Spider Labyrinth - Gianfranco Giagni (1988)
Moderator: jogiwan
Spider Labyrinth - Gianfranco Giagni (1988)
Originaltitel: Il nido del ragno
Herstellungsland: Italien / 1988
Regie: Gianfranco Giagni
Darsteller: Stéphane Audran, William Berger, Bill Bolender, Arnaldo Dell'Acqua, Bob Holton, Attila Löte, John Morrison, Claudia Muzi, Massimiliano Pavone, Paola Rinaldi u. A.
Story:
Das Geheimprojekt INTEXUS gerät ins Stocken. Alan, ein junger amerikanischer Wissenschaftler trifft in Budapest ein um sofort mit Professor Roth Kontakt aufzunehmen, der ihn gehetzt empfängt und ihm hastig ein schwarzes Buch zusteckt, als seine Frau ins Zimmer kommt.
Am nächsten Morgen ist Professor Roth tot - auch hinterläßt er keine Witwe, denn er war unverheiratet. Alan schlägt die erste Seite des schwarzen Buches auf, und es beginnt für ihn eine magische - mysteriöse Odysee des Horrors. Er blickt in schwarze Spiegel....Schritte verhallen im Nichts....999 Stufen führen in den Untergrund. Alan muß sie gehen. Er weiß: Viele Wege führen in den Tod, aber keiner zurück aus dem Labyrinth des Wahnsinns.
Re: Spider Labyrinth - Gianfranco Giagni
Hier wurde Alles richtig gemacht.
Man hat sich an großen Vorbildern orientiert, und Namen wie Bava, Argento, Avati etc. kommen einem bei Genuß des Films in den Sinn.
Inszenierung, Kulissen, Kamera, Musik - alles ist überdurchschnittlich gut gelungen.
Der Film baut von Anfang an eine morbide Atmosphäre auf und hält die Spannung bis zum Finale.
Der Bodycount hält sich in Grenzen, ist der Story dienlich. Atmosphäre, Spannung und gepflegter Horror / Grusel geben den Ton an.
Zudem sind die Darsteller keine Knallchargen, sondern überzeugen ebenfalls.
Die Angriffe / Morde "des Bösen" sind gut umgesetzt, können den gelungenen atmosphärischen Parts des Films aber nicht das Wasser reichen bzw. erreichen nicht ganz deren Qualität / Ernsthaftigkeit.
Großmeister Sergio Stivaletti war auch beteiligt.
Es gibt eine schöne "Metamorphosen-Szene" zu sehen.
Für die A-Liga reicht es bei "Spider Labyrinth" letztendlich nicht (ganz) aus.
Aber zu einem absolut sehenswertem Horrorfilm aus den späten 80iger Jahren.
Nicht vom Entstehungsjahr "abschrecken" lassen - unter den Horrorfilmen der späten Achtziger aus Italien gehört der hier mit zu den Besten.
Wäre dieser Film ein paar Jahre früher erschienen, hätte er sicher den Status eines "kleinen Klassikers".
Unbedingt angucken.
Man hat sich an großen Vorbildern orientiert, und Namen wie Bava, Argento, Avati etc. kommen einem bei Genuß des Films in den Sinn.
Inszenierung, Kulissen, Kamera, Musik - alles ist überdurchschnittlich gut gelungen.
Der Film baut von Anfang an eine morbide Atmosphäre auf und hält die Spannung bis zum Finale.
Der Bodycount hält sich in Grenzen, ist der Story dienlich. Atmosphäre, Spannung und gepflegter Horror / Grusel geben den Ton an.
Zudem sind die Darsteller keine Knallchargen, sondern überzeugen ebenfalls.
Die Angriffe / Morde "des Bösen" sind gut umgesetzt, können den gelungenen atmosphärischen Parts des Films aber nicht das Wasser reichen bzw. erreichen nicht ganz deren Qualität / Ernsthaftigkeit.
Großmeister Sergio Stivaletti war auch beteiligt.
Es gibt eine schöne "Metamorphosen-Szene" zu sehen.
Für die A-Liga reicht es bei "Spider Labyrinth" letztendlich nicht (ganz) aus.
Aber zu einem absolut sehenswertem Horrorfilm aus den späten 80iger Jahren.
