Stoßgebet für drei Kanonen - Nando Cicero (1967)
Moderator: jogiwan
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Stoßgebet für drei Kanonen - Nando Cicero (1967)
Titel: Stoßgebet für drei Kanonen
Originaltitel: Professionisti per un Massacro
Land: Italien
Jahr: 1967
Regie: Nando Cicero
Darsteller: George Hilton, Ed Byrnes, George Martin, Gérard Herter, José Bódalo,…
Inhalt:
Ein böser abtrünnige Offizier (Herter) hat eine Kiste Gold von seiner Armee mitgehen lassen. Drei Kriegsverbrecher – ein Prediger (Hilton), ein Pferdedieb (Martin) und ein Gentleman Gauner (Byrnes) – entgehen dem Erschießungskommando mit dem Versprechen das Gold zurückzubringen. Doch dieses haben sich mittlerweile die Mexikaner (unter José Bódalo) unter die Nägel gerissen…
Kritik:
Selten wurde ein Italowestern von der deutschen Synchro so verunstaltet und selten kam die Synchro so gut mit ihren Verbrechen davon, denn dieses Mal passt die deutsche Idiotenversion verhältnismäßig gut zum Ton des Filmes.
Hilton, Byrnes und Martin spielen drei lustige Käuze im Stil von „Die Zwei“ und da macht es gar nichts, wenn man Byrnes’ Stimme ein wenig anschwult oder Sätze wie „Gib mir Scheuerfutz…äh…Feuerschutz“ in den Raum stellt. Und mal ehrlich, drei Helden bestehend aus einem pyromanischen Expriester, der orgastialische Jubelrufe ausstößt wenn etwas in die Luft geht, einem verlausten Mexikaner der sich immer wieder als Pferdeflüsterer versucht und einem gestylten Revolvermann laden wirklich dazu ein den Film spaßiger zu machen, als es wohl die eigentliche Intension war.
Da fast der gesamte Witz von den drei Hauptfiguren ausgeht, behalten die Schurken ihre Diabolik ohne albern zu wirken, was nicht zuletzt auf den bewehrten Leistungen von Herter und Bódalo beruht. Besonders letzter gibt uns einen brutalen Bösewicht, der selbst seinen General Hugo an Unberechenbarkeit überbieten würde.
Getadelt muss an diesem Film eigentlich nur die lahme Story werden. Das Drehbuch weist a) keine Überraschungen auf, alles was geschieht ist kilometerweise vorherzusehen b) beinhaltet Figuren und ganze Szenen die für die Handlung absolut irrelevant sind und c) schafft es drei Showdowns langweilig herüberzubringen. Ja, wir bekommen drei Showdowns mit drei super Bösewichten und jedes Mal ist es das selbe: Irgendetwas explodiert irgendwo und schwups die Bösen sind tot – LAHM!!!!
Ob letzter Punkt wirklich eine Schwäche von Drehbuch und Regie ist kann ich nicht genau sagen, weil meine DVD arg beschnitten ist und es sich mancher Orts erahnen lässt, dass der Originalfilm mehr Gewalt beinhaltet als hier gezeigt wird. Trotzdem lege ich jedem den Kauf dieser Black-Hill-Veröffentlichung ans Herzen, denn das Bild ist erstaunlich gut und allein dass so ein unbekannter Spaghetti Western auch außerhalb Kochs veröffentlicht wird, ist des Lobes wert.
Fazit: Die drei fabelhaften Hauptdarsteller sind hier in bester Laune und zu allen möglichen Späßen aufgelegt, welche von der deutschen Synchronisation nochmals unterstrichen werden. Leider ist das Skript viel zu grottig um einen wirklich guten Film daraus zu machen. 7/10
Originaltitel: Professionisti per un Massacro
Land: Italien
Jahr: 1967
Regie: Nando Cicero
Darsteller: George Hilton, Ed Byrnes, George Martin, Gérard Herter, José Bódalo,…
Inhalt:
Ein böser abtrünnige Offizier (Herter) hat eine Kiste Gold von seiner Armee mitgehen lassen. Drei Kriegsverbrecher – ein Prediger (Hilton), ein Pferdedieb (Martin) und ein Gentleman Gauner (Byrnes) – entgehen dem Erschießungskommando mit dem Versprechen das Gold zurückzubringen. Doch dieses haben sich mittlerweile die Mexikaner (unter José Bódalo) unter die Nägel gerissen…
Kritik:
Selten wurde ein Italowestern von der deutschen Synchro so verunstaltet und selten kam die Synchro so gut mit ihren Verbrechen davon, denn dieses Mal passt die deutsche Idiotenversion verhältnismäßig gut zum Ton des Filmes.
