Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Moderator: jogiwan

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Dick Cockboner
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von Dick Cockboner »

Geil!
Am 30.ten wär ich am gernsten Du gewesen! :prost:
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McBrewer
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von McBrewer »

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Am Samstag bei den schwedischen Power Pop-Rockern von GHOST in der Dresdner Reithalle gewesen.
Die Reithalle war sehr gut besucht. Die Vorband LOST SOULS nicht wirklich mein Geschmack, man konnte dazu aber wunderbar klönschnack halten.
Gegen viertel Zehn begann dann dann pünktlich die Messe von Papa Emeritus III & seinen Nameless Ghouls.
Ganz großes Theater mit feinen, mehrstimmigen Gitarren & bezaubernden Melodiebögen. Und "Papa" wird auch immer kommunikativer sprich: hält jetzt auch einige Ansprachen.
Nur die überteuerten Preise am Merchstand versauerten den sonst gelungenen Konzertabend (über 30,- Tacken für ein Tourshirt)

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buxtebrawler
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

12.02.2016, Menschenzoo, Hamburg:
FRIEDEMANN


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Den Rüganer FRIEDEMANN hatte ich seinerzeit als Schlagzeuger von TONNENSTURZ kennengelernt. Nach deren Auflösung gründete er mit COR eine Hardcore-/Thrash-Crossover-Combo und trommelte 2004 das Monster von einem TROOPERS-Album, „Mein Kopf dem Henker“, ein, bevor er sich anscheinend mit Atze überwarf. 2014 veröffentlichte er mit „Uhr vs. Zeit“ sein Solodebüt, auf dem er in Singer/Songwriter-Manier mit der Akustikklampfe unterwegs ist. Anfang 2016 betourt(e) er ausgiebig dessen Nachfolger „Wer hören will muss schweigen“ und als er dafür Halt im Menschenzoo machte, kam ich spontan auf ‘nen Abstecher rum – leider etwas zu spät, FRIEDEMANN und seine beiden Mitstreiter (u.a. Matze, der auch bei COR dabei ist und mit dem er auch bei den TROOPERS gemeinsame Sache machte) hatten bereits begonnen. Glücklicherweise gelang es mir irgendwie, mich noch in den proppevollen Laden zu drängeln, der diesmal übrigens bestuhlt war. Nein, nicht im Sinne von GG ALLIN, es wurden schlicht Sitzgelegenheiten vor der Bühne geschaffen. Dort war nur leider überhaupt kein Platz mehr, so dass ich mich um die Ecke an den Tresen begab, wo ich wenig sah, aber wenigstens die auf drei Akustikgitarren vorgetragenen Songs hören konnte. Die Atmosphäre war entspannt und ruhig, die Leute lauschten andächtig dem Songmaterial. Der schwersttätowierte FRIEDEMANN ist jemand, der etwas zu erzählen hat und das auch gern tut, weshalb ihm diese Darbietungsform perfekt liegt. Er nahm sich Zeit für längere anekdotengespickte Ansagen und erzählt in seinen Songs viele kleine, persönliche Geschichten und widmet sich Details, kann aber durchaus auch mal die Protestkeule auspacken und anprangern. Das ist ‘ne wirklich interessante Mischung, die in Liedern wie „Haben und brauchen“, „Gejammer“, „Nichts können“ oder „Daneben“ Ausdruck findet und raubeinig-charmant mit MeckPommer Slang zum Besten gegeben wird. Aus Friedemanns Songs sprechen häufig ehrliches Interesse an den kleinen und großen Themen des Lebens sowie der eigenen Individualität, Stolz auf und Dankbarkeit für das Erreichte und letztlich viel Lebensfreude abseits von aufgesetztem Trallala, die die Augen vor dem Elend dennoch nicht verschließt – im Gegenteil. In den melancholerischen Momenten erinnert er mich bisweilen etwas an ELEMENT OF CRIME, was ich weniger als hinkenden Vergleich denn vielmehr als Kompliment verstanden wissen möchte. Bei lauschiger Stimmung und ein paar Jever im Menschenzoo freute ich mich auch über das große Interesse, das FRIEDEMANN offenbar hervorruft und den Publikumszuspruch, der sich in verdientem Applaus äußerte. Da es jedoch vollkommen sinnlos erschien, von meiner Position aus Fotos zu machen, half mir netterweise Lena V. aus, die den Gegebenheiten vor Ort zum Trotz fantastische Bilder schoss, mit denen ich mein Konzerttagebuch illustrieren darf – vielen Dank!

