Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
- Beiträge: 9572
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Dorfpnks ist wirklich eine gute Ergänzung zu Verschwende deine Jugend. Klar, ein Roman, greift aber vieles auf, was so in einem Dorfpunk vorging, alle ein wenig später, irgendwie abgehängt und anders als die Stadtpunks. Aber Legionen über das Land gesehen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- sid.vicious
- Beiträge: 2370
- Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
- Wohnort: Bochum
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Das war hier im Ruhrpott ähnlich, aber sehr negativ. Im Jahr 1983 zogen nämlich sehr üble Typen (auch 83er Spätlese genannt) in die Szene ein. Die gingen die Woche über fleißig malochen und schmissen sich am Wochende in ihre Punkuniform. Viele von ihnen trugen auch einen Oberlippenbart, anhand dessen man sie auch eindeutig identifizieren konnte. Das Ganze hielt allerdings nur ein bis maxinal zwei Jahre an, anschließend verzogen sie sich wieder in die Discotheken, aus denen man sie niemals hätte rauslassen dürfen...buxtebrawler hat geschrieben:
„Der Sommer 1983 war der Höhepunkt der Punkrockbewegung in Schmalenstedt. Sechs Jahre nach dem Höhepunkt in England.“
- sid.vicious
- Beiträge: 2370
- Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
- Wohnort: Bochum
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Dieser Band dokumentiert das gesamte Spektrum der Filmtheorie im 20. Jahrhundert. Vertreten sind auch Beispiele feministischer Filmtheorie, des Neoformalismus bis hin zur Medientheorie.
Mit Aufsätzen von:
Dziga Vertov – Sergej M. Eisenstein – Wsewolod I. Pudowkin – Grigorij W. Alexandrow – Boris M. Ejchenbaum – Jurij N. Tynjanov – Victor B. Šklovskij – Rudolf Arnheim – Béla Bálazs – Siegfried Kracauer – André Bazin – Umberto Eco – Christian Metz – Jan Marie Peters – Laura Mulvey – Gilles Deleuze – Kristin Thompson – Joachim Paech
Mit Aufsätzen von:
Dziga Vertov – Sergej M. Eisenstein – Wsewolod I. Pudowkin – Grigorij W. Alexandrow – Boris M. Ejchenbaum – Jurij N. Tynjanov – Victor B. Šklovskij – Rudolf Arnheim – Béla Bálazs – Siegfried Kracauer – André Bazin – Umberto Eco – Christian Metz – Jan Marie Peters – Laura Mulvey – Gilles Deleuze – Kristin Thompson – Joachim Paech
- FarfallaInsanguinata
- Beiträge: 2519
- Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
So ganz neu war das Phänomen "Modepunks" aber nicht und auch nicht auf Deutschland beschränkt, siehe den Song "Lördagspunk (=Wochenendpunk)" von den schwedischen Incest Brothers (1979!) und anderen, auch deutschen Bands, die mir gerade nicht einfallen.
Wir hatten lokal in der Saison 1983/84 eher das Problem mit den Werder-Fußball-Prolls, die plötzlich meinten, Skinheads wären hipp und folglich mit Bomberjacke und "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein"-Aufnäher aufliefen, wobei bis auf zwei der Rest sich nichtmal traute, ihre Prolllocken gegen einen Crop zu tauschen. Einem dieser zwei "Mutigen" habe ich dann auch für viel Geld einen Hakenkreuz-Badge verkauft, den ich aus London mitgebracht hatte. Allerdings erst, nachdem ich mich überzeugt hatte, dass er die angemessene Musik vorweisen konnte.
Und 1985/86 war das verschwunden, sowohl die Modepunks wieder Discoprolls geworden, als auch die Modeskins wieder Discoprolls geworden, wie ich aus eigenem Nach-Begegnen weiß. Das ist eben der Vorteil auf dem Land, wo sich alle kennen.
Wir hatten übrigens mal das Credo, Punk oder Skinhead sein ließe sich nur leben, nicht nachlesen, deshalb standen wir diesen Büchern über unsere Subkultur sehr ablehnend gegenüber, da die ersten Publikationen auch durchweg nicht von Szeneinternen, sondern Hippies oder Sozialarbeitern stammten.
Mittlerweile ist es ja Mode, dass jeder, der einen Sommer mit bunten Haaren durch die Republik reiste, ein Buch über seine "wilde Jugend" schreibt oder seine "Rebellion" in Interviews breittritt.
Ich habe jedoch meine alte Einstellung behalten und von daher weder "Verschwende deine Jugend" noch "Dorfpunks" je gelesen. Und dabei wird es bleiben.
