Malambo - Milan Dor (1984)

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jogiwan
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Malambo - Milan Dor (1984)

Beitrag von jogiwan »

Malambo

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Originaltitel: Malambo

Herstellungsland: Österreich / 1984

Regie: Milan Dor

Darsteller:innen: Klaus Rohrmoser, Miodrag Andric, Nirit Sommerfeld, Dietrich Siegl, Oliver Stern

Story:

Der junge Chris nennt sich Erich Weiss mit Künstlernamen wie sein großes Vorbild Houdini, dem er als Entfesselungskünstler nacheifern möchte. Doch in der Provinz ist das bescheidene Talent des introvertierten Burschen eher wenig gefragt und als er eines Tages den Exil-Jugoslawen Mischa trifft, fährt er nach Wien, wo dieser am Brunnenmarkt in der Wohnung seiner Schwester Nada lebt. Mischa ist jedoch ständig pleite und versucht mit kleineren Gaunereien und zweifelhaften Geschäftsideen zu Geld zu kommen und plant als Manager Jungen groß rauszubringen. Chris fühlt sich in dem Umfeld aus Gastarbeiter, Prostituierten, Philosophen sichtlich wohl und verfolgt weiter seinen Traum, auch wenn ihm die Realität weiterhin viele Rückschläge erteilt.
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jogiwan
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Re: Malambo - Milan Dor (1984)

Beitrag von jogiwan »

In Schwarzweiß gedrehte Mischung aus Gastarbeiter-Drama, Zeitdokument und Künstler-Milieustudie am Wiener Brunnenmarkt, der ja auch heute noch als sozialer Brennpunkt bekannt ist. Im Jahr 1984 war der Ort die Zufluchtsstätte für ausländische Hilfskräfte aus dem Balkan, Künstler und sozial schwache Menschen und Milo Dor portraitiert die Träume und Rückschläge von Chris und Mischa in einer Welt, die für Träumer nur wenig Platz hat. Chris wäre gerne der große Entfesselungskünstler und scheitert am Talent und Desinteresse des Publikums, während Mischa gerne einen auf dicke Hose macht und keine Kohle hat. Dennoch findet Chris wohl eine Art Ersatzfamilie und die Unterstützung die er braucht, auch wenn er wohl insgeheim schon weiß, dass sein Traum wohl scheitern wird. Mit nüchternen Bildern und trostlosen Wetter erzählt Regisseur Milan Dor eine melancholische Geschichte und von Menschen, die sich trotz aller Widrigkeiten und des unterkühlten Charmes der Wiener Bevölkerung nicht die Freude am Leben nehmen lassen. In Österreich im Jahr 1984 so einen kleinen, leisen Film mit unbequemen Wahrheiten zu realisieren, zeugt dann wohl ebenfalls von großen Träumen, die sich nur am Kassenerfolg und Zuschauerinteresse vorbei realisieren lassen. Die große Aufmerksamkeit blieb erwartungsgemäß zwar aus, aber schön, dass es "Malambo" trotzdem gibt.
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