Evil Face aka La Mano che Nutre la Morte - Sergio Garrone
Moderator: jogiwan
Evil Face aka La Mano che Nutre la Morte - Sergio Garrone
Foto: Italienisches Kinoplakat
Foto: US-DVD von MYA
DARSTELLER/INNEN:
Foto: Der liebe Klaus!
Foto: Marzia Damon (cooler Name!)
Foto: Carmen Silva
Foto: Die schöne Katia Christine
Foto: Der nette Erol FIGHTING KILLER Tas
Foto: Carla Mancini (unten!)
Foto: Allessandro Perrella
(Szene aus FRENCH SEX MURDERS)
REGIE/DREHBUCH:
Foto: Da ich kein Foto von Sergio Garrone entdecken konnte,
habe ich einfach eine DVD mit seinem Namen drauf genommen!
MUSIK:
Foto: Soundtrack von Elio Maestosi und
Stefano Liberati
EFFEKTE von:
Foto: Carlo Rambaldi (King Kong...
heisst er natürlich nicht!)
Wow, auf diesen Klaus Kinski-Klopper hatte ich schon Jahre gewartet, und jetzt lag er schliesslich in meinem Briefkasten! Ich war schon mehr als einmal enttäuscht, wenn ich einen Film nach jahrelangen Warten endlich in die gierigen Hände bekam und feststellen musste, das die Erwartungen einfach VIEL zu hoch waren. Doch LA MANO CHE NUTRE LA MORTE, den das US-Label MYA vor einigen Monaten unter dem Titel EVIL FACE (alter US-Titel: THE HAND THAT FEEDS THE DEAD) veröffentlichte, ist ein fieser Knaller, der dank Klaus Kinski und etlichen heissen Ladies so richtig Laune macht...
LA MANO CHE NUTRE LA MORTE drehte Sergio Garrone (der auch für einige miese Nazi-Exploiter bekannt ist - siehe oben) nahezu gleichzeitig mit LE AMANTI DEL MOSTRO, auf den ich auch schon sehnsüchtigst warte.
Foto: Italienisches Kinoplakat
Foto: Soundtrack zum Film
Wie sparsam die Italiener doch waren, denn beide Filme wurden mit denselben Darstellern gedreht - auch die Umgebung inklusive dem Schloss ist identisch! Viel gekostet haben die Filme angeblich jedenfalls beide nicht, denn der Hauptteil des Budgets dürfte an Klaus Kinski gegangen sein - und an Effektemaestro Carlo Rambaldi, der Jahre nach LA MANO CHE NUTRE LA MORTE (ist von 1973) dem Ruf Hollywoods nicht widerstehen konnte und für E.T. (nach Hause telefonieren!) einen Oscar einheimste. Eine ähnliche Karriere wie die von Gianetto de Rossi, der die meisten Effekte/Masken für die italienischen Zombiefilme anfertigte. Und wenn Carlo Rambaldi rumsaute, dann richtig - siehe auch FRANKENSTEIN '80 mit Gordon Mitchell!
Auch in LA MANO CHE NUTRE LA MORTE geizt er nicht gerade mit Kunstblut und Gummihaut...
Foto: Carlo Rambaldi und E.T.
Tja, von LA MANO CHE NUTRE LA MORTE zu E.T. - so schnell ist die (Kult-)Karriere ruiniert!
Foto: Szene aus LA MANO
(So soll es sein!)
Zu Beginn von LA MANO aka EVIL FACE sieht man Erol Tas, den man zum Beispiel aus FIGHTING KILLER kennen kann - einem Trashklopper von Giulio Negri aka Jerry Mason (hihi, ulkiges Pseudonym), der monströse Fratzen und Grimassen schneidet, weil die hohen Töne einer Stimmgabel sein Trommelfell malträtieren. Er schneidet also Grimassen, rollt durch die Gegend, stöhnt... Dann findet man heraus, das er der Diener vom Doktor Nijinsky (Klaus K.) ist - und jedesmal wenn diese Töne erklingen, dreht der Diener durch und legt einen um! Anfangs muss ein Liebespärchen dran glauben, das er wüst zusammenkloppt und mit auf das Schloss des Doktor Nijinsky schleppt. Denn: der Doktor ist ein bisschen irre und braucht neues Menschenmaterial für seine blutigen Hautexperimente. Seine Ehefrau, die stets mit einem Vorhang vor dem Gesicht rumläuft, ist am ganzen Körper verbrannt - besonders dolle im Gesicht. Das erinnert natürlich sehr an Georges Franjus AUGEN OHNE GESICHT. An diesen herrlichen Gruselklassiker haben sich unzählige Exploitation/Horror-Regisseure bedient - so auch Sergio Garrone in LA MANO CHE NUTRE LA MORTE. THE BLOOD ROSE aka DAS BLUTIGE SCHLOSS DER LEBENDE LEICHEN von Claude Mulot oder FACELESS vom putzigen Jess Franco sind da zwei etwas bekanntere Beispiele. Das Original von 1959 hat scheinbar auf viele Filmemacher einen enorm starken Einfluss gehabt - anders kann ich mir das jedenfalls nicht erklären. Erreicht wurde AUGEN OHNE GESICHT von niemanden, aber das ist ja meistens so, das das Original über allen Nachahmern thront.