Und die Bilder gibt's hier:
http://www.pissedandproud.org/12-02-201 ... riedemann/
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

13.02.2016, Menschenzoo, Hamburg:
DEFUSED HOLOCAUST


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Eine der letzten Hamburger Punkbands, die nun auch schon ein paar Jährchen aktiv ist, ich aber bisher konsequent (aber ohne böse Absicht) jedes Mal verpasst habe, ist EAT THE BITCH. Das wollte ich an diesem wieder einmal einem absoluten Überangebot an subkulturell interessanten Veranstaltungen ausgesetzten Abend eigentlich ändern und entschied mich nicht nur, erneut einem Menschenzoo-Konzert meine ungeteilte Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen, sondern war auch noch spontan als „DJ“ bzw. vielmehr FJ (Filejockey ) eingesprungen. Aber so’n 13ter soll ja manch einem Unglück bescheren und so hatte sich der EAT-THE-BITCH-Gitarrist versehentlich die Hand aufgeschlitzt. Damit fiel der Gig zu meinem Bedauern flach, die Rostocker von DEFUSED HOLOCAUST (nicht zu verwechseln mit DEFUSED, die dort Freitag zusammen mit CDC zocken und schon gar nicht zu verwechseln mit HOLOCAUST) mussten alleine ran und der Eintritt wurde auf „gegen Spende“ reduziert. Als kleinen Ausgleich versuchte ich, verstärkt Punk mit Frauengesang zu spielen, was aber niemandem aufgefallen sein dürfte. ;) DEFUSED HOLOCAUST beschlossen aufgrund der Situation, ihr Set zu teilen, also zwischendurch eine Pause einzulegen und zwei Blöcke zu zocken. Soweit, so gut und die noch junge HC-Punkband knallte anfangs auch ganz ordentlich. Der Shouter tobte vor der Bühne, einer der Gitarreros sang kräftig mit. Mischer Norman hatte ihnen einen druckvollen Sound gezimmert und ein paar der leider diesmal nicht sonderlich zahlreich erschienenen Gäste feierten die Nordost-Hansestädter gebührend ab, unter ihnen auch ein paar ältere Semester, offensichtlich bereits stark alkoholisierte Partykanonen. Nach der Pause ging’s dann hauptsächlich mit Coversongs weiter und nun weiß ich nicht, was davon aus der Verlegenheit heraus, alleine einen ganzen Konzertabend bestreiten zu müssen und dem Publikum etwas bieten zu wollen, gespielt wurde und was zum regulären Set gehört, aber was mit GGs „Bite It You Scum“ und „Zusamm’n-Halt“ von ZUSAMM-ROTTUNG passabel anfing, ließ mit auch gar nicht unbedingt so geil gespielten Standards, die ich so gut wie nicht mehr hören kann, stark nach: „Bro Hymn“, „Vaterland“, „Gotta Go“, „Sex and Violence“ mit Drummer aus dem Publikum – solange sie nicht in irgendwelchen halbwegs originellen Spezialversionen dargeboten werden, sollte über diese Songs das absolute Coververbot verhängt werden! Je länger sie spielten, desto mehr wühlten sie auch in der eigenen Vergangenheit, spielten frühe Proberaumnummern und entfernten sich immer weiter vom ursprünglichen Stil, bewegten sich stattdessen irgendwo zwischen den Polen Schunkel-D-Punk und Metalcore und fanden einfach kein Ende. Die Attitüde stimmte und die Jungs waren supermotiviert und gut drauf, aber das war dann doch etwas zu viel des Guten. Potential ist aber da; sie gefielen mir am besten, wenn sie ihren möglichst kompromisslosen HC/HC-Punk-Stiefel zockten und sollten sich meines Erachtens vornehmlich auf diesen Stil konzentrieren, der die beiden Gitarren und das aggressive Organ des Sänger auch einfach am besten zur Geltung kommen lässt. Für mich dauerte die Nacht dann zusammen mit den Menschenzoowärtern logischerweise noch bis zum nächsten Morgen und hat noch viel Laune gemacht, doch der EAT-THE-BITCH-Ausfall blieb ein Wermutstropfen. Rasche Genesung wünsche ich an dieser Stelle und hoffe, dass der Gig bald nachgeholt wird!?

Danke übrigens an Karl Nagel für die schnieken Schwarzweißbilder, die er mir freundlicherweise für meinen kleinen Familienblog zur Verfügung stellte!

