L'altro inferno - Bruno Mattei
Moderator: jogiwan
L'altro inferno - Bruno Mattei
L'autre enfer (Italien 1981, Originaltitel: L'altro inferno)
In einem Nonnenkloster kommt es zu grauenvollen Todesfällen. Pater Inardo (Andrea Aureli) vermutet dämonische, teuflische Hintergrüde und will das Böse mit althergebrachten Methoden austreiben. Der zuständige Bischof zeigt sich skeptisch, er schickt den noch recht jungen Pater Valerio (Carlo De Mejo) zu den Nönnchen, denn Valerio mag nicht an übernatürliche Vorgänge teuflischer Natur glauben. Die Mutter Oberin Vincenza (Franca Stoppi) verhält sich wenig kooperativ, zeigt nach und nach gar deutlichen Zorn gegenüber Pater Valerio. Das Grauen lässt sich allerdings von den Ermittlungen nicht ausbremsen, so verwandelt sich Pater Inardo bald in eine lebendige Fackel und stirbt qualvoll. Welche Rolle spielt die Mutter Oberin tatsächlich? Kann Pater Valerio das Rätsel lösen, das schreckliche Geheimnis des Kloster lüften...???
Mit "L'altro inferno" stellt Bruno Mattei erneut unter Beweis, dass er der richtige Mann für Exploitation² ist. Man nehme eine ordentliche Dosis Nunploitation, lasse aber das übliche Gepeitsche und Gelesbel weg, addiere an dessen Stelle eine feiste Prise Horror, bediene sich für die etwas garstigeren Momente bei Lucio Fulci, schaue für "kunstvolle" Momente bei Dario Argento vorbei. Bruno Mattei klaut hier besonders auffällig bei seinen Kollegen und wildert in unterschiedlichen Genres. Dabei ist aber ein sehr schmackhaftes Süppchen entstanden, das gut zu unterhalten weiss und den Gaumen angenehm kitzelt. Wenn eine ängstliche Nonne gleich zu Beginn durch einen Gang voller Totenschädel und sonstiger Gebeine stolpert, dann kommt gar liebliche Gothic Horror Atmosphäre auf, im nächsten Moment befinden wir uns in einer Art Labor, werden Zeuge befremdlicher Ereignisse. Eine Nonne entfernt bei einer verstorbenen Ordensschwester ein "bösartiges" Körperteil -ich verzichte an dieser Stelle auf Details- das Lieblingsspielzeug des Leibhaftigen persönlich. Bei den Darstellern gelang Mattei eine prächtige Wahl. Carlo De Mejo spielte in frühen achtziger Jahren gleich in einigen extrem liebenswerten Reissern mit. Man kennt ihn z.B. aus Fulcis Werken "Ein Zombie hing am Glockenseil" (Paura nella città dei morti viventi, 1980) und "Das Haus an der Friedhofsmauer" (Quella villa accanto al cimitero, 1981). Nicht zu vergessen sein herrlich asozialer Auftritt in "Horror-Sex im Nachtexpress" (La ragazza del vagone letto, 1980) von Ferdinando Baldi. Auch Bruno Mattei griff später erneut auf De Mejo zurück, er ist in den beiden Frauenknast Brechern mit Laura Gemser zu sehen die 1982/83 ihr Unwesen trieben. Genau diese beiden Filme bringen uns zum eigentlichen Star des Streifens, der wahnsinnig intensiv aufspielenden Franca Stoppi. Im Matteis WIP Filmen ist sie als fiese Ober-Schliesserin zu sehen, hier treibt sie als Mutter Oberin ihr Unwesen. Leider beschränkt sich die Karriere der Dame auf recht wenige Filme, "Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf" (Buio Omega, 1979) von Joe D'Amato sei noch genannt, was ich sehr schade finde. Als ich vor einigen Wochen "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" (Violenza in un carcere femminile, 1982) schaute, übte Frau Stoppi schon einen seltsamen, bizarren Reiz auf mich aus. Ähnlich erging es mir bei "Sado...". Doch seit "L'altro inferno" bin ich Franca Stoppi verfallen! Was für eine faszinierende und eigenwillige Schönheit diese Frau ausstrahlt, wie überzeugend sie die abstossensten Charaktere spielt. Herrlich! Huldigt Franca Stoppi!
