Die Mitesser - Staffel 1
Moderator: jogiwan
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Die Mitesser - Staffel 1
Land: Österreich
Jahr: 2012
Regie: Jimmy Brainless, Marvin Farag
Idee und Drehbuch: Jimmy Brainless, Marvin Farag, Dana Kindl
Darsteller: Bianca Rüf, Florian Moses Bayer, Gerald Pribek, Julia Prock-Schauer, Milan Stodulka,…
Die Mitesser ist eine Österreichische Amateur-Serie, welche in Form von Web-Episoden ab 1.4.2012 wöchentlich auf Youtube und der serieneigenen Seite (http://www.thebrainlesscompany.com/diemitesser/) ausgestrahlt wird. Sie folgt Pam, Benji, Sam und Stella, welche Stammkunden bei dem Würstelstand des gutmütigen Peter sind und erzählt von deren Problemen, Beziehungen, Abenteuern, kurz ihrem Leben.
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Re: Die Mitesser - Staffel 1
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Handlung:
Während Stella (Julia Prock-Schauer) mit Sams (Gerald Pribek) Hilfe versucht eine Modell-Karriere zu starten, stellt Benji (Florian Moses Bayer) Bemühungen an, zusammen mit Pam (Bianca Rüf) seine Ideen von Mode aus Müll zu verwirklichen…
Kritik:
Nach einem weißen Wörterbucheintrag auf schwarzen Grund, der uns den Titelbegriff näher bringen soll, und der Titeleinblendung, die nach einem Argument zwischen einem Mann und einer Frau erfolgt, merken wir, dass wir versehentlich auf das Youtube-Gesamtvideo von „Pulp Fiction“ geklickt haben, schalten zurück auf die Pilotfolge von „Die Mitesser“ und können endlich die erste Episode, dieser „ersten Österreichischen Sickcom“ genießen! (Sorry, Jimmy, aber den Einstiegsgag musst du mir lassen )
Auch wenn es der bei Tarantino abgekupferte Anfang nicht vermuten lässt (O.K, so wie ich Quentin kenne, hat der ihn auch irgendwo anders her „übernommen“), besticht „Die Mitesser“ vor allem durch ihre Originalität. Das Konzept ist individuell, die Inszenierung einmalig und einige der Charaktere begegnen mir hier auch zum ersten mal. Dies ist jedoch ein zweischneidiges Schwert und bringt sowohl Vor- als auch Nachteile:
Das Größte Plus besteht sicherlich in den Charakteren und ihren Darstellern. Die fünf Hauptfiguren wirken mit all ihren Stärken und Schwächen gleichsam überzeichnet schräg als auch nachvollziehbar menschlich auf uns. Personen wie die kindlich naive aber gutgelaunte Stella oder der philosophierende vor Ideen strotzende Arbeitslose Benji sind übertrieben genug um das perfekte Personal für eine unterhaltend komische Serie zu liefern, man erkennt jedoch hinter ihrem grotesken Handeln die wahren Menschen, die sie parodieren und dadurch werden unsere liebenswerten Hauptfiguren nicht nur spaßig anzusehen sondern durchaus auch gesellschaftskritisch relevant. Zudem sind sie einfach total liebenswerte Persönlichkeiten, die man trotz ihrer Schwächen einfach gern haben muss und mit denen man gern ein paar Mal 20 Minuten verbringt!
Sämtliche Schauspieler scheinen enorme Freude an ihren Parts zu haben und wie ich immer predige greift der Spaß der Darsteller auf das Publikum über. Dies ist auch hier der Fall: Wenn beispielsweise Florian Moses Bayer inbrünstig in einen Müllsack beißt und dabei die Freude am Herumblödeln in den Augen hat, ist es auch für die Zuseher ein Vergnügen sondergleichen ihm dabei zu betrachten.
Die Schwächen der Episode sind in erster Linie in die Schublade „Anfängerfehler“ zu packen. Hier zeigt sich auch der Nachteil an der Originalität mit der die Crew ans Werk gegangen ist. Bei einem Erstlingsprojekt ist es sicher nicht verkehrt sich an erfolgreichen Serien zu orientieren und einige wirkende Kunstgriffe zu übernehmen, um dann, wenn man das Medium beherrscht, seinen eigenen Stil mehr in den Vordergrund zu rücken. So leidet die Pilotfolge der „Mitesser“ leider darunter, dass man sich im visuellen Bereich offenbar nicht genug auskannte, um die Handlung und ihre Personen verständlich genug rüberzubringen. Beispielsweise ist es anfangs ein wenig schwer herauszufinden, um wen es geht, da nicht durch Großaufnahmen der Hauptcharaktere vermittelt wurde, welche Personen von besonderer Relevanz sind. Wie solche Kleinigkeiten richtig ausgedrückt werden, kann man sich ganz leicht bei erfolgreichen Serien abkupfern. Außerdem bin ich zuversichtlich, dass die weiteren Folgen, nachdem wir mit gewisser Verwirrung schon herausgefunden haben wer unsere Protagonisten sind und um was es geht, in dieser Hinsicht wesentlich besser funktionieren werden.
