Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
- Beiträge: 9473
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
im komprimierter mp3-wahn des normalen konsumenten wird sich komprimierter "hohler" sound mehr und mehr durchsetzen. Und analoge aufnahmen klingen immer noch besser auf analogem abspielgerät.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
Der Vinyl Trend ist deutlich zu spüren, es kommen z.b. im Bereich Soundtracks Platten auf den Markt die es vorher noch gar nicht gab oder aber seit Jahren ausverkauft sind. Jetzt aber die X-te Auflage von einem Pink Floyd Album aufzulegen finde ich Schwachsinn aber der Markt scheint es wohl zu benötigen. Im Frankfurter Saturn gibt es seit ca. 2 Jahren wieder eine riesige Wand mit Vinyl und die Leute kaufen. Die hälfte dieser Leute sind Sammler seit Jahren und der Rest wiederentdeckt das Vinyl aufs neue oder kauft Vinyl seit ein paar Monaten weil es gerade Hip ist!
Ganz kurz zum Sound von Vinyl, für mich gibts nichts klangvolleres als eine Platte. Der Sound ist um einiges satter / voller als der Klang von einer CD.
Ganz kurz zum Sound von Vinyl, für mich gibts nichts klangvolleres als eine Platte. Der Sound ist um einiges satter / voller als der Klang von einer CD.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
1. Das ist eine zu einfache Betrachtung. Der Trend zu immer lauteren Abmischungen begann bereits vor Jahrzehnten, damals hat noch kein Mensch an MP3 gedacht, diese unselige Marschrichtung ist teils bereits in den Achtzigern deutlich zu erkennen gewesen. Seit ca. 1995 hat es mit dem Loundness-Terror leider oft extreme Ausmaße angenommen, sehr schade. Ja, die Hörgewohnheiten vieler junger Menschen sind dem anpasst, aber daran trägt nicht das MP3 Format die Schuld.karlAbundzu hat geschrieben: 1. im komprimierter mp3-wahn des normalen konsumenten wird sich komprimierter "hohler" sound mehr und mehr durchsetzen.
2. Und analoge aufnahmen klingen immer noch besser auf analogem abspielgerät.
2. Sorry, aber das ist schlicht Unfug, eine der vielen "Hifi-Voodoo-Legenden". Eine analoge Studioaufnahme (Tonband) verliert durch weitere analoge Zwischenschritte deutlich, freilich auch bei der Digitalisierung, jedoch längst nicht in diesen Ausmaßen.
Tatsächlich hat die CD keinen Eigenklang, sie schlicht ein neutraler Datenträger. Die Schallplatte hingegen ist systembedingt mit vielen Problemen behaftet, genau diese technischen Unzulänglichkeiten führen zu einem -je nach System mehr oder weniger deutlichen- Eigenklang. Hier muss zwischen objektiven Daten und subjektiven Hörvorlieben/Gewohnheiten unterschieden werden. Nüchtern betrachtet ist die CD der Schallplatte deutlich überlegen, freilich ist völlig in Ordnung den Eigenklang einer analogen Kette zu bevorzugen. Das haptische Erlebnis (großes Cover, Nadel in die Rille setzen etc.) ist ebenfalls reizvoll, das will ich gar nicht bestreiten.Onkel Joe hat geschrieben: Ganz kurz zum Sound von Vinyl, für mich gibts nichts klangvolleres als eine Platte. Der Sound ist um einiges satter / voller als der Klang von einer CD.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- karlAbundzu
- Beiträge: 9473
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
ich verstehe deine antwort auf meinen punkt 1 nicht.
Komprimiert ist komprimiert, es geht um klang-wegnahme, um speicherplatz zu generieren, um möglichst viel zu haben. nicht: möglichst gutes. und das war der weg zu mp3.
auch schön, dass viele ohren, musiker und sound-studio beitzer den guten alten voodoo drauf haben.
Komprimiert ist komprimiert, es geht um klang-wegnahme, um speicherplatz zu generieren, um möglichst viel zu haben. nicht: möglichst gutes. und das war der weg zu mp3.
auch schön, dass viele ohren, musiker und sound-studio beitzer den guten alten voodoo drauf haben.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
Vielleicht schreiben wir ein wenig aneinander vorbei, mag sein.karlAbundzu hat geschrieben:
1. ich verstehe deine antwort auf meinen punkt 1 nicht.
Komprimiert ist komprimiert, es geht um klang-wegnahme, um speicherplatz zu generieren, um möglichst viel zu haben. nicht: möglichst gutes. und das war der weg zu mp3.
2. auch schön, dass viele ohren, musiker und sound-studio beitzer den guten alten voodoo drauf haben.
