Frauen, die durch die Hölle gehen
7 donne per una strage / Frauen, die durch die Hölle gehen / Las siete magníficas
Italien / Spanien / Österreich 1966
Regie: Rudolf Zehetgruber & Sidney W. Pink
Anne Baxter, Maria Perschy, Gustavo Rojo, Rossella Como, Adriana Ambesi, Christa Linder, Luis Prendes, Mara Cruz,
Perla Cristal, María Mahor, John Clark, Fernando Hilbeck, Valentino Macchi, Alejandra Nilo, George Rigaud
OFDB
Italo-Cinema (Prisma)
7 donne per una strage / Frauen, die durch die Hölle gehen / Las siete magníficas
Italien / Spanien / Österreich 1966
Regie: Rudolf Zehetgruber & Sidney W. Pink
Anne Baxter, Maria Perschy, Gustavo Rojo, Rossella Como, Adriana Ambesi, Christa Linder, Luis Prendes, Mara Cruz,
Perla Cristal, María Mahor, John Clark, Fernando Hilbeck, Valentino Macchi, Alejandra Nilo, George Rigaud
OFDB
Italo-Cinema (Prisma)
Ein Siedlertreck wird mitten in der Wüste überfallen, und nur sieben Frauen überleben. Sieben Frauen, die ihr Leben bisher als Lehrerin, Verlobte, Tochter, Ehefrau oder ähnliches verbracht haben, und die sich jetzt plötzlich mitten in der Wildnis blut- und sexgierigen Indianern gegenüber sehen. Die einzige Hoffnung ist Fort Lafayette, aber das ist 100 Meilen entfernt. Irgendwo im Westen, und die Indianer wollen mit den Frauen, bevor sie sie töten, auch gerne noch spielen …
Irgendwann im Verlauf des Films klettert die Zirkusartistin Katy einen Schotterhang hoch, und winkt oben angekommen ihren Gefährtinnen voller Stolz zu, es geschafft zu haben. So, und jetzt schauen wir mal, wie das Seil da hoch kommt …
Wer sich an solchen Momenten stört, der sollte um diesen Film besser einen weiten Bogen machen, denn solche seltsamen Dinge geschehen öfters einmal. Die Handlung springt auch mal erstaunliche Tanzschritte oder tritt geschickt in jedes herumliegende Logikloch, aber wenn man diese Dinge geflissentlich ignorieren kann, dann zeigt sich FRAUEN.. als starkes Actiondrama mit schönen Bildern und noch schöneren Frauen. Überhaupt ist es ganz großartig, dass in einem Film aus dem Jahr 1966 die Frauen, obwohl unter den Schauspielerinnen einige der damals schönsten Aktricen Europas zu finden sind, als das wirklich starke Geschlecht hingestellt werden, und zwar ohne wenn und aber. Der coole und gutaussehende Westmann Gus tritt zwar irgendwann in das Leben der Kämpferinnen, kann aber selber nicht wirklich viel zur Rettung beitragen. Alle Ideen und fast alle deren Durchführungen liegen in den Händen der Frauen. Am Öffnen einer Waffenkiste scheitert der Herr der Schöpfung fast, und selbst in der Schlusseinstellung gibt sich die taffe Lehrerin Mary Ann nicht, dem eigentlich gar nicht so männlichen, Gus hin, was ich für ausgesprochen bemerkenswert für einen Film dieser Zeit halte.
Auf der anderen Seite hat es dann einige blutrünstigere Momente, die zwar kurz sind, dafür aber sehr intensiv. Die gespreizten und blutüberströmten Beine der toten Bridget brennen sich ebenso in das Gedächtnis ein wie die Szene, als einer der Apachen einen Soldaten skalpiert hat und voller Inbrunst seinen Triumph in die Wüste schreit, zusammen mit dem stolz emporgereckten blutigen Haarknäuel. Gänsehautmomente, die den Film deutlich über das Winnetou-Niveau heben, welches er in den Szenen im Indianerlager gerne mal anschlägt. Oder zu Beginn, wenn die einzelnen Damen im Siedlertreck steif und klischeebeladen vorgestellt werden, und der Zuschauer sich ob der kommenden 99 Minuten bereits zu fürchten beginnt.
Die Kampfszenen zwischen Indianern und Weißen sind heftig und oft brutal, und die Verzweiflung der Frauen wenn sie kämpfen und töten müssen ist fast mit Händen zu greifen. Vielleicht wirken die dagegengestellten Kitschszenen gerade aus diesem Grund so kitschig – Wenn Ursula nicht realisieren mag dass ihr Kind längst tot ist, oder wenn Dorothy verzweifelt an dem ominösen Geschenk für ihren Verlobten festhält, dann ist streng genommen Zeit zum Bier holen oder ähnliche Dinge treiben. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass diese Szenen bewusst gegen die Kämpfe und das Sterben gesetzt wurden, um dem Publikum im Jahre 1966 nicht zu viel zumuten zu müssen.
Von daher ist FRAUEN.. nichts anderes als gutes und hartes Actionkino aus früheren Zeiten, das ein ganz klein wenig zu viel Herzschmerz gegen herausragende Darstellerinnen und stark inszenierte Action setzt. Und damit, wenn man mal ehrlich ist, trotz kleinerer Unzulänglichkeiten ziemlich gut unterhält …
6/10