Die gibt's hier:
http://www.pissedandproud.org/13-02-201 ... holocaust/
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Beitrag von buxtebrawler »

20.02.2016, Menschenzoo, Hamburg:
DÖDELHAIE + ASIMATRIX


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Ein historisches Ereignis: In ihrem gefühlt 100-jährigen Bestehen hatten die Duisburger DÖDELHAIE noch kein einziges verdammtes Mal in Hamburg gespielt, weshalb auch immer – das weiß wohl niemand so genau. Am 20.02.2016 sollte sich dies endlich ändern, denn die Haie schwammen sämtliche verdreckten Flüsse vom Ruhrpott bis in die Elbe herunter und strandeten schließlich im Menschenzoo, der eigens in ein großes Aquarium verwandelt wurde. Eigentlich sollte das für meine kleine Krawallcombo DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS darüber hinaus ebenfalls ein besonderes Ereignis werden, denn nach unserer Schrumpfung auf Quartettgröße wollten wir live mit Eisenkarl am Bass debütieren. Doch Pustekuchen, wieder einmal schlug das Verletzungspech erbarmungslos zu wie ein japanischer Walfänger, denn unser Drummer hatte sich eine seiner Tentakeln so fies verknotet, dass an einen Gig nicht mehr zu denken war. Das war extrem ärgerlich, umso erfreulicher jedoch, dass superkurzfristig Ersatz in Form der erst seit Kurzem existierenden HH-Punk-Combo ASIMATRIX gefunden wurde.

Die Band um Frontfrau Juli spielt eine recht eigenständige Mischung aus HC-Punk und Ska-Core, die so richtig schön giftig und gemein klingt, wenn Juli kratzig ins Mikro shoutet und die Vers-Enden extra dreckig fauchrotzt. Der Sound hat eine interessante düstere Schlagseite und unterstützt wird die agile, sich ständig in Bewegung befindende Sängerin vornehmlich vom Gitarristen, der ab und an kräftig und grimassierend mitbrüllen darf. Während der gelegentlichen hektischen Ska-Core-Eruptionen springt Juli gern ins Publikum und fordert es rempelnd zum Tanzen auf, was den Pöbel vor der Bühne weiter aus der Reserve lockte. Ich war überrascht vom bereits ziemlich tighten Zusammenspiel der Band, was sicherlich nicht zuletzt am zotteligen Drummer lag, der sich eine ulkige Brille für den Gig aufgesetzt hatte. Die deutschsprachigen Songs wurden um eine mir anscheinend unbekannte (oder arg verfremdete) Coverversion erweitert und unterm Strich war’s ein absolut respektabler Auftritt, der mir richtig gut reinlief. Sehe ich mir gern beizeiten wieder an und wäre auf jeden Fall auch was für ‘nen gemeinsamen Gig mit uns, wenn Dr. Tentakel wieder genesen ist!

Dann also endlich der geschichtsträchtige Augenblick: Der Große Graue live in Hamburg in der proppevollen Spelunke, die DÖDELHAIE fletschten ihre Zahnreihen, Hai-Alarm im Menschenzoo! Begleitet von Konfettikanonen aus dem Publikum führte der „immer gut gelaunte Sänger, Bassist und Berufspunk“ (wie ich ihn einst in einer Plattenkritik beschrieb) Andy Kulosa am halslosen Viersaiter und mit den berüchtigten, immer länger werdenden, aber unbedingt dazugehörenden, fast schon kabarettistischen Ansagen durch ein Killerhai-Set, das sich natürlich in erster Linie aus den so richtig punkpartytauglichen Stücken zusammensetzte. Düsterere, nachdenklichere Songs (z.B. vom sträflich unterbewerteten „Mitternacht“-Album) wurden ebenso ausgespart wie Uralt-Kracher à la „Meine kleine Welt“ oder „Feinde“, dafür gab’s Kultsongs wie den Opener „Heute Nacht“, „Weiter gehn“, das von Monty Python entlehnte „Holzfällerlied“, „Gerechtigkeit“, „Radieschen auf Frischkäse“ usw., ferner die Revolutions-Hymnen „Die letzte Schlacht“ von TON STEINE SCHERBEN und das eingedeutschte „Solidarity“ der ANGELIC UPSTARTS (von der kultigen „Oi! It’s Deutschpunk“-EP). Letzteres sang eine Dame namens Eva mit, die zuvor bereits das auf dem „Cats“-Musical-Hit „Memory“ basierende „Memmen“ bestens interpretiert hatte.

Die Stimmung war prächtig, vor der Bühne ging’s gut ab, der teilweise von weiter weg angereiste Pöbel legte sich gut ins Zeug. Die DÖDELHAIE sind ja im Prinzip ‘ne typische ‘90er-Deutschpunk-Band, wenn es so was überhaupt gibt. Einerseits haben viele Jünglinge sie damals bestimmt auch durch ihre rege Teilnahme an diversen weit verbreiteten Punk-Samplern kennengelernt, andererseits ist diese Stilbezeichnung szeneintern ja bisweilen eine Art Schimpfwort. Die DÖDELHAIE mit ihrer (oft missverstandenen?) Selbstironie, Andys Rufgesang und den gern mal in Metal-Gefilden inkl. doppelten Gitarren-Leads wildernden Klampfen gehören für mich aber eindeutig zu den Guten, und zwar gerade wegen dieser Zutaten. Das wiederum liegt neben meiner Schwäche für IRON MAIDEN und Co. vor allem auch daran, dass man überaus fit an den Instrumenten ist und die Gitarristen klasse Melodien hervorbringen, statt irgendeinen Metal für Arme zu dilettieren. Der Sound im engen Menschenzoo war bestens, Norman hat am Mischpult ganze Arbeit geleistet. Ich schätze mal, dass die Kulosa-Brüder & Co. normalerweise durch etwas größeren Kaschemmen schwimmen, aber sie ließen sich auch nicht von immer mal wieder auf die Bühne und in die Mikros fliegenden Leuten aus dem Konzept bringen. Umgefallene oder verdrehte Mikroständer wurden von den in Bühnennähe stehenden Leuten jeweils schnell wieder in Position gebracht, das ganz normale Chaos ohne negative Auswirkungen also.

