Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Grusel & Gothic, Kannibalen, Zombies & Gore

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jogiwan
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Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Beitrag von jogiwan »

Horror House II

Bild

Originaltitel: La Casa 5

Alternativtitel: Beyond Darkness / House 5 / Tanz der Hexen II

Herstellungsland: Italien / 1990

Regie: Claudio Fragasso

Darsteller: Gene LeBrock, David Brandon, Barbara Bingham, Michael Stephenson

Story:

Pater George Tangerine nimmt die letzte Beichte einer zum Tode verurteilten, mehrfachen Kindermörderin ab. Sie behauptet, die Reinkarnation der Hexe Ameth zu sein. Von diesem Bekenntnis verwirrt, legt George sein Priesteramt nieder. Jahre später zieht der Geistliche Peter mit seiner Frau Annie und den beiden Kindern Martin und Carole in ein Haus aus dem 18.Jahrhundert. Vom ersten Moment an passieren in dem Haus merkwürdige Dinge. Es können keine Zufälle sein. Peter stellt Nachforschungen an und findet heraus, dass der Platz, auf dem das Haus steht, zur Zeit der Inquisition der Hexenverbrennung diente. Noch immer herrscht ein Dämon über das Haus. Peter wendet sich an George Tangerine. Mit seiner Hilfe will er versuchen, den Dämon zu vernichten. (quelle: dvd-cover)
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jogiwan
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Re: Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Beitrag von jogiwan »

Claudio "Troll 2" Fragassos Quasi-Nachfolger von "Horror House" (a.k.a. "Witchery") bietet wie schon sein (eigenständiger) Vorgänger einen hübschen Genre-Murks-Cocktail, der an bessere Zeiten bzw. "Amityville", "Exorzist" und "Poltergeist" erinnert. Im Gegensatz zu später entstandenen "Troll 2"ist "La Casa 5" aber eher ernst und düster und bietet auch ein paar Schreckmomente, die tatsächlich funktionieren. Die Geschichte der Familie, die in einem weitläufigen Haus von Hexen heimgesucht werden, die es vor allem auf Kinder abgesehen haben ist ganz okay und auch technisch gibt es abgesehen den doch sehr kostengünstig realisierten, visuellen Effekten wenig zu meckern. Die Darsteller machen ihre Sache jedenfalls recht gut und auch wenn sich das Finale etwas in die Länge zieht, ist Fragassos Werk gar nicht mal so übel ausgefallen und bietet soliden Filmirage-Standard, wobei man schon wissen sollte, auf was man sich da einlässt. Dass der weitläufige Schuppen in Louisiana knapp ein Jahrzehnt davor auch als "Seven Doors Hotel" in Lucio Fulcis "The Beyond" herhalten musste und Fragasso auch noch dessen Ende zitiert, stimmt den Italo-Fan dann ebenfalls mehr als versöhnlich, sodass man durchaus einen Blick riskieren kann.
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Onkel Joe
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Re: Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Beitrag von Onkel Joe »

Eine Perle aber die Flasche Schnaps sollte griffbereit stehen :lol: .
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jogiwan
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Re: Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Beitrag von jogiwan »

bei dem Gütesiegel bzw. Produktionsfirma "Filmirage" schadet das nie! Da sollte ich auch beizeiten mal einen eigenen Fred dazu aufmachen. :nick:
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Onkel Joe
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Re: Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Beitrag von Onkel Joe »

jogiwan hat geschrieben:bei dem Gütesiegel bzw. Produktionsfirma "Filmirage" schadet das nie! Da sollte ich auch beizeiten mal einen eigenen Fred dazu aufmachen. :nick:
Also Aquarius geht auch ohne Schnaps aber ein Thread zu Filmirage, das hätte was ;) .
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Salvatore Baccaro
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Re: Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

Nachdem ich kürzlich einen österreichischen Film aus dem Jahre 2004 zum inoffiziellen Remake von SUSPIRIA erklärt habe, dachte ich mir, konsequent zu sein, und gleich noch ein paar Worte zum inoffiziellen Remake von Fulcis ja ähnlich euphorisch bejubeltem Surrealismus-Splatter L’ALDILÀ zu schreiben.