Mattei baut bei "L'altro inferno" eine gelungene Atmosphäre auf, eine wüste Origie mit reichlich Sex und Mettgut sollte man nicht erwarten. Klar, es gibt -in der Disziplin Gewalt- ein paar kleine Boshaftigkeiten, es wird aber nie allzu ausufernd. Ich finde den Film sogar recht packend und spannend. Dies mag sicher daran liegen, dass mir die verwursteten Genres und die "bestohlenen" Regisseure sehr zusagen. Selbst eine Köterattacke nach "Suspiria Art" fehlt hier nicht. Bruno Mattei mag die Fans des italienischen Genrekinos spalten, ich möchte seine Werke aber um keinen Preis missen, für mich ist Mattei fast ein Garant für angenehme, oft angenehm geschmacklose Unterhaltung. Zarte Gemüter können hier trotzdem ein Auge riskieren, wirklich "geschmacklos" wird Herr Mattei dieses Mal nicht (Naja, sagen wir kaum). In Deutschland liegt bisher keine DVD Auswertung des Films vor, schade! Die US-DVD soll cut sein, daher habe ich auf die französische DVD von Neo Publishing zurückgegriffen, diese trägt den Titel "L'autre enfer". Das Bild ist mittelprächtig, es könnte sicher besser sein, der Filmgenuss wird aber nicht beeinträchtigt. Der Ton liegt glücklicherweise auch in englischer Sprache vor. Wer sich für den Film interessiert, wird für kleines Geld bei www.amazon.fr fündig.
Mir macht "L'altro inferno" richtig Spass und in der letzten Nacht erschien mir Franca Stoppi im Traum. Ich weiss nicht ob daran liegt, aber heute schmerzt mein Leib noch stärker als sonst. Guter Stoff = 7/10
Lieblingszitat:
"Who's there?"
"The Deviiiil!"
In einem Nonnenkloster kommt es zu grauenvollen Todesfällen. Pater Inardo (Andrea Aureli) vermutet dämonische, teuflische Hintergrüde und will das Böse mit althergebrachten Methoden austreiben. Der zuständige Bischof zeigt sich skeptisch, er schickt den noch recht jungen Pater Valerio (Carlo De Mejo) zu den Nönnchen, denn Valerio mag nicht an übernatürliche Vorgänge teuflischer Natur glauben. Die Mutter Oberin Vincenza (Franca Stoppi) verhält sich wenig kooperativ, zeigt nach und nach gar deutlichen Zorn gegenüber Pater Valerio. Das Grauen lässt sich allerdings von den Ermittlungen nicht ausbremsen, so verwandelt sich Pater Inardo bald in eine lebendige Fackel und stirbt qualvoll. Welche Rolle spielt die Mutter Oberin tatsächlich? Kann Pater Valerio das Rätsel lösen, das schreckliche Geheimnis des Kloster lüften...???
Mit "L'altro inferno" stellt Bruno Mattei erneut unter Beweis, dass er der richtige Mann für Exploitation² ist. Man nehme eine ordentliche Dosis Nunploitation, lasse aber das übliche Gepeitsche und Gelesbel weg, addiere an dessen Stelle eine feiste Prise Horror, bediene sich für die etwas garstigeren Momente bei Lucio Fulci, schaue für "kunstvolle" Momente bei Dario Argento vorbei. Bruno Mattei klaut hier besonders auffällig bei seinen Kollegen und wildert in unterschiedlichen Genres. Dabei ist aber ein sehr schmackhaftes Süppchen entstanden, das gut zu unterhalten weiss und den Gaumen angenehm kitzelt. Wenn eine ängstliche Nonne gleich zu Beginn durch einen Gang voller Totenschädel und sonstiger Gebeine stolpert, dann kommt gar liebliche Gothic Horror Atmosphäre auf, im nächsten Moment befinden wir uns in einer Art Labor, werden Zeuge befremdlicher Ereignisse. Eine Nonne entfernt bei einer verstorbenen Ordensschwester ein "bösartiges" Körperteil -ich verzichte an dieser Stelle auf Details- das Lieblingsspielzeug des Leibhaftigen persönlich. Bei den Darstellern gelang Mattei eine prächtige Wahl. Carlo De Mejo spielte in frühen achtziger Jahren gleich in einigen extrem liebenswerten Reissern mit. Man kennt ihn z.B. aus Fulcis Werken "Ein Zombie hing am Glockenseil" (Paura nella città dei morti viventi, 1980) und "Das Haus an der Friedhofsmauer" (Quella villa accanto al cimitero, 1981). Nicht zu vergessen sein herrlich asozialer Auftritt in "Horror-Sex im Nachtexpress" (La ragazza del vagone letto, 1980) von Ferdinando Baldi. Auch Bruno Mattei griff später erneut auf De Mejo zurück, er ist in den beiden Frauenknast Brechern mit Laura Gemser zu sehen die 1982/83 ihr Unwesen trieben. Genau diese beiden Filme bringen uns zum eigentlichen Star des Streifens, der wahnsinnig intensiv aufspielenden Franca Stoppi. Im Matteis WIP Filmen ist sie als fiese Ober-Schliesserin zu sehen, hier treibt sie als Mutter Oberin ihr Unwesen. Leider beschränkt sich die Karriere der Dame auf recht wenige Filme, "Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf" (Buio Omega, 1979) von Joe D'Amato sei noch genannt, was ich sehr schade finde. Als ich vor einigen Wochen "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" (Violenza in un carcere femminile, 1982) schaute, übte Frau Stoppi schon einen seltsamen, bizarren Reiz auf mich aus. Ähnlich erging es mir bei "Sado...". Doch seit "L'altro inferno" bin ich Franca Stoppi verfallen! Was für eine faszinierende und eigenwillige Schönheit diese Frau ausstrahlt, wie überzeugend sie die abstossensten Charaktere spielt. Herrlich! Huldigt Franca Stoppi!
