Andrea lässt sich scheiden - Josef Hader (2024)

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jogiwan
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Andrea lässt sich scheiden - Josef Hader (2024)

Beitrag von jogiwan »

Andrea lässt sich scheiden

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Originaltitel: Andrea lässt sich scheiden

Herstellungsland: Österreich / 2024

Regie: Josef Hader

Darsteller:innen: Birgit Minichmayr, Josef Hader, Thomas Schubert, Thomas Stipsits, Robert Stadlober, Margarete Tiesel

Story:

Andrea ist Polizistin in der niederösterreichischen Provinz, will sich von ihrem Ehemann Andy scheiden lassen und danach in der Landeshauptstadt einen neuen Job als Ermittlerin antreten. Bei der Geburtstagsfeier ihres Kollegen kommt es zum Aufeinandertreffen mit ihrem Mann, der betrunken eine Aussprache verlangt. Die Dinge eskalieren und während Andy betrunken nach Hause torkelt, bleibt Andrea noch etwas auf der Feier. Auf der Fahrt nach Hause ist Andrea durch ein Telefonat abgelenkt und überfährt Andy, der tot auf der Straße liegt. Im Schock begeht sie Fahrerflucht und wartet daheim auf das Eintreffen ihrer Kollegen. Das geschieht auch wenig später, doch zu ihrer Überraschung hat bereits ein anderer den tödlichen Unfall auf seine Kappe genommen…
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jogiwan
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Re: Andrea lässt sich scheiden - Josef Hader (2024)

Beitrag von jogiwan »

In seiner zweiten Regie-Arbeit widmet sich Josef Hader Figuren am Lande und bietet einen ungeschönten, mal witzigen, mal traurigen Blick weit hinein in das Seelenleben der niederösterreichischen Bevölkerung. Andrea ist Polizistin in Hollabrunn, lebt mit ihrem sturen Vater in einem Haus bzw. in Scheidung und steht doch kurz vor dem Absprung, als ein Autounfall alles verändert. Dabei bleibt der Film aber wie die Figur der Polizistin seltsam distanziert und ist mehr Drama als Komödie, wobei hier die Lacher eher aus der Situationskomik der Figuren entsteht, die hier niemals bloßgestellt werden. Irgendwie geht es um Themen wie Schuld, oder auch Verantwortung und dem Wunsch aus der Welt in der man sich irgendwann wiederfindet, auszubrechen. Ganz klar ist mir aber nicht, was mir Josef Hader mit seinem Film sagen möchte, der sich irgendwie prompt zwischen alle Stühle setzt und wie ein melancholischer und unaufgeregter Gegenentwurf zu den hierzulande sehr beliebten Landkrimis wirkt. Skurrile Momente und Begegnungen samt regionaler Eigenheiten treffen auf kautzige Figuren, großartige Schauspielkunst und sommerlich vergilbte Settings und ergeben insgesamt einen interessanten Streifen, der aber doch auch ein Stück weit unbefriedigend bleibt. Zumindest für mich kann sich „Andrea lässt sich scheiden“ nicht dem Eindruck verwehren, dass etwas fehlt bzw. das Ende des Films nicht das Ende der Geschichte der beiden Figuren ist.
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