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Autor: Daniel Kuller
Broschiert: 199 Seiten
Verlag: Bertz + Fischer; Auflage: 1 (3. Mai 2012)
Sprache: Deutsch
Inhalt:
hat geschrieben:
Edward D. Wood jr., so lautet ein populäres Urteil, ist der schlechteste Regisseur aller Zeiten. Und dieser Titel ist nicht einmal ungerechtfertigt: Seine Filme strotzen vor handwerklichen Fehlern, Patzern und logischen Umgereimtheiten. Wackelnde Pappkulissen, nuschelnde Schauspieler oder selbstgebastelte Special Effects unterscheiden sich so gründlich von der herkömmlichen Hollywoodästhetik, dass es Spaß macht, diese Filme als Trash zu genießen. Das Buch geht am Beispiel Ed Woods der Frage nach, was eine Rezeption von schlechten Filmen als Trash bedeutet: Warum sind Filme wie GLEN OR GLENDA (1953), BRIDE OF THE MONSTER (1955) oder PLAN 9 FROM OUTER SPACE (1959) nicht nur schlecht, sondern grandios schlecht? Was heißt es, einen Film als Trash ab- und ihn im selben Zug ironisch aufzuwerten? Welche ästhetischen Merkmale sind es, die eine solche Rezeption begünstigen? Ausgehend von einer kulturellen Theorie des Mülls und einer romantischen Konzeption von Ironie entwickelt der Autor eine Theorie des Trash, die sich aus einer Ästhetik des Inkonsistenten, des Billigen und Dilettantischen ergibt. Und er klärt die Frage, wie Filme so schlecht sein können, dass sie schon wieder gut sind.
Das vorliegenden Buch über das Schaffen von Edward Wood Jr. war ursprünglich eine Dissertation und ist für die VÖ im Bertz + Fischer-Verlag nochmals überarbeitet worden. Ist wie beim Verlag üblich zwar etwas hochgestochen geschrieben, aber durchaus interesant ausgefallen. Der erste Teil befasst sich mit dem Begriffen Trash, Kult, Exploitation etc. und nähert sich dem Begriff "Trash" auf durchaus wertfreie Weise, was definitiv löblich ist. Der nächste große - und meines Erachtens interessanste Block beschäftigt sich mit dem künstlerischen und wirtschaftlichen Umfeld, in dem die Filme Ed Woods enstanden sind und wirft ein interessantes Bild auf die Zeit, in der Filme von Produktionsfirmen und Regisseuren als Massenware gedreht wurden. Die bekanntesten Filme werden ebenfalls näher vorgestellt und auch das oftmals etwas verklärte Bild des Regisseurs wird auf unsentimentale Weise zurecht gerückt, ohne Ed Wood anzupatzen. Sicherlich ist nicht jedes Kapitel gleich spannend ausgefallen und manchmal wird etwas abgeschweift, aber als Fan seiner Werke ist Daniel Kulles Buch sicherlich sehr interessant.
Das der Text "hochgestochen geschrieben" ist, könnte noch vor dem Verlag, der das einfach mit sich bringt und nur in dieser Form und Qualitätsstufe im Bestand haben möchte, auf den Umstand zurückzuführen sein, dass es sich um eine Promotionsarbeit/Dissertation handelt. Die Wissenschaft erfordert einfach den wissenschaftlichen Duktus im Text. Deine Ausführungen sind jedenfalls sehr neugierig machend Danke für den Tipp!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Wirklich empfehlenswert.
Arbeitet sich einerseits an den Begriffen ab ( und man merkt, dass das vor den erfolgreichen absichtlichen trashern, sharknado und folgenden, erschienen ist), erzählt andererseits viel und detailreich zu den Produktionsbedingungen Off Hollywoods zu Woods Zeiten. Und geht intensiv auf das spezielle in Woods Werk ein.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.