Für mich gab’s, nachdem ich lange Zeit mitsingend und fäustereckend am Rand mit einem Dauergrinsen in der Fresse gestanden hatte, auch kein Halten mehr und ich saute mich kräftig beim Tanzen ein. Leider wurde mein Zugabewunsch „Spiegelbild“ nicht erhört, stattdessen noch einmal „Heute Nacht“ gespielt. Das wäre dann auch mein einziger Kritikpunkt an diesem ansonsten durchgehend erhabenen Auftritt: So viel Spaß die Songauswahl auch gemacht hat, so bestand sie doch auch zu einem nicht unbeträchtlichen Anteil aus Coverversionen bzw. Neuinterpretationen fremder Stücke – obwohl man nun wirklich über eine Vielzahl spielenswerter eigener Songs verfügt. Von mir aus kann gern der eine oder andere ureigene DÖDELHAIE-Song zurück ins Set – vielleicht beim nächsten Mal, denn ich gehe doch davon aus, dass man jetzt, da der Bann gebrochen ist, einmal jährlich die Hansestadt an der Elbe beehren wird, oder?

Nach einem Klönschnack mit der Band im Anschluss endete dieser grandios fischige, vielen Erinnerungen an mehr oder weniger selige alte Zeiten weckende Abend, der so viel Laune gemacht hat, dass er mich unsere Absage fast vergessen ließ. Seufz…

Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/20-02-201 ... asimatrix/
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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

KING KHAN AND THE SHRINES, 5.3.2016, Kioto Lagerhaus
Vorprogramm Tracey Bryant

Im sich im Füllen befindlichen Saal des Lagerhauses spielte schon die Vorgruppe Tracy Bryant, es war erst halb acht. Ein wenig unglücklich für diese. Aber sie schienen die meisten zum zuhören zu bringen, der Lautstärkepegel ist ansonsten in einer solchen Situation meist von vielem Gequatsche begleitet. Nun, es war für King Khan ein ungewöhnliches Vorspiel, Tracey ??? befanden sich knietief im Gitarren-Wave der 80er. Viel mittlere Cure, Bauhaus, Siouxsie, Echo and the Bunnymen klangen da an. Ich finde ja so was schön (heute heißt das ja Shoegaze), nur leider mochte ich den Gesang nicht, so dass ich immer mal wieder den Raum verliess, zum reden rauchen usw. Den letzten Song bekam ich dann wieder mit und der war dann auch hübsch.
Dann King Khan. Mit einer großen Truppe auf der nun klein wirkenden Bühne. Schlagzeug, Gitarre, Bass, E-Orgel und drei Bläser (Trompete, Saxophon und so ein Riesen-Saxophon). Und die machten von Anfang an ordentlich Druck (und es war ordentlich bis sehr sehr laut). Dann Auftritt King Khan: im goldenen Glitteroberteil und mit einer Riesen-Federkrone. Die Musik ist ja so 60s-Soul-Garage. Musikalisch machen die Jungs das sehr sauber und dreckig zu gleich. Und vielfältig, da gibt es funkiges wie früher James Brown, Ballade, ein punky Song, aber meist Soul zum mithüpfen. Da wurde sich auch viel bewegt. King Khan, dessen Stimme sich eher an rauere Vertreter seiner Zunft orientiert (das erinnert eher an die Crypt-Sampler zu dem Thema als an K-Tel Ariola Sampler mit den großen Hits) gibt alles, singt röhrt schmachtet animiert das Publikum! Spaß, herrlich. Und sogar mit guten politischen Botschaften und die auch noch mit Augenzwinkern! Beim Zugabenblock erfreut er uns mit seinem nackten Oberkörper und einer Afro-Perücke. Und der Energielevel bleibt sehr weit oben.
Tolle Show vor vollem Haus!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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buxtebrawler
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