Gedreht hat diesen ein Mann, den jeder kennt und schätzt, der schon an mehr als einen italienischen Schundhorror sein Herz verloren hat. Zunächst als rechte oder linke Hand des Teufels bzw. Bruno Matteis sein täglich Brot verdienend, hat Claudio Fragasso es geschafft, Anfang der 90er einen unsterblichen Meilenstein des internationalen Trash-Kinos zu kreieren, den staunen machenden TROLL 2, von dem selbst Leute schon flüstern gehört haben, die ihre kostbare Lebenszeit niemals für solch einen Irrsinn opfern würden. Im gleichen Jahr, 1990, veröffentlichte Fragasso nun eben auch vorliegenden Film, der über mehr Titel verfügt als ein spätrömischer Kaiser – beispielweise HORROR HOUSE 2, LA CASA 5, TANZ DER HEXEN I, HOUSE 5 usw. - und, wie man sieht, meist als Teil einer Reihe vermarktet worden ist, obwohl er durchweg ein völlig eigenständiges Erzeugnis darstellt, nur eben mit dem Unterschied, dass er sich, zumindest teilweise, der Aufgabe verschrieben hat, einfach mal so zu tun, als ob das Spukhotel mit integriertem Zeittor aus Fulcis Klassiker nicht von einer jungen Dame, sondern von einer Pastorenfamilie bezogen worden sei, und dann zu schauen, wie diese mit den grausigen Verwünschungen des Buches Eibon umzugehen verstehen. Ein interessantes Experiment, mag man denken, und dass es Fulcis visueller Argento-Hommage sowieso nicht das Wasser reichen wird, und beides trifft zu, da LA CASA 5 zu keinem Zeitpunkt zu mehr wird als einem ganz typischen italienischen Geisterhausstreifen der späten 80er mit vielen Anleihen beim US-Kino, der ebenso folgerichtig niemals an die himmelschreiende Extravaganz eines TROLL 2 herankommt.

Unterm Strich ist LA CASA 5 eine um Logik und Sinn einen weiten Bogen machende Mixtur von Elementen aus THE EXORCIST und AMITYVILLE HORROR, das alles unter das oben skizzierte Vorhaben gesetzt, so viel wie möglich noch aus L’ALDILÀ zu entnehmen, gepaart mit einigem an religiösem Brimborium und von der Inszenierung her, wie bereits angedeutet, echt italienisch, d.h. mit einem Drehbuch, das zu Beginn zwar noch so tut, als gäbe es es, irgendwann aber bloß noch betrunken herumtorkelt bis es kurz vor Schluss komplett zusammenbricht und sein Scheinleben aushaucht. Inhaltlich rankt sich alles um besagte Pastorenfamilie, der Vater ein Priester mit Sexappeal und Gott im Herzen, die Mutter so erfüllt von der freudigen Botschaft, dass ihr Lächeln kaum einmal schwindet, die Kinder sich liebende, unzertrennliche Geschwister, ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge, der von dem großartigen Mimen Michael Stephenson verkörpert wird, der im gleichen Jahr schon gegen die Vegetariertrolle zu Felde ziehen durfte. Wie man es kennt, geschieht es: die Familie bezieht das Haus, bald merkt man, dass es da nicht allzu geheuer ist, obskure Dinge geschehen – und dann steht schon nach einer knappen halben Stunde ein erster Höhepunkt ins Haus, wie ihn manch anderer italienischer Streifen aus der gleichen Epoche nicht mal als Showdown parat hat: Beile fliegen durch die Luft, Radios greifen Menschen an und vermummte Hexenschwestern aus dem Jenseits treten exakt durch ein solches Kellerlochwand ins Diesseits ein, wie es bei Fulci schon Joe den Klempner das Leben gekostet hat. Viel Trockeneisnebel schnaubt, es wird geschrien und gekreischt, und trotz der amerikanischen Darsteller und der amerikanischen Kulisse weiß man, dass das hier nur ein Italiener verbrochen haben kann.