1. Ja, freilich handelt es sich bei MP3 um ein komprimiertes Format. Allerdings sind mit aktuellen Encodern und angemessener Datenrate sehr gute Ergebnisse erzielbar. Aber ob MP3 oder nicht, der Trend zu extrem übersteuerten Aufnahmen ist eine ganz andere Sache. Dieser Trend nahm lange vor MP3 seinen Lauf, das hat nichts miteinander zu tun. Wenn überhaupt, dann ist die Beschränkung auf MP3 eher das Resultat sowieso bereits beschissener Aufnahmequalität. ... und klares NEIN, komprimiert ist nicht gleich komprimiert, die Unterschiede können gigantisch sein!
2. Genau da liegt doch das Problem, in den Studios wird das Desaster angerichtet, der Großteil aktueller Produktionen aus dem Bereich "Pop" (fasse darunter alle Stilrichtungen zusammen) klingt bescheiden, vor allem dank Loudness Race. Leider trifft es auch viele ältere Aufnahen, Stichwort "Remaster". In den Bereichen "Klassik" und "Jazz" sieht es weniger schlimm aus. Eine ganz gute Hilfestellung ist die Dynamic Range Database, vielleicht mal reinschauen und Informationen zum Thema lesen: http://www.pleasurizemusic.com/de/de/unser-ziel und http://dr.loudness-war.info/ .
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- supervillain
- Beiträge: 2034
- Registriert: Di 5. Mär 2013, 13:58
- Wohnort: München
Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
Die technischen Datenblätter oder das Labor wird uns ganz objektiv Lügen strafen, für mich zählt aber nur was bei meinen Ohren ankommt und wie ich es aufnehme. Daher kann ich Dir bei meinen subjektiven Hörerfahrungen nur zustimmen, es kommt auf die Konfiguration der Hardware an und was man darauf hört. Ich für meinen Teil habe den Blue Note Backkatalog nie besser gehört als auf einer Kombi aus Röhrenverstärker, Flächenstrahler und einer Vinylplatte. Durch einen Digitalverstärker geschleift sieht das sicher wieder anders aus, da dürfte auch für mein Empfinden die CD deutlich bessere Ergebnisse liefern.karlAbundzu hat geschrieben:Und analoge aufnahmen klingen immer noch besser auf analogem abspielgerät.
Wunder Punkt! Im Moment hör ich nämlich auf einem Digitalvertärker + Nubert NuWave (incl. ABL Modul) und einem NuLine AW1000 Sub, ich hab aber meinen alten Onkyo Integra Stereoverstärker bereits wieder aus dem Keller befreit. Entweder der wird wieder integriert oder ich lass mir was Neues einfallen, sobald es finanziell vertretbar ist. Für dts und Dolby Digital im Mehrkanalton bin ich immer noch höchst zufrieden mit dem Setup, doch beim analogen Betrieb hilft auch der NAD Vorverstärker nicht wirklich, wie auch.
Ich muss aber dazusagen das ich im Musikbetrieb allgemein unzufrieden bin, Pure Audio Funktionen helfen auch nicht wirklich.
Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
Ganz interessant zum Thema "besser auf Vinyl":
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Dark_Side_of_the_MoonAuf den meisten CD-Pressungen lässt sich während der ausklingenden Herzschläge am Ende von Eclipse eine kaum hörbare Orchesterfassung des Beatles-Songs Ticket To Ride ausmachen. Genaue Ursache und Zweck dieses Zitats sind bislang unbekannt. Obwohl dieser Effekt auch auf hochwertigen Vinylpressungen aus der Zeit vor der CD-Ära (z.B. EMI Pro-Use-Series EMLF-97002, erstmals 1978 in Japan veröffentlicht) nachgewiesen werden kann, hält sich nach wie vor die Meinung, es handle sich um einen Fehler, der erst beim Mastering für die Compact Disc entstanden sei (reguläre Vinylpressungen vermögen die Episode aufgrund ihres Grundrauschens kaum wiederzugeben).
- supervillain
- Beiträge: 2034
- Registriert: Di 5. Mär 2013, 13:58
- Wohnort: München
Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
Ich nehme mal das selbe Zitat und hebe andere Punkte hervorAdalmar hat geschrieben:Ganz interessant zum Thema "besser auf Vinyl":
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Dark_Side_of_the_MoonAuf den meisten CD-Pressungen lässt sich während der ausklingenden Herzschläge am Ende von Eclipse eine kaum hörbare Orchesterfassung des Beatles-Songs Ticket To Ride ausmachen. Genaue Ursache und Zweck dieses Zitats sind bislang unbekannt. Obwohl dieser Effekt auch auf hochwertigen Vinylpressungen aus der Zeit vor der CD-Ära (z.B. EMI Pro-Use-Series EMLF-97002, erstmals 1978 in Japan veröffentlicht) nachgewiesen werden kann, hält sich nach wie vor die Meinung, es handle sich um einen Fehler, der erst beim Mastering für die Compact Disc entstanden sei (reguläre Vinylpressungen vermögen die Episode aufgrund ihres Grundrauschens kaum wiederzugeben).