Das Drehbuch selbst ist mit sichtlichem Einfallsreichtum entstanden: Versteckte Gags gibt es wie Sand am Meer und statt einer Handlung bekommen wir gleich einen ganzen Haufen. Hier gibt’s jedoch einen kleinen Wehrmutstropfen. Da es die Pilotfolge ist, haben wir schon Mühe herauszufinden, wer wer ist und in welchen Verhältnis die Protagonisten zueinander stehen und da bietet es uns keine Erleichterung, wenn nebenbei vier verschiedene Handlung anfangen und teilweise wieder enden und das alles in zwanzig Minuten. Es wäre wahrscheinlich zielführender gewesen, sich in dieser Episode auf eine Haupthandlung zu konzentrieren und infolge dieser die Hauptfiguren vorzustellen. In späteren Folgen, nachdem die Frage um die Protagonisten geklärt ist, kann man sich dann mit einem Gewühl von mehr oder weniger ineinandergreifenden Nebenhandlungen herumschlagen. Wenigstens muss gesagt werden, dass es die Handlungen, so knapp erzählt sie auch sein mögen, geschafft haben, mein Interesse zu wecken, so dass ich durchaus gebannt das Geschehen verfolgen konnte und das ist schon mal ein großer Pluspunkt.
Die Gags selbst sind nett ausgedacht, manchmal fehlt nur das richtige Timing um sie auch erfolgreich rüberzubringen (aber das ist wieder ein Anfängerfehler, der sich mit der Zeit geben sollte). Einen Aspekt des Filmes gab es jedoch, der mich durchgehend zum Lachen brachte, der vollkommen perfekt in Szene gesetzt war, und dieser Aspekt ist Gerald Pribek als Sam. Die Charaktere sind wie oben schon erwähnt allesamt liebenswert, einfallsreich und landen den einen oder anderen Lacher, aber Pribeks Performance schafft es ein durchgehendes Grinsen zu erzeugen. Er spielt seine Rolle total übertrieben, dies jedoch auf eine Weise, als würde er sich selber hundertprozentig ernst nehmen, man könnte es als seriöses Overacting bezeichnen. Mit seinen Wutausbrüchen und seiner Todesliste wirkt er wie ein cartoonhafter Schurke, er verhält sich jedoch so als wäre dies das natürlichste auf der Welt und das ist einfach genial witzig.
Außerdem muss, auch wenn ich diesen Umstand bei meiner Benotung außer Acht lasse, den drei für Regie, Produktion und Drehbuch verantwortlichen Personen ein großes Lob ausgesprochen werden, dass sie ihr Traumprojekt mit den minimalistischen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen so erfolgreich durchgeführt haben und ein Endprodukt lieferten, welches, auch wenn sich einige Anfängerfehler zeigen, qualitativ seinen Amateurstatus hier und da vergessen lässt.
