Blutiges Blei - Tonino Valerii (1969)
Moderator: jogiwan
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Blutiges Blei - Tonino Valerii (1969)
Originaltitel: Il Prezzo del potere
Alternativtitel: La Muerte de un presidente, The price of power, Texas
Herstellungsland: Italien / Spanien 1969
Regie: Tonino Valerii
Darsteller: Giuliano Gemma, Warren Vanders, Maria Cuadra, Ray Saunders, Fernando Rey, Antonio Casas u.a.
Story:
Texas, USA: Auf den aktuellen Präsidenten der Vereinigen Staaten wurde ein tödlicher Anschlag verübt. Schnell fällt der Verdacht auf den schwarzen Bürger Jack. Doch sein Freund Bill Willer (Giuliano Gemma) glaubt an einen Komplott. Auch der Berater des Präsidenten McDonald glaubt, dass mehr hinter dem Anschlag steckt. Langsam kommen sie einer großen Verschwörung auf die Schliche...
Quelle: ofdb.de
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Blutiges Blei - Tonino Valerii
Werberatschlag Deutschland:
Inseratmatern:
Inseratmatern:
- Ringo aka Angelface
- Beiträge: 291
- Registriert: Mi 23. Dez 2009, 17:44
Re: Blutiges Blei - Tonino Valerii
Sehr guter Film mit spannender Handlung, stark an das Kennedy Attentat angelehnt. Mal eine echt ungewöhnliche Westernhandlung, schon fast politischer Krimi im Westerngewand. Leider sind alle Best DVD Müll, noch am Besten die angebliche Uncutfassung, welche dann aber doch nicht uncut sein soll. Quali sehr bescheiden.
Da wäre eine gute DVD echt nötig!!!!
Da wäre eine gute DVD echt nötig!!!!
Re: Blutiges Blei - Tonino Valerii
Sehr gelungener Western, mit einer ungewöhlichen Handlung, sehr zu empfehlen.
Auch wenn alle deutschen DVD's cut sind, für nen Euro aufm Flohmarkt konnt mans kaufen.
7/10
Auch wenn alle deutschen DVD's cut sind, für nen Euro aufm Flohmarkt konnt mans kaufen.
7/10
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Blutiges Blei - Tonino Valerii
Sehr gelungener Politwestern, immer wieder gern geschaut 7,5/10
Hier ist richtig
Filmprogramm Österreich
Neues Filmprogramm
NFP AUG 1970, Nr. 5759
Hier ist richtig
Filmprogramm Österreich
Neues Filmprogramm
NFP AUG 1970, Nr. 5759
- Italo-West-Fan
- Beiträge: 269
- Registriert: Do 24. Mär 2011, 18:06
- Wohnort: Bayerwald
Re: Blutiges Blei - Tonino Valerii
Best Entertainemt hat auch eine ungeschnittene DVDauf den Mark geworfen. Dort wurden in der dt. Fassung fehlene Passagen in italienisch und 2,35:1 , aber ich schlechterer Qualität, eingefügt und deutsch Untertitelt. Ist relativ selten, aber mit Glück bekommt man sie bei amazon Markplace. Ich hab meine ungeschnittene Fassung von Best dort letztes Jahr für 17 Cent erworben !untot hat geschrieben:Sehr gelungener Western, mit einer ungewöhlichen Handlung, sehr zu empfehlen.
Auch wenn alle deutschen DVD's cut sind, für nen Euro aufm Flohmarkt konnt mans kaufen.
7/10
Der Film selber ist absolute Spitze ! Einer der Besten Gemma Western!!!!!
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Re: Blutiges Blei - Tonino Valerii
Sehe ich genau so, Valerii hat hier wirklich meisterhaft ein politisches Drama in einem actionreichen Western-Milieu inszeniert! Sehr spannend, sehr bewegend und sehr epischItalo-West-Fan hat geschrieben:Der Film selber ist absolute Spitze ! Einer der Besten Gemma Western!!!!!
- FarfallaInsanguinata
- Beiträge: 2487
- Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57
Re: Blutiges Blei - Tonino Valerii
Ziemlich genre-untypisch haben wir es mal nicht mit einem Goldschatz und auch nur im weiteren Sinne mit einer persönlichen Rachegeschichte zu tun. Der Film wirkt ob seiner diversen moralischen Verwicklungen viel eher wie ein in die Historie versetzter Polit-Thriller. Abgesehen von einigen kleineren Kritikpunkten wie dem nervig weinerlichen Farbigen, grundsolide, spannende Unterhaltung, die zu gefallen weiß, auch wenn der klassische Italowestern-Schmuddel hier leider zu kurz kommt.
Ich schließe mich meinen Vorschreibern an, die perfekte Wahl ist
7/10.
Ich schließe mich meinen Vorschreibern an, die perfekte Wahl ist
7/10.
