Dieser letzte Band der Stilepochen-Reihe vermisst das Filmschaffen in politisch dunkler Zeit und kommt dabei mitunter zu überraschenden Ergebnissen. Enthalten sind Artikel zu Hitlerjunge Quex (1933), Triumph des Willens (1935), Schlußakkord (1936), Die Feuerzangenbowle (1944), Via Mala (1944/45) u. v. a. (Klappentext)
Stilepochen des Films: Der NS-Film
Moderator: jogiwan
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Stilepochen des Films: Der NS-Film
Alles Propaganda? Hitler bevorzugte Liebesfilme, Goebbels Historiendramen, soviel ist bekannt. Wie aber hat man sich die Kinoproduktion als Ganze in den Jahren zwischen 1933 und 1945 vorzustellen? Auf welche Weise beeinflusste der Nazionalsozialismus das Leben und Wirken von Regisseuren wie Veit Harlan, Helmut Käutner, Karl Ritter oder Leni Riefenstahl?
Dieser letzte Band der Stilepochen-Reihe vermisst das Filmschaffen in politisch dunkler Zeit und kommt dabei mitunter zu überraschenden Ergebnissen. Enthalten sind Artikel zu Hitlerjunge Quex (1933), Triumph des Willens (1935), Schlußakkord (1936), Die Feuerzangenbowle (1944), Via Mala (1944/45) u. v. a. (Klappentext)
Dieser letzte Band der Stilepochen-Reihe vermisst das Filmschaffen in politisch dunkler Zeit und kommt dabei mitunter zu überraschenden Ergebnissen. Enthalten sind Artikel zu Hitlerjunge Quex (1933), Triumph des Willens (1935), Schlußakkord (1936), Die Feuerzangenbowle (1944), Via Mala (1944/45) u. v. a. (Klappentext)
- Salvatore Baccaro
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Re: Stilepochen des Films: Der NS-Film
Angesichts des schönen Wetters heute [was für eine schweißtreibende Hitze!] habe ich zur Abkühlung einmal ein bisschen in diesem hübschen Büchlein geblättert, das einen eigentlich ganz guten Überblick über das deutsche Kino zwischen 1933 und 1945 gibt - obwohl freilich der Titel "Der NS-Film" suggeriert, dass die Panoramaschau wesentlich weiter greift als bis zum üblichen Spielfilmkanon, aus dem dann letztlich doch 99 Prozent der vorgestellten Filme rekrutiert werden, sprich, außer Riefenstahls "Olypmia" und Hipplers "Ewigem Juden" gibt es nichts zu entdecken aus den Sektoren "Kulturfilm", "Dokumentarfilm", "Kinderfilm", "Animationsfilm" usw. Was ist bspw. mit den hochinteressanten Produktionen, in denen Walter Ruttmann seine Avantgarde-Sensibilitäten in den Dienst der Rüstungsindustrie stellt wie DEUTSCHE PANZER (1940)?; was ist mit seltsamen Hybridformen zwischen Dokumentation und Fiktion wie der hymnisch-sakralen Ode auf den Deutschen Wald EWIGER WALD von 1936?; was ist mit einem beinahe lynchesquen Märchen-Delirium wie ROTKÄPPCHEN UND DER WOLF (1936), immerhin einer der ersten (Halb-)Farbfilme überhaupt?
Aber gut, wie bei jeder solcher Publikationen fehlt dem Konsumenten sowieso am Ende irgendetwas, was er für wichtig erachtet hätte. Ebenfalls gilt: Wie bei jeder solcher Publikationen, bei denen viele Köche mitmischen, ist der Brei eine eher heterogenen Mischung, alles in allem aber gut lesbar, und ohne großartigen Qualitätsschwankungen. Nun ja, bis auf einen Text Ivo Ritzers zu den beiden Luftwaffen-Materialschlachten JUNGE ADLER und STUKAS, bei dem ich tatsächlich Schwierigkeiten hatte, überhaupt inhaltlich zu verstehen, worauf der Autor nun eigentlich hinauswill. Vielleicht fehlen mir aber auch einfach die intellektuellen Kapazitäten für Passagen wie folgende:
"Zwar muss STUKAS stets vorzeigen, wovon der Film handelt, sein Dargestelltes produziert eine Affinität zur gegenständlichen Wirklichkeit der Historie. Darin aber geht der Film nicht auf. Seine Darstellung schafft durch Kamera und Schnitt eine eigene, neue Wirklichkeit: synthetische Zeichen des Kinos. Ein perverser erotischer Diskurs kennzeichnet diese Zeichen. Ein Diskurs des Knirschens und Knisterns, des Abgleitens und Abschweifens. Ein Diskurs der Wollust (des Verlusts), im Gegensatz zur Lust (der Beständigkeit)."