Fazit: „Die Mitesser“ zeigt wunderbare skurrile Charaktere und interessante Handlungen, es fehlt allein die Erfahrung um diese auch mit dem richtigen Timing rüberzubringen, wodurch der ganze Spaß dann doch recht verwirrend wird. 6/10
Anmerkung: Da ich allerdings bei den Dreharbeiten geholfen habe, bin ich mir nicht sicher, ob es mir gelungen ist objektiv zu bleiben. Es könnte sein, dass ich die Pilotfolge zu milde bewertet habe, es könnte aber auch sein, dass ich unterbewusst fürchtete sie zu milde zu bewerten, worauf ich zu streng geworden bin. Beides ist durchaus möglich. Daher werde ich nun zurücktreten und auch mal Kritikerkollegen von mir zu Wort kommen lassen, welche ihre Meinung bezüglich der ersten Episode von „Die Mitesser“ direkt unter das Youtube-Video setzten…
Handlung:
Während Stella (Julia Prock-Schauer) mit Sams (Gerald Pribek) Hilfe versucht eine Modell-Karriere zu starten, stellt Benji (Florian Moses Bayer) Bemühungen an, zusammen mit Pam (Bianca Rüf) seine Ideen von Mode aus Müll zu verwirklichen…
Kritik:
Nach einem weißen Wörterbucheintrag auf schwarzen Grund, der uns den Titelbegriff näher bringen soll, und der Titeleinblendung, die nach einem Argument zwischen einem Mann und einer Frau erfolgt, merken wir, dass wir versehentlich auf das Youtube-Gesamtvideo von „Pulp Fiction“ geklickt haben, schalten zurück auf die Pilotfolge von „Die Mitesser“ und können endlich die erste Episode, dieser „ersten Österreichischen Sickcom“ genießen! (Sorry, Jimmy, aber den Einstiegsgag musst du mir lassen )
Auch wenn es der bei Tarantino abgekupferte Anfang nicht vermuten lässt (O.K, so wie ich Quentin kenne, hat der ihn auch irgendwo anders her „übernommen“), besticht „Die Mitesser“ vor allem durch ihre Originalität. Das Konzept ist individuell, die Inszenierung einmalig und einige der Charaktere begegnen mir hier auch zum ersten mal. Dies ist jedoch ein zweischneidiges Schwert und bringt sowohl Vor- als auch Nachteile:
Das Größte Plus besteht sicherlich in den Charakteren und ihren Darstellern. Die fünf Hauptfiguren wirken mit all ihren Stärken und Schwächen gleichsam überzeichnet schräg als auch nachvollziehbar menschlich auf uns. Personen wie die kindlich naive aber gutgelaunte Stella oder der philosophierende vor Ideen strotzende Arbeitslose Benji sind übertrieben genug um das perfekte Personal für eine unterhaltend komische Serie zu liefern, man erkennt jedoch hinter ihrem grotesken Handeln die wahren Menschen, die sie parodieren und dadurch werden unsere liebenswerten Hauptfiguren nicht nur spaßig anzusehen sondern durchaus auch gesellschaftskritisch relevant. Zudem sind sie einfach total liebenswerte Persönlichkeiten, die man trotz ihrer Schwächen einfach gern haben muss und mit denen man gern ein paar Mal 20 Minuten verbringt!
Sämtliche Schauspieler scheinen enorme Freude an ihren Parts zu haben und wie ich immer predige greift der Spaß der Darsteller auf das Publikum über. Dies ist auch hier der Fall: Wenn beispielsweise Florian Moses Bayer inbrünstig in einen Müllsack beißt und dabei die Freude am Herumblödeln in den Augen hat, ist es auch für die Zuseher ein Vergnügen sondergleichen ihm dabei zu betrachten.
Die Schwächen der Episode sind in erster Linie in die Schublade „Anfängerfehler“ zu packen. Hier zeigt sich auch der Nachteil an der Originalität mit der die Crew ans Werk gegangen ist. Bei einem Erstlingsprojekt ist es sicher nicht verkehrt sich an erfolgreichen Serien zu orientieren und einige wirkende Kunstgriffe zu übernehmen, um dann, wenn man das Medium beherrscht, seinen eigenen Stil mehr in den Vordergrund zu rücken. So leidet die Pilotfolge der „Mitesser“ leider darunter, dass man sich im visuellen Bereich offenbar nicht genug auskannte, um die Handlung und ihre Personen verständlich genug rüberzubringen. Beispielsweise ist es anfangs ein wenig schwer herauszufinden, um wen es geht, da nicht durch Großaufnahmen der Hauptcharaktere vermittelt wurde, welche Personen von besonderer Relevanz sind. Wie solche Kleinigkeiten richtig ausgedrückt werden, kann man sich ganz leicht bei erfolgreichen Serien abkupfern. Außerdem bin ich zuversichtlich, dass die weiteren Folgen, nachdem wir mit gewisser Verwirrung schon herausgefunden haben wer unsere Protagonisten sind und um was es geht, in dieser Hinsicht wesentlich besser funktionieren werden.
