Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Moderator: jogiwan

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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

SCHNIPO SCHRANKE 20.10.15 live i Bremen, Kioto, Lagerhaus
Zwei Stockwerke unter dem legendären weird xperience aufführungsort starten die Hamburgerinnen SCHNIPO SCHRANKE ihre Tour zur "Satt"-LP.
Die beiden jungen Hamburgerinnen sorgten letztes Jahr durch ihren Song PISSE für einen veritablen Hit inklusive youtube-Sperre.
Live gab es Verstärkung eines Mannes namens Ente. Die Instrumente wechselten rundherum, und noch nie sah ich jemanden so zaghaft Schlagzeug spielen wie diese beiden Frauen. Aber das passte, die meisten Songs gingen in Balladen bis etwas schneller als Balladen - Tempo einher.
Trotzdem sehr schön, und so konnte ich die Texte auch verstehen, und die sind hier wirklich der Hammer. trotz manchmal erzwungener Reime immer zwischen Frivolem, Ekligen, Lustigen hin- und herschwankend. Herrlich.
Die drei sind auch sehr sympatisch in ihrem gerade Nicht-Anbiedernden und trotzdem Nettsein.
Vom Sound her ist das weder Punk noch Metal, hier wird neben den Drums E-Piano und ein kleiner Korg-Synthie gespielt, es erinnert manchmal an frühe Ärzte, Hiphop, frühe Lassie Singers, Schlager, NDW, Wohnzimmer-Musik.
Ohne Vorgruppe und auch mit noch nicht vielen Songs dauerte das leider nicht sehr lang, ich hätte ihnen noch länger zuhören können, doch am Ende mußten sie sogar sich schon wiederholen. Spielten noch mal Pisse, allerdings doppelt so schnell, weil die eine unbedingt rauchen mußte. Ich hätt mir lieber noch einmal den Schnipo-Song gewünscht, aber nun gut. Jetzt hab ich das ja auch zu hause und kann es so oft hören, wie ich will.
Hier für euch mein Hit des Abends
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jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

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Vorgestern im Meisenfrei mal wieder. KRIEG DESTINO spielten m Rahmen der Local Safari Reihe, vor ihnen die Folk-Kapelle GOODYEAH COLLECTIVE und danach BASH, die angekündigten CHIMES vielen leider aus.
Wie das so ist bei Umsonst Konzerten im NIchtraucherclub: Ich kam um halb neun an, Goodyeah spielten bereits und draussen tummelten sich sehr viele Leute, drinnen war aber auch ok. Das Collective macht Folkrock mit den Beinen aber in England (so bei Levellers, nur folkiger, oder Oysterband), dazu gab es ein Trompeter (find ich immer gut) und einen E-Piano-Spieler, so dass es auch immer wieder ins jazzige ging. Die Musik war hübsch hörbar, nur der Sänger ging für mich leider nicht. So in der Art rau-brüchig-leicht schief, wogegen ich nichts hab, aber leider so ganz ohne Charme. Schade.
Danach KRIEG DESTINO, die alten Wavecorer. Der Sänger (und Trashfilmliebhaber) im lustigen Gremlins-Shirt und alle sichtbar gut drauf, spielten wier mal diese strange Mischung aus Metal und Postpunk. Harte genaue Riffs treffen auch ungewöhnliche Melodien mit viel Druck. Alles super, nur leider können die anwesenden Metal-Heads, die Old School HArdrocker und die paar Punks wie meist nicht viel damit anfangen. Ich finds immer toll. Neu im Programm: eine super Cover-Version von Plastic Passion, ein neuer Song im Skin Yard Style und ein schneller punkiger Song. Nach einer knapp Dreiviertel Stunde war leider Schluß.
Dann kamen BASH, als Stoner angekündigt, war es aber reduzierter Metal mit Gebrüll. Wir einigten uns auf Stumpf aber auf dem Punkt. Halt ok, aber die Typen (zum Teil dieser Bodybuilder-Style in Alpha Industries, hui, hart) waren in ihrer Ernsthaftigkeit kaum ernst zu nehmen. Ich hab mich halt noch ne Weile mit zufällig getroffenen alten Bekannten und Bier amüsiert, aber schon vor dem Schluß die Segel gestrichen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