26.02.2016, Island, Hamburg:
BOLANOW BRAWL


Weil Bolanow-Brawler Stulle all sein Geld versoffen, verhurt und den Rest verprasst hatte, war nichts mehr für den 40. Geburtstag seines Bruders und seiner Schwägerin übrig. Noch unter dem Eindruck unseres Privat-Gigs in Rostock stehend, kam er auf die Idee, ihnen einfach einen solchen zu schenken. Gesagt, getan, Equipment eingepackt und das „Island“ in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs aufgesucht, um alles aufzubauen und sich die ersten Freigetränke einzuverleiben. Das Island ist für gewöhnlich ‘ne schummrige Disse ohne Punkrock-Faktor, hat aber den Vorteil, ordentlich Krach machen zu können, ohne dass es irgendwelche nervigen Nachbarn gäbe – und den Nachteil, dass es über eine Liveakustik verfügt, die uns mit ihrem arschlauten Hall vor Herausforderungen stellte. Mit Jazzbesen statt den normalen Klöppeln die Drums zu bedienen, fiel soundtechnisch jedenfalls flach. Letztlich nahmen wir die Gegebenheiten mehr oder weniger in Kauf, mussten uns einige Stunden lang gedulden und zockten dann hörbar ungeprobt (Drummer Raoul war gerade erst aus Malle zurückgekommen) ein gekürztes Set. Ergebnis: Die Spreu trennte sich vom Weizen, einige verließen die Räumlichkeiten, andere hielten tapfer durch und ein paar tanzten sogar oder gaben über Höflichkeitsapplaus hinausgehende Begeisterungslaute von sich. War ok, aber auch nicht sonderlich spektakulär – und darüber, welchen Aufwand man für ‘ne gute halbe Stunde Livemucke vor größtenteils genrefremdem Publikum betrieben hat, denkt man besser nicht nach. Die Freigetränke rissen’s raus und mit MICHAEL JACKSON oder DEPECHE MODE hatte der Elektro-DJ, der die restliche Nacht die Beschallung übernahm, sogar einige lichte Momente – bevor es mich endgültig zurück in eine Punk-Spelunke trieb. Dennoch ‘ne interessante Erfahrung und danke an Stulles lockere Familie sowie diejenigen, die ehrliches Interesse zeigten und sichtlich ihren Spaß hatten!

Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/26-02-201 ... now-brawl/

05.03.2016, Menschenzoo, Hamburg:
DIE SHITLERS + BEI BEDARF


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In rekordverdächtiger Kürze: Anscheinend Schlusspunkt der gemeinsamen Tour, BEI BEDARF zockten wohl so was wie bedeutungsschwangeren Polit-Punk in deutscher Sprache mit etwas nöligem Gesang und fitten Musikern; der Lead-Gitarrist machte jedenfalls den Eindruck, als würde er gern mehr Soli spielen, als er darf. Gecovert wurde irgendwas vonne TERRORGRUPPE. Ich fand‘s auf Dauer aber weniger spannend und widmete mich mehr dem Gesabbel im hinteren Teil des Zoos. DIE SHITLERS haben Hamburg inzwischen anscheinend zur zweiten Heimat erklärt und spielen alle paar Wochen hier. Diesmal griffen folgende Optionen: Die Band in Triogröße, Martin war anwesend und spielte Bass. Also eigentlich alles wie immer, nur eben wieder etwas schäbbiger als zuletzt und mit extraviel Gesabbel. Vor amtlicher Kulisse war sich die Band mit dem Lacoste-Endorsement nur für wenig zu schade und brachte mich glaube ich irgendwann dazu, mit Bier herumzuspritzen. Außerdem feierte ich das endlich einmal wieder in angebrachter Frequenz vollzogene TURBOSTAAT-Bashing hart. Schlimm: Fast alle anderen Bolanow-Brawler waren ebenfalls zugegen und verhinderten, dass ich mich voll aufs Konzert konzentrieren konnte.

Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/05-03-201 ... ei-bedarf/

11.03.2016: Menschenzoo, Hamburg:
SELFISH HATE + FIRM HAND


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Eigentlich sollte ich an diesem Abend mit DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS auf der Bambi-Galore-Bühne stehen, doch die noch immer akute Verletzung/Erkrankung unseres Drummers verhinderte dies. Als man mir anbot, den „DJ“ im Menschenzoo an diesem ersten von zwei aufeinanderfolgenden Hardcore-Abenden zu machen, hab‘ ich daher zugesagt und konnte mir so auch Hamburgs aktuelle Oldschool-HC-Hoffnung FIRM HAND endlich mal wieder ansehen und -hören. Die sind mit ihrem schnörkellosen Upperspeed-Sound richtig tight geworden und strahlen auf der Bühne mittlerweile zu Recht ein Selbstbewusstsein aus, das ihnen gut steht. Der Shouter tobt in der Menge und zwei Gitarren sorgen dafür, dass erst gar keine Lücke im Sound entsteht. Gecovert wurde irgendwas von SLAPSHOT, mit denen ich nun wiederum nie so richtig warm geworden bin und ich glaube, von THIS BELIEF war auch etwas dabei. Norman an den Reglern regelte einen gewohnt knackigen Sound, das war alles in allem ‘ne wirklich runde Sache. Einer von beiden Klampfern ist übrigens Tim H., der im unmittelbaren Anschluss an den Gig mit einer Junggesellenabschiedsparty im El Brujito überrascht wurde, was einer der Gründe dafür war, weshalb sich die Reihen im zuvor proppevollen Zoo nun etwas lichteten.