Die Kulisse im Übrigen dürfte bekannt sein, hat Fragasso es sich doch nicht nehmen lassen, neben entscheidenden Plotpunkten gar das Originalhotel aus L’ALDILÁ als angebliches Spukhaus zu verwenden. In diesem spielt sich dann auch der Großteil der Handlung ab, die recht stringent – oder eben nicht – daraufhin zusteuert, dass irgendwann die Grenze zwischen Welt und Chaos verwischt, und allerhand unerklärliche surreale Dinge passieren. Bis hierhin hat indes David Brandon noch einige exzellente Auftritte als saufender Priester, der unserer Familie im Kampf gegen das Böse beistehen will, weiß er doch, dass deren neues Haus auf einem Scheiterhaufen errichtet worden ist, wo vor Jahrhunderten zwanzig Hexen Feuer fingen. Interessant dabei ist Fragassos Umgang mit der in Blut geschriebenen Geschichte des Katholizismus. Einerseits erkennt er dem Kosmos, in dem sein Film spielt, zu, dass es so etwas wie das Böse gibt, dass gewisse Frauen zu Hexen werden können, und, verpfänden sie ihre Seele dem Teufel, sogar dem Tod zu trotzen vermögen, andererseits räumt er ein, dass nicht wenige der damals von fanatischen Christen versengten Hexen unschuldige Bürgerinnen gewesen sind, die aufgrund falscher Anschuldigungen mit den wirklichen Bösen in einen Topf geworfen worden sind. Ambivalent und inkohärent ist zudem die Wirkungsmacht, die von Bibelzitaten und dem Kreuzeszeichen ausgehen. Mal scheint es, als würde Gott in die Handlung eingreifen und seine treuen Hirten im Gefecht unterstützen, dann wieder sind diese der Penetration der verrückten Einfälle Fragassos in die Realität hilflos ausgeliefert. Rätsel gibt vor allem das Ende auf, bei dem ich wirklich irgendwann nicht mehr verstanden habe, was hier nun eigentlich los ist. Da hilft es nicht mal, L’ALDILÁ auswendig zu kennen. Zwar stibitzt Fragasso dreist dessen out-of-the-field-Finale, wenn seine Protagonisten scheinbar die Dimension wechseln und ihre Äuglein fortan mit Blindheit geschlagen sind, zum Verständnis des Films trägt das indes genauso wenig bei wie die immer mal wieder hingeschleuderten Hintergrundinformationen diverser Priester, die einmal so klingen, als sei das Hotel aufgrund des ungerecht verübten Leidens, der Hinrichtung im Grunde lauterer Frauen, zu einer Durchlassstation des puren Bösen geworden, und trotzdem die Figur einer erst kürzlich auf dem Elektrischen Stuhl gelandeten Dame einführen, die in eben jenem Haus vor gar nicht allzu langer Zeit mehrere grausige Kindermorde begangen haben soll, und dem von Brandon dargestellten Priester in Wachträumen unablässig vor Augen tritt, um ihm zu versichern, dass sie ihn auch noch holen werde. Wirrer kann ein Film kaum sein, billiger inszeniert ebenso wenig, und dadurch, wie schon oft erwähnt, kaum homogener hineinpassend in all die ähnlich wirren, billigen Italo-Horror-Klamotten der späten 80er.

LA CASA 5 fällt im Prinzip einzig dadurch aus dem Rahmen, dass er sich freimütig bei Fulci bedient, dass man dennoch etwaige Gewaltexzesse, ohne sie zu finden, mit der Lupe suchen könnte, und dass einige Stilblüten der Dialoge - beispielweise erteilt ein Reverend dem Pastorenfamilienvater das Lob, dass sein Sohn schon „telefoniere wie ein Erwachsener“ –, einige Verhaltensweisen der Charaktere – beispielweise schließt der Pastorendaddy seltsame Geldwetten mit seinem Sohnemann ab, wie die, dass der, der als erster das läutende Telefon erreiche, einen Dollar zugesteckt bekomme, was das Kind zwar nur schafft, weil es schummelt, den Wetteinsatz indes dennoch ausgehändigt kriegt - und vor allem die Eröffnungsszene haarscharf am geistigen Kollaps vorbeischrammen. In dieser besichtigt unsere Familie zum ersten Mal ihr neues Anwesen. Aus dem Staunen, aus dem Grinsen kommt dabei keiner von ihnen heraus. Freudig wie ein gutgelaunter Schlager am frühen Morgen oder das erste Jauchzen beim Anblick des gegenüber des Bettes angebrachten Gekreuzigten schlendert man von Raum zu Raum, und wirkt dabei so aufgesetzt, so unecht, so triefend vor falscher Fröhlichkeit, dass sich die Szene in ihr Gegenteil verkehrt und zur hundertprozentigen Parodie ihrer selbst wird. Nein, LA CASA 5 ist kein TROLL 2 geworden, kein L’ALDILÁ 2, am wenigsten ein guter Film, trotzdem bin ich froh, auch dieses Machwerk nun endlich einmal mit eigenen Augen gesehen zu haben.
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buxtebrawler
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Re: Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Beitrag von buxtebrawler »