Mattei baut bei "L'altro inferno" eine gelungene Atmosphäre auf, eine wüste Origie mit reichlich Sex und Mettgut sollte man nicht erwarten. Klar, es gibt -in der Disziplin Gewalt- ein paar kleine Boshaftigkeiten, es wird aber nie allzu ausufernd. Ich finde den Film sogar recht packend und spannend. Dies mag sicher daran liegen, dass mir die verwursteten Genres und die "bestohlenen" Regisseure sehr zusagen. Selbst eine Köterattacke nach "Suspiria Art" fehlt hier nicht. Bruno Mattei mag die Fans des italienischen Genrekinos spalten, ich möchte seine Werke aber um keinen Preis missen, für mich ist Mattei fast ein Garant für angenehme, oft angenehm geschmacklose Unterhaltung. Zarte Gemüter können hier trotzdem ein Auge riskieren, wirklich "geschmacklos" wird Herr Mattei dieses Mal nicht (Naja, sagen wir kaum). In Deutschland liegt bisher keine DVD Auswertung des Films vor, schade! Die US-DVD soll cut sein, daher habe ich auf die französische DVD von Neo Publishing zurückgegriffen, diese trägt den Titel "L'autre enfer". Das Bild ist mittelprächtig, es könnte sicher besser sein, der Filmgenuss wird aber nicht beeinträchtigt. Der Ton liegt glücklicherweise auch in englischer Sprache vor. Wer sich für den Film interessiert, wird für kleines Geld bei www.amazon.fr fündig.
Mir macht "L'altro inferno" richtig Spass und in der letzten Nacht erschien mir Franca Stoppi im Traum. Ich weiss nicht ob daran liegt, aber heute schmerzt mein Leib noch stärker als sonst. Guter Stoff = 7/10
Lieblingszitat:
"Who's there?"
"The Deviiiil!"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: L'altro inferno - Bruno Mattei
Eine Art "Geheim-Tip" von Mattei.
Finde den Film wirklich gelungen, und Mattei / Fragasso haben sich (im positiven Sinne) bei so Einigen Klassikern aus den 70igern "bedient" - ohne die eigene Identität des Filmes aufzugeben.
Selbst einen Hauch von Giallo findet man.
Für Mattei-Verhältnisse(!) sehr "ernst" umgesetzt, was net bedeuten soll, dass es gar keinen Trash-Appeal oder den einen oder anderen kleinen Schmunzler gibt. Siehe Lieblingszitat von Blap.
Franco Garofalo (der auch Mattei's Hölle der lebenden Toten veredelt) ist auch hier mit am Start.
Ganz klare Empfehlung.
Blap, Du bist nicht der Einzige der von Franca Stoppi träumt.
Finde den Film wirklich gelungen, und Mattei / Fragasso haben sich (im positiven Sinne) bei so Einigen Klassikern aus den 70igern "bedient" - ohne die eigene Identität des Filmes aufzugeben.
Selbst einen Hauch von Giallo findet man.
Für Mattei-Verhältnisse(!) sehr "ernst" umgesetzt, was net bedeuten soll, dass es gar keinen Trash-Appeal oder den einen oder anderen kleinen Schmunzler gibt. Siehe Lieblingszitat von Blap.
Franco Garofalo (der auch Mattei's Hölle der lebenden Toten veredelt) ist auch hier mit am Start.
Ganz klare Empfehlung.
Blap, Du bist nicht der Einzige der von Franca Stoppi träumt.
Re: L'altro inferno - Bruno Mattei
Es macht mir trotzdem Angst!Santini hat geschrieben: Blap, Du bist nicht der Einzige der von Franca Stoppi träumt.
Was ist eigentlich aus der Dame geworden? Ich finde keine Infos.
Der Typ sieht aus, als wäre er der grosse Bruder von Peter Bark!Santini hat geschrieben: Franco Garofalo (der auch Mattei's Hölle der lebenden Toten veredelt) ist auch hier mit am Start.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen