wenn Dracula kommt - Mario Bava
In welchem Kino denn?
@kinski:
Ich freue mich dir mitteilen zu können, dass wir hier völlig konform gehen.
@kinski:
Ich freue mich dir mitteilen zu können, dass wir hier völlig konform gehen.