Nicht vom Entstehungsjahr "abschrecken" lassen - unter den Horrorfilmen der späten Achtziger aus Italien gehört der hier mit zu den Besten.
Wäre dieser Film ein paar Jahre früher erschienen, hätte er sicher den Status eines "kleinen Klassikers".
Unbedingt angucken.
- Nello Pazzafini
- Beiträge: 4630
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Re: Spider Labyrinth - Gianfranco Giagni
Hammerfilm, hat mich voll überzeugen können, atmosphärisch, gruselig, gute story, alles dabei was das herz so braucht, die Düsternis von Budapest ist auch gut eingefangen, wunderschönes italienisches Kino, vor allem wenn man die Produktionszeit betrachtet!!! Sträflichst unterbewertet!!!
- AL NORTHON
- Beiträge: 287
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Re: Spider Labyrinth - Gianfranco Giagni
Zu dem Film habe ich noch nen Presse Tape, ist das Verleih Tape Cut??
Ich glaube aber das die Lauflänge identisch ist, na mal sehen vielleicht hat da jemand ne Info zu .
Ich glaube aber das die Lauflänge identisch ist, na mal sehen vielleicht hat da jemand ne Info zu .
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Spider Labyrinth - Gianfranco Giagni
Nochmals der Tip an jeden, der den Film bisher nicht kennt:
Laßt Euch diese atmosphärische Perle des italienischen "Spät-Horrors" nicht entgehen.
[center][/center]
Laßt Euch diese atmosphärische Perle des italienischen "Spät-Horrors" nicht entgehen.
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-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Spider Labyrinth - Gianfranco Giagni
Überraschung
Der Film zeigte von Anfang an seine Qualitäten, wußte man nur nicht, in welche Richtung das überhaupt ging
Giallo
Horror
Erotik
oder von allem etwas
Antwort D ist richtig, wobei Erotik natürlich nur im geringem Maße, aber genießbar
Ich dachte, da kommt etwas in Richtung MALASTRANA auf mich zu und so ganz verkehrt liegt der Vergleich von der Atmo nicht und auch die Auflösung tendiert leicht, wenn auch hinkend, klar.
Ein Schuß SUSPIRIA vielleicht Natürlich nicht bewußt, aber vom Ansatz her? Ich will mich hier nicht verrenen, das waren so kurz aufkommende Gedanken, die auch meinem Kameraden aufkamen und 2 Idioten gleichzeitig irren bekanntlich nie oder aber sie nahmen die gleiche Droge.
Die Atmossphäre, der Sounddreck, der Spannungsaufbau, wie sich das Ganze immer mehr ins Groteske spielt, war schon grandios. Behutsam wurde man an den Rande des Wahnsinns getrieben, mitgenommen und unterstrichen wurde das alles noch noch durch hervorragende horroreske Effekte, die mich ins Staunen versetzten. Ich kann kaum Kritikpunkte finden, der Film spielt in der obersten Liga, jedoch reicht es nicht für den absoluten Höhepunkt, aber verdammt dicht dran. Eine DVD-VÖ muß hier von offizieller Seite. Fürchte aber, dieser Wunsch wird ignoriert, weil der Film wohl gnadenlos unterschätzt wird. Ist nicht verwunderlich, Filme aus dieser Ära gehen ja oft unter und auch ich nehme mich von gewissen Vorbehalten nicht aus. Ein Fehler anhand diesen Beispieles, aber solange die Delierenden nicht aussterben und weiterhin ihre Botschaft verkünden und verbreiten (mir wurde dieser Film agent(o)-like als digitaler Rip zugesteckt), brauchen wir keine Befürchtungen anzustellen, daß solche Perlen vergessen werden.
8,5/10
Der Film zeigte von Anfang an seine Qualitäten, wußte man nur nicht, in welche Richtung das überhaupt ging
Giallo
Horror
Erotik
oder von allem etwas
Antwort D ist richtig, wobei Erotik natürlich nur im geringem Maße, aber genießbar
Ich dachte, da kommt etwas in Richtung MALASTRANA auf mich zu und so ganz verkehrt liegt der Vergleich von der Atmo nicht und auch die Auflösung tendiert leicht, wenn auch hinkend, klar.
