Erst einmal herzlichen Dank für die bisher rege Diskussion. Dafür war der Artikel ja auch da
jogiwan hat geschrieben: Allerdings hab ich dann ein Problem, wenn bestimmte Filme zu horrenden Preisen gehandelt werden und dann noch Leute wie die Glucken drauf sitzen und niemanden teilhaben lassen. Filme sollten für das Publikum da sein und nicht für einen elitären Kreis von finanzkräftigen Checkern, die dann vielleicht auch noch Kohle auf Kosten anderen machen wollen.
Interessanter Punkt. Ich habe wirklich mit dem EXTREMEN Sammeln so gegen 1993 angefangen, als ich das erste Mal Internetzugang (per analogem Modem über die Uni. Eine Einwahlnummer und bis zu 30 Leute konnten dann gleichzeitig auf das Internet zugreifen... bei weit über 1000 Studenten. D.h., die beste Chance eine Verbindung zu bekommen, war zwischen 3:00 und 4:00 Uhr morgens) hatte. Davor war es wirklich extrem mühsam, das stimmt.
Das erinnert mich daran, wie ich meine ersten Filme zusammenbekommen habe. Das waren u.a. "Geisterstadt der Zombies" und "Tenebre". Da hatte ich auf einem Lehrgang anno '90 jemanden kennengelernt, der sich auch für son'n Quatsch interessierte und wir sind ins Gespräch gekommen. Da habe ich ihm dann ein paar Mark Unkostenbeiträge in die Hand gedrückt und er hat mir die Dinger kopiert und zugeschickt. Zusammen mit einer Liste, was er noch so hat und der Ansage, dass er dann pro Kopie (!!!) gerne 30-50 Mark hätte. Klar, dass ich darauf nie geantwortet habe. Das ging aber so etwas von gar nicht...
jogiwan hat geschrieben:Da hat das Internet natürlich alles, aber auch alles verändert. Früher hätte man auch gar nicht die Möglichkeit gehabt, sich mit Gleichgesinnten derartig auszutauschen. Jetzt geht alles auf Knopfdruck und das finde ich durchaus gut...
Als das Internet dann aufkam, habe ich dann in diversen Newsgroups (erinnert sich noch jemand?
![Wink ;)](./../images/smilies/icon_e_wink.gif)
) viele Gleichgesinnte getroffen, die es bei mir in der Umgebung gar nicht gab. Da war ich eigentlich zweitlebens "Einzelkämpfer" gewesen, was meinen Filmgeschmack anging.
Und dann ging's los mit der gemeinsamen Jagd. Da wurde sich munter ausgetauscht, Listen hin und her geschickt, geguckt, was hat der eine und was kann der andere vielleicht gebrauchen, der den einen Film hat, den ich schon immer sehen wollte. Und das alles zu Selbstkosten. D.h., es wurden Filme gegen Filme getauscht (da das mittlerweile weit mehr als 10 Jahren her ist, ist das alles nach deutschem Recht verjährt. Aber auch so habe ich da kein Unrechtsempfinden, denn die Filme konnte man ja nirgendwo mehr kaufen, selbst wenn man wollte). Das war Ehrensache, denn es ging rein darum, die Filme zu bekommen - nicht sich irgendwie zu bereichern. Das war schon damals eine eingeschworene, absolut faire und vor allem internationale Community. Eine großartige, spannende und auch aufregende Zeit, die ich absolut nicht missen möchte.
Manchmal trauere ich dieser Zeit und dem Gefühl, das sie begleitete, manchmal etwas hinterher. Dass es heute vom reinen "Film"-Standpunkt natürlich viel, viel besser ist, ist dabei natürlich völlig unbestritten.
Darum intressiert es mich, ob es anderen genauso geht oder ob ich einfach ein rettungslos nostalgischer Einzelfall bin.