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Blutiges Blei - Tonino Valerii
„Der Krieg ist nicht vorbei!“
Tonino Valeriis nach „Lanky Fellow“ zweiter Italo-Western entstand im Jahre 1969 und vermengt die realen Hintergründe des Attentats auf den 20. US-Präsidenten James A. Garfield mit den zeitgenössischen Ereignissen der Ermordung John F. Kennedys.
Dallas nach dem Bürgerkrieg: Verschwörer planen ein Attentat auf James A. Garfield (Van Johnson, „Das Concorde Inferno“), den amtierenden Präsidenten der USA, der zu einem Besuch nach Dallas kommen möchte. Einen „Verräter“ (Antonio Casas, „The Good, the Bad and the Ugly“) in den eigenen Reihen liquidieren sie kurzerhand und präparieren eine Brücke mit Sprengstoff, die der Präsident passieren muss. Doch Bill (Giuliano Gemma, „Der Tod ritt dienstags“), der wegen Hochverrats steckbrieflich gesuchte Sohn des Ermordeten, kann den Anschlag in letzter Minute vereiteln. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Verschwörer zur Verantwortung gezogen werden können, im Gegenteil: Sie hecken einen neuen Plan zur Ermordung des Staatsoberhaupts aus…
„Ich würde keine Fragen stellen, die einen das Leben kosten können!“
„Blutiges Blei“ erzählt die Ereignisse um den Tod James A. Garfields neu und orientiert sich dabei weniger an der historisch verbrieften Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts, sondern am wesentlich jüngeren tödlichen Anschlag auf John F. Kennedy. Damit agiert auch dieser relativ komplexe Polit-Western in starkem Maße als Metapher auf aktuelle politische Ereignisse und ganz und gar nicht als Romantisierung des Wilden Westens. Während der Präsident noch idealisiert, aber auch als naiv und sich der tödlichen Gefahr nicht bewusst dargestellt wird, thematisiert man – einmal mehr insbesondere in den der deutschen Zensur zum Opfer gefallenen Szenen – den Rassismus der Südstaaten, den mörderischen und korrupten Klüngel verschiedener Interessengruppen und den schädlichen Einfluss vermögender Besitzer von Medien (hier anhand des Beispiels eines Zeitungsverlegers) durch tendenziöse Berichterstattung.
Seinen ersten Auftritt hat der westernerfahrene Hauptdarsteller Giuliano Gemma effektvoll bei Blitz, Donner und strömendem Regen. Der Zuschauer erfährt, dass er für die Nordstaaten kämpfte, während sein Vater auf Seiten der Südstaaten stand. Diese Konstellation verdeutlicht die innere Zerrissenheit der Nation, die sich in ihrer radikalsten Form im geplanten Attentat widerspiegelt. Nach ca. 45 Minuten konnte dieses dann auch erfolgreich durchgeführt und ausgerechnet dem armen, zuvor noch spektakulär aus seiner Gefängniszelle ausgebrochenen Afroamerikaner Jack Donovan (Ray Saunders, „Brutale Stadt“) in die Schuhe geschoben werden. Als Kopf der Verschwörung erweist sich der großbürgerliche Pinkerton (Fernando Rey, „Lasst uns töten, Companeros“), der zusammen mit dem texanischen Gouverneur (Julio Peña, „Mercenario - Der Gefürchtete“) den Vizepräsidenten (José Suárez, „Django, der Rächer“) zur Marionette seiner Interessen machen will. Dieser ist mittlerweile geläutert, doch wird er durch belastende Dokumente erpresst. Er offenbart sich dem Regierungsbeamten McDonald (Warren Vanders, „Heiße Schüsse, kalte Füße“), der ebenfalls ein undurchsichtiges Spiel spielt und von Pinkerton ebenso bestochen und erpresst wird. Seine verzichtbar gewordenen Gehilfen um Sheriff Jefferson (Benito Stefanelli, „Der Gehetzte der Sierra Madre“) werden zu Bauernopfern in Pinkertons Partie und mittendrin, zwischen Kneipenschlägereien mit Hilfssheriffs und prügelnden Politikern, ist immer noch unser Bill Willer.
Die Ereignisse überschlagen sich schließlich, die vielen Finten, Verrate und Schießereien überlebt kaum jemand. Mit seinen spannenden Duellen, Pathos und einer Revolverkugel-OP bedient sich „Blutiges Blei“ weiterer Genre-Charakteristika, wird bisweilen aber etwas dialoglastig und leicht an Charakteren überfrachtet – zumindest für einen Italo-Western. Nichtsdestotrotz ragt auch dieser Valerii-Western unübersehbar aus dem Genre-Durchschnitt heraus und bietet einen gelungenen Polit-Thriller im staubigen Western-Gewand, der begleitet von toller melancholischer Musik dahin zielt, wo es wehtut: in das kriegerische Herz Amerikas. Dafür übergebe ich 7,5 von 10 belastenden Dokumenten ungelesen an McDonald.