10.10.2015, Alte Meierei, Kiel:
Hamburg Inzest kotzt in Kiel


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Hamburg ist nicht nur eine Stadt der ebenso qualitativ hochwertigen wie schnelllebigen Punk- und HC-Bands, sondern auch eine des Band-Inzests: Seitdem dieses Phänomen vor einiger Zeit aufgefallen war, tourt ein Inzucht-Klüngel, der sich dadurch auszeichnet, dass alle Bands irgendwelche personellen Überschneidungen aufweisen, immer mal wieder durch die Lande und verursacht Angst und Schrecken. Bisher war es mir nie vergönnt, mir die Mischpoke selbst einmal reinzuziehen, was sich jedoch am 10. Oktober endlich änderte: Ich nahm Platz in einem der zwei gekaperten Reisebusse, die beide fast voll wurden und zum Spottpreis zur Fahrt ins gar nicht mal so weit entfernte Kiel luden. So traf man sich um 15:30 Uhr am Proberaumkomplex, drehte direkt wieder zum nahegelegenen Edeka um, weil der Kiosk gegenüber dichtgemacht hatte und versorgte sich mit Getränken, bevor es mitsamt allen Bands und all ihrem Krempel gen Kiel ging. Die Fahrt verlief überraschend gesittet und zwischenfallfrei, Organisator Flo hielt eine kurze Ansprache und legte anschließend guten alten Punkrock auf und während der einzigen – dann allerdings ausgiebigen – Pinkelpause reparierte unser topfitter Fahrer sogar noch die Bustoilette, so dass diese dann auch zur Benutzung freigegeben werden konnte. Superpünktlich trafen beide Busse vor Ort an der Alten Meierei ein, einem selbstverwalteten Veranstaltungszentrum, das keine Wünsche offen lässt. Gestärkt wurde sich in der Vokü an zur kalten Temperatur wunderbar passendem Kartoffelgulasch mit Fladenbrot und lecker 1312-Bier oder Astra floss die Kehlen hinunter. Am großen Merchandise-Stand konnte man sich mit Tonträgern und Klamotten aller Bands eindecken, während der ausgiebige Soundcheck mit den TRÜMMERRATTEN stattfand, jener Hamburger Nachwuchshoffnung, die, wenn ich das richtig mitbekommen habe, sich am Inzest zwar nicht beteiligt, also keine Bandmitglieder in Zweitprojekten involviert sind, musikalisch aber dennoch einwandfrei dazu passt. Die Zeit ließ sich prima zum Meet & Greet mit alten, teilweise länger nicht mehr gesehenen Bekannten nutzen (Grüße nach Barnstedt!) sowie zum Knüpfen neuer Kontakte.

Als es dann irgendwann losging, läuteten die TRÜMMERRATTEN den musikalischen Teil des Abends mit ihrem aufs Wesentliche reduzierten Pogo-Punk mit auf den Punkt gebrachten deutschen Texten ein, wie immer humorvoll und charmant. Lieder übers Schwarzfahren, die GEZ und die Bullen auf St. Pauli, bestechend unprätentiös und mit schöner „Leck mich“-Attitüde, kompetent dargereicht von drei Jungs und einer Dame, die die Schießbude verprügelte. Einer der Mitgereisten zog sich auch diesmal wieder sein Rattenkostüm über und verteilte Gratis-Pfeffi. Ein gelungener, feuchtfröhlicher Einstieg!

Auf ORÄNGÄTTÄNG war ich besonders gespannt, da ich mich überhaupt nicht mehr erinnern konnte, wann ich die das letzte Mal live gesehen hatte. Da scheint es wahrlich mit dem Teufel zuzugehen, ständig verpasse ich das Hamburger HC-Punk-Trio!? Dass das verdammt uncool ist, bewies die Band, die aufgekratzten, beinahe hyperaktiven HC-Punk mit Trash-Kante und stellenweise geil-fetten Riffs arschtight in den Mob peitschte, deren Shouter/Gitarrist und Bassist die englischen Texte gern mit archaischen Lauten abschmeckten und insgesamt an gute alte Bands erinnerte, die nicht länger als zwei Minuten pro Song brauchten, um Ekstase und Exzess zu entfachen und ihren Humor nicht im Backstage-Raum ließen. Zwischendurch betrat ein ein wenig neben sich zu stehen scheinender Herr die Bühne und freestylte zum ÄTTÄNG-Sound irgendetwas Unverständliches, ein herrlich bizarre Einlage. Insgesamt sehr knorkes Brett, so dass man auch die Großstadt-Orang-Utans nicht ohne Zugabe(n) davonkommen ließ; eine war die GG-ALLIN-Nummer „Don’t Talk To Me“. Fast an Nötigung grenzte es, wie vehement das NEUE-KATASTROPHEN-Cover „Reeperbahn“ gefordert wurde, das dann in einer besonderen Version, nämlich mit ex-NK-jetzt-RESTMENSCH-Sänger Alex, zur Befriedigung der Massen zelebriert wurde. Es lohnt sich definitiv, sich diese Band öfter anzuschauen.