Ein Schuß SUSPIRIA vielleicht Natürlich nicht bewußt, aber vom Ansatz her? Ich will mich hier nicht verrenen, das waren so kurz aufkommende Gedanken, die auch meinem Kameraden aufkamen und 2 Idioten gleichzeitig irren bekanntlich nie oder aber sie nahmen die gleiche Droge.
Die Atmossphäre, der Sounddreck, der Spannungsaufbau, wie sich das Ganze immer mehr ins Groteske spielt, war schon grandios. Behutsam wurde man an den Rande des Wahnsinns getrieben, mitgenommen und unterstrichen wurde das alles noch noch durch hervorragende horroreske Effekte, die mich ins Staunen versetzten. Ich kann kaum Kritikpunkte finden, der Film spielt in der obersten Liga, jedoch reicht es nicht für den absoluten Höhepunkt, aber verdammt dicht dran. Eine DVD-VÖ muß hier von offizieller Seite. Fürchte aber, dieser Wunsch wird ignoriert, weil der Film wohl gnadenlos unterschätzt wird. Ist nicht verwunderlich, Filme aus dieser Ära gehen ja oft unter und auch ich nehme mich von gewissen Vorbehalten nicht aus. Ein Fehler anhand diesen Beispieles, aber solange die Delierenden nicht aussterben und weiterhin ihre Botschaft verkünden und verbreiten (mir wurde dieser Film agent(o)-like als digitaler Rip zugesteckt), brauchen wir keine Befürchtungen anzustellen, daß solche Perlen vergessen werden.
8,5/10
Zuletzt geändert von dr. freudstein am Mo 21. Nov 2011, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spider Labyrinth - Gianfranco Giagni
@Freudschi: Das hört sich ja wirklich grandios an! Obwohl ich mit Mixturen aus Giallo und Mystik eher schlechte bis mittelmäßige Erfahrungen gemacht habe (Schreie in der Nacht, der Magische Kreis,...) schau ich mal, ob ich mir auch eine Kopie finde.
P.S. So grandios, dass du dem Höhepunkt gleich zwei "u"s gegeben hast.
P.S. So grandios, dass du dem Höhepunkt gleich zwei "u"s gegeben hast.
- buxtebrawler
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Re: Spider Labyrinth - Gianfranco Giagni
Der vollkommen unbekannte italienische Regisseur Gianfranco Giagni schuf 1988 mit seinem einzigen Spielfilm „Spider Labyrinth“ einen absoluten Geheimtipp, der zudem beweist, dass nicht alles Schrott war, was Ende der 1980er im Horrorbereich aus dem stiefelförmigen Land kam.
Der US-amerikanische Anthropologe o.ä. Alan Whitmore (Roland Wybenga, „Sindbad - Herr der sieben Meere“) reist nach Budapest, um Professor Roth (Valeriano Santinelli) aufzusuchen und im Rahmen des „Intextus“-Projekts zu rätselhaften, uralten Steintafeln zu befragen. Doch Roth scheint unter Verfolgungswahn zu leiden und wird, kurz nachdem er Whitmore seine Informationen zugesteckt hat, erhängt aufgefunden. Steht Professor Roth’ Tod im Zusammenhang mit einem eigenartigen Spinnenkult, auf den die Steintafeln hinweisen?
Nicht vom Titel irreführen lassen: „Spider Labyrinth“ ist kein Tierhorrorfilm, sondern eine Kreuzung aus Paranoia-Thriller und Okkult-Horror – und was für eine! Giagni zeichnet Budapest als eine unheimliche, düstere, nahezu menschenleere Stadt, die im Verborgenen ein undurchsichtiges Eigenleben zu führen scheint – ja, als eine Art spinnwebenverhangenes Labyrinth. Dabei hat er seine Vorbilder offensichtlich aufmerksam studiert, denn sein Film erinnert überaus positiv an Aldo Lados Meisterwerk „Malastrana“ ebenso wie an Dario Argentos „Suspiria“, aber auch vor klassischen Gialli scheint er den Hut zu ziehen, wenn mit großem Messer Jagd auf kleine Mädchen gemacht wird. Die kunterbunte Farbdramaturgie ähnelt der eines Mario Bava bzw. Dario Argento, die wunderbar dynamische Kameraarbeit dürfte ebenfalls von jenen Adressen seine Inspiration herleiten. Musikalisch indes hielt man sich eher zurück, indem man weder auf peitschende progressive Synthesizer noch auf zeitgemäße Rockmusik setzte, sondern stimmigen Streicherklängen das Feld überließ. All dies vereint sich zu einer sagenhaften Atmosphäre, einer unwirklich, paranoiden Grundstimmung, in der das einzelne Individuum verlassen und ausgeliefert wirkt.