Hilton, Byrnes und Martin spielen drei lustige Käuze im Stil von „Die Zwei“ und da macht es gar nichts, wenn man Byrnes’ Stimme ein wenig anschwult oder Sätze wie „Gib mir Scheuerfutz…äh…Feuerschutz“ in den Raum stellt. Und mal ehrlich, drei Helden bestehend aus einem pyromanischen Expriester, der orgastialische Jubelrufe ausstößt wenn etwas in die Luft geht, einem verlausten Mexikaner der sich immer wieder als Pferdeflüsterer versucht und einem gestylten Revolvermann laden wirklich dazu ein den Film spaßiger zu machen, als es wohl die eigentliche Intension war.
Da fast der gesamte Witz von den drei Hauptfiguren ausgeht, behalten die Schurken ihre Diabolik ohne albern zu wirken, was nicht zuletzt auf den bewehrten Leistungen von Herter und Bódalo beruht. Besonders letzter gibt uns einen brutalen Bösewicht, der selbst seinen General Hugo an Unberechenbarkeit überbieten würde.
Getadelt muss an diesem Film eigentlich nur die lahme Story werden. Das Drehbuch weist a) keine Überraschungen auf, alles was geschieht ist kilometerweise vorherzusehen b) beinhaltet Figuren und ganze Szenen die für die Handlung absolut irrelevant sind und c) schafft es drei Showdowns langweilig herüberzubringen. Ja, wir bekommen drei Showdowns mit drei super Bösewichten und jedes Mal ist es das selbe: Irgendetwas explodiert irgendwo und schwups die Bösen sind tot – LAHM!!!!
Ob letzter Punkt wirklich eine Schwäche von Drehbuch und Regie ist kann ich nicht genau sagen, weil meine DVD arg beschnitten ist und es sich mancher Orts erahnen lässt, dass der Originalfilm mehr Gewalt beinhaltet als hier gezeigt wird. Trotzdem lege ich jedem den Kauf dieser Black-Hill-Veröffentlichung ans Herzen, denn das Bild ist erstaunlich gut und allein dass so ein unbekannter Spaghetti Western auch außerhalb Kochs veröffentlicht wird, ist des Lobes wert.
Fazit: Die drei fabelhaften Hauptdarsteller sind hier in bester Laune und zu allen möglichen Späßen aufgelegt, welche von der deutschen Synchronisation nochmals unterstrichen werden. Leider ist das Skript viel zu grottig um einen wirklich guten Film daraus zu machen. 7/10
- Italo-West-Fan
- Beiträge: 269
- Registriert: Do 24. Mär 2011, 18:06
- Wohnort: Bayerwald
Re: Stoßgebet für drei Kanonen - Nando Cicero
Ganz guter Film, den aber die Synchro überhaupt nicht steht. Die Mutter von Bodalo, hört sich ja an wie ein Mann Und die Sprüche sind nicht immer passend. Und das, obwohl ich ein Western Komödien Fan bin.
Aber sonst ist der Film sehr kuzweilig
Aber sonst ist der Film sehr kuzweilig
- sergio petroni
- Beiträge: 8306
- Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Stoßgebet für drei Kanonen - Nando Cicero
Ungewöhnlicher und uneinheitlicher Italowestern. Entstanden 1967 kam der Film erst Ende 1970
in die deutschen Kinos. Dies erklärt vielleicht die auf Klamauk zielende deutsche Synchro,
da der Übergang zu mehr und mehr Westernkomödien zu dieser Zeit voll im Gange war.
Zitat: "Warum flitzt du denn so? - Ich geh mal kacken!"
Die drei titelgebenden Kanonen (Hilton, Byrnes, Martin) werden beim Raub von Waffen und
Munition von Soldaten der Südstaatenarmee geschnappt. Der Erschießung entgehen sie nur,
wenn sie den Südstaatlern geraubtes Gold aus den Fängen von Gerard Herters Bande
zurückholen. Natürlich hat auch die Verbrecherbande von Jose Bodalo ein Auge auf das Gold.