In eine ähnliche, aber nicht ganz so ungestüme Kerbe schlugen dann die inoffiziellen NEUE-KATASTROPHEN-Nachfolger RESTMENSCH mit ihrem durchdachten, doch nicht verklausulierten deutschsprachigen HC-Punk, der erhöhten Wert auf seine textlichen Aussagen legt und dabei gern mit einem nicht ungefähren Sarkasmus spielt. An der Schießbude hat man mit FAUSTMÖRDER-Philipp jemanden, der das Ganze mit einem selbst für diese Mucke außergewöhnlich harten Punch unterlegt. Sänger Alex mit seinem energischen und akzentuierten Gesang erinnert angenehm an TOXOPLASMA und Konsorten und verleiht den Texten Ausdruck. Flo nimmt derweil ordentlich die Klampfe durch und so stimmt das Gesamtbild meist recht kurzer Songs, für die dann und wann zwecks Auflockerung aber auch mal das Tempo etwas gedrosselt wird. Am besten gefallen mir RESTMENSCH, wenn sie ihre Refrains mit kleinen Melodien zu wütenden Singalongs machen. Zu Recht eine der auf ihrem Gebiet hoch gehandelten Hamburger Combos zurzeit!

Reichlich Melodien bekam ich dann von S.O.S., die ebenfalls lange Zeit an mir vorbeiliefen, bis wir mit DMF mit ihnen auf dem diesjährigen Gaußfest die Bühne teilten. Eine Sängerin mit Ausstrahlung für zwei, doppelte Gitarre – an einer davon der ORÄNGÄTTÄNG-Gitarrero und der Basser derselben an der Schießbude, an der zweiten Klampfe eine weitere Dame und am Bass der RESTMENSCH-Tieftöner. Dieses Quintett rotzte in bester ’77-Tradition astrein tanz- und partytauglichen Punkrock durch die Kieler Gemäuer und scheute sich so gar nicht vor geilen Melodien und eingängigen Ooho-Chören, dass es die reinste Freude war. Ich bat darum, die Leadgitarre aufzudrehen und ergötzte mich fortan in ausgelassener Grobmotorik vor der Bühne am großartigen Sound und Stil dieser Band, die damit – ich nehme es vorweg – zu meinem persönlichen Gewinner des Abends wurde, eines Abends wohlgemerkt, der ausschließlich Gewinner hervorgebracht hat. Gecovert wurde – na klar – „S.O.S.“ von ABBA und wie es dieser Band gelang, Rotz und Feingeist miteinander zu kombinieren, muss man ihr erst mal nachmachen. Geile Scheiße, würde ich gern mal mit BOLANOW BRAWL mit zusammen spielen!

Mittlerweile war’s schon recht spät, dementsprechend machte sich der Alkoholpegel bei den meisten bemerkbar und viele schienen auf die THRASHING PUMPGUNS gewartet zu haben, um noch mal so richtig zu eskalieren. Der Raum vor der Bühne füllte sich nun am stärksten und auf den Hardcore-Punk/Thrash-Metal-Crossover-Sound konnten sich so ziemlich alle einigen. Wieder auf der Bühne fanden sich RESTMENSCH-Flo, der auch hier eine der Klampfen bedient sowie der ORÄNGÄTTÄNG-Drummer, um auch hier kräftig loszuknüppeln. Die kurzen Songs scheppern einen ordentlich durch – wo andere verpuffen, explodieren die PUMPGUNS grob im Stil ganz alter D.R.I. und Artverwandter. Frontsau Rolf, diesmal im Asi-Joggingbuxen-Look, ist dabei die Souveränität in Person und sorgt auch für einen ordentlichen Spaßfaktor. Dies tat auch jemand, der während des Sets auf die Bühne sprang, lauthals mitsang und sich per Stagedive wieder verabschiedete – was wohl nicht ganz verletzungsfrei vonstattenging. Weniger aus Sicherheitsgründen, vielmehr als Zeichen meiner Erschöpfung zu fortgeschrittener Stunde beobachte ich das Geschehen aus gewissem Abstand und ließ mir den hektischen „Krach“ ebenso schmecken wie mein Bierchen, bis dann irgendwann der offizielle Teil des Abends vorbei war.

Ironischerweise war bis auf die Organisatoren von ROTTEN SPROTTEN ENTERTAINMENT so gut wie kein Kieler anwesend, aber der Abend hat bewiesen, dass man im Prinzip auch keine braucht, wenn man mit zwei Reisebussen angekarrt kommt. Positiv hervorzuheben ist in jedem Falle der Top-Sound, den jede einzelne Band hatte, da verstand jemand sein Handwerk am Mischpult. Wermutstropfen waren, dass …AND THE RED BUTTONS, ‘ne recht neue Combo mit alten Bekannten, verletzungsbedingt ihren Gig absagen musste und dass gleich beide Mitmenschen, die die Reise mit mir zusammen antreten wollten, dann doch anderweitig eingespannt waren, wenn auch aus verständlich Gründen. Zurück in Hamburg wusste ich, dass diese etwas verpasst hatten, nämlich viele klasse Stunden mit fitten Leuten , und dass Hamburg noch nicht ganz verloren ist, solange es noch Bands wie diese hervorbringt – ob nun per Inzest oder sonstwie.