Wir hatten lokal in der Saison 1983/84 eher das Problem mit den Werder-Fußball-Prolls, die plötzlich meinten, Skinheads wären hipp und folglich mit Bomberjacke und "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein"-Aufnäher aufliefen, wobei bis auf zwei der Rest sich nichtmal traute, ihre Prolllocken gegen einen Crop zu tauschen. Einem dieser zwei "Mutigen" habe ich dann auch für viel Geld einen Hakenkreuz-Badge verkauft, den ich aus London mitgebracht hatte. Allerdings erst, nachdem ich mich überzeugt hatte, dass er die angemessene Musik vorweisen konnte.
Und 1985/86 war das verschwunden, sowohl die Modepunks wieder Discoprolls geworden, als auch die Modeskins wieder Discoprolls geworden, wie ich aus eigenem Nach-Begegnen weiß. Das ist eben der Vorteil auf dem Land, wo sich alle kennen.
Wir hatten übrigens mal das Credo, Punk oder Skinhead sein ließe sich nur leben, nicht nachlesen, deshalb standen wir diesen Büchern über unsere Subkultur sehr ablehnend gegenüber, da die ersten Publikationen auch durchweg nicht von Szeneinternen, sondern Hippies oder Sozialarbeitern stammten.
Mittlerweile ist es ja Mode, dass jeder, der einen Sommer mit bunten Haaren durch die Republik reiste, ein Buch über seine "wilde Jugend" schreibt oder seine "Rebellion" in Interviews breittritt.
Ich habe jedoch meine alte Einstellung behalten und von daher weder "Verschwende deine Jugend" noch "Dorfpunks" je gelesen. Und dabei wird es bleiben.
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- karlAbundzu
- Beiträge: 9572
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Gutes Einstiegsbuch, auch die Reclam Filmgenre-Reihe hat einiges zu bieten.sid.vicious hat geschrieben:
Dieser Band dokumentiert das gesamte Spektrum der Filmtheorie im 20. Jahrhundert. Vertreten sind auch Beispiele feministischer Filmtheorie, des Neoformalismus bis hin zur Medientheorie.
Mit Aufsätzen von:
Dziga Vertov – Sergej M. Eisenstein – Wsewolod I. Pudowkin – Grigorij W. Alexandrow – Boris M. Ejchenbaum – Jurij N. Tynjanov – Victor B. Šklovskij – Rudolf Arnheim – Béla Bálazs – Siegfried Kracauer – André Bazin – Umberto Eco – Christian Metz – Jan Marie Peters – Laura Mulvey – Gilles Deleuze – Kristin Thompson – Joachim Paech
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- sid.vicious
- Beiträge: 2370
- Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
- Wohnort: Bochum
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Ich werde da auch weiter am Ball bleiben.karlAbundzu hat geschrieben:Gutes Einstiegsbuch, auch die Reclam Filmgenre-Reihe hat einiges zu bieten.sid.vicious hat geschrieben:
Dieser Band dokumentiert das gesamte Spektrum der Filmtheorie im 20. Jahrhundert. Vertreten sind auch Beispiele feministischer Filmtheorie, des Neoformalismus bis hin zur Medientheorie.
Mit Aufsätzen von:
Dziga Vertov – Sergej M. Eisenstein – Wsewolod I. Pudowkin – Grigorij W. Alexandrow – Boris M. Ejchenbaum – Jurij N. Tynjanov – Victor B. Šklovskij – Rudolf Arnheim – Béla Bálazs – Siegfried Kracauer – André Bazin – Umberto Eco – Christian Metz – Jan Marie Peters – Laura Mulvey – Gilles Deleuze – Kristin Thompson – Joachim Paech
- sid.vicious
- Beiträge: 2370
- Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
- Wohnort: Bochum
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
FarfallaInsanguinata
Das mit den Bomberjacken und dem entsprechenden "Ich bin stolz ein deutscher zu sein"-Aufnähern war auch hier im Pott sehr beliebt. Der Aufnäher wurde entweder im Dunstkreis der DVU oder der FAP vertrieben und sprach natürlich Leute aus der Fußballfanszene an, das hat sich nach einigen Jahren wieder gelegt. Die meisten der Leute durften sich aber auch keine Glatze scheren, sonst hätte es zuhause wohl Backpfeifen gehagelt. Ungeachtet dessen, hat m. E. auch Kühnen erfolgreich am Zulauf ins rechte Lager mitgeschraubt.