Allen Akteuren geht jegliche Moral ab. Es wird ohne Rücksicht auf Verluste geschossen
und in die Luft gejagt. Ein Flüchtender landet im Brunnen. Kommentar Hilton: "Wenn er nicht,
schwimmen kann, dann war's das." Die Motivation der Handelnden ist so folgerichtig
auch einzig und alleine die Jagd nach Reichtum.
Die Story um geraubtes Gold ist natürlich an den Haaren herbeigezogen, bietet aber
auch durch die vielköpfigen Gangs die Gelegenheit zu zahlreichen shoot-outs, Explosionen
und einem hohen bodycount.
Sehr schön auch so viele namhafte Italoikonen in Aktion zu sehen.
Die Darstellung der Frauengestalten hingegen ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Die Wirtin, die Mutter des Bandenchefs, die Tänzerin werden allesamt extrem unattraktiv
ja sogar regelrecht abstoßend gezeichnet. Immer wieder sieht man Nahaufnahmen von
fauligen Gebissen, erblindeten Augen oder sprießenden Haaren.
Erstaunt war ich, als nach dem Massaker an einer Familie plötzlich eine einprägsame
Melodie aus Hector Berlioz' "Symphonie fantastique" aus dem fünften Satz "Der Hexensabbat"
ertönte. Wesentlich besser bekannt wohl als die Musik zur Anfangsszene von "Shining".
Unter der Regie von Nando Cicero führte Aristide Massaccesi die Kamera. Cicero drehte
fast ausschließlich Komödien. Sein "Zeit der Geier" gefällt mir auch wesentlich besser als
dieses Werk.
5/10
in die deutschen Kinos. Dies erklärt vielleicht die auf Klamauk zielende deutsche Synchro,
da der Übergang zu mehr und mehr Westernkomödien zu dieser Zeit voll im Gange war.
Zitat: "Warum flitzt du denn so? - Ich geh mal kacken!"
Die drei titelgebenden Kanonen (Hilton, Byrnes, Martin) werden beim Raub von Waffen und
Munition von Soldaten der Südstaatenarmee geschnappt. Der Erschießung entgehen sie nur,
wenn sie den Südstaatlern geraubtes Gold aus den Fängen von Gerard Herters Bande
zurückholen. Natürlich hat auch die Verbrecherbande von Jose Bodalo ein Auge auf das Gold.
Allen Akteuren geht jegliche Moral ab. Es wird ohne Rücksicht auf Verluste geschossen
und in die Luft gejagt. Ein Flüchtender landet im Brunnen. Kommentar Hilton: "Wenn er nicht,
schwimmen kann, dann war's das." Die Motivation der Handelnden ist so folgerichtig
auch einzig und alleine die Jagd nach Reichtum.
Die Story um geraubtes Gold ist natürlich an den Haaren herbeigezogen, bietet aber
auch durch die vielköpfigen Gangs die Gelegenheit zu zahlreichen shoot-outs, Explosionen
und einem hohen bodycount.
Sehr schön auch so viele namhafte Italoikonen in Aktion zu sehen.
Die Darstellung der Frauengestalten hingegen ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Die Wirtin, die Mutter des Bandenchefs, die Tänzerin werden allesamt extrem unattraktiv
ja sogar regelrecht abstoßend gezeichnet. Immer wieder sieht man Nahaufnahmen von
fauligen Gebissen, erblindeten Augen oder sprießenden Haaren.
Erstaunt war ich, als nach dem Massaker an einer Familie plötzlich eine einprägsame
Melodie aus Hector Berlioz' "Symphonie fantastique" aus dem fünften Satz "Der Hexensabbat"
ertönte. Wesentlich besser bekannt wohl als die Musik zur Anfangsszene von "Shining".
Unter der Regie von Nando Cicero führte Aristide Massaccesi die Kamera. Cicero drehte
fast ausschließlich Komödien. Sein "Zeit der Geier" gefällt mir auch wesentlich besser als
dieses Werk.
5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Stoßgebet für drei Kanonen - Nando Cicero (1967)
Erscheint voraussichtlich am 09.11.2023 bei Explosive Media auf Blu-ray und auch noch einmal auf DVD:
Extras:
Original Kinotrailer
Bildergalerie
Bemerkungen:
Erstauswertung auf Blu-ray von einem brandneuen HD-Master.
Quelle: OFDb-Shop
Extras:
Original Kinotrailer
Bildergalerie
Bemerkungen:
Erstauswertung auf Blu-ray von einem brandneuen HD-Master.
Quelle: OFDb-Shop
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!