SELFISH HATE aus dem südlichen Freiburg hatten ihren eigenen Soundmann dabei, korrekte Ansagen und vermutlich ebensolche Textinhalte und kamen menschlich sympathisch rüber, aber der Sound… das war dann leider nix so recht für mich: Permanentes Dicke-Eier-Gebrülle, dazu ein Bassdrum-Sound, unter dem die Gitarren untergingen. Wie schon bei FIRM HAND feierten das aber doch einige vor der Bühne kräftig mit einigem Körpereinsatz ab und die Zugabe „Fight For Your Right To Party“ hat dann auch tatsächlich Spaß gemacht – mir ebenso wie dem gemischten Publikum. Angefixt durch die Gigs hab‘ ich dann längere Zeit einfach mal Hardcore-lastiger als sonst aufgelegt und noch bis in die frühen Morgenstunden das Gehege beschallt, bevor’s nach ‘ ner Absacker-Pizza in die Koje ging, denn am Abend stand die nächste Party auf dem Programm – aber dazu später mehr…

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http://www.pissedandproud.org/11-03-201 ... firm-hand/
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von McBrewer »

Die kleine Konzertreihe...

Erik Cohen, 17.03.2016@Factory/Magdeburg (oder auch Machdeburch)

Das erste Solokonzert des Smoke Blow-Sängers Jack Letten in Magdeburg wurde von mir schon lange entgegen gefiebert. Die beiden zugehörigen, deutschsprachigen Platten empfinde ich zur Zeit als sehr wohltuend in meinen Ohren. Dementsprechend früh hatte ich mir schon Karten dafür gesichert, in der unscheinbaren Voraussicht, das dieses Konzert (ähnlich der SMOKE BLOW Auftritte) schnell ausverkauft sein sollte. Was sich aber letztendlich als mehr Wunsch herausstellte, den gerade mal eine Handvoll Leute versammelten sich gegen 20 Uhr vor der kleinen Nebenbühne in der Factory. und sorgten so auf der gerade laufenden Tour für einen negativ Besucher Rekord, sehr sehr schade, der tollen Performance tat das natürlich keinen Abbruch. Und so wurde von den vier Vollblutmusikern (darunter auch Smoke Blow-Bassist Greif Hellhammer) "Chrom", "Kapitän", "Kosmonaut" und auch aktuelle Titel wie "Deine Dämonen", "Neues Blut" und natürlich "Hier ist nicht Hollywood" im 80iger-Düster-Pop-Rock in den kalten Konzertraum geschleudert. Dazu gab es auch noch mit "Goldener Reiter" eine feine, düstere NDW Verbeugung. Nach gut 70min. waren dann auch so ziemlich alle Titel der beiden erhältlich Platten gespielt bzw. gesungen & der Sonnenbebrillte Künstler verließ nach zwei Zugaben artig die Bühne. Nur hoffe ich, das sich bei seinem nächsten Besuch in der Anhaltinischen Landeshauptstadt ein paar mehr Menschen dort einfinden werden, sonst wird Sachsen-Anhalt nach dem politischen Desaster auch ein kulturelles Ödland :|

PETER PAN SPEEDROCK, 18.03.2016@Groove Station/Dresden

Es blieb nicht viel Zeit um meine Ohren zu schonen, am nächsten Tag ging es gleich 300km Ostwärts nach Sachsen (umgangssprachlich auch "Dunkeldeutschland"), hatte mich schon mit unserem purschi auf eine kurzes Bier verabredet, was ich mir auch sehr schmecken ließ :prost: aber unserer Treffen dauerte nur kurz, schon machten wir uns auf den Weg in die "Bunte Republik Neustadt", das alternative & aufgeschlossene Zentrum in der PeGiDa-Hochburg. Dort lud die gemütliche GrooveStation zur Abschiedstour der Niederländischen Speedrockers um Peter Pan . Die Location war sehr gut besucht & es waren gottseidank nur wenige Hippster Spacken auszumachen & so konnte man sich auf einen gemütlichen Konzertabend freuen. Dementsprechend wurde vor der Bühne ordentlich "getanzt" und die Speedrockers lieferten dazu den passenden Soundtrack aus 20 Jahre Bandgeschichte. Und so wurde Dresden an dem Abend zur "Rockcity". "Big Toy" und "Go Satan Go!" wurden dementsprechend abgefeiert und zum obligatorischen "We Want Blood!" flossen dann neben Bier & Schweiss dann auch ein paar klitzeklitschko Tränen auf das bevorstehende Band-Aus :cry:
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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