Das Drehbuch selbst ist mit sichtlichem Einfallsreichtum entstanden: Versteckte Gags gibt es wie Sand am Meer und statt einer Handlung bekommen wir gleich einen ganzen Haufen. Hier gibt’s jedoch einen kleinen Wehrmutstropfen. Da es die Pilotfolge ist, haben wir schon Mühe herauszufinden, wer wer ist und in welchen Verhältnis die Protagonisten zueinander stehen und da bietet es uns keine Erleichterung, wenn nebenbei vier verschiedene Handlung anfangen und teilweise wieder enden und das alles in zwanzig Minuten. Es wäre wahrscheinlich zielführender gewesen, sich in dieser Episode auf eine Haupthandlung zu konzentrieren und infolge dieser die Hauptfiguren vorzustellen. In späteren Folgen, nachdem die Frage um die Protagonisten geklärt ist, kann man sich dann mit einem Gewühl von mehr oder weniger ineinandergreifenden Nebenhandlungen herumschlagen. Wenigstens muss gesagt werden, dass es die Handlungen, so knapp erzählt sie auch sein mögen, geschafft haben, mein Interesse zu wecken, so dass ich durchaus gebannt das Geschehen verfolgen konnte und das ist schon mal ein großer Pluspunkt.
Die Gags selbst sind nett ausgedacht, manchmal fehlt nur das richtige Timing um sie auch erfolgreich rüberzubringen (aber das ist wieder ein Anfängerfehler, der sich mit der Zeit geben sollte). Einen Aspekt des Filmes gab es jedoch, der mich durchgehend zum Lachen brachte, der vollkommen perfekt in Szene gesetzt war, und dieser Aspekt ist Gerald Pribek als Sam. Die Charaktere sind wie oben schon erwähnt allesamt liebenswert, einfallsreich und landen den einen oder anderen Lacher, aber Pribeks Performance schafft es ein durchgehendes Grinsen zu erzeugen. Er spielt seine Rolle total übertrieben, dies jedoch auf eine Weise, als würde er sich selber hundertprozentig ernst nehmen, man könnte es als seriöses Overacting bezeichnen. Mit seinen Wutausbrüchen und seiner Todesliste wirkt er wie ein cartoonhafter Schurke, er verhält sich jedoch so als wäre dies das natürlichste auf der Welt und das ist einfach genial witzig.
Außerdem muss, auch wenn ich diesen Umstand bei meiner Benotung außer Acht lasse, den drei für Regie, Produktion und Drehbuch verantwortlichen Personen ein großes Lob ausgesprochen werden, dass sie ihr Traumprojekt mit den minimalistischen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen so erfolgreich durchgeführt haben und ein Endprodukt lieferten, welches, auch wenn sich einige Anfängerfehler zeigen, qualitativ seinen Amateurstatus hier und da vergessen lässt.
Fazit: „Die Mitesser“ zeigt wunderbare skurrile Charaktere und interessante Handlungen, es fehlt allein die Erfahrung um diese auch mit dem richtigen Timing rüberzubringen, wodurch der ganze Spaß dann doch recht verwirrend wird. 6/10
Anmerkung: Da ich allerdings bei den Dreharbeiten geholfen habe, bin ich mir nicht sicher, ob es mir gelungen ist objektiv zu bleiben. Es könnte sein, dass ich die Pilotfolge zu milde bewertet habe, es könnte aber auch sein, dass ich unterbewusst fürchtete sie zu milde zu bewerten, worauf ich zu streng geworden bin. Beides ist durchaus möglich. Daher werde ich nun zurücktreten und auch mal Kritikerkollegen von mir zu Wort kommen lassen, welche ihre Meinung bezüglich der ersten Episode von „Die Mitesser“ direkt unter das Youtube-Video setzten…
daVbOz hat geschrieben:vom blondi könnts mehr zeigen
…und damit ist wieder mal überhaupt nichts bewiesen, außer, dass Leute, die Youtubevideos kommentieren oft notgeil und/oder außer Stande sind, ganze Sätze zu bilden.hylozoik hat geschrieben:hmm, aba wiaso schmock-sprech-schnösl-deitsch? )o`,
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Re: Die Mitesser - Staffel 1
EPISODE 2
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Handlung:
Durch ihre Missinterpretation des Berufes, versucht sich Stella (Julia Prock-Schauer) als Prostituierte zu verdingen. Gleichzeitig beschließt Benji (Florian Moses Bayer) im Zuge seines Kampfes gegen den Kapitalismus, eine kostenlose öffentliche Toilette einzurichten. Beide Unterfangen gelingen jedoch nur mit mäßigem Erfolg…
Kritik:
Die zweite Folge der „Mitesser“ punktet mit denselben Besonderheiten, die auch ihre Pilotfolge auszeichneten wie den interessanten Charakteren oder der Fülle von Gags. Doch von der leichten Ungeschicktheit, mit der in Folge 1 noch einige Handlungselemente erzählt wurden, kann man in dieser Episode nichts mehr erkennen! Den diversen Subplots kann man diesmal mühelos folgen und sie erfreuen zusätzlich durch klare Anfänge und Enden.