Mittlerweile ist es tatsächlich sehr schick, wenn man behauptet, dass man mal Punk war, dazu reicht es ggf. schon, wenn man irgendwann in den 1980ern die Bollocks von den Pistols in den Händen hielt. Wotan Wilke Möhring hat sich den alten Punk-Rebellen ja auch an die Backe geklebt.
Das mit den Bomberjacken und dem entsprechenden "Ich bin stolz ein deutscher zu sein"-Aufnähern war auch hier im Pott sehr beliebt. Der Aufnäher wurde entweder im Dunstkreis der DVU oder der FAP vertrieben und sprach natürlich Leute aus der Fußballfanszene an, das hat sich nach einigen Jahren wieder gelegt. Die meisten der Leute durften sich aber auch keine Glatze scheren, sonst hätte es zuhause wohl Backpfeifen gehagelt. Ungeachtet dessen, hat m. E. auch Kühnen erfolgreich am Zulauf ins rechte Lager mitgeschraubt.
Mittlerweile ist es tatsächlich sehr schick, wenn man behauptet, dass man mal Punk war, dazu reicht es ggf. schon, wenn man irgendwann in den 1980ern die Bollocks von den Pistols in den Händen hielt. Wotan Wilke Möhring hat sich den alten Punk-Rebellen ja auch an die Backe geklebt.
- karlAbundzu
- Beiträge: 9572
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Robert Forster: Grant & Ich: Die Go-Betweens & die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft
Die Go-Betweens waren ja in der Indie-Szene immer so ein Geheimtipp und eine Musicians Band. Für ihrer Zeit zu Singer/Songwriter-mäßig, zu wenig Punk, für die Alternativ Welle zu früh.
Die Band bestand hauptsächlich aus den beiden Liederschreibern Robert Forster und Grant McLennan, de sich nach einer zeitweiligen Trennung wieder zusammen taten und es lief wieder, bis dann plötzlich Grant verstarb. Robert schrieb dann die Geschichte der Band auf.
Beginnend in Brisbane, dann London, immer wieder Australien und tatsächlich auch Deutschland. Beginnend in der jungen Punkszene, aber noch stark beeinflußt von allen möglichen, was sie vorher hörten und durch das Kleinstadtleben auch nicht vom Szenedünkel geleitet. Spannend, wie so eine kommerziell erfolglose Band trotz eines guten Rufes von der ersten Single an Probleme hatten, überhaupt zu überleben. Vieles passierte halt zum falschen Zeitpunkt. Auch spannend zu sehen, dass eher als intelektuell künstlerisch beschriebene Band eigentlich Pop- oder Rockstars werden wollten, immerhin platzierte sich später Songs und LPs in allen möglichen "100 beste"-Listen sehr weit oben.
Mir begegneten sie 1987 mit der Talulah und ich war fasziniert, habe die älteren getaped (und finde sie jetzt nicht wieder, das wird teuer), und auch die nach Reunion Platten. Tolle schräge, schwer fassbare und doch eingängige Musik.
Und: Gutes Buch, der Robert weiß nicht nur in Songs mit Wörtern umzugehen.
Die Go-Betweens waren ja in der Indie-Szene immer so ein Geheimtipp und eine Musicians Band. Für ihrer Zeit zu Singer/Songwriter-mäßig, zu wenig Punk, für die Alternativ Welle zu früh.
Die Band bestand hauptsächlich aus den beiden Liederschreibern Robert Forster und Grant McLennan, de sich nach einer zeitweiligen Trennung wieder zusammen taten und es lief wieder, bis dann plötzlich Grant verstarb. Robert schrieb dann die Geschichte der Band auf.
Beginnend in Brisbane, dann London, immer wieder Australien und tatsächlich auch Deutschland. Beginnend in der jungen Punkszene, aber noch stark beeinflußt von allen möglichen, was sie vorher hörten und durch das Kleinstadtleben auch nicht vom Szenedünkel geleitet. Spannend, wie so eine kommerziell erfolglose Band trotz eines guten Rufes von der ersten Single an Probleme hatten, überhaupt zu überleben. Vieles passierte halt zum falschen Zeitpunkt. Auch spannend zu sehen, dass eher als intelektuell künstlerisch beschriebene Band eigentlich Pop- oder Rockstars werden wollten, immerhin platzierte sich später Songs und LPs in allen möglichen "100 beste"-Listen sehr weit oben.
Mir begegneten sie 1987 mit der Talulah und ich war fasziniert, habe die älteren getaped (und finde sie jetzt nicht wieder, das wird teuer), und auch die nach Reunion Platten. Tolle schräge, schwer fassbare und doch eingängige Musik.