Bebildert gibt's diesen Bericht auch unter http://www.pissedandproud.org/10-10-201 ... t-in-kiel/.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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17.10.2015, Menschenzoo, Hamburg:
NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN + MISSSTAND


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PETER PAN SPEEDROCK NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN sind ja auch so’n Phänomen, nämlich eines, das ich wie so manch Hamburger Band bisher konsequent, aber unabsichtlich verpasst hatte. Ist Hamburg einfach zu groß? Wie auch immer, an diesem Abend sollte ich die Band, die ich bisher nur vom Antesten des einen oder anderen Songs im Netz (Stichwort „Elbdisharmonie“, mit dem unser DMF-Song nichts zu tun hat – der entstand unabhängig davon, heißt aber witzigerweise genauso) und aus ‘nem Plastic-Bomb-Interview kannte, endlich livehaftig kennenlernen. Als ich den Menschenzoo betrat, war’s noch recht übersichtlich, doch als die Österreicher MISSSTAND zum Beginn bliesen, war die Hütte voll. Das Trio vom Wörthersee spielte flotten, deutschsprachigen HC-Punk mit plakativer Antifa-Attitüde, bezeichnet sich selbst als „politischen Deutschpunk“. Der Gig jedenfalls war musikalisch durchaus ansprechend, wobei dem Hauptgesang angesichts der Affenhitze im Zoo die Anstrengung bisweilen durchaus anzuhören war. Textlich ist sicherlich noch Luft nach oben, was sich mir jedoch erst erschloss, als ich hinterher mal per Bandcamp hineinhörte – ein Mitgrölrefrain wie „Ihr habt die Schwierigkeit unterschätzt!“ erscheint mir dann doch etwas seltsam. Die jugendliche anmutende Energie aber kam gut rüber und riss den Mob ordentlich mit. Am Schluss wurde dann noch „Grüne Haare“ von KNOCHENFABRIK gecovert, womit man dann doch auch etwas Humor bewies. Dann also die NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN, die sich dem Kampf gegen Faschismus, Sexismus und, nach Vorbild des Namensgebers, das Altern verschrieben hat. Seit einiger Zeit nun mit festem Drummer (den ich tatsächlich mal beim Saufen im Menschenzoo-Vorgänger Kraken kennengelernt und seine Band „leicht“ angedüselt permanent PETER PAN SPEEDROCK genannt hatte, haha…), seit Jahresmitte aber ohne den ehemaligen Sänger, der anscheinend auch für einen Großteil der Texte verantwortlich zeichnete. Als Trio macht man weiter – glücklicherweise, möchte ich meinen, denn der sehr eigenständige Sound zwischen ruppigem, kompromisslosem HC-Punk und Post-HC-Nummern (ich glaube, ich verwende erstmals diese Bezeichnung und bin mir nicht sicher, ob die hier wirklich greift) mit sehr nachdenklicher, melancholischer, bisweilen gar düsterer Note ließ mich aufhorchen. Vor den verdammt ausgefeilten deutschen Texten, die den Spagat zwischen deftiger Systemschelte und persönlichem Seelenstriptease problemlos beherrschen, ziehe ich ebenfalls meinen Hut, wenn ich auch nicht mit allem vorbehaltlos einverstanden bin: So halte ich es z.B. generell für problematisch, einzelnen Staaten ihr Existenzrecht abzuerkennen oder ein ganzes Volk über einen Kamm zu scheren. Als Punk-Provokation mag das aber noch durchgehen und soll an dieser Stelle auch gar nicht vertieft werden, deshalb zurück zum Gig: Der Gesang wurde hauptsächlich vom Gitarristen übernommen und das ziemlich gut, inklusive einiger Ausbrüche in richtig aggressive Gefilde, was für Monotonie erst gar keinen Platz ließ. Zusammen mit der melodischen Seite der Band ergab sich so für mich, der ich mich hier erstmals wirklich mit der Band befasste, ein spannendes, abwechslungsreiches Konzert, das den Nerv sehr vieler Anwesender traf, wie die Action vor der Bühne bewies. Sympathischer Auftritt und auch die D.I.Y.-Attitüde, mit der die NOTGEMEINSCHAFT unterwegs ist, weiß zu gefallen. Schönes Ding für alle verlorenen Jungs (und Mädchen) und solche, die es werden wollen und ich werde die mal im Auge behalten.