Dann taucht auf einmal eine Kutsche mit zwei Leuten drinnen auf: Alex und seine hübsche Braut Masha, die gerade in den Flitterwochen sind. Da haben sie sich ja genau das richtige Ziel ausgesucht - nämlich das Schloss des Doktor Nijinsky! Hmmm, ich frage mich, ob der Name Nijinsky ein Scherz ist. Vielleicht eine Koseform von Nastassja Kinski??? Doch der grosse Namenshammer für alle Italo-Freaks kommt, als die muntere Runde in den Keller geht. Denn dort steht ein Sarkophag, auf dem in grossen Buchstaben geschrieben steht: IVAN RASSIMOV !!! Doch im Sarg liegt leider nicht der echte Ivan, sondern der Vater von Nijinskys Narbenfrau, der auch gleichzeitig der Lehrmeister von Nijinsky-Klaus anno dunnemals war...
Foto: Der Beweis - Ivan liegt im Sarg!
Foto: Szenen aus dem Film
Dann kann man Nijinsky dabei beobachten, wie er erst einer Frau grosse Stücke Haut am Oberschenkel entfernt, dann das blutige Narbengewebe am Schenkel seiner Ehefrau abreisst und das gesunde Hautstück einfach draufpappt. Und das klappt auch noch!
Foto: Hau weg
Weil die Experimente funktionieren, möchte Nijinskys Frau auch endlich im Gesicht operiert worden - und das Opfer dafür hat sie sich schon ausgesucht (die unschuldigen Probanden werden natürlich regelmässig ins Jenseits befördert). Als auch dieses Experiment gelingt, staunt man nicht schlecht, denn die Lady ist die Zwillingsschwester von...???
Das verrate ich natürlich nicht! Ist jedoch eine gelungene Überraschung...
Nun, der Streifen ist höchst unterhaltsam, und ich habe mich wirklich keine Sekunde gelangweilt. Er erinnert mich jedenfalls an DIE MÖRDERBESTIEN vom lieben Onkel Joe - ist jedoch bei weitem nicht so wirr wie D'amatos (übrigens toll fotografierter) Horror-Mumpitz. Bei billigen Schundfilmen langweile ich mich ohnehin recht selten - zumindest wenn es sich um italienische Exploitation-Knaller aus den '60er und '70er Jahren handelt. THE GIRL IN ROOM 2A ist auch so ein Prachtexemplar, das keine einzige Sekunde langweilt. Klaus Kinski ist natürlich auch wieder ganz grosse Klasse, wie in den meisten Streifen, in denen er durchgeknallte Irre verkörpert - er ist es auch, der viele dieser Filme deutlich aufwertet. Alleine durch seine Präsenz, seine Optik, seine Augen...
Foto: Kinski mit Puppe, die auch eine wichtige
Rolle am Schluss des Films spielt!
Und die Ladies sind allesamt eine Augenweide! Besonders die wundervolle Katia Christine...
Und der Regisseur ist vor allem durch seine SS-Filmchen bekannt/berüchtigt geworden. Ich kann dieses Genre jedoch nicht leiden. Einzig ILSA - SHEWOLF OF THE S.S. ist brilliant! Sergio Garrones Nazistreifen finde ich dagegen ziemlich widerlich - besonders SS HELL CAMP mit Salvatore Baccaro. Auch die anderen, die ich kenne, sind mieseste Schundfilme mit ellenlangen Vergewaltigungen und sonstigen Abartigkeiten... Naja, ist halt alles Geschmackssache!
Foto: Szene aus dem raren KASTRAT KOMMANDANTUR
Dafür ist die Mucke von Elio Maestosi und Stefano Liberato schön altmodisch und gelungen...
Und zur MYA-DVD mit dem Namen EVIL FACE kann ich leider nix Gutes erzählen, denn das ist defintiv 'ne alte VHS-Kopie. Da wurde die italienische Videokassette überspielt und dazu gibts dann halt englische UT. Doch bevor man das Teil gleich in die Tonne schmeisst - es gibt keine bessere Version, denn den Bootlegs soll die DVD schon ziemlich überlegen sein! Habe ich jedenfalls auf einer US-Seite gelesen... Extras gibts keine. Nur 'ne minimale Galerie, die ein paar Sächelchen zeigt, die ich hier auch verwendet habe. Angeblich sollen die beiden Filme (also LA MANO CHE NUTRE LA MORTE und LE AMANTI DEL MOSTRO) irgendwann mal restauriert rauskommen. Wann und wo weiss ich jedoch noch nicht...
Fazit zum Film: Und zur MYA-DVD:
Foto: Das müsste die Vorlage sein!
Zuletzt geändert von firetrain am Do 7. Okt 2010, 00:11, insgesamt 14-mal geändert.
