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Frau Wirtin hat auch eine Nichte.jpg (459.47 KiB) 767 mal betrachtet
Originaltitel: Frau Wirtin hat auch eine Nichte
Herstellungsland: Österreich / Italien / Deutschland (1969)
Regie: Franz Antel
Darsteller(innen): Teri Tordai, Claudio Brook, Margaret Lee, Karl Michael Vogler, Harald Leipnitz, Jacques Herlin, Heinrich Schweiger, Ralf Wolter, Rosemarie Lindt, Judith Dornys, Franz Muxeneder, Lando Buzzanca, Erich Nikowitz, Edwige Fenech, Annamária Szilvássy, Éva Vadnai, Georg Maday u. A.
Susanne, die "Wirtin von der Lahn", zieht mit ihrer kleinen Schauspieltruppe nach Paris, Napoleon höchstpersönlich hat sie eingeladen, nachdem sie seine Majestät vor einem Attentat eines Widerstandskämpfers bewahrte. Bei einem märchenhaften, aber verlassenen Landschlösschen macht das muntere Gauklervolk Rast. Nur ein offenbar ausgesetztes Kind finden sie vor. Die Stille währt nicht lange, Napoleons Truppen stürmen das Schloss und verhaften den verdutzten Ferdinand, den sie für den Widerstadskämpfer Freiherr Adrian von Ambras halten. Susanne eilt hilfesuchend zum Kaiser, doch den plagen ganz andere Sorgen: seine Hochzeit mit der österreichischen Prinzessin Luise scheint sich zu zerschlagen, nachdem Gerüchte über seine Zeugungsunfähigkeit vom Volk belächelt werden. Doch Liebe ist die Spezialität von Susanne, die nicht nur schön, sondern auch klug ist und seine Majestät einmal mehr vor einem Unglück bewahrt.
Quelle: DVD-Cover
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
„Ich bin ein Schauspieler!“ – „Das behaupten sie alle...“ – „Ich kann es beweisen!“
Nach dem gleichen Rezept wie bei der ersten Fortsetzung kochten der österreichische Regisseur Franz Antel und seine Autoren Kurt Nachmann und Günter Ebert die schlüpfrige Geschichte um die Wirtin von der Lahn im Jahre 1969 für eine zweite Fortsetzung auf. Auch diese Erotiploitation des historischen Heimatfilms entstand in österreichisch-italienisch-deutscher Koproduktion.
Wir schreiben noch immer Napoleons Zeiten und Lahn-Wirtin Suzanne (Teri Tordai, „Ferien mit Piroschka“) tingelt weiterhin unverzagt mit ihrem Theater durch die Lande, diesmal auf Einladung Napoleons (Heinrich Schweiger, „Der Rasende Reporter – Egon Erwin Kisch“) nach Paris. Auf dem Weg entdeckt man während einer Rast ein ausgesetztes Baby. Ferdinand (Harald Leipnitz, „Playgirl“), der männliche Star des Ensembles, wird von Napoleons Truppen verhaftet, weil sie ihn für den Widerstandskämpfer Freiherr von Ambras (Claudio Brook, „Drei Bruchpiloten in Paris“) halten. Suzanne eilt zu Napoleon und versucht, die Verwechslung aufzuklären, doch dieser hat ganz andere Sorgen: Im Volk geht das Gerücht um, er sei unfruchtbar, wodurch seine Hochzeit mit dem österreichischen Adelsspross Marie-Louise gefährdet ist. Suzanne nimmt sich seiner Sorgen an…
Kostüm-Musical-Sex-Klamotte, die dritte: Die erste komplett unverhüllte Schauspielerin präsentiert man direkt zu Beginn, der Vorspann amüsiert mit auf nackte Pos gemalten Gesichtern. Der obligatorische Off-Erzähler führt mit gelegentlichen Gesangseinlagen durch die abstruse Handlung, die ein Zerrbild realer geschichtlicher Hintergründe zeichnet. Das sehr spielfreudige und zumindest zeitweise freizügige Ensemble, zu dem erneut Edwige Fenech („Der Sohn des schwarzen Adlers“) in einer Nebenrolle zählt, wird für eine alberne Farce von einem letztlich harmlosen, verspielten Kostümspiel inklusive Gesangs- und Tanzeinlagen verschwendet, das einem mit seinem aristokratischen Kokolores massiv auf die Nerven geht. Wie zuvor fällt es schwer, Zugang zur Gaga-Handlung mit ihrer Vielzahl an Figuren, Verwechslungen und Identitätswechseln zu finden und den Überblick zu wahren.
Witzig ist eine Massenrauferei der Mädels in einer Wäscherei mit reichlich nackten Tatsachen, ansonsten regieren zu viel Irrsinn, kontrastiert von zu viel Langeweile, und zu wenig Erotik. Eine Sprachbarriere gibt es wie bei den vorausgegangenen beiden Filmen übrigens nicht, unterschiedliche Sprachen werden lediglich durch Akzente angedeutet. Gegen Ende rütteln ein paar turbulente Szenen noch einmal wach, ansonsten überwiegt bei diesem Exemplar aus der Pionierzeit der Erotikkomödie das Staunen darüber, dass noch drei weitere Fortsetzungen folgen sollten.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)