Doch „Spider Labyrinth“ verlässt sich mitnichten nur auf Suspense und Atmosphäre, sondern arbeitet zudem mit gruseligen Masken, blutigen Morden und Spezialeffekten von Sergio Stivaletti. Die titelgebende Spinne fand natürlich auch ihren Weg in den Film und als Spinnenphobiker kann ich konstatieren, dass die Schockeffekte, wenn der anscheinend ähnlich traumatisierte Whitmore in seiner Phantasie mit einem großen Spinnennetz konfrontiert wird, wirkungsvoll und realitätsnah gelangen. Das große Finale, das dann auch wirklich eines ist, fiel sogar überraschend effektreich aus, hier spult man gleich eine ganze Palette an Spezialeffekten ab. Leider sind nicht alle 100%ig geglückt, besonders die (mit Knetgummi?) umgesetzten Stop-Motions sehen für diesen Film arg künstlich aus. Die dahintersteckenden Ideen aber sind wiederum originell und erschreckend genug, um die darüber zumindest mit einem Auge hinwegsehen zu können.
Die Mixtur aus einer Vielzahl an Genrecharakteristika und eine dem Stil leicht untergeordnete, aber nicht uninteressante Handlung um etwas an Lovecraft erinnernde uralte Mächte macht „Spider Labyrinth“ zu einer hochspannenden, vollgepackten Wundertüte, die mit Sicherheit auch bei mehrmaligem Anschauen immer wieder neue Details offenbaren wird. Das Kunststück, dabei weder in dramaturgische Hektik zu verfallen – das Erzähltempo ist angenehm getragen –, noch die unheilschwangere Simmung des Films zu gefährden, muss als gelungen bezeichnet werden und spricht für das inszenatorische Geschick Gaignis.
Verlassen konnte er sich neben einem betont und konsequent düsteren Drehbuch auf eine Darstellerriege, unter denen sich viele „kleinere“ Namen befinden, die aber spielen, als würden sie sich für weitere Rollen empfehlen wollen. In einer nicht unwichtigen Nebenrolle bekommen wir als prominentesten Namen des Ensembles William Berger („Keoma – Das Lied des Todes“) als mysteriösen Warner auf den Straßen Budapests zu sehen, die Franzosin Stéphane Audran spielt die Hotelbesitzerin. Keinesfalls unerwähnt lassen darf ich die erotische Komponente des Films, die sich elegant ins stilvolle Ambiente einfügt und von einer wunderschönen Paola Rinaldi als nicht minder als alle anderen undurchsichtige Genevieve Weiss, die Whitmore zur Seite steht, verkörpert wird.
„Spider Labyrinth“ ist eine echte Überraschung: Ein wirklich sehr guter, tatsächlich auch für ein erwachsenes Publikum gruseliger Horrorfilm, der zu Unrecht in Vergessenheit geriet, sofern ihm bei Erscheinen überhaupt die verdiente Aufmerksamkeit zuteil wurde. Unbedingt mal nach der ungeschnittenen deutschen VHS-Kassette Ausschau halten – es lohnt sich definitiv!
Der US-amerikanische Anthropologe o.ä. Alan Whitmore (Roland Wybenga, „Sindbad - Herr der sieben Meere“) reist nach Budapest, um Professor Roth (Valeriano Santinelli) aufzusuchen und im Rahmen des „Intextus“-Projekts zu rätselhaften, uralten Steintafeln zu befragen. Doch Roth scheint unter Verfolgungswahn zu leiden und wird, kurz nachdem er Whitmore seine Informationen zugesteckt hat, erhängt aufgefunden. Steht Professor Roth’ Tod im Zusammenhang mit einem eigenartigen Spinnenkult, auf den die Steintafeln hinweisen?