Drei Elemente haben mir im Vergleich zur Pilotfolge jedoch besonders gut gefallen: Erstens wäre da die Einführung der Hauptcharaktere zu nennen. Gleich am Beginn kann man diese nämlich vor dem Würstelstand versammelt und sich unterhalten sehen. Dadurch haben wir alle Protagonisten auf einen Blick und wissen sofort, auf wen wir uns in den nächsten zwanzig Minuten konzentrieren sollen. Durch ihren Einstiegsdialog bekommen wir sofort ihre Charakterzüge vermittelt und in welchen Verhältnis sie zueinander stehen.
Zweitens fand ich es sehr gelungen, wie der Würstelstand selbst diesmal zum Handlungsmittelpunkt wird, an dem die diversen Subplots ihren Anfang nehmen und zu dem sie im Verlauf der Episode immer wieder zurückkommen. Dadurch wird die Gemeinsamkeit der Protagonisten, das was sie vereint, nämlich der regelmäßige Besuch bei Peters Würstelstand, viel mehr unterstrichen. In der Pilotfolge wirkten sie noch wie ein paar Leute, die halt zufällig hin und wieder bei der selben Bude ihren Hunger stillen, nun erkennt man sie endlich als die Stammkunden aus Leidenschaft die sie sind.
Drittens wird es in dieser Episode deutlich gemacht, dass der haarige Zyklop der Erzähler ist, durch dessen Blick wir das Geschehen manchmal verfolgen. In der Pilotfolge empfand ich seine Point of View Szenen als ein wenig störend und unpassend eingefügt, diesmal jedoch fügen sie sich perfekt in die Handlung ein und wirken nicht mehr desillusionierend sondern stilistisch. Zusätzlich bekommen wir wegen seiner Figur einige beeindruckend lange Kamerafahrten und ihr wisst ja alle, wie ich diese liebe.
Die Rollen und ihre Darsteller sind genauso liebenswert wie das erste Mal. Besonders als Benji gegen den Kapitalismus aufbegehrt, legt das Drehbuch in seinen Mund einige ziemlich witzige Reden, die Florian Moses Bayer wie gewohnt äußerst spaßig zu vermitteln weiß. Sam kommt leider nur in zwei kurzen Szenen vor, aber diese sind dafür umso witziger. Die Szene in der er eine Pizza bestellt, reizt sowohl durch ihren über perfektes Timing verfügenden Aufbau, als auch durch Gerald Pribeks schon andernorts lobgepriesene Performance, zu grölendem Gelächter! Diese kurze Szene ist mit Abstand bis jetzt der beste Moment der gesamten Serie…
…oder sollte ich sagen der Zweitbeste? Es kommt nämlich in einer anderen Szene eine Figur vor, im Abspann wird sie als „Freier 2“ geführt, deren Darsteller mich ungemein beeindruckt hat. Sicher der Typ ist sichtlich ein furchtbarer Schauspieler, schafft es nur mit Mühe seinen Text halbwegs glaubhaft zu vermitteln und sowohl seine Gestik als auch seine Mimik wirkt unprofessionell erzwungen, aber trotzdem hat er etwas…ich weiß nicht wie ich es nennen soll…Sympathisches an sich. Er mag kein guter Akteur sein, aber er wirkt auf den ersten Blick unglaublich charmant. Ich schlage deshalb vor, dass wir diesen unbekannten Mann in Zukunft fördern, dass wir jedes Projekt, das mit seinem Namen verbunden ist, unterstützen und dass wir ihm, sollte er uns zufällig auf der Straße begegnen, viel viel Geld geben, einfach so, weil er so ein toller Typ zu sein scheint.
Fazit: Die Darsteller und ihre Rollen erfreuen ebenso wie in der Pilotfolge, doch auch der Handlungsaufbau ist diesmal äußerst stimmig und durch die eine oder andere Kamerafahrt zeigen sich auch im visuellen Bereich Fortschritte. 8/10 (und das ist gemessen an Profistandart )
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Handlung:
Durch ihre Missinterpretation des Berufes, versucht sich Stella (Julia Prock-Schauer) als Prostituierte zu verdingen. Gleichzeitig beschließt Benji (Florian Moses Bayer) im Zuge seines Kampfes gegen den Kapitalismus, eine kostenlose öffentliche Toilette einzurichten. Beide Unterfangen gelingen jedoch nur mit mäßigem Erfolg…
Kritik:
Die zweite Folge der „Mitesser“ punktet mit denselben Besonderheiten, die auch ihre Pilotfolge auszeichneten wie den interessanten Charakteren oder der Fülle von Gags. Doch von der leichten Ungeschicktheit, mit der in Folge 1 noch einige Handlungselemente erzählt wurden, kann man in dieser Episode nichts mehr erkennen! Den diversen Subplots kann man diesmal mühelos folgen und sie erfreuen zusätzlich durch klare Anfänge und Enden.