DJane Eddelbüttel sorgte im Anschluss dann noch für geschmackvolle Beschallung aus der Konserve, was noch das eine oder andere Stündchen lang zum Verweilen und manch Tänzchen lud...
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

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24.10.2015, Störtebeker, Hamburg:
ORÄNGÄTTÄNG + SCHROTZ + CRASS DEFECTED CHARACTER


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HC-Punk-Gig im schwer sympathischen und altehrwürdigen Störtebeker und ich hatte a) es rechtzeitig vernommen und b) sogar Zeit! Natürlich war ich wieder viel zu früh, so dass ich noch in Ruhe etwas essen gehen und mit Valentin über Kitsch im Metal diskutieren konnte. Der Andrang war dann irgendwann groß, als die lokalen CRASS DEFECTED CHARACTER die Bühne betraten und, verdammt, derart souverän hatte ich die bisher noch nicht gesehen! An Selbstbewusstsein mangelte es dem Trio überhaupt nicht mehr und das zu Recht, bei den HC-Punk-Songs ihres vor einigen Monaten veröffentlichten Debüt-Albums „…an der Zeit“ saßen jeder Griff, jedes Break, jeder Fill. Die Soundqualität war zudem derart gut, dass die deutschsprachigen Texte der größtenteils vom Gitarristen mit reichlich Nachdruck dargebrachten Stücke prima zu verstehen waren und sich so jeder Anwesende vom gleichsam provokanten wie kapitalismuskritischen Inhalt überzeugen konnte. Da es keine klassischen „Vorbands“ gab, konnten CDC quasi ihr komplettes Set zocken und auch die Gesangseinlage einer jungen Dame, die leicht an selige RIOT-OF-RATS-Zeiten erinnerte (wenn auch nicht ganz so schrill), kam gut. Klasse Gig!

Die Rostocker SCHROTZ wiederum schlugen in eine musikalische etwas andere Kerbe, das aber brachial. Derbes Crust-Geballer und -Geröhre brachten das Störte zum Erbeben, wozu der Sänger durch die vorderen Publikumsreihen tingelte und mit Nachdruck Körperkontakt suchte. Der Auftritt polarisierte aber auch, so dass sich die Reihen etwas lichteten; die, die blieben, fanden’s aber richtig gut und feierten es auch gebührend ab, während ich mich ehrlich gesagt zwischendurch auf ein Bierchen und etwas Klönschnack vor die Tür und ins Onkel Otto verzog. War nicht so wirklich meine Mucke, zu kalkuliert auf pure Härte getrimmt und damit mir zu eindimensional, Anhänger des kompromisslosen Crust-Punks dürften aber auf ihre Kosten gekommen sein.

Das kam ich schließlich bei ORÄNGÄTTÄNG, die ich erst zwei Wochen zuvor so richtig im Rahmen des Hamburg-Inzest-Abstechers nach Kiel für mich entdeckt hatte. Pfeilschnelle HC-Punks-Riffs zerschnitten die stickige Luft im nun wieder eng gewordenen Club, hektischer und aggressiver Gesang stachelte die Meute an und das versierte Powerdrumming des Schlagwerkers dürfte locker zum Besten zählen, was in diesem Bereich gerade in der Hansestadt zu bekommen ist. Die Stimmung war ausgelassen und lud auch mich zum Tänzchen; erweitert wurde der Gig wieder um diesmal wegen der großen Nachfrage gleich zwei Gastgesangseinlagen eines Typen, der zum OÄ-Sound nasal bedeutungsvolle Texte von Notizzetteln ablas und zum aufmerksamen Zuhören riet, immerhin gehe es um medizinisch-psychologische Untersuchungen, die uns allen noch bevorstünden… Später sprangen noch zwei Mädels auf die Bühne und unterstützten das Trio mit Gesang und Tanz und nach dem ersten chaotischen Abgang der Band folgte der erste Zugabenblock, auf den sogar noch ein zweiter folgte. GG ALLINs „Don’t Talk To Me“ durfte dabei nicht fehlen und irgendwann war dann leider wirklich Schluss. Mich laust der Affe, ein grandioser Gig!

Ähnlich klasse übrigens das Publikum inkl. einiger alter Bekannter, denen ich auf dem Hinweg zufällig über den Weg lief, die meinen Konzerttipp dankend annahmen und ebenso wenig enttäuscht wurden wie ich. Schade nur, dass der Abend für eine junge Punkette reichlich unschön endete, als sie – wenn ich das richtig mitbekommen habe – mit einem Asthmaanfall vom Notarzt abgeholt werden musste, weil ihr Spray verschwunden war. Davon einmal abgesehen war der Heiermann bestens investiert und ich hoff e, dass sich bald wieder die Gelegenheit für einen Abstecher ins Störtebeker ergibt.

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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von Onkel Joe »

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Letzten Sonntag noch auf einem kleinen Konzert Midge Ure (Ultravox, Visage) Live gesehen. Das Konzert war gesponsert von einem Radio Sender und die Tickets gab es nicht zu kaufen, nur zu gewinnen. Tolles Konzert, 200 Menschen und eine super Stimmung. Fade to Grey in einer akustischen Version zu hören war wirklich ein magischer Moment!
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

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30.10.2015, Kopernikus, Hannover:
LES ORDURES IONIQUES + DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS + CRACK IT!