Nicht vom Titel irreführen lassen: „Spider Labyrinth“ ist kein Tierhorrorfilm, sondern eine Kreuzung aus Paranoia-Thriller und Okkult-Horror – und was für eine! Giagni zeichnet Budapest als eine unheimliche, düstere, nahezu menschenleere Stadt, die im Verborgenen ein undurchsichtiges Eigenleben zu führen scheint – ja, als eine Art spinnwebenverhangenes Labyrinth. Dabei hat er seine Vorbilder offensichtlich aufmerksam studiert, denn sein Film erinnert überaus positiv an Aldo Lados Meisterwerk „Malastrana“ ebenso wie an Dario Argentos „Suspiria“, aber auch vor klassischen Gialli scheint er den Hut zu ziehen, wenn mit großem Messer Jagd auf kleine Mädchen gemacht wird. Die kunterbunte Farbdramaturgie ähnelt der eines Mario Bava bzw. Dario Argento, die wunderbar dynamische Kameraarbeit dürfte ebenfalls von jenen Adressen seine Inspiration herleiten. Musikalisch indes hielt man sich eher zurück, indem man weder auf peitschende progressive Synthesizer noch auf zeitgemäße Rockmusik setzte, sondern stimmigen Streicherklängen das Feld überließ. All dies vereint sich zu einer sagenhaften Atmosphäre, einer unwirklich, paranoiden Grundstimmung, in der das einzelne Individuum verlassen und ausgeliefert wirkt.
Doch „Spider Labyrinth“ verlässt sich mitnichten nur auf Suspense und Atmosphäre, sondern arbeitet zudem mit gruseligen Masken, blutigen Morden und Spezialeffekten von Sergio Stivaletti. Die titelgebende Spinne fand natürlich auch ihren Weg in den Film und als Spinnenphobiker kann ich konstatieren, dass die Schockeffekte, wenn der anscheinend ähnlich traumatisierte Whitmore in seiner Phantasie mit einem großen Spinnennetz konfrontiert wird, wirkungsvoll und realitätsnah gelangen. Das große Finale, das dann auch wirklich eines ist, fiel sogar überraschend effektreich aus, hier spult man gleich eine ganze Palette an Spezialeffekten ab. Leider sind nicht alle 100%ig geglückt, besonders die (mit Knetgummi?) umgesetzten Stop-Motions sehen für diesen Film arg künstlich aus. Die dahintersteckenden Ideen aber sind wiederum originell und erschreckend genug, um die darüber zumindest mit einem Auge hinwegsehen zu können.
Die Mixtur aus einer Vielzahl an Genrecharakteristika und eine dem Stil leicht untergeordnete, aber nicht uninteressante Handlung um etwas an Lovecraft erinnernde uralte Mächte macht „Spider Labyrinth“ zu einer hochspannenden, vollgepackten Wundertüte, die mit Sicherheit auch bei mehrmaligem Anschauen immer wieder neue Details offenbaren wird. Das Kunststück, dabei weder in dramaturgische Hektik zu verfallen – das Erzähltempo ist angenehm getragen –, noch die unheilschwangere Simmung des Films zu gefährden, muss als gelungen bezeichnet werden und spricht für das inszenatorische Geschick Gaignis.
Verlassen konnte er sich neben einem betont und konsequent düsteren Drehbuch auf eine Darstellerriege, unter denen sich viele „kleinere“ Namen befinden, die aber spielen, als würden sie sich für weitere Rollen empfehlen wollen. In einer nicht unwichtigen Nebenrolle bekommen wir als prominentesten Namen des Ensembles William Berger („Keoma – Das Lied des Todes“) als mysteriösen Warner auf den Straßen Budapests zu sehen, die Franzosin Stéphane Audran spielt die Hotelbesitzerin. Keinesfalls unerwähnt lassen darf ich die erotische Komponente des Films, die sich elegant ins stilvolle Ambiente einfügt und von einer wunderschönen Paola Rinaldi als nicht minder als alle anderen undurchsichtige Genevieve Weiss, die Whitmore zur Seite steht, verkörpert wird.
„Spider Labyrinth“ ist eine echte Überraschung: Ein wirklich sehr guter, tatsächlich auch für ein erwachsenes Publikum gruseliger Horrorfilm, der zu Unrecht in Vergessenheit geriet, sofern ihm bei Erscheinen überhaupt die verdiente Aufmerksamkeit zuteil wurde. Unbedingt mal nach der ungeschnittenen deutschen VHS-Kassette Ausschau halten – es lohnt sich definitiv!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!