Maulwurfs Hör-Bar

Moderator: jogiwan

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Re: Maulwurfs Hör-Bar

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Fred Astaire
They can't take these away from me

LP-Sampler - 1976

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Einer meine großen persönlichen Stars: Fred Astaire. Den habe ich als Jugendlicher schon gemocht, und heute bin ich immer noch begeistert von ihm. Ein überaus sympathischer Mann, guter Sänger, natürlich ein herausragender Tänzer, und immerhin hätte ich damals auch gerne Steptanz gelernt, so sehr hat Astaire mich beeinflusst.
Auf diesem Sampler sind einige seiner größten Hits, vorwiegend aus den 30er- und den 50er-Jahren. Als Komponisten treten Leute wie Cole Porter oder die Gershwin-Brüder in Erscheinung, und irgendwie ist das Album ein reines Fest für alle, die alte Musikfilme mögen. Auch wenn die Lieder an sich vielleicht nicht immer einen Ohrgasmus erzeugen, Fred Astaire bringt das Stück immer in einen sicheren Hafen. Ein Album für romantische Abende und Zurückgebliebene wie mich ...


Fred Astaire - I wanna be a dancin' man
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Ataraxia
Simphonia sine nomine

CD - 1994

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Wenn es im Mittelalter schon Schlagzeugcomputer gegeben hätte ... Eigentlich klingt das italienische Projekt Ataraxia wie ein Mysterienspiel aus dem Spätmittelalter, aber halt auf eine ganz eigene Art. Die Streicher kommen überwältigend und voll aus dem Synthesizer, die Elektro-Drums geben den vertrackten Rhythmus vor, und über allem thront mit vielen Overdubs versehen IHRE Stimme: Was Francesca Nicoli da so singt und schreit und juchzt und stöhnt ist ziemlich einzigartig, kann aber auch mal ganz schön nerven. Es ist schwer zu beschreiben was hier passiert. Am Besten selber mal anhören. Und dabei sehr offen sein für alles mögliche ...


Ataraxia - Marcia cerimonale
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Atomic Rooster
Death walks behind you

LP - 1970 - Reissue 1990

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Der Tonarm senkt sich, und man fühlt sich magisch zurückversetzt in ein unaufgeräumtes und verräuchertes dunkles Zimmer. Die Haare kitzeln an der Nasenspitze, Geruch von Gras zieht durch die Luft, und wer das halbnackte Mädchen auf dem Sofa ist weiß irgendwie niemand ... Sehr sehr typische Früh-70er-Rock-Mucke. Wer sowas mag wird begeistert sein, wer mit sowas nichts anfangen kann wendet sich mit Grausen ab. Ich bin durch einen Auftritt im Beat Club draufgekommen, wo die Single Tomorrow night vorgestellt wurde. Ich bilde mir ein, dass da noch Carl Palmer von der Urbesetzung an der Schießbude saß (ja, der Carl Palmer, und Sid spitzt gerade die Ohren), auf dem Album aber ist Carl Palmer schon nicht mehr dabei. Aber vielleicht bilde ich mir das mit dem Beat Club ja auch nur ein ...

So oder so: Wer diese Art Rockmusik mag kann hier durchaus einen kleinen Schatz heben.


Atomic Rooster - 7 streets
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Intermission: One step beyond ...

Aghast Manor
Penetrate

CD - 2013

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Musik, die einen bei der Gurgel packt. Mit eiskalten Händen. Und die einem den Tod ins Gesicht spuckt. Vielleicht nicht mehr ganz so zwingend und gruselig wie beim Vorgängeralbum Gaslights, aber immer noch verdammt finster und verdammt gruselig, um nicht zu sagen böse. Was ist eigentlich die Steigerung von Dark Ambient? Finster Abgrund? -> AGHAST MANOR


Aghast Manor - Asylum '45 (The end)
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Atrocity
Werk 80 (Festival Edition)