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Nachdem wir im Frühjahr bereits die Ehre hatten, in der legendären Hannoveraner Kopernikus u.a. mit OI POLLOI zu zocken, waren wir uns mit den Veranstaltern einig, gern mal wiederzukommen, beispielsweise fürs Sommer-Open-Air auf dem Hof des Gebäudes. Das hatte dann leider nicht geklappt, dafür standen wir aber Gewehr bei Fuß, als man uns im Oktober noch einmal einlud. Im Vorfeld wussten wir nicht genau, was uns erwarten würde; noch war man sich anscheinend uneins, ob man das Konzert in der Kopernikus oder im Stöcken-Wohnprojekt stattfinden lassen würde und wenn in der Kopi, ob im engen Konzertraum oder tatsächlich trotz längst wieder kühlerer Witterung an der mehr oder weniger frischen Luft. Letztendlich entschied man sich zu meiner Freude für letzteres. Vor Ort angekommen, konnten wir uns an schmack- und nahrhaftem „Reis mit Scheiß“ (wie man so zu sagen pflegt, ist nicht abwertend gemeint) stärken und erfuhren wir, dass ausgerechnet an diesem Tag die Hamburger Kollegen von ARGH FUCK KILL zeitgleich das Stumpf beehrten, eine andere Hannoveraner Konzert-Location, so dass sich das potentielle Publikum gewissermaßen aufteilte. Davon ließ sich aber natürlich niemand ins Bockshorn jagen und so wurde sich mit den bayrischen CRACK IT!, die sich gerade mit einem Aushilfs-Bassisten auf Tour befanden, bekannt gemacht und die Bühne aufgebaut. Das hochgelegene Gelände hat ein klasse Ambiente, es befindet sich quasi unmittelbar an den Bahnschienen und so sah man immer wieder Züge vorbeirauschen. Den Anfang machten dann CRACK IT! aus Altötting, die großartigen melodischen HC-Punk mit angepissten und kämpferischen englischen Texten, vorgetragen von heiseren, rauen Stimmen, in Vierer-Besetzung mit zwei Klampfen boten. Prägnante Songs, ’ne Extra-Portion Energie und teils mehrstimmige Refrains – passt! Geiler Scheiß und ich hoffe, dass man von der Band noch viel hören wird. Ich fand’s jedenfalls so gut, dass ich mir den bisher einzigen Tonträger, ’ne 7“-D.I.Y.-EP, mit nach Hause nahm.

Dann waren wir an der Reihe, nachdem wir der Bitte der mittlerweile eingetroffenen und von unserem Bekannten ANTI-CLOCKWISE-Fred kutschierten Frankokanadier LES ORDURES IONIQUES, mit uns den „Slot“ zu tauschen, nicht entsprochen hatten – schließlich hatten wir zu mittlerweile längst vorgerückter Stunde schon damit zu kämpfen, nüchtern genug für den Gig zu bleiben und halten uns eisern an unseren Schwur aus Ennepetal, uns nicht mehr ans Ende durchreichen zu lassen. ;) Halb zwölf war’s, als wir unsere Hassklumpen herauszuspeien begannen und waren die Folgen des Alkoholkonsums bereits bei unserer Ankunft manch Besucher deutlich anzumerken, hatte ich das Gefühl, dass nun ein nicht ganz ungefährer Anteil gar nicht mehr so richtig wusste, was hier eigentlich los war, wer spielte und warum überhaupt. Draußen verstreut sich im Gegensatz zum Mini-Konzertraum das Publikum dann doch wesentlich stärker auf die verschiedenen Sitz- und Lieggelegenheiten und so war’s nicht ganz einfach, den Mob zu motivieren. Unsere Bemühungen dankte man uns jedoch beispielsweise mit einer Wrestling-Einlage auf der Bühne. Leider waren wir erneut nur zu viert, also mit nur einer Klampfe am Start, weil Eisenkarl ausgerechnet am kommenden Samstag wieder schwer malochen musste. Die verbliebenen Motherfucker machten ihre Sache aber ordentlich, lediglich bei „Elbdisharmonie“ haperte es zu Beginn, so dass der einfach noch mal angefangen wurde. Meine Stimme allerdings war noch etwas von der Probe am Abend zuvor angeschlagen, dafür bekam ich aber so gut Luft wie lange nicht mehr – die Vorteile eines Open Airs! – und musste mich trotz herbstlicher Temperaturen nach ein paar Songs meiner Jacken entledigen, kam also gut auf Temperatur. Als ich mir später allerdings Videomitschnitte unseres Gigs ansah, konnte ich nur hoffen, dass mein „Gesang“ nicht wirklich vor der Bühne so dermaßen furchtbar laut über allen Instrumenten lag...