Oder:
"Der Fokus liegt am stärksten auf einzelnen Augenblicken statt auf der Schlüssigkeit des Gesamten. Die Aufmerksamkeit wendet sich dem ephemeren Ausschnitt zu, dem flüchtigen Moment. So gehen die Zeichen über in einen ,prunkvollen Rang' (Barthes) - jenseits von Kausalität, Kohärenz und Kontinuität."
Ich bin sicherlich der Letzte, der sich über Roland-Barthes-Zitate echauffiert - (wäre auch seltsam, wenn man meine Beiträge in diesem Forum mal daraufhin abklopft) -, aber, puh, in dem Zusammenhang wirkt das, zumal in dieser verkürzten, verschwurbelten Form, als habe der Autor vor allem im Blick gehabt, seine eigenen intellektuellen Kapazitäten zur Schau zu stellen. Einen Mehrwert kann ich nicht erkennen, und hätte ich den Film STUKAS nicht insgesamt zweimal gesehen, wüsste ich wahrscheinlich noch weniger, worauf der gute Mann hinausmöchte...
Aber gut, wie bei jeder solcher Publikationen fehlt dem Konsumenten sowieso am Ende irgendetwas, was er für wichtig erachtet hätte. Ebenfalls gilt: Wie bei jeder solcher Publikationen, bei denen viele Köche mitmischen, ist der Brei eine eher heterogenen Mischung, alles in allem aber gut lesbar, und ohne großartigen Qualitätsschwankungen. Nun ja, bis auf einen Text Ivo Ritzers zu den beiden Luftwaffen-Materialschlachten JUNGE ADLER und STUKAS, bei dem ich tatsächlich Schwierigkeiten hatte, überhaupt inhaltlich zu verstehen, worauf der Autor nun eigentlich hinauswill. Vielleicht fehlen mir aber auch einfach die intellektuellen Kapazitäten für Passagen wie folgende:
"Zwar muss STUKAS stets vorzeigen, wovon der Film handelt, sein Dargestelltes produziert eine Affinität zur gegenständlichen Wirklichkeit der Historie. Darin aber geht der Film nicht auf. Seine Darstellung schafft durch Kamera und Schnitt eine eigene, neue Wirklichkeit: synthetische Zeichen des Kinos. Ein perverser erotischer Diskurs kennzeichnet diese Zeichen. Ein Diskurs des Knirschens und Knisterns, des Abgleitens und Abschweifens. Ein Diskurs der Wollust (des Verlusts), im Gegensatz zur Lust (der Beständigkeit)."
Oder:
"Der Fokus liegt am stärksten auf einzelnen Augenblicken statt auf der Schlüssigkeit des Gesamten. Die Aufmerksamkeit wendet sich dem ephemeren Ausschnitt zu, dem flüchtigen Moment. So gehen die Zeichen über in einen ,prunkvollen Rang' (Barthes) - jenseits von Kausalität, Kohärenz und Kontinuität."
Ich bin sicherlich der Letzte, der sich über Roland-Barthes-Zitate echauffiert - (wäre auch seltsam, wenn man meine Beiträge in diesem Forum mal daraufhin abklopft) -, aber, puh, in dem Zusammenhang wirkt das, zumal in dieser verkürzten, verschwurbelten Form, als habe der Autor vor allem im Blick gehabt, seine eigenen intellektuellen Kapazitäten zur Schau zu stellen. Einen Mehrwert kann ich nicht erkennen, und hätte ich den Film STUKAS nicht insgesamt zweimal gesehen, wüsste ich wahrscheinlich noch weniger, worauf der gute Mann hinausmöchte...