"Auf den meisten CD-Pressungen lässt sich während der ausklingenden Herzschläge am Ende von Eclipse eine kaum hörbare Orchesterfassung des Beatles-Songs Ticket To Ride ausmachen. Genaue Ursache und Zweck dieses Zitats sind bislang unbekannt. Obwohl dieser Effekt auch auf hochwertigen Vinylpressungen aus der Zeit vor der CD-Ära (z.B. EMI Pro-Use-Series EMLF-97002, erstmals 1978 in Japan veröffentlicht) nachgewiesen werden kann, hält sich nach wie vor die Meinung, es handle sich um einen Fehler, der erst beim Mastering für die Compact Disc entstanden sei (reguläre Vinylpressungen vermögen die Episode aufgrund ihres Grundrauschens kaum wiederzugeben)."
Worin besteht der Unterschied zwischen "auf den meisten CDs" und "obwohl dieser Effekt auch auf hochwertigen Vinylpressungen nachgewiesen werden kann"?
Die letzte in Klammer gesetzte Bemerkung macht für mich in dem Satz wenig Sinn und klingt nicht sehr aussagekräftig. Überhaupt ist mir das alles zu kryptisch, ich kann mich jetzt nicht entsinnen, dass mir durch meine Vinyl Leidenschaft feine Details beim Musikgenuss verwehrt wurden. Vielleicht können da aber auch meine Ohren nicht mithalten, oder man müsste sich einfach mit einem Hörgerät vor eine 50.000 € Anlage setzen und ganz ganz dolle aufpassen (bezüglich "kaum hörbar").
Selbst nachprüfen beziehungsweise vergleichen kann ich es nicht und irgendwie bin ich sogar versucht mit Venom zu kontern "Ey, da kannste die Platte rückwärts laufen lassen und hörst geheime Botschaften" , doch ich will das Thema nicht ins Lächerliche ziehen, denn dir geht es ja um die Klangdetails. Mir erschließt sich nur der Sinn nicht ganz, wenn es unter normalen Umständen nicht hörbar ist (und wenn doch wurde es scheinbar auch auf Vinyl nachgewiesen).
Egal, ich muss die Vinyls nicht verteidigen, mir persönlich liegt einfach die etwas "wärmere" Klangcharakteristik auf einer analogen Anlage mehr.
Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
Ich bin verwirrt.
Bei Veröffentlichung bis ungefähr 1995 mag der CD/Vinyl Vergleich ja korrekt sein.
Aber ist es nicht die Musikaufnahme (analoges / digitales Aufnahmeverfahren) die entscheidend ist?
Wird digital aufgenommen ist das Klangerlebnis unabhängig vom Datenträger.
Heutzutage gibt es doch kaum noch analoge Tonstudios. Somit ist Vinyl mehr ein Collectors Item als eine audiophile Angelegenheit geworden.
Bei Veröffentlichung bis ungefähr 1995 mag der CD/Vinyl Vergleich ja korrekt sein.
Aber ist es nicht die Musikaufnahme (analoges / digitales Aufnahmeverfahren) die entscheidend ist?
Wird digital aufgenommen ist das Klangerlebnis unabhängig vom Datenträger.
Heutzutage gibt es doch kaum noch analoge Tonstudios. Somit ist Vinyl mehr ein Collectors Item als eine audiophile Angelegenheit geworden.
Re: Absatz von Vinyl-Schallplatten steigt
Auf den meisten CDs ist es zu hören, auf den meisten (Text: regulären) Vinyl-LPs jedoch nicht. Geht jetzt auch nicht nur um dieses Einzelbeispiel, sondern um besagtes "Grundrauschen" und dadurch möglicherweise nicht hörbare Details.supervillain hat geschrieben:Worin besteht der Unterschied zwischen "auf den meisten CDs" und "obwohl dieser Effekt auch auf hochwertigen Vinylpressungen nachgewiesen werden kann"?
Edit:
Habe es gerade noch mal überprüft. Um zu hören, dass unter den Herzschlägen am Ende von "Dark Side of the Moon" leise Orchestermusik zu hören ist, reichen einfache Kopfhörer. Also nichts mit 50.000-Euro-Anlage und Hörgerät. Ich muss aber zugeben, dass es so leise ist, dass ich es nicht ohne Weiteres als "Ticket to Ride" hätte identifizieren können.