Nach getaner „Arbeit“ floss das Herrenhäuser, wie sie dort ihr Bier nennen, schon wesentlich entspannter und vor allem besseren Gewissens die Kehle herunter und wir konnten uns LES ORDURES IONIQUES aus Montréal anschauen – und sahen uns bestätigt, dass diese unbedingt als Höhepunkt des Abends als Quasi-„Headliner“ spielen mussten: Die sich ebenfalls auf Tour befindende Band rüttelte mit ihrem schnellen und melodischen Street-/HC-Punk noch so manch einen wach und lockte den einen oder anderen hinter der Feuertonne hervor, denn was sie mit ihrem männlich-weiblichen Wechselgesang da auf der Bühne zelebrierte, war die pure Spielfreude und trat noch mal so richtig Arsch! Die französischsprachigen Songs kamen allesamt direkt auf den Punkt und setzten das letzte Adrenalin frei, so dass auch Kai und ich uns noch vor der Bühne herumschubsten. C'est fantastique!

Und als wäre das noch nicht genug gewesen, lud man alle Bands in Stöcken zur Aftershow-Party, wo man noch das eine oder andere Stündchen in großer Runde zusammensaß und sich den einen oder anderen Absacker inmitten eines heillosen Sprachwirrwarrs gönnte. Was die lokalen Punks da sonst noch so im Brauserausch trieben, werde ich hier nicht vertiefen, war aber amüsantes Küchengespräch beim und nach dem Frühstück nach für den einen kürzerer, für den anderen längerer Nacht. In der Stöcken-Küche ließe sich generell prima eine Art rustikale Doku-Soap drehen und wer neugierig geworden ist, muss beim nächsten Mal einfach selbst mitkommen. ;) Noch mal danke für die Einladung und die fantastische Gastfreundschaft – Hannover war wieder mal ein klasse Abenteuer für große Buben! Grüße auch an beide Bands und ich hoffe, unsere Wege werden sich noch mal kreuzen!
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31.10.2015, Menschenzoo, Hamburg:
P.I.Y. PUNKROCK-KARAOKE


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Donnerstag Probe, Freitag Gig – um gar nicht erst aus dem Grölrhythmus zu kommen, fand ich mich am Halloween-Abend im Menschenzoo ein, wo es ein Wiedersehen mit der Dresdner Punkrock-Karaoke-Band gab, die erst wenige Wochen zuvor das Monkeys im Rahmen der KASSIERER-Aftershow-Party zum Kochen brachte. Zunächst sah’s aber sehr mau aus, es war schlicht noch keine Sau da. Der Beginn der Sause wurde also leicht nach hinten korrigiert und tatsächlich stolperten noch ein paar Leute herein und so langsam ging’s dann los. In reichlich ausgelegten Flyern konnte sich jeder aus dem schier unerschöpflichen Repertoire der Sachsen einen oder mehrere Songs aussuchen, die er oder sie mit der Band schmettern wollte. Doch wie das manchmal – gerade im Norden – so ist: Alle übten sich in Zurückhaltung, niemand traute sich. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich wirklich der erste war, der sich erbarmte oder ob ich lediglich die peinliche Stille nach dem Debütanten brach, jedenfalls nahm ich mich SLIMEs „Deutschland“ an und unterschlug die letzte Strophe, weil ich noch nicht kapiert hatte, dass die ausgehändigten Textblätter auch auf der Rückseite bedruckt sind – mal ganz davon abgesehen, dass man diesen Text eigentlich auswendig zu können hat – Grundlagen erstes Semester Punkrock. Boah ey… Mit glücklicherweise steigender Besucherzahl fiel mir auf, wie aufwändig viele aufgrund der Halloween-Feierlichkeiten geschminkt waren. Das scheint von Jahr zu Jahr mehr zu werden!? Nette Anblicke jedenfalls, die diversen Horrorfratzen (und JA, es war wirklich lediglich Schminke). Die Band jedoch hatte nach wie vor große Mühe, den jeweils nächsten Kandidaten zu finden, obwohl sie mit ‘nem Schnappo nach jedem Einsatz lockte. Zwischenzeitlich sprang der Fahrer, Ausschenker und Zettelverteiler der Band (sorry, Namen vergessen) immer mal wieder ein und gab bekanntes Liedgut zum Besten. Als Aktivposten erwiesen sich zwei Mädels, die mehrmals zum Mikro griffen und direkt zu Beginn eine klasse „Schrei nach Liebe“-Performance hinlegten. „All the Small Things“ wurde ebenso kompetent rübergebracht, eine andere Dame verdingte sich hörenswert an „Teenage Kicks“ und ließ gleich ihre Handtasche auf der Bühne liegen, „Bonnie & Clyde“ der TOTEN HOSEN gab’s im Duett, „Für immer Punk“ ging reichlich in die Hose, AGNOSTIC FRONTs „Gotta Go“ passte wieder und wenn zwischenzeitlich dann doch trotz mittlerweile respektablen Besucherandrangs und immer lockerer werdender Stimmung mal wieder gar nichts ging, hat die Band einfach selbst gesungen, z.B. „Born to Lose“ oder „Reach for the Sky“.