Und: Gutes Buch, der Robert weiß nicht nur in Songs mit Wörtern umzugehen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- FarfallaInsanguinata
- Beiträge: 2519
- Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
@ sid.vicious
Ich besitze da tatsächlich noch das "Stomp"-Fanzine (ex-"Rückstand", kennst du vielleicht, weil auch aus dem Pott), in dem es in einem Artikel genau um diese Frage geht, "wo gibt es die 'Ich bin stolz ...'-Aufnäher".
Und Kühnen war wirklich ziemlich clever, was das "Marketing" seiner Ideen in Vor-Internet-Zeiten angeht. Er hatte ja bereits in den frühen 80ern seine Spuren bei der "Savage Army" und dem HSV-Fan Club "Löwen" hinterlassen und reiste nach eigenen Aussagen auch sofort nach Grenzöffnung in "den Osten" um erste Kontakte zu knüpfen.
Allerdings frage ich mich bis heute, wie er gedachte als Schwuler in einem NS-Staat zu überleben.
Und genau wegen diesem Pseudo-Rebellen-Schick hat z.B. der Wotan bei mir auch bis in alle Ewigkeiten verschissen.
@karl
Go-Betweens waren für mich immer eine feste Größe im Punk-Dunstkreis! Allerdings gab es irgendwie leider jeweils noch wichtigeres, weshalb es nie zu Plattenkäufen kam.
Ich besitze da tatsächlich noch das "Stomp"-Fanzine (ex-"Rückstand", kennst du vielleicht, weil auch aus dem Pott), in dem es in einem Artikel genau um diese Frage geht, "wo gibt es die 'Ich bin stolz ...'-Aufnäher".
Und Kühnen war wirklich ziemlich clever, was das "Marketing" seiner Ideen in Vor-Internet-Zeiten angeht. Er hatte ja bereits in den frühen 80ern seine Spuren bei der "Savage Army" und dem HSV-Fan Club "Löwen" hinterlassen und reiste nach eigenen Aussagen auch sofort nach Grenzöffnung in "den Osten" um erste Kontakte zu knüpfen.
Allerdings frage ich mich bis heute, wie er gedachte als Schwuler in einem NS-Staat zu überleben.
Und genau wegen diesem Pseudo-Rebellen-Schick hat z.B. der Wotan bei mir auch bis in alle Ewigkeiten verschissen.
@karl
Go-Betweens waren für mich immer eine feste Größe im Punk-Dunstkreis! Allerdings gab es irgendwie leider jeweils noch wichtigeres, weshalb es nie zu Plattenkäufen kam.
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40653
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Ich hatte mich lange Zeit auch eher dagegen gesperrt, solche Bücher zu lesen. Besonders missfiel mir die Tendenz, die eigene Sichtweise auf das Punk-Phänomen als die einzig richtige herauszustellen und mit dem eigenen Ausscheiden aus der Szene die ganze Subkultur für überholt oder tot zu erklären. Bei "Dorfpunks" hingegen ahnte ich damals schon, dass es anders ist, und wurde nicht enttäuscht. Da ich mich nun auch im Rahmen meines Studiums mit Punk auseinandersetze (allerdings nicht aus soziologischem Blickwinkel), musste ich mir "Verschwende deine Jugend" vornehmen und auch "Dorfpunks" noch mal lesen. Mittlerweile bin ich etwas abgeklärter und rege mich nicht mehr so schnell auf, sondern habe eher einen analytischen Blick entwickelt - und nutze die Gelegenheit, meinen eigenen Senf zu solchen Büchern dazuzugeben. Das hat eine schöne VentilfunktionFarfallaInsanguinata hat geschrieben:Wir hatten übrigens mal das Credo, Punk oder Skinhead sein ließe sich nur leben, nicht nachlesen, deshalb standen wir diesen Büchern über unsere Subkultur sehr ablehnend gegenüber, da die ersten Publikationen auch durchweg nicht von Szeneinternen, sondern Hippies oder Sozialarbeitern stammten.
Mittlerweile ist es ja Mode, dass jeder, der einen Sommer mit bunten Haaren durch die Republik reiste, ein Buch über seine "wilde Jugend" schreibt oder seine "Rebellion" in Interviews breittritt.
Ich habe jedoch meine alte Einstellung behalten und von daher weder "Verschwende deine Jugend" noch "Dorfpunks" je gelesen. Und dabei wird es bleiben.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!