„Komm, Priester, ich möchte, dass du Zeuge meines letzten Orgasmus wirst!“

Hört man den Namen Claudio Fragasso, sagt er einem entweder gar nichts – oder man denkt sofort an den italienischen Regisseur, der in den 1980ern unvergleichliche Trash-Filme wie „Troll 2“ oder „Zombie IV – After Death“ drehte und an Knallbonbons à la „Zombie III“ und „Hölle der lebenden Toten“ beteiligt war. Mit der vermeintlich dritten „Tanz der Teufel“-Fortsetzung (oder vermeintlich ersten „Horror House“- alias „House III“-Fortsetzung oder vermeintlich fünften „House“-Fortsetzung…) aus Joe D’Amatos Schundproduktion „Filmirage“ jedoch lieferte Fragasso im Jahre 1990 zwar keinen guten Horrorfilm, jedoch ein für seine Verhältnisse erstaunlich trasharmes Plagiats-Genrefilmchen ab. Ob das nun gut oder schade ist, liegt im Auge des Betrachters.

Priester George Tangerine (David Brandon, „Stage Fright“) nimmt einer mehrfachen Kindermörderin im Todestrakt die letzte Beichte ab. Sie hinterlässt ihm ein satanisches Buch und behauptet, die Reinkarnation der Hexe Ameth zu sein. Einige Jahre später bezieht der Geistliche Peter (Gene LeBrock, „Fortress of Amerikkka“) mit seiner Familie ein Haus aus dem 18. Jahrhundert. Als es dort kräftig zu spuken scheint, stellt Peter Nachforschungen an und findet heraus, dass das Haus auf einem Platz erbaut wurde, der früher der Hexenverbrennung diente. Hilfesuchend wendet sich Peter an Tangerine, doch finstere Mächte entführen derweil Peters Sohn Martin (Michael Stephenson, „Troll 2“), um ihn Ameth zu opfern. Wird es Ameth gelingen, aus Martins Entführung neue Macht zu schöpfen?

„Dies ist der falsche Zeitpunkt, die Theologie herauszufordern!“

Im Genrekino lässt man sich gern inspirieren, plagiiert auch gern einmal und klaubt sich die Elemente für seinen neuesten Streich aus diversen erfolgreichen Vorbildern zusammen. Dass die Italiener darin mitunter besonders dreist vorgingen, ist kein Geheimnis. „Beyond Darkness“ ist bei näherem Hinsehen schon ein etwas besonderer Fall: Selbstverständlich handelt es sich um keine Fortsetzung zu irgendeinem der o.g. Filme, und dies suggeriert die Handlung auch zu keinem Zeitpunkt. Produktion und/oder Verleih war also daran gelegen, eine Pseudo-Fortsetzung zu bekommen, Fragasso und seine Co-Autorin Rossella Drudi hingegen wollten einen eigenständigen Film drehen – bedienten sich dabei jedoch nicht nur wie seinerzeit so viele bei Spukhaus-Filme bei „Amityville Horror“ und Konsorten und, und das offensichtlich wie selten zuvor, „Poltergeist“ sowie etwas Besessenen-Okkult-Horror à la „Der Exorzist“, sondern auch bei einer nationalen Erfolgsproduktion wie Fulcis „Über dem Jenseits“, in deren Kulissen „Beyond Darkness“ gedreht wurde, sowie gar bei „Filmirages“ vorausgegangenen Pseudo-„La Casa“ „Witchcraft“ mit seiner erstaunlichen Besetzung. Das wäre alles durchaus legitim, würde versucht werden, den Vorbildern neue Aspekte abzugewinnen, sie umzudeuten oder die zu radikalisieren. Doch nichts davon geschieht hier.