CD - 1998

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Das vergangene Wochenende saß ich so etwa 11 Stunden auf dem Rücksitz in einem Auto. Und fast die gesamten 11 Stunden lang war SRF3 eingestellt, bis es der Beifahrerin irgendwann gelangt hat und sie einen Sender namens RTR-SRG eingestellt hat. Die gesamten 11 Stunden über lief nur und ausnahmslos Scheiße! Dümmlicher Pop, idiotische Negerverzählmusik, nochmal doppelt so schwachsinniger Pop, hirnzerfressender Teenielärm für Menschen mit dem musikalischen Aufnahmevermögen eines Tischtennisballs (womit ich hier ausdrücklich betonen möchte, dass ich keinen Tischtennisball beleidigen möchte). 11 Stunden Radio"musik", das grenzt an Körperverletzung! Farfalla schrieb in einem anderen Thread, dass ABBA so schlecht sein. Farfalla, glaub mir, ABBA waren verdammt gut. Die haben damals gute Melodien und richtig schöne Harmonien zu etwas zusammengepackt, was auch 40 Jahre später immer noch begeistern kann. Im Gegensatz zu diesem Sondermüll von heute ...

Warum schreibe ich das alles? Weil mir heute nach Ohrenwäsche war. Und das nächste Album in der Liste genau das richtige dafür war! ATROCITY covern die alten Gassenhauer der 80er, und geben den Stücken teilweise genau das, was ihnen damals manchmal gefehlt hat. Für meinen persönlichen Geschmack fehlen vielleicht ein paar Growls, aber das ist wahrscheinlich Tagesform. Auf jeden Fall grenzt das Ganze an musikalische Perfektion, und wenn bei The great commandment gegen Ende die Doppel-Bass einsetzt, dann werden Ohren und Hirn von dem Gesülze der letzten zwei Tage endlich befreit.


Atrocity - The great commandment
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FarfallaInsanguinata
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Du Armer! :troest:
Seit es den britischen Soldatensender BFBS nicht mehr gibt, verzichte ich beim Autofahren konsequent auf Radiountermalung! Da das Kassettenteil meines dreißigjährigen japanischen Oldtimers leider leiert, lausche ich schlicht dem Motorengeräusch von sagenhaften 52PS. Ein deutlich höherer Genuss als das durchschnittliche Musikprogramm im Radio.
In den seltenen Fällen des Beifahrens hat mich der Lenker im Voraus von seiner geschmacklichen Zuverlässigkeit zu überzeugen. :wink:

P.S. Werk 80 wurde völlig zurecht zum Klassiker!
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Maulwurf
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Beitrag von Maulwurf »

Attori a mano armata
Verschiedene Interpreten

CD-Sampler - 2007

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R-1000328-1182589333.jpg (32.63 KiB) 121 mal betrachtet

Eine CD in einer schmucken Verpackung im Taschenbuchformat, ein kleiner Begleittext in italienisch und englisch, und jede Menge Fotobuste, Plakate und Aushangfotos, sortiert nach Schauspielern, sowie die Cover der Soundtracks zum Anschauen und Lust auf Film bekommen. Als Mucke dazu Tracks aus italienischen Polizeifilmen, die oft gar nicht so richtig bekannt sind und von denen einige in Deutschland nicht einmal gelaufen sind. Die Musik zu SUPER BITCH zum Beispiel habe ich sofort wiedererkannt, trotz einmaliger Sichtung im Jahre anno Schnee. Und Sachen wie SUMMERTIME-KILLER oder THE CLIMBER werde einem auf den gängigen Samplern auch nicht unbedingt hinterhergeworfen. Die Mischung aus funkig und rockig ist ausgewogen, und der Preis für den frechsten und gleichzeitig sympathischten Klau geht an Alessandro Alessandroni für seinen Track zu BLUT EINES BULLEN. Insgesamt eine schwere Empfehlung meinerseits!