Zwischendurch gab’s auch mal ‘ne längere Pause, die die Band sich verdient hatte, spielte sie doch insgesamt mehrere Stunden! „Kopfschuss“ von WIZO kam ebenso zu Ehren wie „Mein Skateboard ist wichtiger als Deutschland“ von der TERRORGRUPPE und das unsägliche „Punk und Polizei“ vom UNTERGANGSKOMMANO, also relativ „Deutschpunk“-lastig. Dass einige Leute mehrmals ranmussten/-durften, war längst obligatorisch, wurde jedoch immer wieder aufgelockert durch spontan reinschneiende, mittlerweile gern mal gut alkoholisierte verhinderte Chorknaben, wobei die beiden in Frauenkleider gewandeten Punks den Vogel abschossen und meine im ersten Block abgelieferte „Kneipe zur trockenen Kehle“-Version in Sachen Dreck und Authentizität locker in den Schatten stellten. Barfrau Iris zuliebe versuchte ich mich zusammen mit einer der Damen an „Should I Stay Or Should I Go“, was mit Abstand meine schwierigste Übung war, ansonsten mussten noch „Ace of Spades“ (bei dem ich schön über’s Solo sang…), „Last Caress“ und „Fotze“ (LOKALMATADORE), bei dem man mir versehentlich die letzte Strophe vorenthielt (die ich aber dennoch irgendwie hineinpresste :D), herhalten, bis ich nach dem abschließenden kollektiven „Banned from the Pubs“-Refrain-Mitgegröle, bei dem gefühlt die ganze Kneipe mitsang, endgültig keine Stimme mehr hatte.

Meinen tiefsten Respekt hat übrigens die Band dafür, wie sie es schafft, trotz anfänglicher extremer Zurückhaltung seitens des Publikums animierend und motivierend zu wirken, dabei den Humor nie zu verlieren und sich auch von schrägsten und falschesten Interpretationen nicht aus dem Konzept oder Spielfluss bringen zu lassen. Im Gegenteil, die drei Jungs sind derart versiert, dass sie bei Unsicherheiten der jeweiligen Sangeskünstler auch mal helfend eingreifen oder zu improvisieren verstehen. Apropos, beinahe hätte ich’s vergessen: Eines der Mädels forderte vehement „Zombie“ von den CRANBERRIES, das die Band eigentlich überhaupt nicht im Programm hat, es sich nach der Pause aber kurzerhand selbst draufschaffte, ohne das Original im Vergleich hören zu können! Die anschließende Karaoke-Nummer war dann aber musikalisch wie gesanglich tip top, hatte sich also tatsächlich gelohnt. Und zu späterer Stunde kam noch jemand mit ‘nem gänzlich unbekannten Stück, teilte jedoch kurz die Akkorde mit und schon konnte auch das Ding gezockt werden – herrlich, wie simpel Punkrock manchmal sein kann! Soundmann Norman hielt die Nacht wacker durch und regelte immer wieder die Gesangskanäle nach, um diese auf die unterschiedlichen Stimmen einzustellen. Hut ab auch vor allen, die das Risiko eingingen, sich auf der Bühne zum Horst zu machen, denn das macht eigentlich niemand – außer denjenigen, die insgeheim eigentlich auch gern mal würden, sich aber einfach nicht trauen, unverrichteter Dinge irgendwann nach Hause gehen und sich dann über sich selbst ärgern. Hut ab auch deshalb, weil der Umstand, dass man evtl. gar nicht singen kann oder den Text ablesen muss, nicht die einzige Herausforderung bei dieser Form von Karaoke ist: In der Regel hat man weder alle Einsätze sofort korrekt parat noch die Songstruktur detailliert vor Augen und ein verpatzter Einsatz kann einen auch schon mal komplett aus dem Konzept bringen. Insofern Chapeau an alle, die sich davon nicht abhalten lassen, sich mal locker machen und diesen Spaß mitmachen!

Punkrock-Karaoke mit Live-Band – dieses Konzept hat Zukunft. Wenn dein Club dazu aufruft, geh hin und schnapp dir das Mikro!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

Punk Rock Live Karaoke, sowas hab ich auch schon ma mitgemacht.
Eine Bremer Punkband (The Undecided) schafften sich aus irgendeinem guten Anlass enige Songs drauf, das ging von KIDS IN AMERICA bis WASTED und von mir gabs BULLENSCHWEINE. Das war hübsch und zu FÜR IMMER PUNK gingen alle MItsänger auf dei Bühne. Spaß!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

karlAbundzu hat geschrieben:Punk Rock Live Karaoke, sowas hab ich auch schon ma mitgemacht.
Eine Bremer Punkband (The Undecided) schafften sich aus irgendeinem guten Anlass enige Songs drauf, das ging von KIDS IN AMERICA bis WASTED und von mir gabs BULLENSCHWEINE. Das war hübsch und zu FÜR IMMER PUNK gingen alle MItsänger auf dei Bühne. Spaß!
Großartig! :prost:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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