„Es ist wahr! Die Verdammnis existiert!“

(Achtung, Spoiler!) Unabhängig davon gelingt Fragasso ein schnieke-schauriges Grusel-Ambiente, wenn er Vater und Mutter der geplagten Familie durch eine Wand in eine andere Dimension gehen und von dort einen Jungen mitbringen lässt, der zumindest aussieht wie ihr Sohn. „Beyond Darkness“ thematisiert letztlich etwas unentschlossen die Hexenverfolgung durch die Kirche und schließt irgendwie den Kreis zu den Todestraktszenen zu Beginn, exorziert den dämonisierten Martin und zaubert bizarre Szenen wie die Martins auf dem elektrischen Stuhl, während die Kindesmörderin versucht, Tangerine zum Stromdurchjagen zu bewegen, aus dem Hut. Gegen Ende taucht plötzlich ein weiterer Priester auf, stirbt ebenso wie die Kindsmörderin bzw. Hexe und das Haus fackelt ab. Nach dem Abspann präsentiert man dem Zuschauer noch eine nette, wenn auch nicht unerwartete Pointe. Der Soundtrack von Carlo M. Cordio klingt zwar recht repetiv (wurde er evtl. aus „Witchcraft“ recycelt?) und billig, verfehlt seine Wirkung aber nicht und erzeugt tatsächlich mit seinen Synthie- und Orgelklängen ein wenig Atmosphäre. Passable darstellerische Leistungen, ansehnliche Maskenarbeit, ein paar gelungene Spezialeffekte und eine für Fragassos Verhältnisse handwerklich erstaunlich solide Regie retten letztlich durch die zusammengeklaubte und nur bedingt mit einem roten Faden versehene Handlung, die über ihre erzählerischen Defizite nie hinwegtäuschen kann, über quasi keinerlei Alleinstellungsmerkmale verfügt und zwar für Kurzweil bei Genre- und Italo-Regisseuren sorgt, jedoch ebenso schnell wieder in Vergessenheit gerät, wie sie von Fragasso und seinem Team heruntergekurbelt wurde. Wohlwollende 5,5 Punkte von mir – auch wenn ich zu hören glaube, wie sich Lucio Fulci gerade im Grabe umdreht (der jedoch wird zugeben müssen, seinerzeit auch wesentlich größeren Murks fabriziert zu haben) ...
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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Re: Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 16.06.2023 bei Mediacs als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks, auf separater Blu-ray und auch noch einmal auf DVD:

Bild
Mediabook Cover A

Bild
Mediabook Cover B

Bild
Mediabook Cover C

Bild Bild
Blu-ray und DVD

Extras:
Beyond Pessession: Interview mit Director/Co-Writer Claudio Fragasso, The Devil in Mrs.Drudi: Interview mit Co-Writer Rossella Drudi, Sign of the Cross: Interview mit Schauspieler David Brandon, Trailer

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 08.11.2024 bei Tonpool Medien noch einmal auf DVD innerhalb der "Horror Box Nr. 11":

Bild

Enthält drei DVD:
Großangriff der Zombies
Alice, Sweet Alice
Beyond Darkness

Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/566,13 ... r-Zombies/

Erscheint voraussichtlich am 15.11.2024 bei Tonpool Medien noch einmal auf Blu-ray innerhalb der "Horror Box Nr. 17":

Bild

Enthält drei Blu-rays:
Großangriff der Zombies
Alice, Sweet Alice
Beyond Darkness

Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/566,13 ... r-Zombies/
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Horror House II - Claudio Fragasso (1990)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 04.10.2024 bei WMM noch einmal auf Blu-ray...

Bild

Extras:
Interviews
italienischer Vorspann
Schnittbericht
Trailer
Aushangfotos
Bildergalerie

Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/9915,1 ... r-House-2/

...und voraussichtlich ebd. am 07.10.2024 abermals auf Blu-ray, diesmal im wattierten, auf 199 Exemplare limitierten Mediabook:

Bild

Extras:
Booklet „Horror im Haus“ von Mike Blankenburg (16 Seiten)
Trailer
Interviews
italienischer Vorspann
Schnittbericht
Aushangfotos
Bildergalerie
Bonus-DVD mit weiterem Horrorfilm

Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/9915,1 ... r-House-2/
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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