Alessandro Alessandroni - Sangue di sbirro
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Autumn Tears
Winter and the broken angel - Love poems for dying children act III

LP - 2000

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Neoklassik wird in der Wikipedia wie folgt beschrieben: Die Neoklassik schöpft stilistisch aus mehreren Epochen der Musik, oft in Zusammenspiel mit weiblichem, opernhaftem Gesang (Sopran, Mezzosopran), seltener Madrigal. Inspiriert durch verschiedene Stilmittel und Komponisten der Romantik, der Alten Musik oder der Neuen Musik, handelt es sich bei den Musikstücken überwiegend um elektronisch generierte oder semi-akustische Eigenkompositionen, nur selten wird dabei überliefertes Material neu interpretiert. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dark_Wave#Neoklassik).

Passt ziemlich gut zu AUTUMN TEARS - Weiblicher opernhafter Gesang, elektronisch generierte Eigenkomposition die sich stilistisch aus mehreren Epochen der Musik speist. Was AUTUMN TEARS allerdings von anderen Vertretern dieser Musikrichtung wie DIE VERBANNTEN KINDER EVAS oder DARGAARD unterscheidet ist das fehlende Gespür für schöne Melodien. Die Stücke werden, so scheint es, heruntergeklimpert, der Gesang ist oft an der Grenze zum Nervigsein, und es kommt einfach keine rechte Stimmung auf. Weder düster, noch erhaben, noch irgendwas. In manchen Momenten kann man das Konzept hinter der Musik erahnen, aber es fehlt nach meinem Dafürhalten einfach ein kluger Kopf, der aus den Tönen Melodien und sogar Gefühle zaubert. Nichts, was man sich öfters anhören möchte ...


Autumn Tears - The widowtree
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Awake the machines (On the line vol. 2)
Verschiedene Interpreten

Doppel-CD-Sampler - 1997

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Hat ein wenig gedauert bis es weitergeht, aber fast 150 Minuten Musik, auf die man zur Zeit eigentlich keine Lust hat, wollen halt erstmal in Angriff genommen werden. AWAKE THE MACHINES VOL. 2 bietet einen weitreichenden Rundumschlag über alle mäglichen Spielarten der (tanzbaren) Electro-Mucke. Von Trance-artigem bis zu EBM, von von feinen dunklen Arrangements bis zu Electro-Punk, von krach-schepper bis zum Abtauchen in düsteren Sphären ist für fast jeden was dabei. Was alle Stücke auszeichnet ist der Umstand, dass die in einem Club, auch hintereinander gespielt, wahrscheinlich ziemlich gut reinhauen, auf dem heimischen Sofa in Zimmerlautstärke wird da oft ein wenig der Drive rausgenommen. Aber wer sich für die Gangarten elektronischer Tanzmusik interessiert, der dürfte hier kaum vorbeikommen.


Spahn Ranch - Laurels



Chaingun Operate - Monuments of flesh
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Awake the machines vol. 3
Verschiedene Interpreten

CD-Sampler - 2001

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War Vol. 2 noch ein Überblick über das weite Feld elektronischer Musik, zieht mit Vol. 3 der Trend zum EBM ein. Zwar wird immer noch an die Ränder geschielt, Future Pop oder Industrial sind hier keine Fremdworte, und auch Kirlian Camera dürfen mal vorbeischauen, aber der Schwerpunkt liegt ganz klar bei der düsteren und härteren Gangart. Aber was will man auch erwarten, wenn Chris Pohl gleich mit dreien seiner Projekte vertreten ist (Blutengel, Terminal Choice, Tumor). Im Gegensatz zum offensichtlichen Liebhaber-Projekt Vol. 2 mit schönen Linernotes und großem Spektrum steht hier offensichtlich mehr der Konsument gängiger Tanztempel im Fokus, wobei der auf dem Cover aufgedruckte Listenpreis von 9,99 DM dann doch wieder für den Fanservice spricht.
Mir persönlich hat es gefallen, die alte Musik mal wieder zu hören. Vol. 3 lief bei mir lange Zeit auf Rotation, von daher war die CD ein feiner Trip in die Vergangenheit ...


Accessory - Livehammer (TNT version)
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Jack Grimaldi
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