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Re: Stilepochen des Films: Der NS-Film
höhö Ein Ivo Ritzer-Verriss
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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- Salvatore Baccaro
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Re: Stilepochen des Films: Der NS-Film
Bist Du da ge-eicht?purgatorio hat geschrieben:höhö Ein Ivo Ritzer-Verriss
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Re: Stilepochen des Films: Der NS-Film
Ja klar ich hatte sogar schon das zweifelhafte Vergnügen einem seiner Vorträge beizuwohnen. Er spricht wie er schreibt. Das scheint mir eine notorische Zwangsstörung zu sein. Streng nach Skript, um ja kein kompliziertes Wort zu vergessen. Ohne Skript spricht er wie jeder andere Mensch auch. Mit Skript dann am Thema vorbei, merkt aber keiner, versteht man ja nicht Ich erinnere mich gut, wie sich einige akademische Würdenträger im Anschluss hinter vorgehaltener Hand über die Unverschämtheit eines solchen Vortrages beklagten. Eine Selbstentzauberung, die leider bei mangelnder Selbstreflexion zu keiner Verbesserung führt. Lösung des Problems? Jeden Output ignorieren. Scheint sich ja auch langsam als gängige Strategie durchzusetzen, in letzter Zeit tönte ja nicht mehr viel aus der Ecke Ritzer.Salvatore Baccaro hat geschrieben:Bist Du da ge-eicht?purgatorio hat geschrieben:höhö Ein Ivo Ritzer-Verriss
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Re: Stilepochen des Films: Der NS-Film
Phallussymbol STUKA: Der erste deutsche Porno (Kategorie: NS) mit tiefen Einblicken in den ephemeren Ausschnitt. Trotz des beständigen Knirschens und Knisterns perverser Erotik kann es beim Zuschauer zum Abgleiten und Abschweifen kommen.
- Salvatore Baccaro
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Re: Stilepochen des Films: Der NS-Film
Adalmar hat geschrieben:Phallussymbol STUKA: Der erste deutsche Porno (Kategorie: NS) mit tiefen Einblicken in den ephemeren Ausschnitt. Trotz des beständigen Knirschens und Knisterns perverser Erotik kann es beim Zuschauer zum Abgleiten und Abschweifen kommen.
Re: Stilepochen des Films: Der NS-Film
Oh, ich erinnere mich, wie ich von seinen Spezis gedisst wurde, weil ich in meiner Besprechung des breit beworbenen "Argento"-Buches gewagt habe, einen absolut unlesbaren Abschnitt zu zitieren und zu fragen, ob das so sein muss, wenn man ein durchaus interessantes Thema einem größeren Publikum näherbringen möchte. Da war ich gleich der dumme Akademiker-Basher.purgatorio hat geschrieben:(...) in letzter Zeit tönte ja nicht mehr viel aus der Ecke Ritzer.Salvatore Baccaro hat geschrieben:Bist Du da ge-eicht?purgatorio hat geschrieben:höhö Ein Ivo Ritzer-Verriss
Also, ich vermisse ihn jetzt nicht.
Früher war mehr Lametta
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- Salvatore Baccaro
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Re: Stilepochen des Films: Der NS-Film
Wie konnte der Mann bislang nur derart unbemerkt an mir vorbeigehen, wenn man in seinem Umkreis derart schöne Erlebnisse machen kann...!?
Sein Artikel im "Argento"-Buch werde ich die Tage wohl nochmals Revue passieren lassen müssen.
Sein Artikel im "Argento"-Buch werde ich die Tage wohl nochmals Revue passieren lassen müssen.
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Re: Stilepochen des Films: Der NS-Film
Da gibt es noch viel zu entdecken und bestaunen! Viel Spaß. Fremdwörterbuch nicht vergessen! Ein Mediävistik- oder ein Latein-Lektürekurs und die Lektüre eines Ritzer-Textes - alles gleichsam ein intellektueller Hochgenuss! Ob man will oder nicht. Zäh und langwierig versteht sich beiläufig von selbstSalvatore Baccaro hat geschrieben:Wie konnte der Mann bislang nur derart unbemerkt an mir vorbeigehen, wenn man in seinem Umkreis derart schöne Erlebnisse machen kann...!?
Sein Artikel im "Argento"-Buch werde ich die Tage wohl nochmals Revue passieren lassen müssen.
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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