Drei Elemente haben mir im Vergleich zur Pilotfolge jedoch besonders gut gefallen: Erstens wäre da die Einführung der Hauptcharaktere zu nennen. Gleich am Beginn kann man diese nämlich vor dem Würstelstand versammelt und sich unterhalten sehen. Dadurch haben wir alle Protagonisten auf einen Blick und wissen sofort, auf wen wir uns in den nächsten zwanzig Minuten konzentrieren sollen. Durch ihren Einstiegsdialog bekommen wir sofort ihre Charakterzüge vermittelt und in welchen Verhältnis sie zueinander stehen.
Zweitens fand ich es sehr gelungen, wie der Würstelstand selbst diesmal zum Handlungsmittelpunkt wird, an dem die diversen Subplots ihren Anfang nehmen und zu dem sie im Verlauf der Episode immer wieder zurückkommen. Dadurch wird die Gemeinsamkeit der Protagonisten, das was sie vereint, nämlich der regelmäßige Besuch bei Peters Würstelstand, viel mehr unterstrichen. In der Pilotfolge wirkten sie noch wie ein paar Leute, die halt zufällig hin und wieder bei der selben Bude ihren Hunger stillen, nun erkennt man sie endlich als die Stammkunden aus Leidenschaft die sie sind.
Drittens wird es in dieser Episode deutlich gemacht, dass der haarige Zyklop der Erzähler ist, durch dessen Blick wir das Geschehen manchmal verfolgen. In der Pilotfolge empfand ich seine Point of View Szenen als ein wenig störend und unpassend eingefügt, diesmal jedoch fügen sie sich perfekt in die Handlung ein und wirken nicht mehr desillusionierend sondern stilistisch. Zusätzlich bekommen wir wegen seiner Figur einige beeindruckend lange Kamerafahrten und ihr wisst ja alle, wie ich diese liebe.
Die Rollen und ihre Darsteller sind genauso liebenswert wie das erste Mal. Besonders als Benji gegen den Kapitalismus aufbegehrt, legt das Drehbuch in seinen Mund einige ziemlich witzige Reden, die Florian Moses Bayer wie gewohnt äußerst spaßig zu vermitteln weiß. Sam kommt leider nur in zwei kurzen Szenen vor, aber diese sind dafür umso witziger. Die Szene in der er eine Pizza bestellt, reizt sowohl durch ihren über perfektes Timing verfügenden Aufbau, als auch durch Gerald Pribeks schon andernorts lobgepriesene Performance, zu grölendem Gelächter! Diese kurze Szene ist mit Abstand bis jetzt der beste Moment der gesamten Serie…
…oder sollte ich sagen der Zweitbeste? Es kommt nämlich in einer anderen Szene eine Figur vor, im Abspann wird sie als „Freier 2“ geführt, deren Darsteller mich ungemein beeindruckt hat. Sicher der Typ ist sichtlich ein furchtbarer Schauspieler, schafft es nur mit Mühe seinen Text halbwegs glaubhaft zu vermitteln und sowohl seine Gestik als auch seine Mimik wirkt unprofessionell erzwungen, aber trotzdem hat er etwas…ich weiß nicht wie ich es nennen soll…Sympathisches an sich. Er mag kein guter Akteur sein, aber er wirkt auf den ersten Blick unglaublich charmant. Ich schlage deshalb vor, dass wir diesen unbekannten Mann in Zukunft fördern, dass wir jedes Projekt, das mit seinem Namen verbunden ist, unterstützen und dass wir ihm, sollte er uns zufällig auf der Straße begegnen, viel viel Geld geben, einfach so, weil er so ein toller Typ zu sein scheint.
Fazit: Die Darsteller und ihre Rollen erfreuen ebenso wie in der Pilotfolge, doch auch der Handlungsaufbau ist diesmal äußerst stimmig und durch die eine oder andere Kamerafahrt zeigen sich auch im visuellen Bereich Fortschritte. 8/10 (und das ist gemessen an Profistandart )