LA MORTE ACCAREZZA A MEZZANOTTE!
Re: Evil Face (La Mano che Nutre la Morte)
Ich mag Naziploitation Filme. Sie führen auf bizarre Art vor, wie krank und absurd das Treiben von Adolf und Konsorten war. Frei nach dem Motto: Darf man sich über Nazis lustig machen? Nein, man muss!Ich kann dieses Genre jedoch nicht leiden. Einzig ILSA - SHEWOLF OF THE S.S. ist brilliant! Sergio Garrones Nazistreifen finde ich dagegen ziemlich widerlich - besonders SS HELL CAMP mit Salvatore Baccaro Auch die anderen, die ich kenne, sind mieseste Schundfilme mit ellenlangen Vergewaltigungen und sonstigen Abartigkeiten...
Wie dem auch sei, ich kann -trotz meiner Sympathie- durchaus nachvollziehen, wenn sich Zuschauer mit Grausen von diesem kleinen Subgenre abwenden. Mich wundert es allerdings ein wenig, dass du den ersten "Ilsa" Streifen als "brilliant" bezeichnest, aber andere Filme dieser Spielart ablehnst. "Ilsa" bietet einiges mehr an Perversionen auf, als z.B. Garrones "SS Experiment Love Camp". Nun mag man bei "Ilsa" die überzogene, nahezu hysterische Ironie ins als "Pro-Argument" ins Feld führen, doch eben diese findet man auch bei "Love Camp". Schundig und schmuddelig sind die Filme, da stimme ich dir volllkommen zu. Doch gerade das macht (einen nicht unerheblichen) Teil des italienischen Genrekinos aus, nicht nur im Bereich der Nazi-Exploiter.
Danke für diesen Filmtipp.Wird auf meine Liste gesetzt!
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Re: Evil Face (La Mano che Nutre la Morte)
Kein Thema!
Ja, ILSA - SHE-WOLF OF THE S.S. mag ich, weil er wirklich Arsch tritt und die Atmosphäre sehr beklemmend ist. SS HELL CAMP von Sergio Garrone dagegen ist zum Beispiel aus zwei völlig unterschiedlichen Streifen zusammengeschustert worden. Die deutsche Darstellerin ist jedoch 'ne ziemlich leckere Braut! Das Nazi-Exploitation-Genre ist natürlich Geschmackssache. Obwohl ich die Streifen nicht so toll finde, habe ich sie mir alle nach und nach bestellt, einzig KASTRAT KOMMANDANTUR fehlt mir noch... Tja, der Sammelirrsinn kennt keine Geschmacksgrenzen! Vielleicht sollte mal jemand einen Artikel über dieses Thema schreiben. Freiwillige vor!
Ja, ILSA - SHE-WOLF OF THE S.S. mag ich, weil er wirklich Arsch tritt und die Atmosphäre sehr beklemmend ist. SS HELL CAMP von Sergio Garrone dagegen ist zum Beispiel aus zwei völlig unterschiedlichen Streifen zusammengeschustert worden. Die deutsche Darstellerin ist jedoch 'ne ziemlich leckere Braut! Das Nazi-Exploitation-Genre ist natürlich Geschmackssache. Obwohl ich die Streifen nicht so toll finde, habe ich sie mir alle nach und nach bestellt, einzig KASTRAT KOMMANDANTUR fehlt mir noch... Tja, der Sammelirrsinn kennt keine Geschmacksgrenzen! Vielleicht sollte mal jemand einen Artikel über dieses Thema schreiben. Freiwillige vor!
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- buxtebrawler
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Re: Evil Face aka La Mano che Nutre la Morte (1973)
Ein weiterer kruder Exploitationfilm, den du mir schmackhaft gemacht hast, firetrain. Danke für die detaillierte Abhandlung!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Evil Face (La Mano che Nutre la Morte)
Der ist herrlich bescheuert. Muss man gesehen haben! Die beiden 3er Sets mit dem Titel "SS Hell Pack" sind sehr lohnenswert, teils günstiger als die Einzelveröffentlichungen, obwohl die DVD identisch sind.firetrain hat geschrieben:KASTRAT KOMMANDANTUR fehlt mir noch...
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Re: Evil Face aka La Mano che Nutre la Morte (1973)
Nix zu danken!buxtebrawler hat geschrieben:Ein weiterer kruder Exploitationfilm, den du mir schmackhaft gemacht hast, firetrain. Danke für die detaillierte Abhandlung!
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Re: Evil Face (La Mano che Nutre la Morte)
Den muss ich mir holen! Danke für den Hinweis...Blap hat geschrieben:Der ist herrlich bescheuert. Muss man gesehen haben! Die beiden 3er Sets mit dem Titel "SS Hell Pack" sind sehr lohnenswert, teils günstiger als die Einzelveröffentlichungen, obwohl die DVD identisch sind.firetrain hat geschrieben:KASTRAT KOMMANDANTUR fehlt mir noch...
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