17. März 2016, Römer, Bremen
DEFEKT DEFEKT und THE TRASH TEMPLARS
Das alteingesessene Römer, eine kleine Disco, Ziel vieler Ausflugsfahrten meines jugendlichen Nachtlebens und drüber hinaus, lud ein: Defekt Defekt, die ich hier ja schon häufiger über den grünen Klee lobte und als Vorgruppe die jungen Trash Templars aus Bielefeld.
Erst einmal erstaunt: Das Römer hatte ja einen Besitzerwechsel hinter sich, die ehemalige ganz in schwarz gehaltenen Räume sind im vorderen Teil vom Dunklen befreit und weitere Schichten darunter freigelegt, halt nackte Wände und zum Teil Fliesen und so Sprüche wie man sie aus Landhaus-Schenken kennt, die vom fröhlichen Alkoholgenuss und Tabakkonsum künden. Da fiel mir auf, dass ich nix über die Geschichte des Schuppens weiß. Mal nachholen.
Da es insgesamt wie Berlin 1991 aussah, hatte ich einen doppelten Nostalgie-Anfall. Dazu kamen noch 50% des gut gefüllten Römers, so alte Leute wie ich (und die Hauptband). Oder, wie der Bassist Tim meinte: Alles Eisen Stammpublikum (Exkurs: Tim steht ab und an im Eisen am Tresen, Andreas, Gitarre, legt da gern mal auf, und Benno, Schlagzeug gehört die Kneipe). Nun, nach etwas längerem Hi und Hallo fing die Vorgruppe an. TRASH TEMPLARS. Aus Bielefeld. Sehr schön der Auftritt: In selbstgebastelten Templer-Kostümen, weißer Umhang mit aufgedrucktem T (das an Telekom erinnerte), rotem Bauchband mit der Aufschrift TRASH und aus Blecheimern gebastelten Helmen, die sie allerdings nach und nach ablegten. Sehr hübsch und stilecht. Musikalisch standen sie mit beiden Beinen im 60s Garagen Punk, aber eher durch die aktuelle 90er Brille gesehen. Das erinnerte hie und da an Mudhoney und wer das Label Estrus kennt, weiß, wohin die Fahrt ging. Sogar White Stripes klangen durch, aber die bedienen sich ja aus den gleichen Quellen.
Das machte mir und dem Publikum Spaß, der Sänger war extrem charmant und redete auch mal gern (und ein bisschen viel, was den allgemeinen Zeitplan ein wenig drückte), der Bassist sah sehr jung aus und spielte coole Läufe ohne hinzugucken. Sie gaben auch ein paar Zugaben und hörten mit einem Cover von Teenage Kicks auf. Die 7“ nahm ich dann mit.
Dann DD. Und sie spielten ein unglaubliches, druckvolles Set. Seit den letzten Konzerten kein neuer Song, so gut wie keine Pause, nur um mal ein Schluck zu trinken oder die Bassdrum zu richten, selbst der Gitarren-Bass-Wechsel von Andreas und Tim lief sehr schnell (im Sound) über die Bühne. Der Druck blies ein geradezu weg. Inzwischen halte ich Tim ja für den eindrucksvollsten Bassisten, der gerade über den Bühnen fegt (der ist wohl auch als Studiobassist unterwegs), die abgefahrenen Ideen für seine Läufe, der Sound (klassischer Postpunkbassound: Simon Gallup, Stranglers, frühe NMA mal so als Richtung), Andreas in guter Spiellaune und seinem guten Gefühl für Melodie und Timing. Am meisten ballerte diesmal fast das Instrumental rein. Benno arbeitete richtig, war schnell und genau. Vielleicht weil er sauer war, wie er später berichtete: Konzerte müssen im Römer bis 11 durch sein und so wurde es eine punktgenaue Landung inklusiver 2 Zusatzsongs ohne das allgemeine Zugabegebrülle (da aber eh der Backstage auch weg ist, würden die Herren Musiker nur auf der Bühne rumstehen)
Falls die mal in eurer Stadt sind und ihr irgendeinen Hang zu Postpunk der druckvolleren Art und 60s habt, HINGEHEN.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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buxtebrawler
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

12.03.2016, Monkeys Music Club, Hamburg:
Ein Jahr Monkeys mit ARTHUR & THE SPOONERS + DIE JOHNNY BELINDA SHOW + CASHBAR CLUB