Tonino Valeriis nach „Lanky Fellow“ zweiter Italo-Western entstand im Jahre 1969 und vermengt die realen Hintergründe des Attentats auf den 20. US-Präsidenten James A. Garfield mit den zeitgenössischen Ereignissen der Ermordung John F. Kennedys.
Dallas nach dem Bürgerkrieg: Verschwörer planen ein Attentat auf James A. Garfield (Van Johnson, „Das Concorde Inferno“), den amtierenden Präsidenten der USA, der zu einem Besuch nach Dallas kommen möchte. Einen „Verräter“ (Antonio Casas, „The Good, the Bad and the Ugly“) in den eigenen Reihen liquidieren sie kurzerhand und präparieren eine Brücke mit Sprengstoff, die der Präsident passieren muss. Doch Bill (Giuliano Gemma, „Der Tod ritt dienstags“), der wegen Hochverrats steckbrieflich gesuchte Sohn des Ermordeten, kann den Anschlag in letzter Minute vereiteln. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Verschwörer zur Verantwortung gezogen werden können, im Gegenteil: Sie hecken einen neuen Plan zur Ermordung des Staatsoberhaupts aus…
„Ich würde keine Fragen stellen, die einen das Leben kosten können!“
„Blutiges Blei“ erzählt die Ereignisse um den Tod James A. Garfields neu und orientiert sich dabei weniger an der historisch verbrieften Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts, sondern am wesentlich jüngeren tödlichen Anschlag auf John F. Kennedy. Damit agiert auch dieser relativ komplexe Polit-Western in starkem Maße als Metapher auf aktuelle politische Ereignisse und ganz und gar nicht als Romantisierung des Wilden Westens. Während der Präsident noch idealisiert, aber auch als naiv und sich der tödlichen Gefahr nicht bewusst dargestellt wird, thematisiert man – einmal mehr insbesondere in den der deutschen Zensur zum Opfer gefallenen Szenen – den Rassismus der Südstaaten, den mörderischen und korrupten Klüngel verschiedener Interessengruppen und den schädlichen Einfluss vermögender Besitzer von Medien (hier anhand des Beispiels eines Zeitungsverlegers) durch tendenziöse Berichterstattung.
Seinen ersten Auftritt hat der westernerfahrene Hauptdarsteller Giuliano Gemma effektvoll bei Blitz, Donner und strömendem Regen. Der Zuschauer erfährt, dass er für die Nordstaaten kämpfte, während sein Vater auf Seiten der Südstaaten stand. Diese Konstellation verdeutlicht die innere Zerrissenheit der Nation, die sich in ihrer radikalsten Form im geplanten Attentat widerspiegelt. Nach ca. 45 Minuten konnte dieses dann auch erfolgreich durchgeführt und ausgerechnet dem armen, zuvor noch spektakulär aus seiner Gefängniszelle ausgebrochenen Afroamerikaner Jack Donovan (Ray Saunders, „Brutale Stadt“) in die Schuhe geschoben werden. Als Kopf der Verschwörung erweist sich der großbürgerliche Pinkerton (Fernando Rey, „Lasst uns töten, Companeros“), der zusammen mit dem texanischen Gouverneur (Julio Peña, „Mercenario - Der Gefürchtete“) den Vizepräsidenten (José Suárez, „Django, der Rächer“) zur Marionette seiner Interessen machen will. Dieser ist mittlerweile geläutert, doch wird er durch belastende Dokumente erpresst. Er offenbart sich dem Regierungsbeamten McDonald (Warren Vanders, „Heiße Schüsse, kalte Füße“), der ebenfalls ein undurchsichtiges Spiel spielt und von Pinkerton ebenso bestochen und erpresst wird. Seine verzichtbar gewordenen Gehilfen um Sheriff Jefferson (Benito Stefanelli, „Der Gehetzte der Sierra Madre“) werden zu Bauernopfern in Pinkertons Partie und mittendrin, zwischen Kneipenschlägereien mit Hilfssheriffs und prügelnden Politikern, ist immer noch unser Bill Willer.
Die Ereignisse überschlagen sich schließlich, die vielen Finten, Verrate und Schießereien überlebt kaum jemand. Mit seinen spannenden Duellen, Pathos und einer Revolverkugel-OP bedient sich „Blutiges Blei“ weiterer Genre-Charakteristika, wird bisweilen aber etwas dialoglastig und leicht an Charakteren überfrachtet – zumindest für einen Italo-Western. Nichtsdestotrotz ragt auch dieser Valerii-Western unübersehbar aus dem Genre-Durchschnitt heraus und bietet einen gelungenen Polit-Thriller im staubigen Western-Gewand, der begleitet von toller melancholischer Musik dahin zielt, wo es wehtut: in das kriegerische Herz Amerikas. Dafür übergebe ich 7,5 von 10 belastenden Dokumenten ungelesen an McDonald.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Blutiges Blei - Tonino Valerii
Erscheint voraussichtlich am 12.12.2014 bei MVL-Medienvertrieb in seiner Langfassung auf Blu-ray:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!