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Kinder, wie die Zeit vergeht! Ein Jahr ist der sympathische, Hamburgs subkulturell ausgerichtete Musikszene bereichernde Monkeys Music Club jetzt schon jung und hatte damit allen Anlass, es mit einer zünftigen Feier kräftig krachen zu lassen! So geschehen am 12. März, als man sich zwei Bands und einen Überraschungs-Act lud, den Gästen lediglich ‘nen Fünfer abknöpfte und zudem eine Menge cooler Preise unter ihnen verloste. Los ging’s mit den fälschlicherweise als THE-CLASH-Coverband angekündigten Düsseldorfern CASHBAR CLUB, die tatsächlich coverten, jedoch nur zwei, drei Stücke meiner erklärten Lieblings-UK-Punkband, dafür neben viel weiterem ’77-Gelöt aber auch THE GASLIGHT ANTHEMs Song über CLASH-Frontmann Joe Strummer und quasi die CLASH-Version des Reggae-Oldies „Police & Thieves“, auch an RANCIDs „Time Bomb“ meine ich mich zu erinnern. Die UK-Oi!-Sparte wurde ebenfalls berücksichtigt und ein paar wenige eigene Stücke hatten sich auch dazugesellt. Als Anheizer für die Party war das ‘ne runde Sache, die älteren Herren waren musikalisch auch zweifelsohne versiert, gerade einen CLASH-Klassiker wie „Safe European Home“ hätte ich mir aber dann doch etwas intensiver und dreckiger gewünscht.

Unter DIE JOHNNY BELINDA SHOW konnten sich wohl die wenigsten etwas vorstellen. Johnny im Rüschenhemd und sein Kompagnon coverten sich durch ein humoristisches Ska-, Schlager- und Country-Set zu Musik vom Band, fingen mit Schluckauf-Lauten an, gaben einen Bluebeat zum Besten und hielten sinnbefreit Schilder mit entsprechender Aufschrift hoch, übten sich in ironischen Liebesliedern und endeten irgendwann bei „Country Roads“ in einer auf Johnnys Heimat Lübeck textlich umgemünzten Version. Klasse Humor, witzig und kurzweilig . Den beiden wurde dann auch die ehrenvolle Aufgabe zuteil, dem Monkeys-Team hochoffiziell zu gratulieren und im Anschluss an die Performance die Verlosung zu moderieren, bei der manch hochprozentige Buddel den Besitzer wechselte und die ihren Höhepunkt im Hauptgewinn fand, dem goldenen Ticket, das ein Jahr lang freien Eintritt zu allen Monkeys-Veranstaltungen gewährt. Na dann Prost und herzlichen Glückwunsch!

Die Berliner ARTHUR & THE SPOONERS waren dann der Haupt-Act. Im – bis auf den Sänger – Paketboten-Outfit coverte man sich vornehmlich im Offbeat inkl. Orgel/Keyboard durch die Oi!- und (Street-)Punk-Historie und streute anscheinend auch immer mal wieder eigene Stücke ein. „The Ballad Of Jimmy & Johnny“ von RANCID, „New England“, „G.L.C.“, 4-SKINS‘ „A.C.A.B.“ als langsame Ska-/Reggae-Nummer, THE CLASHs „Guns of Brixton“, „Saturdays Heroes“ und „Hooligans Heaven“, sogar Bruce Springsteens „I’m Going Down“ und – wie zuvor schon CASHBAR CLUB – noch mal „We’re Coming Back“ etc. pp. Manch Klassiker gewann durch diese Art eine interessante neue Note, bei anderen klang’s etwas bemüht auf Party getrimmt, insgesamt aber natürlich durchweg tanzbar, so dass sich vor der Bühne auch fleißig bewegt wurde. Ging gut uns Bein, der Gig und war die passende Beschallung für diese Geburtstagsparty, auf die sich quasi alle einigen konnten. Nur an „Gotta Go“ hätte man sich nicht unbedingt vergreifen müssen – ich kann’s echt nicht mehr hören. Die Band war hochmotiviert und mit viel Spielfreude dabei (und ließ sich immer mal wieder von ihrem Sänger anbaggern), der Sound war über jeden Zweifel erhaben und so wurde auch dieser Gig zu ‘ner vergnüglichen, kurzweiligen Schose.

Zwischendurch verteilten die Club-Betreiber immer wieder Gratis-Mexikaner und-Pfeffis und als der letzte Akkord verklungen war, lud der Pub-Bereich noch zu zwei, drei Bierchen in geselliger Runde, bis die Vernunft siegte und ich den Ort des Geschehens verließ. Danke an die three Monkeys & Co. für bereits im ersten Jahr viele grandiose Konzertabende im Allgemeinen sowie diese feine Sause im Speziellen und auch von mir an dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Glückwunsch zu einem Jahr verdammt guter Arbeit!

Auf die nächsten Jahre und PROST!

Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/12-03-201 ... hbar-club/
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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